Video: Blutgefäße der Thoraxwand
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Was haben wir denn hier? Eine Schlacht? Und dieser Krieger ist ganz ohne Rüstung unterwegs. Er verlässt sich anscheinend ganz auf die natürliche Rüstung seines Körpers - seine Brust- bzw. Thoraxwand. ...
Mehr lesenWas haben wir denn hier? Eine Schlacht? Und dieser Krieger ist ganz ohne Rüstung unterwegs. Er verlässt sich anscheinend ganz auf die natürliche Rüstung seines Körpers - seine Brust- bzw. Thoraxwand. Die Knochen und Muskeln seiner Brustwand sind stark genug, um seine inneren Organe zu schützen. Hmm... Aber sie müssen mit nährstoff- und sauerstoffreichem Blut versorgt werden, um diese Aufgabe erfüllen zu können. Und genau darum geht es in unserem heutigen Tutorial - die Blutgefäße der Thoraxwand.
Wir werden mit einem kurzen Überblick über den allgemeinen Aufbau und die Funktionen der Thoraxwand beginnen, bevor wir uns den Blutgefäßen widmen. Hier werden wir zunächst einen Blick auf einige der großen Gefäße werfen und uns dann das spezifische Gefäßnetz der Thoraxwand ansehen.
Die Blutgefäße der Thoraxwand lassen sich in zwei Bereiche unterteilen: die Arterien und Venen der vorderen Thoraxwand und die Gefäße der posterolateralen Thoraxwand.
Bevor wir uns mit den Blutgefäßen beschäftigen, lass uns einmal kurz ein paar wichtige Punkte zum Thorax wiederholen. Der Thorax ist der obere Abschnitt des Rumpfes, der sich zwischen dem Hals und dem Abdomen befindet. Die Thoraxwand bildet die äußere Begrenzung des Brustkorbs. Sie besteht aus Knochen, Gefäßen, Nerven, Faszien und Muskeln, die alle miteinander verbunden sind und einen starken und schützenden, aber dennoch flexiblen Käfig bilden.
Heute konzentrieren wir uns nur auf das Gefäßsystem der Thoraxwand, d. h. auf die Arterien und Venen, die die Knochen, die Muskeln dazwischen und die darüber liegenden Faszien und die Haut versorgen. Wir werden uns nicht mit den Gefäßen befassen, die die Organe oder das Gewebe innerhalb der Brusthöhle versorgen.
Alle Blutgefäße in der Thoraxwand stammen aus einigen wenigen großen Blutgefäßen oder einen ihrer größeren Äste. Bevor wir uns also mit einer bestimmten Region befassen, sollten wir uns mit den großen Gefäßen des Thorax vertraut machen.
Betrachten wir zunächst die Aorta, die größte und wichtigste Arterie des Körpers, die aus dem linken Ventrikel entspringt. Auf ihrem Weg durch den Brustkorb und den Bauchraum wird sie in mehrere Abschnitte eingeteilt.
Die Aorta ascendens oder aufsteigende Aorta ist der erste Abschnitt, der direkt aus dem linken Ventrikel entspringt und im Brustkorb bis zur Trachea aufsteigt. Im Anschluss verläuft die Aorta ascendens in einem U-förmigen Bogen. Dies ist der Aortenbogen oder Arcus aortae, der oberste Punkt der Aorta.
Ab hier geht sie in ihren nächsten Abschnitt über, die Aorta descendens oder absteigende Aorta. Diese kann weiter unterteilt werden in die Aorta descendens thoracis, die sich im Thorax bis zum Hiatus aorticus im Zwerchfell auf Höhe von Th12 erstreckt, und die Aorta abdominalis.
Die Aorta ascendens, der Aortenbogen und die Aorta descendens thoracis werden in manchen Quellen als Aorta thoracica zusammengefasst.
Schauen wir uns als nächstes kurz die Vena cava superior an, die obere Hohlvene. Sie befindet sich im oberen Teil des Thorax und endet auf der Höhe des dritten Rippenknorpels. Sie transportiert sauerstoffarmes Blut aus der oberen Körperhälfte in den rechten Vorhof. Ihre Hauptzuflüsse sind die linke und rechte Vena brachiocephalica und die Azygosvenen. Auf diese werden wir später noch zu sprechen kommen.
Nachdem wir nun den Verlauf der großen Blutgefäße im Thorax kennen, wollen wir uns ansehen, wie ihre Äste und Zuflüsse im Bereich der vorderen Thoraxwand verteilt sind.
