Video: Arterien des Herz-Kreislauf-Systems
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Hallo und herzlich Willkommen! Ich bin Steffi von Kenhub und in diesem Tutorial geht es um die Arterien des menschlichen Körpers. Sie sind Teil des Herz-Kreislauf-Systems. Das Herz-Kreislauf-System ...
Mehr lesenHallo und herzlich Willkommen! Ich bin Steffi von Kenhub und in diesem Tutorial geht es um die Arterien des menschlichen Körpers. Sie sind Teil des Herz-Kreislauf-Systems. Das Herz-Kreislauf-System ist ein wichtiges Organsystem im menschlichen Körper. Es ist dafür verantwortlich, dass jede einzelne, noch so kleine Zelle, an die Blutversorgung angeschlossen ist. Im Blut werden unter anderem Sauerstoff, Kohlenstoffdioxid und Nährstoffe transportiert.
Sauerstoff wird für die Zellatmung benötigt. Kohlenstoffdioxid entsteht durch den Stoffwechsel der Zelle, wird abtransportiert und letztendlich ausgeatmet. Und Nährstoffe sind für den Erhalt des Energiestoffwechsels wichtig. Wie du siehst, ist dieses System für unseren Körper lebenswichtig.
Es setzt sich aus dem Herzen und den Blutgefäßen zusammen. Das linke Herz pumpt das Blut in die Arterien und hält so einen konstanten Blutfluss aufrecht. Die Blutgefäße sind die Transportleitungen, die das Blut vom Herzen ins Gewebe und zurück befördern.
Es gibt verschiedene Arten von Blutgefäßen. Die Arterien führen sauerstoffreiches Blut
vom Herzen ins periphere Gewebe. Die Venen hingegen führen sauerstoffarmes Blut in entgegengesetzter Richtung vom Gewebe zurück zum Herzen.
Heute geht es um die Arterien bzw. das arterielle System des menschlichen Körpers. Wenn dich auch das venöse System interessiert, dann schau mal auf unserer Website vorbei. Dort haben wir viele Artikel und Videos für dich bereit gestellt.
Starten wir mit ein paar wichtigen Fakten. Arterien verlaufen meist in der Tiefe des Körpers. Im Gegensatz dazu befinden sich die Venen eher an der Oberfläche. Alle Arterien haben eine relativ dicke Muskelschicht aus glatter Muskulatur, die es ermöglicht,
den Blutfluss effizient zu regulieren und sogar große Druckunterschiede während des Pulsschlags auszugleichen.
Hier noch ein kurzer Überblick, was dich in diesem Video erwartet. Wir schauen uns zuerst die wichtigsten Arterien des Thorax an und wechseln dann zum Kopf- und Halsbereich. Gefolgt von den Arterien der oberen Extremitäten und der Bauch- und Beckenregion.
Die Arterien der unteren Extremitäten besprechen wir zum Schluss und werfen wie immer einen Blick in die Klinik. Damit wir beide nicht den Überblick verlieren, werde ich die wichtigen Gefäßabschnitte, jeweils farbig markieren. Lass uns also mit den Hauptarterien des Thorax beginnen. Nachdem das sauerstoffreiche Blut den linken Herzventrikel verlassen hat, fließt es in dieses Gefäß weiter. Die Aorta, das längste Blutgefäß des menschlichen Körpers. Sie verläuft vom Herzen nach kaudal durch den Thorax bis in den Unterbauch. Auf ihrem Weg gibt sie mehrere arterielle Äste ab, die wir uns jetzt genauer anschauen.
Auf dieser Abbildung ist der aufsteigende Teil der Aorta grün abgebildet. Dieser Abschnitt wird auch als Aorta ascendens bezeichnet. Er ist relativ kurz und beginnt an der Aortenwurzel, direkt über dem linken Ventrikel, beziehungsweise der Aortenklappe. Hier ist die Aorta meist etwas bauchig aufgeweitet. Dieses kleine Stück, wird auch Aortenbulbus oder Bulbus aortae genannt.
Auf dieser Abbildung ist das Herz etwas transparent dargestellt, damit man den Gefäßverlauf besser erkennt. Die Aorta ascendens ist übrigens der einzige Abschnitt der gesamten Aorta, von dem keine weiteren arteriellen Äste abgehen.
