Anatomie der oberen Extremität
Hast du dich jemals gefragt, worin sich der Mensch von anderen Tieren unterscheidet? Einer von den beiden, kann sich mit seinen Freunden nach einer bestandenen Anatomie-Prüfung abklatschen. ;-)
Allerdings gibt es noch viele andere Bewegungen und Funktionen, die die obere Extremität ausführen kann. Denn der komplexe Aufbau der oberen Extremität gewährleistet einen großen Bewegungsumfang.
Auf dieser Seite widmen wir uns der oberen Extremität und werden dir kurz die einzelnen Regionen vorstellen. Dazu gehört die Schulter, der Oberarm, der Ellenbogen, der Unterarm und die Hand.
Schulter |
Schultergelenk: Humerus, Scapula, Clavicula Muskeln: Oberflächlich: Mm. deltoideus und trapezius Tiefe: Mm. supraspinatus, infraspinatus, teres minor, subscapularis (Rotatorenmanschette) |
Oberarm |
Knochen: Humerus Nerven: Alle innervierenden Nervenfasern stammen vom Plexus brachialis. Arterien: Äste der A. brachialis Muskeln: Vorderes Kompartiment: Mm. coracobrachialis, brachialis, biceps brachii Hinteres Kompartiment: Mm. triceps brachii |
Ellenbogengelenk |
Knochen: Humerus, Radius, Ulna Bewegungen: Flexion, Extension, Pronation, Supination |
Unterarm |
Knochen: Radius, Ulna Nerven: Nn. radialis, ulnaris, medianus Arterien: Äste der Aa. radialis und ulnaris Muskeln: Vorderes Kompartiment: oberflächliche und tiefe Schicht Hinteres Kompartiment: oberflächliche und tiefe Schicht |
Hand |
Knochen: Os scaphoideum, Os lunatum, Os triquetrum, Os pisiforme, Os trapezium, Os trapezoideum, Os capitatum, Os hamatum, Ossa metacarpalia (5), Phalangen (proximalis, medialis, distalis) Nerven: Nn. radialis, ulnaris, medianus Arterien: Äste der Aa. radialis und ulnaris Muskeln: Thenarmuskulatur, Hypothenarmuskulatur, Muskeln des Handtellers |
Schulter
Die Schulter befindet sich dort, wo der Arm am Rumpf befestigt ist. Der wichtigste Teil der Schulter ist das Schultergelenk, oder auch Articulatio humeri genannt.
Das Schultergelenk ist ein Kugelgelenk, das durch den Humerus, die Scapula und die Clavicula gebildet wird. Um das Schultergelenk richtig verstehen zu können, solltest du die Anatomie des Humerus einwandfrei beherrschen.
Das Schultergelenk wird von zwei Muskelgruppen verstärkt: einer oberflächlichen und einer tiefen Muskelgruppe.
Die oberflächlichen Muskeln der Schulter sind der Musculus deltoideus und der Musculus trapezius.
Zu den tiefen Schultermuskeln zählen die Muskeln der Rotatorenmanschette, einer derben Sehnenplatte, die von Muskeln und Bändern der Schulter gebildet wird. Dazu gehören der Musculus supraspinatus, der Musculus infraspinatus, der Musculus teres minor und der Musculus subscapularis.
Oberarm
Der Oberarm ist der Abschnitt der oberen Extremität, der zwischen der Schulter und dem Ellenbogengelenk liegt.
Als regelmäßige Besucher:innen eines Fitnessstudios wäre der Oberarm sicherlich sehr wichtig für euch, anderenfalls eher weniger. Anatomisch gesehen ist der Oberarm allerdings auf jeden Fall von größerem Interesse für uns.
Der Oberarm besitzt lediglich einen Knochen, und zwar den Humerus. An seiner knöchernen Struktur orientiert sich beinahe das gesamte Weichteilgewebe des Oberarms. Die Muskeln des Oberarms werden in ein vorderes und ein hinteres Kompartiment aufgeteilt.
Diese beiden Kompartimente werden durch Bindegewebssepten, die mit dem Humerus verwachsen sind, voneinander getrennt. Zum vorderen Muskelkompartiment des Oberarms gehören alle Armbeugemuskeln: der Musculus coracobrachialis, der Musculus brachialis und der Musculus biceps brachii. Zum hinteren Kompartiment zählt dagegen nur ein Muskel, der Musculus triceps brachii, ein Armstreckmuskel.
Natürlich befinden sich im Oberarm auch Gefäß-Nerven-Straßen. Dabei solltest du dir merken, dass jede Struktur des Oberarms vom Plexus brachialis innerviert wird. Der Plexus brachialis ist ein Nervengeflecht aus Nervenfasern, die ihren Ursprung in den Spinalnervenegmenten C5 bis Th1 haben.
