Video: Venen des Herz-Kreislauf-Systems
Du siehst gerade eine Vorschau. Werde Premium-Mitglied, um das ganze Video zu sehen: Venen transportieren sauerstoffarmes Blut wieder zurück zum Herzen, wir besprechen ihre Anatomie und Funktion. Sieh dir dieses Video bei Kenhub an!
Relevante Artikel
Transkript
Hallo und herzlich Willkommen zu diesem neuen Tutorial. Mein Name ist Steffi.
Heute dreht sich alles um die Venen des Herz-Kreislauf-Systems. Das Herz-Kreislauf-System transportiert Blut durch ...
Hallo und herzlich Willkommen zu diesem neuen Tutorial. Mein Name ist Steffi.
Heute dreht sich alles um die Venen des Herz-Kreislauf-Systems. Das Herz-Kreislauf-System transportiert Blut durch unseren Körper,
davon hast du sicher schon gehört. Im Blut befinden sich verschiedene Stoffe, wie
Sauerstoff, Nährstoffe und Abfallprodukte der Zellen. Über die Venen gelangt das im Körper zirkulierende Blut, wieder zurück zum Herzen.
Zum Herz-Kreislauf-System gehören das Herz und die Blutgefäße. Es werden zwei Arten von Blutgefäßen unterschieden. Arterien transportieren sauerstoffreiches Blut
vom Herzen in die Peripherie. Im Gegensatz dazu befördern Venen
das sauerstoffarme Blut wieder zurück zum Herzen.
Wundere dich nicht, wenn du im Zusammenhang mit Blut die Begriffe oxygeniertes und desoxygeniertes Blut hörst, sie bedeuten nichts anderes als sauerstoffreich bzw. sauerstoffarm.
Wie so oft gibt es auch bei den Venen ein paar Sonderfälle, denn nicht alle transportieren sauerstoffarmes Blut. Die sog. Lungenvenen leiten nämlich sauerstoffreiches Blut aus der Lunge zum Herzen. Aber um die geht es heute nicht.
Ich zeige dir stattdessen vor allem die großen Körpervenen, die ausschließlich sauerstoffarmes Blut führen. Wenn du mehr über die Lungenvenen wissen möchtest, findest du auf unserer Website weitere Infos dazu.
Bevor wir uns gleich die einzelnen Venen anschauen, möchte ich vorab ein paar allgemeine Fakten besprechen. Hier siehst du einen schematischen Schnitt durch die Haut. Die oberflächlichen Venen befinden sich direkt unter der Haut und verlaufen zwischen den Schichten der oberflächlichen Körperfaszie.
Die sogenannten Perforansvenen kreuzen die Körperfaszie. Diese Verbindungsvenen leiten das Blut dann in tiefer liegende Venen . Tiefe Venen verlaufen häufig parallel zu Arterien. Man nennt sie Venae comitantes der entsprechenden Arterie. Diese Venen begleiten die Arterie auf beiden Seiten und nutzen deren Puls um das Blut zurück zum Herzen zu pumpen.
Der Blutdruck in den Venen ist nämlich viel niedriger, verglichen mit dem Blutdruck in den Arterien. Die Position der tiefliegenden Venen wirkt sich also unterstützend auf den Bluttransport aus. Sogenannte Venenklappen verhindern, dass das Blut der Schwerkraft folgt und in die falsche Richtung fließt. Auch sie helfen dabei, das Blut zurück zum Herz zu führen. Den großen Venen wird Blut über kleinere Venen zugeführt, so wie hier vereinfacht dargestellt.
Hier noch ein kurzer Überblick. Wir schauen uns zuerst die Venen der unteren Extremitäten an. Sie sind am weitesten vom Herzen entfernt. Dann besprechen wir die Venen der Bauch- und Beckenregion, der oberen Extremitäten und der Kopf- und Halsregion. Zum Schluss sprechen wir über die Thoraxvenen, über die das Blut wieder dem Herzen zugeführt wird.
