Video: Sternum
Du siehst gerade eine Vorschau. Werde Premium-Mitglied, um das ganze Video zu sehen: Das Sternum, auch Brustbein genannt, ist ein wichtiger Knochen des Brustkorbs. In diesem Video erfährst du mehr zu seinem Aufbau und seiner Funktion!
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Im Zentrum unserer Brust, direkt vor dem Brustkorb, befindet sich ein schwertförmiger Knochen. Errätst du, um welchen Knochen es sich dabei handelt? Die Rede ist vom Sternum. Im heutigen Tutorial ...
Mehr lesenIm Zentrum unserer Brust, direkt vor dem Brustkorb, befindet sich ein schwertförmiger Knochen. Errätst du, um welchen Knochen es sich dabei handelt? Die Rede ist vom Sternum. Im heutigen Tutorial werden wir uns umfassend mit der allgemeinen Anatomie sowie den wichtigsten Merkmalen dieses Knochens beschäftigen.
Bevor wir ins Detail gehen, möchte ich dir einen kurzen Überblick über das Sternum geben. Das Sternum kann in drei Abschnitte unterteilt werden: das Manubrium sterni, das Corpus sterni und den Processus xiphoideus. Diese Abschnitte werden durch verschiedene Gelenke miteinander verbunden, und zwar durch die Symphysis manubriosternalis und die Symphysis xiphosternalis.
Das Manubrium sterni besitzt einige Knochenpunkte. Dazu gehören die Incisura jugularis, die Incisurae claviculares sowie die erste und die zweite Rippenkerbe. Die Einkerbungen werden nach der Nummer der Rippe benannt, mit der sie ein Gelenk bilden.
Auch das Corpus sterni besitzt einige dieser Rippenkerben, nämlich die Incisurae costales 3 bis 7. Sie befinden sich beidseits des Sternums und werden, wie schon beim Manubrium sterni, nach der jeweiligen Rippe benannt, mit der sie artikulieren.
Das war es schon mit dem kurzen Überblick zum Sternum. Schauen wir uns die einzelnen Bestandteile des Brustbeins nun im Detail an.
Verschaffen wir uns zunächst einen Überblick über den Brustkorb. Hier sind die Rippen. Und hier ist die Wirbelsäule. Wie du siehst, ist das Sternum mit den rechten und linken Rippen gelenkig verbunden. Dadurch vervollständigt es den Brustkorb und bildet eine Basis für den Schultergürtel. Wie eben bereits erwähnt, besteht das Sternum aus drei Abschnitten: dem Manubrium sterni, dem Corpus sterni und dem Processus xiphoideus. Jede dieser Strukturen hat ihre eigenen knöchernen Merkmale. Diese schauen wir uns jetzt genauer an.
Beginnen wir mit dem Manubrium sterni. Das Manubrium sterni bildet den kranialsten Abschnitt des Brustbeins und besitzt einige wichtige Knochenpunkte. Um diese besser zu veranschaulichen, schauen wir uns das Manubrium sterni einmal isoliert an. Links in der Abbildung siehst du das Manubrium von ventral und daneben von rechts lateral. Wenn du genau hinsiehst, dann erinnert die Form des Manubriums von ventral etwas an ein Dreieck. Die Spitze des Dreiecks zeigt dabei nach unten. Die Basis des Dreiecks befindet sich in einer Linie mit den beiden Claviculae.
In der Mitte der Basis befindet sich eine kleine Vertiefung. Es handelt sich dabei um die Incisura jugularis. Diese ist auch unter dem Namen ‚Incisura suprasternalis‘ bekannt. Beidseits der Incisura jugularis befinden sich zwei kleinere Einkerbungen: die Incisurae claviculares. Die Incisurae claviculares artikulieren mit den Claviculae und bilden so die Sternoklavikulargelenke. Dadurch wird die Schulter gestützt und stabilisiert.
In dieser Abbildung siehst du noch einmal die Sternoklavikulargelenke. Die Clavicula steht aber nicht nur mit dem Sternum, sondern auch mit der Scapula in Kontakt. Das Gelenk zwischen Clavicula und Scapula nennt sich ‚Akromioklavikulargelenk‘. Weil die Scapula selbst keine knöcherne Verbindung zu einem anderen Teil des Achsenskeletts besitzt, sondern nur über einige Muskeln am Rücken befestigt ist, ist das Sternoklavikulargelenk das einzige Gelenk, das den Arm mit dem restlichen Körper verbindet.
Weil dieses Gelenk so wichtig ist, wird es von diversen Bändern und einer starken Gelenkkapsel verstärkt, um es zusammenzuhalten.
Kommen wir zum nächsten Knochenpunkt am Manubrium sterni: den Incisurae costales. An diesen Einkerbungen bilden die Rippen ein Gelenk mit dem Sternum. Die Incisura costalis prima liegt am Manubrium sterni direkt unterhalb der Incisurae claviculares und bildet ein Gelenk mit der ersten Rippe.
Die Incisura costalis secunda liegt kaudal der Incisura costalis prima, am Übergang zwischen Manubrium und Corpus sterni. Man findet diese Einkerbung also an beiden Teilen des Sternums. Wie der Name dieser Rippenkerbe schon verrät, artikuliert hier die zweite Rippe mit dem Sternum.
Das Manubrium und das Corpus sterni sind über die Symphysis manubriosternalis knorpelig miteinander verbunden. Der Übergang zwischen diesen beiden Knochenabschnitten ist durch einen stumpfen Winkel gekennzeichnet. Dieser Winkel hat einen speziellen Namen. Es handelt sich um den Angulus sterni. Dieser ist auch unter den Namen ‚Manubriosternaler Übergang‘ und ‚Ludwig-Winkel’ bekannt. In der Abbildung siehst du den Angulus sterni von ventral und von lateral.