Arteriell wird der Oberarm von dem Blut der Arteria brachialis versorgt. Die Arteria brachialis verzweigt sich immer mehr, je weiter man an der oberen Extremität nach distal geht.
Ellenbogen
Der Ellenbogen verbindet den Ober- und den Unterarm. Dabei sind drei Knochen an der Bildung des Ellenbogengelenks beteiligt: Humerus, Radius und Ulna. Ihre jeweilige Form und die Art wie sie miteinander verbunden sind, ermöglichen die einzigartigen Bewegungsarten des Unterarms: die Supination und die Pronation.
Auf der ventralen Seite des Ellenbogens liegt die Ellenbeuge. Neben dem Ellenbogengelenk verlaufen hier auch viele wichtige Nerven und Gefäße, die den Unterarm und die Hand versorgen.
Unterarm
Die Anatomie des Unterarms finden viele Medizinstudierende äußerst schwierig. Es sind ja immerhin zwanzig Muskeln und zwei Knochen (Radius und Ulna), die gemeinsam den Unterarm bilden.
Aber mach dir keine Sorgen! Allein die Tatsache, dass die Muskelgruppen funktionell durch ihre Anordnung in Kompartimenten vorsortiert sind, macht das Lernen schon viel leichter.
Die Muskeln des vorderen Kompartiments sind in der Regel Flexoren, während die des hinteren Kompartiments Extensoren sind. Jedes Muskelkompartiment besteht zudem sogar noch aus verschiedenen inneren Schichten. Sowohl das vordere als auch das hintere Kompartiment setzten sich aus einer oberflächlichen und einer tiefen Schicht zusammen.
Die wichtigsten Arterien des Unterarms sind die Arteria radialis und die Arteria ulnaris. Innerviert wird der Unterarm durch Nervenäste des Nervus radialis, des Nervus ulnaris und des Nervus medianus.
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Hand
Die Hand des Menschen ist schier ein Wunder an anatomischer Komplexität und ihre Biomechanik ist äußerst beeindruckend. Durch ihre feine Anatomie ist es möglich, viele verschiedene Bewegungen auszuführen; sei es der Schlag mit der flachen Hand auf den Tisch oder filigrane Feinmotorik, wie das Spielen einer Gitarre, Zeichnen oder die Kunst der Kalligraphie.
Um die Hand und ihre Funktionen zu verstehen, ist es essentiell, ihren Aufbau zu kennen:
- die Handwurzel
- die Mittelhand
- die Finger
Der knöcherne Aufbau der Hand ist sehr interessant. Sie besteht aus acht Handwurzelknochen, die Mittelhand aus fünf und zu den Fingern gehören insgesamt vierzehn einzelne Knochen.
Die Handwurzelknochen des Handgelenks sind klein und unregelmäßig geformt. Genauso wie die Muskeln des Unterarms bilden auch die Handwurzelknochen für viele von euch eine Herausforderung, wenn es um das Lernen geht. Sie heißen: Os scaphoideum, Os lunatum, Os triquetrum, Os pisiforme, Os trapezium, Os trapezoideum, Os capitatum und Os hamatum.
Die Mittelhandknochen dagegen kann man sich besser merken. Sie wurden einfach von eins bis fünf durchnummeriert und heißen deshalb Ossa metacarpalia I bis V. Das Os metacarpale I steht dabei für den Mittelhandknochen des Daumens und das Os metacarpale V für den Mittelhandknochen des kleinen Fingers.
Die Finger setzen sich aus jeweils drei aneinander grenzenden Knochen zusammen. Diese drei Knochen nennt man die Fingerglieder, oder Phalangen. Es gibt die proximale Phalanx, die mediale Phalanx und die distale Phalanx bei jedem Finger außer dem Daumen. Letzterer besitzt lediglich eine proximale und eine distale Phalanx.
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Die Muskulatur der Hand wird auch intrinsische Handmuskulatur genannt. Das bedeutet lediglich, dass sich Ursprung und Ansatz in der Hand befinden. Die extrinsischen Handmuskeln dagegen haben ihren Ursprung im Unterarm und inserieren in der Hand. Zu den intrinsischen Handmuskeln gehören der Musculus palmaris brevis, die Musculi interossei palmares und dorsales, der Musculus adductor pollicis, die gesamte Thenar- und Hypothenarmuskulatur und die Musculi lumbricales.
Jetzt hast du einen Überblick über die Anatomie der oberen Extremität, mit unseren folgenden Lerneinheiten kannst du dein Wissen über die obere Extremität noch weiter vertiefen:
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