Wir starten mit den Venen der unteren Extremitäten. Dazu teilen wir unsere Abbildung in zwei Bereiche auf. Vereinfacht dargestellt siehst du auf der linken Seite die tiefen, auf der rechten die oberflächlichen Venen. Wir starten mit den tiefen Beinvenen.
Unsere erste Vene ist die Vena tibialis posterior, die du hier in grün markiert siehst. Sie entsteht durch den Zusammenschluss der medialen und der lateralen Plantarvenen. Sie werden als Venae comitantes bezeichnet und sind sog. Begleitvenen. Sie verlaufen quasi parallel zur Arteria tibialis posterior, die hier in rot eingezeichnet ist.
Die Vena tibialis posterior erhält weitere Zuflüsse aus Venen der Wadenmuskulatur, aus mehreren oberflächlichen Venen und aus der Vena fibularis. Sie leitet das Blut in Richtung Körperstamm und mündet in die Vena poplitea. Die schauen wir später noch genauer an.
Wechseln wir zur Vena tibialis anterior. Sie ist die Begleitvene der Arteria tibialis anterior, die etwas weiter lateral verläuft. In gelb ist hier zusätzlich der Nervus fibularis profundus eingezeichnet. Die Zuflüsse der Vena tibialis anterior Venae tibiales anteriores stammen aus den Venae dorsalis pedes und aus Venen des vorderen Unterschenkels.
Sie mündet, genau wie die Vena tibialis posterior auch, in die Vena poplitea. Die Vena poplitea verläuft durch die sog. Fossa poplitea, die Kniekehle und wird deshalb auch so bezeichnet. Sie entsteht durch den Zusammenschluss der Vena tibialis anterior und der Vena tibialis posterior, etwa auf dieser Höhe.
Hier blicken wir jetzt von dorsal auf die Kniekehle. Die Vena poplitea ist grün markiert. Sie erhält Blut aus der Vena saphena parva und aus den beiden Venen der Muskelköpfe des Musculus gastrocnemius, den du hier in blau eingezeichnet siehst.
Die Vena poplitea verläuft durch den Musculus adductor magnus, nach kranial und setzt sich als Vena femoralis fort, die jetzt blau markiert ist. Die Vena femoralis ist also wie gesagt, die Fortsetzung der Vena poplitea. Auch sie begleitet eine gleichnamige Arterie,
nämlich die Arteria femoralis, wie wir gerade gesehen haben, und wie manch andere Vene begleitet auch sie eine gleichnamige Arterie – die Arteria femoralis.
Sie erhält Blut aus den Venae circumflexa femoris medialis und lateralis, von denen hier aber nur eine blau hervorgehoben ist. Weitere Zuflüsse stammen aus der Vena saphena magna und aus der Vena femoralis profunda. Nochmal kurz zur Erinnerung: Die Vena femoralis gehört, wie die vorherigen Venen auch, zur Gruppe der tiefen Beinvenen.
Sie führt das Blut der Vena iliaca externa zu. Der Übergang liegt auf der Höhe des Ligamentum inguinale, dem Leistenband.
Wir kommen zu den oberflächlichen Beinvenen, die du hier auf der rechten Seite unserer Abbildung siehst. Die Vene, die hier grün markiert ist, ist die Vena saphena magna. Sie ist die längste Vene im menschlichen Körper. Ihr Ursprung liegt in etwa hier, denn sie ist die
Fortsetzung der Vena marginalis medialis des Fußes.
In ihrem Verlauf nach kranial erhält sie Zuflüsse aus vielen Beinvenen, vor allem aus den Venen der medialen Knöchelregion und der Wadenmuskulatur. Die Vena saphena magna selbst mündet in die Vena femoralis. Nun zur Vena saphena parva, die manchmal auch einfach nur Vena saphena genannt wird. Sie ist die Fortsetzung der Vena marginalis lateralis, die in etwa hier, auf der lateralen Fussseite, verläuft.