Was die arterielle Blutversorgung der Brustwand betrifft, so gibt es eine paarige Arterie, die sowohl direkt als auch indirekt aus dem Aortenbogen entspringt - die Arteria subclavia. Die linke Arteria subclavia ist ein direkter Ast des Aortenbogens. Medial zur linken Arteria subclavia liegt die linke Arteria carotis communis. Die rechte Arteria subclavia entspringt dem Truncus brachiocephalicus auf der Höhe des rechten Sternoklavikulargelenks.
Aus der Arteria subclavia entspringen auf beiden Seiten die Arteria thoracica interna und der Truncus costocervicalis, die sich zur Versorgung von Strukturen der Thoraxwand verzweigen. Aus der Arteria subclavia gehen auch der Truncus thyrocervicalis, die Arteria scapularis dorsalis und die Arteria vertebralis hervor, die jedoch nicht die Brustwand versorgen.
Schauen wir uns die einzelnen Äste der Arteria subclavia, die die Brustwand versorgen, etwas genauer an.
Der Truncus costocervicalis entspringt aus der posterioren Wand der Arteria subclavia, nachdem sie den Musculus scalenus anterior passiert hat. Von seinem Ursprung aus verläuft er in einem Bogen nach hinten über das Rippenfell bis zum Hals der ersten Rippe, wo er sich in die Arteria intercostalis suprema und die Arteria cervicalis profunda aufzweigt. Die Arteria intercostalis suprema trägt zur arteriellen Versorgung der Thoraxwand bei, die Arteria cervicalis profunda ist nicht daran beteiligt.
Die Arteria intercostalis suprema verläuft nach posteroinferior entlang des Halses der ersten und zweiten Rippe, wo sie in die erste und zweite Arteria intercostalis posterior mündet. Über diese werden wir etwas später noch mehr sprechen.
In dieser seitlichen Ansicht der Thoraxwand ist gut zu erkennen, dass die Arteria thoracica interna aus der Arteria subclavia entspringt und fast senkrecht hinter dem Rippenknorpel nach inferior zieht. In dieser posterolateralen Ansicht können wir sehen, dass sie mehrere Äste abgibt, die die Thoraxwand versorgen. Zu diesen Ästen gehören die Rami sternales und Rami perforantes sowie die Arteriae intercostales anteriores. Auf Höhe des sechsten Rippenknorpels endet die Arteria thoracica interna und teilt sich in die Arteria musculophrenica und die Arteria epigastrica superior auf.
Es gibt neun Paare der Arteria intercostalis anterior, die die oberen neun Interkostalräume versorgen. Die ersten sechs entspringen direkt aus der Arteria thoracica interna, während die 7. bis 9. aus einem ihrer Endäste - der Arteria musculophrenica - entspringen. Die beiden untersten Interkostalräume werden nicht von den vorderen Arteriae intercostales versorgt.
Wenn wir zur posterolateralen Ansicht der Thoraxwand zurückkehren, können wir einen genaueren Blick darauf werfen, wie die vorderen Interkostalarterien in den Interkostalraum eintreten und darin verlaufen. Sie verlaufen seitlich entlang des oberen Teils jedes zugehörigen Interkostalraums innerhalb der Rippenfurche der darüber liegenden Rippe. Unmittelbar nach ihrem Ursprung gibt jede einen Seitenast ab, den Ramus collateralis, der parallel zum oberen Rand der darunter liegenden Rippe verläuft. Außerdem geben sie auch mehrere perforierende Hautäste ab. Entlang der seitlichen Thoraxwand anastomosieren die Arteriae intercostales anteriores mit den Arteriae intercostales posteriores und versorgen über ihre Äste die Interkostal- und Brustmuskulatur sowie die Brustdrüse und die darüberliegende Haut.
In dieser Ansicht sehen wir auch die kurzen Arterienäste, die entlang der Rückseite des Sternums verlaufen und die passenderweise als Rami sternales der Arteria thoracica interna bezeichnet werden. Sie versorgen das Periost an der Rückseite des Sternums, das Knochenmark des Sternums und den Musculus transversus thoracis der Thoraxwand.
Die nächste Gruppe sind die Rami perforantes der Arteria thoracica interna. Wie der Name schon sagt, durchdringen sie die vordere Oberfläche der vorderen Thoraxwand, die wir nun aus der anterioren Ansicht sehen können. Diese Äste verlaufen neben dem Sternum in den ersten fünf oder sechs Interkostalräumen. Sie versorgen den Musculus pectoralis major und geben kutane Äste ab, die die darüber liegende Haut versorgen.
