Video: Hauptvenen des Kopfes und Halses
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Hallo, ich bin Astrid von Kenhub und ich begrüße euch zu einem neuen Tutorial.
Heute werde ich mit euch die wichtigsten Venen am Kopf und Hals besprechen.
Wir starten mit der zentralsten Vene im Thorax. ...
Mehr lesenHallo, ich bin Astrid von Kenhub und ich begrüße euch zu einem neuen Tutorial.
Heute werde ich mit euch die wichtigsten Venen am Kopf und Hals besprechen.
Wir starten mit der zentralsten Vene im Thorax. Praktisch das gesamte venöse Blut aus dem Kopf- und Halsbereich wird hierher geleitet. Die Rede ist von der V. cava superior, der oberen Hohlvene. Diese kurze Vene besitzt typischerweise keine Venenklappen. Sie entsteht durch den Zusammenfluss der V. brachiocephalica sinistra und der V. brachiocephalica dextra, also der linken und rechten Kopf-Armvene. Die beiden sind hier mit Pfeilen markiert. Zur V. brachiocephalica dextra stößt vor diesem Zusammenschluss von kaudal die V. azygos. Ihr könnt sie in diesem Bild allerdings nicht sehen. Der Verlauf der V. azygos ist zwar variabel, aber meistens zieht sie nach kranial entlang der Brustwirbelsäule und mündet in die V. cava superior. Sie nimmt dabei das venöse Blut des dorsalen Rumpfes und der Bauchwand auf.
Zurück zur V. cava superior: Sie befindet sich im oberen Mediastinum und endet im rechten Vorhof des Herzens. Dabei liegt sie in enger Nachbarschaft zur Aorta ascendens. Das gesamte venöse Blut der Kopf-Hals-Region, der Arme, Teilen des Brust und des Mediastinums drainiert also über die Vv. brachiocephalicae bzw. in deren Zuflüsse. Von dort gelangt es letztendlich über die V. cava superior zum Herzen.
Hier seht ihr die Vv. brachiocephalicae noch einmal einzeln markiert: links die V. brachiocephalica sinistra und rechts die V. brachiocephalica dextra. Beide entstehen jeweils durch den Zusammenfluss von zwei Venen: der V. jugularis interna und der Vena subclavia.
Die Stelle, an der sie zusammenfließen, wird als Venenwinkel bezeichnet. Dieser liegt beidseits in etwa hinter dem Sternoklavikulargelenk. Merken solltet ihr euch an dieser Stelle, dass an den Venenwinkeln auch die zwei größten Lymphgefäße des Körpers enden: Der Ductus thoracicus am linken Venenwinkel und der Ductus lymphaticus dexter am rechten.
Schauen wir uns die wichtigsten Venen an, die in der V. brachiocephalica enden: Neben der V. jugularis interna und V. subclavia sind das die V. vertebralis und V. thoracica interna. Letztere besprechen wir allerdings in einem anderen Tutorial, da sie vor allem für den venösen Abfluss der Thoraxregion zuständig ist. All diese Venen werden als „Zuflüsse“ bezeichnet, weil sie allesamt in die V. brachiocephalica drainieren.
Wir beginnen mit der V. jugularis interna, die auch als „innere Drosselvene“ bezeichnet wird. Neben ihr gibt es noch zwei weitere Drosselvenen: die V. jugularis externa und anterior. Von diesen dreien ist die V. jugularis interna aber mit Abstand am größten. Man könnte sagen, sie ist die zentrale Vene des Halses. Um ihren Ursprung zu zeigen, müssen wir eine Stufe höher gehen und in den Schädel hineinblicken. Die V. jugularis interna entsteht durch den Zusammenfluss des Sinus petrosus inferior und des Sinus sigmoideus. Der Sinus petrosus inferior drainiert den Sinus cavernosus und der Sinus sigmoideus ist die Fortsetzung des Sinus transversus. Anschließend tritt die V. jugularis interna durch das Foramen jugulare - das ist diese Schädelöffnung hier - und läuft gerade den Hals herunter. Unterwegs erhält sie Zuflüsse aus umliegenden Venen, v.a. münden in ihr die V. thyroidea superior, die V. facialis communis und die V. auricularis posterior. Letztere kann man aus dieser Perspektive nicht sehen.