Schauen wir uns als Nächstes den Aortenbogen an. Auf Latein wird er als Arcus aortae bezeichnet und ist die Fortsetzung der Aorta ascendens. Dieser Abschnitt ragt bis in das linke Mediastinum hinein wie du hier ganz gut erkennen kannst. Das Mediastinum ist übrigens ein bindegewebiger Raum in der Brusthöhle.
An dieser Stelle hier geht der Aortenbogen dann in die Aorta descendens über. Dieser Übergang befindet sich meist auf Höhe des vierten Brustwirbelkörpers. Bis dahin hat der Aortenbogen dann insgesamt schon drei Äste abgegeben: den Truncus brachiocephalicus, die linke Arteria carotis communis und die linke Arteria subclavia.
Diese drei arteriellen Äste versorgen den Kopf und die oberen Extremitäten mit Blut.
Aber dazu später mehr.
Im Bereich des distalen Aortenbogens haben manche Menschen eine Engstelle. Diese Engstelle ist ein Überbleibsel aus der embryologischen Entwicklung und wird als Aortenisthmus, oder Isthmus aortae, bezeichnet.
Im weiteren Verlauf geht der Aortenbogen dann in die absteigende Aorta, die Aorta descendens über. Die Aorta descendens verläuft in kaudaler Richtung durch den Thorax und das Abdomen. Sie wird in der Regel nochmal in zwei Teile aufgeteilt: Die Pars thoracica ist der Teil der Aorta descendens, der sich auf Höhe des fünften bis zwölften Brustwirbels befindet.
Dieser Teil verläuft hinter dem linken Lungenhilus und dem Perikard,bis zum Diaphragma.
Perikard ist der Herzbeutel und Diaphragma das Zwerchfell. Die Pars abdominalis der Aorta descendens beginnt direkt nach ihrem Durchtritt durch das Diaphragma. Diese Durchtrittsöffnung am Zwerchfell heißt Hiatus aorticus. Die Pars abdominalis, die häufig einfach „Bauchaorta“ genannt wird, erstreckt sich ungefähr vom zwölften Brust-
bis zum vierten Lendenwirbel. Dabei verläuft sie stets im Retroperitoneum der hinteren Bauchwand.
Die Pars abdominalis verläuft, wie die Pars thoracica, vor der Wirbelsäule und etwas weiter links der Mittellinie. Wie du siehst, verzweigt sich die Aorta descendens auf Höhe
des vierten Lendenwirbels in zwei neue Gefäße. Auf ihrem Weg durch den Thorax und das Abdomen gibt sie wichtige viszerale und parietale Äste ab.
Aber lass uns zunächst noch einmal zum Truncus brachiocephalicus, dem sogenannten Arm-Kopf-Gefäßstamm, zurückkommen.
Du hast ja vorhin bereits gehört, dass der Truncus brachiocephalicus der erste arterielle Ast der Aorta ist. Er geht direkt aus dem Arcus aortae hervor. In der älteren Literatur ist dieser Ast auch unter dem Namen Arteria innominata, also „unbenannte Schlagader“, bekannt . Der Truncus brachiocephalicus versorgt die Kopf- und Halsregion sowie den rechten Arm. Er teilt sich nach einem kurzen Abschnitt in die rechte Arteria carotis communis und die rechte Arteria subclavia auf.
Schauen wir uns jetzt die Arteria subclavia, die Unterschlüsselbeinarterie, genauer an.
Wie ihr Name verrät, verläuft sie beidseits unter der Clavicula, dem Schlüsselbein. Doch ihr Ursprung ist auf beiden Seiten unterschiedlich. Die Arteria subclavia dextra,
die rechte Unterschlüsselbeinarterie, entspringt aus dem Truncus brachiocephalicus. Die Arteria subclavia sinistra, die linke Unterschlüsselbeinarterie, entspringt direkt aus dem Aortenbogen und ist der dritte Abgang. Beide Arteriae subclaviae geben mehrere Äste ab, bevor sie beidseits als Arteria axillaris weiter laufen.
Als Nächstes kommen wir zur Arteria thoracica interna, der inneren Brustkorbarterie.
Es handelt sich dabei um einen Ast der Arteria subclavia und ist ebenfalls eine paarige Arterie. Sie entspringt jeweils an der vorderen unteren Seite der Arteria subclavia und verläuft dann lateral vom Brustbein nach kaudal, der vorderen Thoraxwand entlang.
Dabei gibt sie sowohl parietale als auch viszerale Äste an die Thoraxwand selbst,
das Mediastinum, das Perikard, das Diaphragma und an den Thymus ab. Soviel zu den Arterien des Thorax. Weiter geht’s mit den Arterien, die die Kopf- und Halsregion versorgen.