Sie zieht vom lateralen Malleolus in Richtung Achillessehne und dann zwischen der oberflächlichen und tiefen Faszie nach cranial, ungefähr bis zum distalen Wadendrittel. Leider sieht man das aus dieser Perspektive nicht ganz so schön. Sie erhält Zuflüsse aus etlichen oberflächlichen Venen und mündet in die V. poplitea, genau wie die Vena tibialis anterior und die Vena tibialis posterior, die aber zur Gruppe der tiefen Beinvenen gehören
und die wir ja vorhin schon besprochen haben. Das sieht man auf dieser Dorsalansicht ganz gut. Die Vena poplitea ist blau markiert. Die Vena saphena parva besitzt übrigens viele kleine Äste, die mit Ihrer großen Nachbarvene, der Vena saphena magna, kommunizieren.
Mit den Venen der unteren Extremitäten sind wir jetzt durch und wechseln zur Bauch- und Beckenregion. Die Vena iliaca externa ist die Fortsetzung der Vena femoralis. Sie erhält venöses Blut aus der Vena epigastrica inferior, der Vena circumflexa ilium profunda und der Vena pubica. Die Vena iliaca externa verläuft medial zur Arteria iliaca externa. Sie trifft hier auf die Vena iliaca interna und bildet mit ihr gemeinsam die Vena iliaca communis.
Aber bevor wir zur Vena iliaca communis kommen, besprechen wir noch die Vena iliaca interna. Sie wirkt hier auf der Abbildung recht klein, ist aber die Hauptvene für die Drainage der Beckenregion. Ihre Zuflüsse stammen aus Venen die die Beckenorgane drainieren und aus einigen venösen Plexus. Nun zur Vena iliaca communis, die jetzt grün hervorgehoben ist. Wie vorhin schon erwähnt, entsteht sie aus dem Zusammenfluss
der Vena iliaca externa und der Vena iliaca interna.
Nach cranial hin vereinigen sich die linke und rechte Vena iliaca communis
und bilden die Vena cava inferior. Das besondere an der Vena cava inferior ist ihre Größe,
denn sie ist die größte Vene des menschlichen Körpers. Sie transportiert venöses Blut aus dem Abdomen und den unteren Extremitäten, zum rechten Vorhof des Herzens.
Lass uns einen Blick auf das Herz und den rechten Vorhof werfen. Dort endet die Vena cava inferior. Sie erhält auf ihrem Weg zum Herzen Blut aus vielen unterschiedlichen Venen. Sie liegt im Retroperitonealraum, dorsal der Bauchhöhle und verläuft auf der rechten Seite der Wirbelsäule.
Jetzt machen wir einen Sprung zu den Gonadenvenen. Gonaden sind Keimdrüßen, bzw. Organe in denen Keimzellen gebildet werden. Da gibt es logischerweise Unterschiede bei Männern und Frauen. Der Abtransport des Blutes aus den Ovarien bei Frauen erfolgt über die Venae ovaricae.
Die linke Vena ovarica führt das Blut der linken Vena renalis zu. Das Blut aus der rechten Vena ovarica, geht dagegen direkt in die Vena cava inferior über. Dasselbe gilt für die Venae testiculares, über die der venöse Abfluss aus den Hoden erfolgt. Auch hier fließt das Blut aus der Vena testicularis sinistra in die Vena renalis sinistra und das Blut aus der Vena testicularis dextra direkt in die Vena cava inferior. Auf dem Bild hier siehst du die rechte Vena testicularis, die das Blut in die Vena cava inferior leitet.
Kommen wir zu den Venae renales. „Ren“ ist Latein und bedeutet übersetzt „Niere“.
