Video: Halswirbelsäule
Du siehst gerade eine Vorschau. Werde Premium-Mitglied, um das ganze Video zu sehen: Die Halswirbelsäule (HWS) verbindet den Schädel mit dem Rumpf. Dieses Video erklärt ihren Aufbau, sowie die beteiligten Bänder und Gelenke.
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Hallo und herzlich willkommen zu diesem Tutorial.
Heute werden wir die Halswirbelsäule, die oft auch einfach als HWS abgekürzt wird, besprechen. Auf Latein spricht man von der Pars cervicalis ...
Mehr lesenHallo und herzlich willkommen zu diesem Tutorial.
Heute werden wir die Halswirbelsäule, die oft auch einfach als HWS abgekürzt wird, besprechen. Auf Latein spricht man von der Pars cervicalis columnae vertebralis. Sie besteht aus sieben Wirbeln und ist der beweglichste Teil der menschlichen Wirbelsäule. Sie weist physiologisch eine Lordose auf, d.h. eine Krümmung nach ventral.
In diesem Video konzentrieren wir uns auf die Halswirbel, die Vertebrae cervicales. Ich zeige dir ihren Aufbau, die gelenkigen Verbindungen und die speziellen Bänder der Halswirbelsäule.
Wie gerade schon erwähnt, besteht die Halswirbelsäule aus insgesamt sieben Halswirbeln. Sie sind, verglichen mit den Wirbeln der Brust- und Lendenwirbelsäule, kleiner.
Drei der sieben Halswirbel haben eine besonderen Aufbau und tragen einen Eigennamen. Einer davon ist der erste Halswirbel, der Atlas. Er besitzt keinen Wirbelkörper, wodurch er sehr beweglich ist. Mit dem zweiten Halswirbel, dem Axis, steht er gelenkig in Verbindung. Der 7. Halswirbel wird auch Vertebra prominens genannt, da sein Dornfortsatz, im Vergleich zu den anderen Halswirbeln, sehr kräftig ausgeprägt und meist gut tastbar ist.
Auf dieser Abbildung schauen wir von oben auf den Atlas. Sein Name stammt übrigens aus der griechischen Mythologie. So wie einst der Titan Atlas das Himmelsgewölbe gestützt haben soll, so stützt der erste Halswirbel unseren Kopf. Was ihn von allen anderen Wirbeln unterscheidet, ist, dass er weder einen Wirbelkörper noch einen Dornfortsatz besitzt. Er ist außerdem der einzige Wirbel, der mit dem Schädel in Verbindung steht und an der Bildung beider Kopfgelenke beteiligt ist.
Hier siehst du das obere Kopfgelenk. Die Gelenkpartner sind zum einen der Atlas und zum anderen das Os occipitale, wodurch sich die Bezeichnung “Articulatio atlantooccipitalis” ableiten lässt. Es besitzt einen Gelenkspalt und eine Gelenkkapsel, weshalb es zu den "echten Gelenken", den sogenannten Diarthrosen, zählt.
Die Hauptbewegungen des oberen Kopfgelenks sind die Flexion und Extension. Ohne dieses Gelenk wäre ein “Nicken” also unmöglich.
Wir kommen zur nächsten Struktur. Hier siehst du die beiden Massa lateralis grün markiert. Auf diesen knöchernen Verdickungen befinden sind die Gelenkflächen des oberen Kopfgelenks, die Facies articularis cranialis. Sie artikulieren mit den Hinterhauptkondylen.
Der vordere Atlasbogen, der sogenannte Arcus anterior atlantis, verbindet die beiden Massa lateralis auf der ventralen Seite. Ein wichtiges Merkmal des Arcus anterior ist das Tuberculum anterius. Dieser Knochenhöcker dient dem M. longus colli und dem Lig. longitudinale anterius als Ansatzfläche. An der dorsalen Fläche des vorderen Atlasbogens befindet sich die Fovea dentis. Diese Gelenkgrube steht mit dem Dens axis in Verbindung.
Dann gibt es noch den Arcus posterior atlantis. Auch er besitzt einen kleinen Höcker, das Tuberculum posterius. Es ist das Rudiment eines Dornfortsatzes.
Auch am Tuberculum posterius setzten einige Strukturen an, wie der Musculus rectus capitis posterior minor und Teile des Ligamentum nuchae.
Die Arteria vertebralis hinterlässt am Arcus posterior eine Rinne, den Sulcus arteriae vertebralis.
Kommen wir zum zweiten Halswirbel, dem Axis. Auf der oberen Abbildung siehst du ihn in einer Einzelansicht. Das Bild darunter zeigt ihn in gelenkiger Verbindung mit dem Atlas.
Der Axis wird auch “Dreher” oder “Epistropheus” genannt und hat einen speziellen Aufbau. Er besitzt einen breiten Wirbelkörper und hat einen zusätzlichen Knochenfortsatz, den Dens axis.