Hier verlaufen viele wichtige Strukturen auf relativ kleinem Raum. Das kann schnell kompliziert werden, auch weil es in diesem Bereich häufig anatomische Varianten gibt.
Wir beschränken wir uns heute auf die wichtigsten Arterien. Wenn du richtig ins Detail gehen möchtest, findest du auf unserer Website viele ausführliche Informationen zu diesen Strukturen.
Wir starten mit der Arteria carotis communis, der sogenannten gemeinsamen Halsschlagader. Auf der rechten Seite siehst du hier die beiden Arteriae carotides communes. Es handelt sich dabei um paarige Arterien, die, wie auch schon die Arteriae subclaviae, verschiedene Ursprünge haben.
Die Arteria carotis communis dexter, die rechte Halsschlagader, entspringt aus dem Truncus brachiocephalicus, während die linke direkt aus dem Aortenbogen entspringt.
Die Arteria carotis communis sinister ist also der zweite Abgang der Aorta. in ihrem Verlauf. Aus dieser Seitenansicht siehst den Verlauf der Arteria carotis communis
noch etwas besser.
Man kann erahnen, wie wichtig die Arteriae carotides communes sind, um den gesamten Kopf- und Halsbereich mit sauerstoffreichem Blut zu versorgen. Sie verlaufen innerhalb der Vagina carotica, der Carotisscheide, nach kranial. Diese Faszienhülle enthält neben der Arteria carotis communis auch die Vena jugularis interna, den Nervus vagus und
die Nodi lymphoidei cervicales profundi, die tiefen Halslymphknoten.
Was man hier auch gut sehen kann, ist die Bifurcatio carotidis, die sogenannte Karotisgabel. Sie befindet sich ungefähr auf Höhe des vierten Halswirbels. Aus dieser Bifurkation entspringen die Arteria carotis interna und die Arteria carotis externa.
Die Arteria carotis externa, die äußere Halsschlagader, beginnt ihren Verlauf nach kranial, wie bereits erwähnt, auf Höhe des vierten Halswirbels. Sie entspringt der Arteria carotis communis. In ihrem Verlauf gibt sie viele Äste ab, die den Kopf und den Hals versorgen.
Alle abgehenden Äste können grob in vier Gruppen eingeteilt werden: eine ventrale, eine mediale, und eine dorsale Gruppe, sowie die Gruppe der Endäste. Zur ventralen Gruppe gehören die Arteria thyroidea superior, die Arteria lingualis und die Arteria facialis.
Zur medialen Gruppe die Arteria pharyngea ascendens. Zur dorsalen Gruppe zählen die Arteria occipitalis und die Arteria auricularis posterior.
Die Gruppe der Endäste der Arteria carotis externa wird von der Arteria maxillaris und der Arteria temporalis superficialis gebildet. Die zweite Arterie, die aus der Bifurkation der Arteria carotis communis entspringt, ist die Arteria carotis interna, die innere Halsschlagader. Du siehst sie hier in grün. Von ihrem Ursprung aus verläuft auch sie
nach kranial bis zur Substantia perforata anterior. Das ist eine oberflächliche Struktur der vorderen Hirnbasis.
An dieser Stelle hier teilt sich die Arteria carotis interna in ihre zwei Endäste auf: die Arteria cerebri anterior und die Arteria cerebri media. Beide Endhirnarterien beteiligen sich am Circulus arteriosus cerebri oder Circulus Willisi, einem Arterienring an der vorderen Hirnbasis. Schauen wir uns das nochmal genauer an. Die Arteria carotis interna verläuft also nach kranial, so wie hier in grün dargestellt.Dann zweigt die Arteria cerebri anterior ab.
Die Arteria cerebri media ist demnach eine Verlängerung der Arteria carotis interna.
Diese beiden Arterien hier bilden dann gemeinsam mit weiteren Arterien, den Circulus arteriosus cerebri.
Natürlich gehen noch weitere Arterien von der Arteria carotis interna ab. Aber das würde unseren Rahmen sprengen. Wir kommen zu den Arterien der oberen Extremitäten. Vom Thorax aus arbeiten wir uns nun Stück für Stück, von proximal nach distal, den Arm entlang. Das hier ist die Arteria axillaris. Sie wird auf Deutsch „Achselarterie“ genannt und
ist die Fortsetzung der Arteria subclavia. Auch sie gibt in ihrem Verlauf weitere Äste ab.