Somit ist klar, wo sich diese Venen befinden. Die linke Nierenvene erhält Blut aus der linken Gonadenvene und liegt ventral der Nierenarterien. Aufgrund der Lage der Vena cava inferior, ist die rechte Nierenvene kürzer als die linke. Beide Nierenvenen führen das venöse Blut direkt der Vena cava inferior zu.
Kommen wir zum Pfortadersystem der Leber. Dieses System ist, grob gesagt, eine Art venöser Nebenzweig und wichtig für die Drainage mehrerer Organe und Strukturen des Abdomens. Denn bevor das sauerstoffarme aber nährstoffreiche Blut vom Gastrointestinaltrakt zurück zum Herzen gelangt, muss es durch die Leber fliessen.
Die folgenden fünf Venen sind daran beteiligt. Die Vena splenica, die Vena mesenterica superior und die Vena mesenterica inferior. Außerdem die Vena portae hepatis die, wie du siehst, direkt in die Leber eintritt und die Vena hepatica, die aus der Leber wieder austritt. Die rotmarkierten Gefäße sind die Leberarterien.
Alle lilafarbenen Gefäße auf dieser Abbildung sind Teil des Pfortadersystems, die wir uns jetzt der Reihe nach genauer anschauen. Die erste ist die Vena splenica, die für den venösen Abfluss der Milz sowie Teilen des Magens und des Pankreas verantwortlich ist.
Sie erhält Zuflüsse aus den Venae pancreaticae, aus der linken Vena gastroomentalis,
den Venae gastricae breves und aus der Vena mesenterica superior.
Sie läuft neben der Arteria splenica entlang und fließt schließlich mit der Vena mesenterica superior zusammen, mit der sie dann die Vena portae hepatis bildet. Die zweite Vene ist die Vena mesenterica superior. Der Begriff „Mesenterie“ bezieht sich auf das Bindegewebe das unsere inneren Organe an der Bauchwand befestigt, sodass diese an Ort und Stelle bleiben.
Die Vena mesenterica superior erhält Zuflüsse aus so ziemlich dem gesamten Verdauungssystem, inklusive Jejunum und Ileum des Dünndarms, aus dem Pankreas, dem Duodenum, dem Colon sowie der großen Magenkurvatur. Sie ist ein indirekter Zufluss der Vena cava inferior, fließt hier mit der Vena splenica zusammen und formt so die Vena portae hepatis.
Lass uns mit der Vena mesenterica inferior weitermachen, die du jetzt in grün markiert siehst. Sie drainiert über diverse Zuflüsse den Dickdarm, v.a. das Colon descendens, das Colon sigmoideum und das Rectum. Das Blut der Vena mesenterica superior landet
in der Vena splenica und anschließend in der Vena portae hepatis.
Die Vena portae hepatis, die auch Leberpfortader genannt wird, entsteht quasi durch den Zusammenschluss der Vena mesenterica superior und der Vena splenica. Sie führt nährstoffreiches Blut aus dem Gastrointestinaltrakt, der Milz, dem Pankreas und der Gallenblase zur Leber. Dort kommt es dann zur metabolischen Verarbeitung.
Drei große Abschnitte dieser Vene übernehmen, zusammen mit diversen kleineren Lebervenen, den venösen Abfluss des Blutes aus der Leber, schließen sich zusammen, um dann das Blut direkt der Vena cava inferior zuzuführen.
Als Nächstes besprechen wir die oberen Extremitäten und starten mit den tiefen Venen in diesem Gebiet. Unsere erste tiefe Vene der oberen Extremität ist die Vena ulnaris. Sie ist eine Begleitvene der Arteria ulnaris und trägt deshalb den Zusatz Venae comitantes. Ihre Zuflüsse stammen aus dem tiefen venösen Hohlhandbogen Palmarvenenbogen hier und aus den oberflächlichen Venen des Handgelenks.
Sie trifft auf Höhe des Ellenbogens auf die Vena radialis und verläuft als Vena brachialis weiter nach cranial. Auf der lateralen Seite des Unterarms, befindet sich die Vena radialis.