Du kannst den Angulus sterni in der Mitte deiner Brust tasten. Er fühlt sich an wie eine kleine horizontale Erhöhung, die normalerweise zweieinhalb bis fünf Zentimeter lang ist. Der Angulus sterni ist ein wichtiger tastbarer Knochenpunkt in der Medizin. Er markiert eine imaginäre transversale Linie zwischen dem zweiten Sternokostalgelenk und dem Discus intervertebralis zwischen den Brustwirbelkörpern Th4 und Th5. Diese Linie trennt das Mediastinum superior vom Mediastinum inferior. Weiter geht es mit dem nächsten Abschnitt des Sternums: dem Corpus sterni.
Das Corpus sterni bildet den mittleren Teil des Brustbeins. Es ist relativ flach und rechteckig. Die Mehrheit der echten Rippen artikuliert mit dem Corpus sterni über die Incisurae costales - und davon gibt es hier eine Menge.
Die dritte Incisura costalis ist die oberste Rippenkerbe, die vollständig am Corpus sterni lokalisiert ist. Du denkst es dir wahrscheinlich schon: Hier bildet die dritte Rippe ein Gelenk mit dem Sternum. Die vierte Rippe bildet ein Gelenk mit der vierten Incisura costalis und die fünfte Rippe mit der fünften Incisura costalis. Etwas weiter inferior folgt die sechste Rippenkerbe sowie das sechste Sternokostalgelenk und zu guter Letzt die siebte Rippenkerbe mit dem siebten Sternokostalgelenk.
Jetzt, wo wir alle Incisurae costales durchgegangen sind, werfen wir noch einen Blick auf die Sternokostalgelenke.
Das Sternum bildet keine direkten Gelenke mit den Rippen. Stattdessen sind die Rippen über den würfel- oder quaderförmigen Rippenknorpel mit dem Sternum verbunden.
Dieser Aufbau gibt dem Sternokostalgelenk die Dehnbarkeit, die es während der Ausdehnung des Brustkorbs bei der Atmung benötigt.
Kommen wir nun zum letzten Abschnitt des Sternums: dem Processus xiphoideus sterni.
Der Processus xiphoideus ist ein kleiner Knorpelfortsatz unterhalb des Corpus sterni. Beim Erwachsenen ist er normalerweise verknöchert. Wie du siehst, ist der Processus xiphoideus deutlich dünner als der Rest des Brustbeins und zeigt nach kaudal. Der Processus xiphoideus ist über die Symphysis xiphosternalis mit dem Corpus sterni verbunden. Der Übergang zwischen Corpus sterni und Processus xiphoideus wird ‚xiphosternaler Übergang‘ genannt. Diese Verbindung ist sehr fragil und während einer kardiopulmonalen Reanimation stark frakturgefährdet.
Damit haben wir alles Wichtige zur Anatomie des Sternums besprochen. Lass uns nun einen Blick in die Klinik werfen.
Das Sternum wird durch die Fusion verschiedener kleiner Knorpelanteile gebildet. Dieser Prozess beginnt in der Embryonalentwicklung und reicht bis ins junge Erwachsenenalter. In manchen Fällen fusioniert der Knorpel jedoch unvollständig oder garnicht, wodurch ein kleines Loch im Sternum verbleiben kann. Dieses Loch wird ‚Foramen sternale‘ genannt.
Das Foramen sternale tritt am häufigsten am Corpus sterni auf, kann jedoch auch das Manubrium sterni betreffen. Obwohl es normalerweise asymptomatisch ist, kann ein Foramen sternale Komplikationen bei medizinischen Eingriffen verursachen, falls es unerkannt bleibt.
Bevor wir zum Ende dieses Tutorials kommen, möchte ich noch kurz zusammenfassen, was wir heute gelernt haben.
Das Sternum ist ein flacher, schwertförmiger Knochen, der ventral am Brustkorb lokalisiert ist. Es besteht aus drei Abschnitten. Das Manubrium sterni ist der kranialste Abschnitt. Das Corpus sterni bildet den mittleren Abschnitt des Brustbeins. Hier setzt ein Großteil der echten Rippen an. Am kaudalen Ende des Sternums befindet sich der Processus xiphoideus, ein kleiner Knochenfortsatz. Die drei Abschnitte des Sternums stehen über spezielle Verbindungen miteinander in Kontakt. Die Symphysis manubriosternalis verbindet Manubrium und Corpus sterni. Den Winkel, der dabei zwischen den beiden Knochenabschnitten entsteht, nennt man ‚Angulus sterni‘. Die Symphysis xiphosternalis verbindet das Corpus sterni und den Processus xiphoideus. Jeder Abschnitt des Sternums weist besondere knöcherne Merkmale auf. Das Manubrium sterni hat eine kleine Einkerbung in der Mitte seines kranialen Randes. Diese wird ‚Incisura jugularis‘ genannt. Beidseits der Incisura jugularis befinden sich die Incisurae claviculares. Sie bilden ein Gelenk mit den Claviculae. Kaudal der Incisurae claviculares liegt die Incisura costalis prima. Sie bildet die Ansatzstelle für die erste Rippe. Am Übergang zwischen Manubrium sterni und Corpus sterni findet man die Incisura costalis secunda, die mit dem Rippenknorpel der zweiten Rippe artikuliert. Das Corpus sterni besitzt mehrere Rippenkerben für die restlichen echten Rippen. Auf die zweite Rippenkerbe folgt somit die dritte Incisura costalis, gefolgt von der vierten, der fünften, der sechsten sowie der siebten Incisura costalis.
Und damit sind wir am Ende dieses Tutorials angekommen!