Die Fortsetzung der Arteria axillaris selbst ist die Arteria brachialis, die Oberarmarterie.
Sie entspringt ungefähr hier, am unteren Rand des Musculus teres major.
Ihr Verlauf endet im Bereich der Ellenbeuge. Dort teilt sie sich in zwei weitere Äste auf.
Über diese beiden Äste, die Arteria radialis und die Arteria ulnaris, werden wir gleich noch sprechen. Auch die Arteria profunda brachii oder „tiefe Armarterie“, ist eine Abzweigung der Arteria brachialis.
In ihrem Verlauf, den Arm entlang, begleitet sie den Nervus radialis, der jetzt in gelb zu sehen ist. Die Arteria profunda brachii verläuft durch den sogenannten Trizepsschlitz,
zwischen dem medialen und dem lateralen Kopf des Musculus triceps brachii, den sie mit sauerstoffreichem Blut versorgt. Danach läuft sie im Sulcus nervi radialis, der Radialisrinne im Oberarmknochen, nach distal.
Dabei gibt sie zum einen die Arteria collateralis radialis und zum anderen die Arteria collateralis media ab. Diese beiden Arterien sind hier in blau dargestellt. Weiter geht’s mit den Arterien des Unterarms. Hier siehst du die Arteria radialis, die Speichenarterie in grün. Sie geht aus der Bifurkation der Arteria brachialis in der Ellenbeuge hervor und verläuft dann, entlang der radialen Seite des Unterarms, zum Handgelenk.
Sie endet in der Hohlhand, im sogenannten Arcus palmaris profundus, der auch tiefer Hohlhandbogen genannt wird. In ihrem Verlauf gibt auch sie wieder mehrere Äste ab.
Die Arteria radialis hat eine große klinische Bedeutung. Sie liegt nämlich auf Höhe des Handgelenks ziemlich oberflächlich. Dadurch kann man sehr gut den peripheren Puls ertasten und damit die Herzfrequenz bestimmen. Auf der medialen bzw. ulnaren Seite des Unterarms verläuft die Arteria ulnaris, die Ellenarterie. Auch sie entspringt in der Ellenbeuge aus der Arteria brachialis, erstreckt sich in ihrem Verlauf über den gesamten Unterarm und endet im Arcus palmaris superficialis der Hohlhand. Auch sie gibt in ihrem Verlauf zahlreiche Äste ab.
Wir wechseln zu den Arterien des Bauchraums und des Beckens. Werfen wir zur Orientierung noch mal einen Blick auf diese Frontalansicht.
Der Bauchbereich sieht im ersten Moment relativ ungeordnet aus, stimmt. Im Vergleich zu den Arterien der oberen Extremitäten scheint es hier keine klare Struktur oder gar Symmetrie zu geben. Für das Abdomen brauchen wir tatsächlich eine eigene Systematik.
Zunächst einmal kann man sagen, dass die meisten Arterien des Abdomens entweder
direkt oder indirekt aus der Aorta descendens hervorgehen. Behalte das schon mal im Hinterkopf, dann ist die Orientierung leichter. Der erste Abschnitt in diesem Bereich ist der Truncus coeliacus, der sog. Bauchhöhlenstamm. Es handelt sich dabei um diese kleine Stelle hier. Wir zoomen noch ein bisschen näher heran.
Es ist ein unpaariges Gefäß und entspringt der Bauchaorta fast direkt unter ihrem Durchtritt durch den Hiatus aorticus des Zwerchfells. Der Truncus coeliacus ist
der erste ventrale viszerale Ast der Bauchaorta. Obwohl er nur ungefähr einen Zentimeter lang ist, ist er von immenser Bedeutung. Er versorgt durch seine drei Hauptäste
unter anderem die Leber, das Duodenum, den Magen und die Milz.
Zu diesen drei Ästen gehören die Arteria gastrica sinistra, die Arteria hepatica communis und die Arteria splenica, die auch Arteria lienalis genannt wird. Weil Letztere auf unserer Abbildung leider nicht dargestellt ist, wird sie mit dieser geschlängelten blauen Linie angedeutet.
Die Arteria gastrica sinistra ist die linke Magenarterie.Sie ist der erste und der kleinste Ast des Truncus coeliacus. Das Wort „gastrica“ verrät, wo diese Arterie verläuft , nämlich entlang der kleinen Kurvatur des Magens.