Auch sie gilt als Begleitvene, in diesem Fall der Arteria radialis. Auch sie erhält Zuflüsse aus Gefäßen des tiefen venösen Hohlhandbogens fließt dann hier mit der Vena ulnaris zusammen und bildet mit ihr gemeinsam die Vena brachialis.
Bleiben wir gleich bei der Vena brachialis. Sie wird also, wie gesagt, durch die Vereinigung der Vena radialis und der Vena ulnaris gebildet. Das geschieht auf Höhe der Fossa cubiti, der Ellenbeuge. Die Vena brachialis ist die Begleitvene der Arteria brachialis. Sie erhält viele perforierende Äste aus dem anterioren und dem posterioren Kompartiment des Arms. Ein Stück weiter kranial trifft sie hier auf die Vena basilaris und bildet mit ihr zusammen die Vena axillaris. Die Vena axillaris ist also die Fortsetzung der Vena basilaris und der Vena brachialis. Weitere Zuflüsse erhält sie aus der Vena cephalica.
Sie drainiert in die Vena subclavia und endet am lateralen Rand der ersten Rippe. Die Vena subclavia ist sozusagen die Fortsetzung der Vena axillaris. Auf ihrem Weg nach kranial fließt sie mit der Vena jugularis interna zusammen und bildet die Vena brachiocephalica. Das waren die wichtigsten tiefen Venen der oberen Extremität. Machen wir mit den oberflächlichen weiter.
Eine sehr bekannte, oberflächliche Vene des Unterarms ist die Vena basilica. Sie eignet sich nämlich besonders gut für die Venenpunktion zur Blutabnahme.
Die Vena basilica erhält Blut über das dorsale Venennetzwerk der Hand und über Venen
der ulnaren Seite des Arms. Sie schließt sich mit der Vena brachialis zusammen und bildet die Vena axillaris. Das haben wir ja gerade schon gesehen.
Eine weitere wichtige, oberflächlich verlaufende Vene in diesem Bereich heißt Vena mediana cubiti. Sie ist eher klein und verbindet die Vena basilaris und die Vena cephalica miteinander. So entsteht diese schräge H-Form, wie du hier siehst. Durch ihre Lage, nahe an der Hautoberfläche, wird auch sie sehr häufig für die Venenpunktion verwendet.
Sie bietet auch eine Zugangsmöglichkeit für einen Herzkatheter.
Auch die Vena cephalica zählt zu den oberflächlichen Armvenen. Auffällig ist, dass sie von der Hand aus nach cranial bis zur V. axillaris zieht. Der Zusammenschluss findet auf Höhe der sog. Regio infraclavicularis bzw. dem Trigonum clavipectorale statt. Ab da wird sie Vena subclavia genannt. Sie verläuft also lateral auf der gesamten Länge des Armes und erhält venöses Blut aus dem dorsalen Venennetzwerk der Hand sowie dem lateralen Bereich von Ober- und Unterarm. Auch sie eignet sich durch ihre oberflächliche Lage
gut zur Blutentnahme. Jetzt machen wir einen Sprung nach kranial und schauen uns
die großen Venen von Kopf und Hals an.
Hier schauen wir von lateral auf das Gehirn und wie du bestimmt weißt, ist die Blutversorgung in dieser Region sehr komplex. Wir werden die Venen des Gehirns in diesem Tutorial nicht im Detail besprechen, das wäre zu umfangreich. Wenn du aber mehr zu diesem Thema erfahren möchtest, findest du dazu viele Infos und Videos auf unserer Website.