Zusammenfassend mündet in die V. jugularis interna also das Blut der Hirnleiter, der oberen Schilddrüsenregion, des Gesichts und des Ohres.
Nun schauen wir uns die V. subclavia genauer an, die “Unterschlüsselbeinvene”. Sie drainiert das Blut der oberen Extremität. Sie selbst stellt dabei die Fortsetzung der V. axillaris dar. Man sagt, dass der Übergang an der 1. Rippe stattfindet. Das heißt, ab der Überkreuzung der 1. Rippe wird die V. axillaris als „V. subclavia“ bezeichnet. Sie fließt seitlich am Venenwinkel mit der V. jugularis interna zusammen, um die Vena brachiocephalica zu bilden, wie wir gelernt haben. Wenn ihr genau hinschaut, erkennt ihr im Bild kurz vor dem Zusammenfluss eine kleine angeschnittene Vene. Es handelt sich dabei um eine weitere Drosselvene, nämlich die V. jugularis externa, die ebenfalls in der V. subclavia mündet.
Die V. jugularis externa verläuft auf dem äußeren Blatt der Halsfaszie unterhalb des Platysmas. Sie drainiert hauptsächlich das Blut des äußeren Schädels und des Gesichts. Sie steht dabei mit der V. facialis und V. jugularis anterior, der kleinsten der drei Drosselvenen, in Verbindung.
Ihr Ursprung befindet sich innerhalb der Parotis. Dort entsteht sie durch den Zusammenfluss der V. retromandibularis und V. auricularis posterior.
Nun betrachten wir die V. vertebralis, die Wirbelsäulenvene, etwas genauer. Sie ist wie die meisten bisher besprochenen Venen paarig angelegt und verläuft mit der gleichnamigen A. vertebralis durch die Foramina transversaria der Halswirbel. Aus der Hinterhauptsregion erhält sie Zufluss von der V. occipitalis. Entlang der Halswirbelsäule wird sie von den regionalen Venengeflechten gespeist, insbesondere von den Plexus venosus vertebralis internus und externus. Kurz vor der Mündung in die V. brachiocephalica endet die V. vertebralis anterior in ihr; das ist die Begleitvene der A. cervicalis ascendens. Auch die V. cervicalis profunda aus der Nackenregion drainiert in aller Regel in die V. vertebralis.
Jetzt haben wir alle wichtigen Venen des Halses besprochen – weiter geht’s mit denen des Gesichts.
Hier nehmen wir uns zuerst die V. facialis vor, die Gesichtsvene. Am Namen erkennt ihr, dass es sich hierbei um die Hauptvene der Gesichtsregion handelt. Sie beginnt zwischen der Nasenwurzel und dem medialen Augenwinkel als V. angularis. Von dort läuft sie diagonal nach unten zum Unterrand der Mandibula. Im Verlauf erhält sie zahlreiche Zuflüsse aus umliegenden Venen, u.a. von der V. palatina externa aus dem Pharynx und der Gaumenmandel, der V. supraorbitalis und V. supratrochlearis, die wir uns gleich etwas genauer anschauen werden, den Vv. labialis superior und inferior von den Lippen und noch vielen weiteren mehr. Das ist nur ein kleiner Ausschnitt aller Zuflüsse, die wir im Detail in anderen Tutorials besprechen werden.
Kaudal fließt die V. facialis mit der V. retromandibularis zusammen und bildet gemeinsam die V. facialis communis. Diese endet dann schließlich in der V. jugularis interna, wie wir gelernt haben.