Wenn es eine Arteria gastrica sinistra gibt, dann muss es auch eine Arteria gastrica dextra geben.Beide treffen in der Mitte aufeinander und bilden eine sog. Anastomose. Anastomosen sind Verbindungen zwischen zwei oder mehreren Gefäßen.
Die Arteria gastrica sinistra versorgt die oberen Abschnitte des Magens sowie den Ösophagus - das ist die Speiseröhre. Die zweite Arterie, die aus dem Truncus coeliacus entspringt ist die Arteria hepatica communis. Du kannst dir die deutsche Übersetzung
auch hier wieder herleiten: Hepatica bezieht sich auf die Leber und communis bedeutet soviel wie gemeinsam. Es handelt sich also um die gemeinsame Leberarterie.
Sie zieht zuerst nach rechts unten zur Bursa omentalis, dem sogenannten Netzbeutel und verläuft dann im sog. kleinen Netz weiter, dem Omentum minus.
Der erste Abgang ist die Arteria gastrica dextra, über die wir gerade gesprochen haben.
Sie versorgt zusammen mit der Arteria gastrica sinistra, mit der sie eine Anastomose bildet, die kleine Kurvatur des Magens. Das Wort „hepatica" bezieht sich zwar auf die Leber, allerdings wird diese nicht direkt von der Arteria hepatica communis versorgt.
Stattdessen teilt sie sich vor Erreichen der Leber in eine Arteria hepatica propria und eine Arteria gastroduodenalis auf.
Auf dieser vergrößerten Abbildung kannst du die beiden Äste etwas besser erkennen. Das hier ist die Arteria gastrica dextra, das die Arteria hepatica propria und das die Arteria gastroduodenalis. Über diese beiden Äste versorgt die Arteria hepatica communis
gleich mehrere Organe des Oberbauchs. Dazu gehören der Magen, die Leber, das Pankreas und das Duodenum.
Schauen wir uns als Nächstes die Arteria splenica an. Sie ist hier noch einmal etwas vergrößert dargestellt. In manchen Lehrbüchern wird sie auch als Arteria lienalis bezeichnet. Auf Deutsch ist das die Milzarterie. Sie ist der dritte und größte Ast des Truncus coeliacus und gleichzeitig sein Endast.
Man sieht hier schön, wie sich die Arteria splenica schlängelnd zur Milz zieht, um sie mit arteriellem Blut zu versorgen. In ihrem Verlauf gibt sie mehrere Äste ab. Dazu zählen die Arteria gastroomentalis sinistra, die Arteria gastrica posterior, die Arteria pancreatica magna, die Arteria pancreatica dorsalis und einige weitere Äste, die zum Pankreas laufen.
Wir springen noch einmal zurück zur Arteria gastroduodenalis, der Magen-Zwölffingerdarm-Arterie. Wir haben vorhin schon über sie gesprochen.
Erinnerst du dich? Sie entspringt aus der Arteria hepatica communis und verläuft dann von dorsal zum Duodenum. Dabei gibt sie Äste für den Magen, das Pankreas und das Duodenum ab.
Die Arteria gastroomentalis dextra, die rechte Magen-Netz-Arterie, entspringt aus der Arteria gastroduodenalis. Sie ist auch unter dem Namen Arteria gastroepiploica dextra bekannt und verläuft hier, entlang der großen Kurvatur des Magens, die sie auch versorgt, nach kranial. Sie bildet gemeinsam mit der Arteria gastroomentalis sinistra aus der Arteria splenica eine Anastomose.
Kommen wir nun wieder zurück zu den Arterienästen der Bauchaorta. Unter dem Truncus coeliacus, hier noch einmal mit diesem blauen Kreis markiert, tritt die Arteria mesenterica superior, die obere Eingeweidearterie, aus der Aorta descendens. Das geschieht ungefähr auf Höhe des ersten Lendenwirbelkörpers etwa hier. Die Arteria mesenterica superior versorgt vor allem das Duodenum und Teile des Dickdarms.
Etwas weiter kaudal liegen die beiden Nierenarterien, die Arteriae renales. Dabei handelt es sich um paarige Arterien, die auf beiden Seiten ungefähr auf Höhe der ersten beiden Lendenwirbel „L1“ und „L2“ direkt aus der Aorta descendens entspringen.