Wir wechseln wieder zu unserer Frontalansicht. Auch hier sind einige Venen eingezeichnet, die das Gehirn umgeben. Etwas weiter kaudal, in Richtung Hals, siehst du eine relativ große Vene, die Vena jugularis interna. Sie ist die größte der drei Jugularvenen
und übernimmt den Großteil des venösen Abflusses aus dem Gehirn, dem oberen Gesicht und dem Hals. Sie wird durch den Zusammenfluss des Sinus petrosus inferior und des Sinus sigmoideum im bzw. distal des Foramen jugulare gebildet. Das Foramen jugulare ist eine unserer vielen Schädelöffnungen. Mit anderen Worten erhält die Vena jugularis interna ihr venöses Blut aus großen Venen, die viele Strukturen innerhalb des Schädels,
inklusive des Gehirns, drainieren.
Als nächstes geht es um die Vena jugularis externa. Sie geht aus dem Zusammenschluss
der Vena retromandibularis und der Vena auricularis posterior, innerhalb der Glandula parotidea, hervor. Sie erhält Zuflüsse aus Venen, die den äußeren Schädel und das Gesicht drainieren. Jetzt fehlen uns nur noch die Venen des Thorax.
Besprechen wir zuerst diese kleine verschnörkelte Vene hier. Das ist die Vena thoracica interna. Auch sie bildet wieder Begleitvenen, und zwar um die Arteriae thoracicae internae herum. Diese Venae comitantes fließen dann zusammen um ein einzelnes Gefäß zu formen, das dann medial der Arteria thoracica interna verläuft.
Ihre Zuflüsse stammen aus verschiedenen Quellen. Dem Thymus beispielsweise, den Interkostalräumen, dem Zwerchfell, dem Pericardium und dem Mediastinum.
Sie geht schließlich in die Vena brachiocephalica über, die wir uns jetzt als nächstes anschauen.
Die Vena brachiocephalica ist eine große paarige Vene. Wie man auf der Abbildung deutlich sieht, gibt es zwischen der linken und der rechten Vena brachiocephalica große Unterschiede. Sie entsteht auf beiden Seiten durch die Vereinigung der Vena jugularis interna und der Vena subclavia.
Sie erhält venöses Blut aus der Vena jugularis interna, der Vena subclavia, der Vena vertebralis und der Vena thoracica interna. Die beiden Venae brachiocephalicae vereinen sich nach kaudal hin zur Vena cava superior.
Die Vena cava superior ist eine relativ kurze, klappenlose Vene mit einem großen Durchmesser. Wie gerade erwähnt entsteht sie aus dem Zusammenfluss der linken und rechten Vena brachiocephalica.
Sie erhält Blut aus den oberen Extremitäten, dem Kopf und dem Hals. Wie die benachbarte Vena cava inferior – führt auch sie das Blut dem Herzen, bzw. dem rechten Vorhof zu. Das sieht man hier auf dieser Abbildung noch etwas besser. Jetzt hast du einen guten Überblick über die großen Körpervenen. Als letzten Punkt für heute zeige ich dir noch ein klinisches Beispiel.
Die Hauptpathologie, über die ich mit dir sprechen möchte, ist die tiefe Venenthrombose, kurz TVT. Manchmal wird sie auch Phlebothrombose genannt. Bei dieser Erkrankung kommt es zu einer Thrombusbildung in einer tiefliegenden Vene. Vielleicht hast du das schon mal im Zusammenhang mit dem Fliegen gehört, denn durch das stundenlange sitzen auf langen Flügen, können Passagiere durchaus eine TVT entwickeln.
Tiefe Beinvenenthrombosen kommen in allen Altersgruppen vor. Allerdings steigt das Risiko mit dem Alter bzw. einer gesteigerten Immobilität. Auch Übergewicht, Schwangerschaft und eine familiäre Vorbelastung zählen zu den Risikofaktoren.