Eine der genannten Gesichtsvenen ist die V. supraorbitalis, die Oberaugenhöhlenvene. Ihr Verlauf beginnt im Subkutangewebe des Stirnbereichs, der Regio frontalis. Sie drainiert dabei nicht nur das venöse Blut der Stirn, sondern auch der Regio supraorbitalis, d.h. dieses Bereichs über der Augenbraue, und des oberen Augenlids. Die V. supraorbitalis verläuft nach kaudal über dem M. frontalis, das ist dieser großflächige Gesichtsmuskel hier, und fließt typischerweise am medialen Augenwinkel in die V. facialis bzw. angularis, wie wir vorhin gesehen haben.
Weiter innen an der Stirn läuft die V. supratrochlearis entlang. Auch der Name „V. frontalis“ ist geläufig. Sie entspringt aus einem Venengeflecht der Stirn, dem Plexus venosus frontalis. Dieser hat zahlreiche Verbindungen zu den Stirnästen der V. temporalis superficialis, den Rr. frontales. Die linke und rechte V. supratrochlearis verlaufen anschließend kaudal entlang der Stirn und vereinen sich bogenförmig auf der Nasenwurzel. Sie trennen sich dann erneut und nehmen die jeweilige V. supraorbitalis auf, um die bereits besprochene Vena angularis zu bilden.
Hier seht ihr die V. angularis grün markiert, die Augenwinkelvene. Wie eben gelernt entsteht sie durch den Zusammenfluss der beiden prominenten Stirnvenen: der V. supratrochlearis und der V. supraorbitalis. Er findet in etwa hier am medialen Augenwinkel statt. Unterwegs erhält die Vene einen wichtigen Zufluss, nämlich von der V. ophthalmica superior. Das ist deshalb so wichtig, da die V. angularis über diese Brücke mit dem Sinus cavernosus in der Schädelhöhle verbunden. Dadurch können bspw. bakterielle Erreger aus der Gesichtsregion über die V. angularis und V. ophthalmica superior in den Kopf gelangen. Nach einer kurzen Strecke entlang des Nasenflügels wird die V. angularis als V. facialis bezeichnet. Der Übergang ist allerdings fließend, d.h. es gibt keine konkrete Struktur, ab der man von der V. facialis spricht.
Die Vena retromandibularis finden wir - wie der Name verrät - hinter der Mandibula. Dort ist sie typischerweise im Parenchym der Parotis eingebettet. Sie entsteht durch den Zusammenfluss der V. maxillaris und V. temporalis superficialis. Später teilt sie sich in einen vorderen und hinteren Abschnitt. Der vordere bildet zusammen mit der V. facialis die V. facialis communis. Der hintere formiert mit der V. auricularis posterior die V. jugularis externa.
Großflächig an der Seite des Schädels verläuft die V. temporalis superficialis, die oberflächliche Schläfenvene. Sie entspringt einem Venengeflecht an der lateralen Stirn und steht mit der Vena occipitalis und der Vena auricularis posterior in Verbindung. Sie sammelt das Blut aus Stirnästen und seitlichen Ästen, die oberhalb des Jochbogens zu einem gemeinsamen Stamm zusammenfließen. Zu diesem Stamm stößt noch die Vena temporalis medialis dazu. Anschließend überkreuzt er das Dach des Jochbogens und dringt in die Parotis ein, wo er mit der Vena maxillaris zusammenfließt und die eben besprochene V. retromandibularis bildet.
Zum Abschluss des Tutorials schauen wir uns noch die V. auricularis posterior genauer an, die hintere Ohrvene. Sie liegt oberflächlich hinter dem Ohr und sammelt das venöse Blut der Region. Wie wir eben schon gesehen haben, kommuniziert sie mit der Vena occipitalis und der Vena temporalis superficialis. Sie verläuft hinter der Ohrmuschel nach kaudal und fließt hier mit dem hinteren Abschnitt der V. retromandibularis zur Vena jugularis externa zusammen. Und erinnert ihr euch noch, wo die V. jugularis externa endet? Wir haben uns das am Anfang des Tutorials angeschaut. Richtig, es war die V. subclavia!
So viel zum Überblick über die Venen des Kopfes und Halses. Ich hoffe, wir hören uns bald wieder.