Sie ziehen jeweils zur rechten bzw. linken Niere, um diese mit sauerstoffreichem Blut zu versorgen. Hier ist zu beachten, dass die rechte Arteria renalis etwas länger ist als die linke. Das liegt ganz einfach an der Position der Aorta descendens, die, von der Mittellinie aus gesehen, etwas weiter links verläuft. Ein Stück weiter kaudal treffen wir auf die Keimdrüsenarterien, die sich bei Männern und Frauen etwas unterscheiden. Ladies first!
Hier siehst du die beiden Arteriae ovaricae, die Eierstockarterien. Und hier die Arteria testicularis, die sogenannte Hodenarterie, die logischerweise nur bei Männern vorkommt.
Hier noch einmal aus einer vergrößerten Ansicht. Sowohl bei Männern als auch bei Frauen entspringen die Keimdrüsenarterien direkt aus der Aorta descendens.
Von dort aus verlaufen sie nach laterokaudal. Dabei überkreuzen sie die Harnleiter,
um zu den Ovarien, beziehungsweise zu den Testes bei Männern zu gelangen.
Die nächste wichtige Arterie die wir uns nun anschauen, ist die Arteria mesenterica inferior, die untere Eingeweidearterie. Du siehst sie hier in grün markiert. Sie ist die dritte unpaarige Arterie , die direkt aus der Aorta descendens entspringt -ungefähr hier. Wir befinden uns etwa auf Höhe des dritten Lendenwirbelkörper. Damit liegt die Arteria mesenterica inferior noch ein Stück unter den Keimdrüsenarterien, die wir gerade besprochen haben.
Die Arteria mesenterica inferior zieht nach links unten, um den Dickdarm und insbesondere den Enddarm zu versorgen. Der Enddarm ist das etwa 20 cm lange letzte Stück des Dickdarms, das im After endet.
Das geschieht über arterielle Äste wie die Arteria colica sinistra, die Arteria sigmoidea und die Arteria rectalis superior. Schauen wir uns als nächstes die Arteria iliaca communis,
die gemeinsame Darmbeinarterie an. Sie liegt in etwa auf Höhe des vierten Lendenwirbelkörpers. Hier endet die Bauchaorta und teilt sich in zwei kleinere Gefäße auf.
Die beiden Arteriae iliacae communes siehst du hier in grün eingezeichnet. Sie versorgen jeweils das Becken, und die unteren Extremitäten. Wie du siehst, teilen sie sich nach einem kurzen Abschnitt, noch vor dem Iliosakralgelenk erneut, in je eine Arteria iliaca interna und eine Arteria iliaca externa auf. Diese beiden Arterien schauen wir uns als Nächstes an.
Wir beginnen mit der Arteria iliaca interna, der sogenannten inneren Darmbeinarterie. Sie ist der kleinere der beiden Äste der Arteria iliaca communis. Sie versorgt die Beckenwand und die Beckenorgane, die äußeren Geschlechtsorgane, die Dammregion und das Gesäß sowie die Oberschenkelinnenseiten.
Die Arteria iliaca externa, die äußere Darmbeinarterie, ist die größere der beiden Äste, die aus der Arteria iliaca communis hervorgehen. Sie zieht aus dem Becken in den Oberschenkel. Dort verläuft sie als Arteria femoralis weiter, die auf ihrem Weg zu den unteren Extremitäten weitere arterielle Äste an die umgebenden Strukturen abgibt.
Als Nächstes geht es um die Arterien der unteren Extremitäten. Die Arteria femoralis, die ich gerade schon kurz erwähnt habe, wird auf Deutsch als Oberschenkelarterie bezeichnet. Es handelt sich dabei um eine direkte Fortsetzung der Arteria iliaca externa. Die Arteria femoralis ist für die Blutversorgung der unteren Extremität sehr wichtig. Sie gibt mehrere Äste ab, bevor sie durch den Hiatus adductorius auf die Rückseite des Oberschenkels zieht. Der Hiatus adductorius ist eine bogenförmige Öffnung zwischen den beiden Ansatzstellen des Musculus adductor magnus und des Femurs.
Ab hier wird sie dann Arteria poplitea bzw. Kniekehlenarterie genannt. Die Arteria poplitea trägt ihren Namen, weil sie durch die Fossa poplitea, die Kniekehle, zieht. Sie verläuft auf der Rückseite des Knies, und zieht zwischen dem Musculus gastrocnemius und dem Musculus popliteus nach kaudal in die Wade.
Sie gibt dort einige Äste ab, die das Kniegelenk und die Muskeln in diesem Bereich versorgen. Auch die Arteriae surales zweigen sich hier von der Arteria poplitea ab.