Ein typisches Symptom ist die Schwellung des betroffenen Beins, so wie es auf dem Bild zu sehen ist. Es können auch Schmerzen und ein Spannungsgefühl auftreten. Es gibt aber auch Patienten, die gar keine Beschwerden haben. Die Therapie einer tiefen Beinvenenthrombose besteht aus der Gabe von Antikoagulantien wie Heparin oder direkte orale Antikoagulantien. Das soll die Blutgerinnung blocken und das Risiko für ein Wachstum des Thrombus zu senken. Zusätzlich wird manchmal das Tragen von Kompressionsstrümpfen empfohlen. Sie beugen nämlich der Entstehung eines postthrombotischen Syndroms vor. Sie sollten bis zur vollständigen Ausheilung der Thrombose getragen werden.
Zum Schluss fassen wir jetzt nochmal kurz zusammen, was wir heute alles besprochen haben. Die Vena tibialis posterior ist eine tiefe Beinvene der unteren Extremität.
Genau wie die Vena tibialis anterior, die lateral der Vena tibialis posterior verläuft. Die Vena poplitea verläuft durch die Fossa poplitea und mündet in der Vena femoralis, einer großen Vene, die das Blut aus den Beinen abtransportiert.
Zu den oberflächlichen Beinvenen gehört die Vena saphena magna, die längste Vene des menschlichen Körpers. Auch die Vena saphena parva gehört zu dieser Gruppe.
Zu den Bauch- und Beckenvenen zählt die Vena iliaca externa, die den Großteil des venösen Abflusses aus der unteren Extremität übernimmt. Genau wie die Vena iliaca interna, die das Blut aus dem Becken abtransportiert. Aus dem Zusammenschluss der Vena iliaca interna und externa entsteht die Vena iliaca communis.
Diese mündet in die Vena cava inferior, die große Körpervene, die das venöse Blut dem rechten Herzvorhof zuführt. Die Drainage der Keimdrüsen übernimmt
bei Frauen die Vena ovarica und bei Männern die Vena testicularis.
Das Blut der Nieren wird über die Vena renalis abgeleitet. Zum Pfortadersystem der Leber gehört u.a. die Vena splenica, die für den venösen Abfluss aus Milz und Magen zuständig ist. Über die Vena mesenterica superior wird ein großer Teil des Blutes aus den Bauchorganen abtransportiert. Über die Vena mesenterica inferior und die Vena portae hepatis, die sog. Pfortader, die direkt in die Leber mündet, haben wir auch gesprochen.
Das Blut wird dann letztendlich über die Vena hepatica aus der Leber in Richtung Herz abtransportiert. Die Vena ulnaris verläuft medial am Unterarm entlang und gehört zu den tiefen Venen der oberen Extremität. So auch die Vena radialis, die auf der lateralen Unterarmseite verläuft. Durch die Vereinigung von Vena ulnaris und radialis entsteht
die Vena brachialis, die dann in die Vena axillaris mündet und als Vena subclavia weiter nach cranial zieht.
Zur Gruppe der oberflächlichen Armvenen zählen die Vena basilica die Vena mediana cubiti und die Vena cephalica. Alle drei eignen sich durch ihre oberflächliche Lage für die Venenpunktion. Im Kopf und Halsbereich verläuft die Vena jugularis interna und die Vena jugularis externa. Beide spielen eine wesentliche Rolle für den venösen Abfluss im diesem Bereich.
Die Vena thoracica interna gehört zu den thorakalen Venen. Diese paarige Begleitvene wird in ihrem Verlauf nach cranial zu einem Gefäß und verläuft der Arteria thoracica interna entlang. Sie mündet in die Vena brachiocephalica, die das Blut der Vena cava superior zuführt. Sie leitet das Blut dann direkt in den rechten Herzvorhof.
Als klinisches Beispiel haben wir die tiefe Venenthrombose besprochen, bei der ein Thrombus die Vene verstopft. Dieser Thrombus kann im schlimmsten Fall in die Lunge wandern und eine Lungenembolie verursachen. Jetzt kennst du eine Menge Venen des Herz-Kreislauf-Systems. Danke für dein Interesse. Bis zum nächsten Mal!