Wie alle anderen Halswirbel, hat auch der Axis laterale Knochenfortsätze, die Processus transversi. Das Besondere an diesen Querfortsätzen ist ein kleines Loch, das Foramen transversarium. Durch dieses Foramen zieht unter anderem die Arteria vertebralis nach kranial in Richtung Schädel.
Der Dornfortsatz des Axis ist zweigeteilt und kräftig ausgeprägt. An ihm entspringen der Musculus rectus capitis posterior major und der Musculus obliquuus capitis inferior.
Schauen wir uns jetzt den Dens axis mal etwas genauer an. Dieser zahnförmige Knochenfortsatz ragt nach kranial und artikuliert mit dem Arcus anterior des Atlas. Ontogenetisch entsteht der Dens axis aus dem früheren Wirbelkörper des Atlas. Dieser spaltet sich während der Entwicklung und verschmilzt teilweise mit dem Axis.
Axis und Atlas bilden zusammen das untere Kopfgelenk, das Articulatio atlantoaxialis. Es besteht aus drei Teilgelenken und ist ein sogenanntes Radgelenk, wodurch Drehbewegungen des Kopfes möglich sind. Jetzt weißt du, weshalb der Axis auf deutsch “Dreher” genannt wird.
Der Dens axis besitzt zwei Gelenkflächen, eine vordere und eine hintere. Die hintere Gelenkfläche, die Facies articularis posterior, siehst du hier in grün markiert. Dort artikuliert das Ligamentum transversum atlantis mit dem Dens axis.
Nachdem du jetzt den besonderen Aufbau von Atlas und Axis kennst, möchte ich dir anschließend die restlichen Halswirbel vorstellen. Ihre Form und Funktion sind sich sehr ähnlich.
Hier siehst du den zylinderförmigen Wirbelkörper. Er befindet sich ventral und nimmt von kranial nach kaudal an Größe zu. Von dorsal schließt sich der Wirbelbogen an, der aus einer kurzen Bogenwurzel und einer hinteren Bogenplatte besteht.
Wirbelkörper und Wirbelbogen bilden eine dreieckige Öffnung, das Foramen vertebrale. Hier zieht das Rückenmark hindurch. Der Processus spinosus ist bei den meisten Halswirbeln zweigeteilt und ragt nach dorsal. Lateral befinden sich die Processus transversi. Über die Processus articulares artikuliert der Halswirbel mit dem darüber- und darunterliegenden Wirbel.
Diese grünmarkierte Struktur haben wir vorhin schon kurz angesprochen, das Foramen transversarium. Dieses Loch findest es bei allen Querfortsätzen der Halswirbel. Durch das Foramen transversarium verlaufen die Arteria und Vena vertebralis, die Teile des Gehirns versorgen.
Eine weitere charakteristische Struktur des Processus transversus ist der Sulcus nervi spinalis. In dieser Furche verlaufen die Spinalnerven der Halswirbelsäule, die Nervi cervicales. Zur besseren Orientierung siehst du den Sulcus hier nochmal von lateral.
Das hier ist das Tuberculum anterius. Dieser Knochenhöcker befindet sich auf der Vorderseite aller Processus transversi der Halswirbel. Beim Atlas sitzt es am Arcus anterior.
Am 3., 4. und 5. Halswirbel entspringt dort der Musculus longus colli, ein prävertebraler Halsmuskel.
Das Tuberculum posterius liegt dem Tuberculum anterius gegenüber und begrenzt den Sulcus nervi spinalis nach dorsal. Es ist jetzt in grün eingezeichnet.
Zum Schluss möchte ich dir noch zwei wichtige Bänder zeigen. Das Ligamentum transversum atlantis ist ein kurzes Band und befindet sich im inneren Knochenring des Atlas. Es ist beidseits an der medialen Seite der Massae laterales befestigt und teilt das Wirbelloch des Atlas in zwei Hälften. Dorsal des Ligaments verläuft das Rückenmark.
Das zweite Band, dass ich dir vorstellen möchte, ist ein paariges Band. Es befindet sich ebenfalls auf Höhe des Atlas und strahlt flügelartig vom Dens axis zu den Kondylen des Os occipitale. Aus dieser dorsalen Perspektive kann man das noch etwas besser erkennen. Man nennt diese Bänder Ligamenta alaria, was auf Deutsch “Flügelbänder” bedeutet. Sie begrenzen die Bewegungen in beiden Kopfgelenken, hauptsächlich aber die Flexion und die Rotation.
Jetzt kennst du die wichtigsten Fakten über die Halswirbelsäule. Auf unserer Website findest du noch mehr Infos zu diesem Thema. Danke fürs Zusehen und bis zum nächsten Mal!