Schließlich teilt sie sich in zwei Endäste auf: in die Arteria tibialis anterior und in die Arteria tibialis posterior. Die Arteria tibialis anterior entspringt also aus der Arteria poplitea und verläuft von hinten in das vordere Muskelkompartiment des Unterschenkels.
Das geschieht ungefähr hier an der oberen Grenze der Membrana interossea, die sich zwischen den Knochen des Unterschenkels aufspannt.
Die Arteria tibialis anterior zieht dann weiter Richtung Fuß und verläuft zwischen dem Musculus extensor hallucis longus und dem Musculus tibialis anterior. Beide Muskeln sind hier schematisch dargestellt. Natürlich gehen auch von der Arteria tibialis anterior weitere Äste ab, bevor sie distal des Retinaculum musculorum extensorum etwa an dieser Stelle hier als Arteria dorsalis pedis auf dem Fußrücken endet.
Die Arteria tibialis posterior, die hintere Schienbeinarterie, entspringt ebenfalls aus der Arteria poplitea und verläuft innerhalb der Flexorenloge des Unterschenkels nach kaudal.
Sie liegt auf der hinteren bzw. dorsalen Seite des Unterschenkels. Sie zieht hinter dem Innenknöchel Richtung Fußsohle. Davor teilt sie sich in eine Arteria plantaris medialis
und eine Arteria plantaris lateralis auf. Auch die Arteria tibialis anterior gibt viele weitere Äste ab.
Die nächste wichtige Arterie, ist die Arteria fibularis. Sie wird auch Arteria peronea oder Wadenbeinarterie genannt. Sie zweigt sich genau hier von der Arteria tibialis posterior ab und verläuft nach lateral zur Außenseite des Unterschenkels. Dort versorgt sie das laterale Muskelkompartiment des Unterschenkels und gibt dabei mehrere arterielle Äste ab.
Die letzte Arterie für heute, ist die Arteria dorsalis pedis. Auf Deutsch wird sie als Fußrückenarterie bezeichnet . Sie entspringt der Arteria tibialis anterior und verzweigt sich auch wieder mehrfach. Unter anderem in die Arteria plantaris profunda hier und die erste Arteria metatarsea dorsalis hier.
Geschafft! Jetzt kennst du alle wichtigen Arterien des menschlichen Körpers. Jetzt möchte ich dir gern noch ein paar klinisch relevante Fakten zu den Arterien mit auf den Weg geben. Im Anschluss daran werde ich die Inhalte dieses Tutorials noch einmal kurz für dich zusammenfassen.
Atherosklerose ist ein krankhafter Prozess, bei dem sich Plaques an den inneren Wandschichten von Arterien bilden. Auf diesem histologischen Schnitt durch eine Arterie,
gefärbt mit der Masson-Trichrom-Färbung, wird sichtbar,wie dramatisch Plaques das Lumen der Arterie einengen oder gar verlegen können. Plaques bestehen aus Cholesterin, Fettsäuren, Calciumphosphat und teilweise auch Immunzellen, weil hier ein Entzündungsprozess eingeleitet wird.
Du kannst dir sicherlich vorstellen, dass distal einer solchen Engstelle nicht mehr viel sauerstoffreiches Blut ankommt. Dieser Sauerstoffmangel im Gewebe kann schwerwiegende Folgen haben. Unter anderem: die koronare Herzkrankheit, chronische Niereninsuffizienz, die periphere arterielle Verschlusskrankheit und Karotisstenosen. Atherosklerose und ihre Folgen können jede Arterie im Körper betreffen. Komplikationen von Atherosklerose sind Herzinfarkt und Schlaganfall.
Die Behandlung besteht vor allem darin, die Risikofaktoren für ein Fortschreiten der Erkrankung zu minimieren, wie beispielsweise Gewichtskontrolle, Raucherentwöhnung, Blutzucker- und Blutdruckeinstellung und die Behandlung erhöhter Cholesterinwerte mit Statinen. Chirurgisch kann den Betroffenen mit einem Bypass geholfen werden. Eine weitere Behandlungsmöglichkeit ist eine Angioplastie. Dabei handelt es sich um eine Ballondilatation mit Stent-Einlage, bei der das Gefäß erweitert oder wieder eröffnet werden kann.
Soviel zu den Pathologien der Arterien. Bevor wir dieses Tutorial beenden, werde ich nun noch einmal kurz zusammenfassen, was wir heute alles besprochen haben. Mit den Arterien des Thorax und der Aorta ascendens sind wir gestartet. Sie ist der einzige Abschnitt der Aorta, der keine weiteren Äste abgibt. Daran grenzt der Aortenbogen, der drei wichtige Abgänge hat. Weiter ging es mit der Aorta descendens, die fast den gesamten Bauch und das gesamte Becken mit sauerstoffreichem Blut versorgt.
Zu den Ästen des Aortenbogens gehört u.a. der Truncus brachiocephalicus, aus dem wiederum zwei weitere wichtige Äste entspringen. Einer davon ist die paarige Arteria subclavia. Aus der A. subclavia entspringt die paarige Arteria thoracica interna. Danach kamen wir zu den Arterien des Kopf- und Halsbereiches. Hier haben wir mit der Arteria carotis communis begonnen, die zwei sehr wichtige Äste zeigt: die Arteria carotis externa und die Arteria carotis interna. Sie gibt einige Äste an den Circulus arteriosus cerebri ab.
Zu den Hauptarterien der oberen Extremitäten. gehört u.a. die Arteria axillaris als eine Fortsetzung der Arteria subclavia. Die Arteria axillaris setzt sich wiederum als Arteria brachialis fort. Aus der Arteria brachialis entspringt die Arteria profunda brachii. Die Arteria radialis, ist einer der beiden Endäste der Arteria brachialis. Der zweite Ast ist die Arteria ulnaris. Danach haben wir über die Arterien von Bauch und Becken gesprochen
und den Truncus coeliacus kennen gelernt. Der Truncus coeliacus ist einer von drei unpaarigen Ästen der Bauchaorta.
Aus dem Truncus coeliacus gehen die Arteria gastrica sinistra, und die Arteria hepatica communis hervor. Auch die Arteria splenica, die zur Milz zieht, haben wir besprochen.
Die Arteria gastroduodenalis stammt aus der Arteria hepatica communis. Entlang der großen Kurvatur des Magens verlaufen von beiden Seiten aus zwei Arteriae gastroomentales aufeinander zu und anastomosieren dort. Die Arteria mesenterica superior, stellt den zweiten unpaarigen arteriellen Abgang der Bauchaorta dar. Darunter liegen die beiden Arteriae renales, die jeweils die rechte und die linke Niere versorgen.
Die Keimdrüsenarterien sind bei Männern und Frauen unterschiedlich. Frauen haben beidseits eine Arteria ovarica und bei Männer finden wir rechts und links je eine Arteria testicularis. Noch weiter kaudal entspringt die Arteria mesenterica inferior aus der Aorta.
Dabei handelt es sich um die dritte unpaarige Arterie im Abdomen. Die Bauchaorta endet an ihrer Bifurkation und zweigt sich in die beiden Arteriae iliacae communes auf.
Auch die Arteriae iliacae communes teilen sich noch einmal auf. Die Arteria iliaca interna ist die kleinere der beiden Endäste und versorgt das Becken. Die Arteria iliaca externa ist etwas dicker und zieht dann als Arteria femoralis in die untere Extremität. Zu den Arterien der unteren Extremitäten gehört nicht nur die Arteria femoralis. Nach kaudal setzt sich die Arteria femoralis als Arteria poplitea fort und zieht durch die Fossa poplitea, Richtung Unterschenkel.
Dort zweigt sie sich in die Arteria tibialis anterior und die Arteria tibialis posterior auf. Die Arteria tibialis posterior versorgt die Rückseite, während die Arteria fibularis die laterale Muskelloge des Unterschenkels mit sauerstoffreichem Blut versorgt. Die Arteria fibularis wird auch Arteria peronea genannt. Die Arteria dorsalis pedis, die aus der Arteria tibialis anterior hervorgeht, versorgt zum größten Teil den Fuß.
Als klinisches Beispiel haben wir die Atherosklerose kennen gelernt. Bei dieser Erkrankung bilden sich Plaques an den Gefäßwänden der Arterien, was zu Verkleinerung des Lumens führt. Mögliche Folgen sind eine koronare Herzkrankheit, chronische Niereninsuffizienz, die periphere arterielle Verschlusskrankheit, eine Karotisstenose und in schweren Fällen der Tod.
Und damit sind wir nun endgültig am Ende dieses Tutorials angekommen.
Noch mehr Infos, auch zu den kleineren Arterien, auf die ich heute nicht weiter eingegangen bin, findest du auf unserer Website. Viel Spaß beim Lernen und bis zum nächsten Mal!