Als Nächstes werfen wir einen Blick auf einen der Endäste der Arteria thoracica interna. Die Arteria musculophrenica verläuft posterolateral entlang der Rückseite des siebten bis neunten Rippenknorpels. Sie durchstößt das Zwerchfell auf Höhe des achten oder neunten Rippenknorpels und gibt zwei Arteriae intercostales anteriores ab, die in den Interkostalräumen 7 bis 9 verlaufen. Der untere Teil der Arterie trägt auch zur Versorgung der Bauchwand bei.
Der andere Endast der Arteria thoracica interna - die Arteria epigastrica superior - versorgt keine Bereiche der Thoraxwand, ist aber an der Blutversorgung der vorderen Bauchwand beteiligt.
Nach diesen ganzen Arterien werfen wir nun einen Blick auf die Venen, die die vordere Thoraxwand versorgen und beginnen mit den Venae intercostales anteriores.
Sie verlaufen in den Interkostalräumen 1 bis 9 neben den Arteriae intercostales anteriores und den Nervi intercostales anteriores, wie wir in dieser posterolateralen Ansicht der Thoraxwand sehen können. Sie verlaufen in der Rippenfurche der darüber liegenden Rippe und drainieren jeden Interkostalraum. Innerhalb des interkostalen neurovaskulären Bündels der Rippenfurche ist die Vene die oberste Struktur, gefolgt von der Arterie und dann dem Nerv. Diese Anordnung kannst du dir mit der einfachen Abkürzung VAN merken, die für Vene, Arterie, Nerv steht.
Die Venae intercostales anteriores verlaufen in anteriorer Richtung, wo sie entweder in die Vena thoracica interna oder in die Vena musculophrenica münden. Die ersten sechs Paare der vorderen Interkostalvenen münden direkt in die Vena thoracica interna. Die siebten bis neunten vorderen Interkostalvenen münden zunächst in die Vena musculophrenica, die dann in die Vena thoracica interna mündet.
Die Venae musculophrenicae werden durch die Vereinigung der vorderen Venae intercostales der unteren Interkostalräume 7 bis 9 gebildet. Sie steigen entlang des Rippenrandes in unmittelbarer Nähe der Arteria musculophrenica auf und münden in Höhe des sechsten Rippenknorpels in die Vena thoracica interna. Die Venae musculophrenicae drainieren die Muskeln der unteren Interkostalräume sowie den unteren Teil des Perikards.
Die paarige Vena thoracica interna verläuft jeweils neben der Arteria thoracica interna entlang der hinteren Seite des Sternums und mündet in die Vena brachiocephalica beider Seiten. Ihre Hauptzuflüsse sind die Venae intercostales anteriores, die Vena cutaneus perforans, die Vena musculophrenica und die Vena epigastrica superior. Die Vena thoracica interna drainiert mit ihren Ästen Abschnitte der Brustwand und des Brustgewebes sowie über die Vena epigastrica superior Teile der Bauchwand.
Und damit haben wir uns alle großen Blutgefäße der vorderen Thoraxwand angesehen. Als nächstes werfen wir einen Blick auf die Blutgefäße der posterolateralen Thoraxwand.
Es gibt insgesamt 11 Paare der Arteria intercostalis posterior – ein Paar für jeden Interkostalraum. Wie bereits erwähnt, stammen die beiden obersten aus der Arteria intercostalis suprema des Truncus costocervicalis. Die anderen neun Paare entspringen direkt von der Rückseite der Aorta thoracica descendens. Da die Aorta thoracica links der Wirbelsäule verläuft, müssen die rechten Arteriae intercostales posteriores einen längeren Weg zurücklegen, um den rechten Interkostalraum zu erreichen.
In dieser posterolateralen Ansicht können wir sehen, wie die Arteria intercostalis posterior im Sulcus costae der oberen Rippe zwischen der Vene und dem Nerv verläuft. Ähnlich wie ihr vorderes Gegenstück liegt die Arteria intercostalis posterior zwischen der Vene und dem Nerv. Während sie seitlich durch den Interkostalraum verläuft, gibt sie mehrere Äste ab – den Ramus dorsalis, collateralis, muscularis und cutaneus lateralis – die die Strukturen der posterolateralen Thoraxwand versorgen.
Die Arteriae intercostales posteriores eins bis neun enden durch Anastomosen mit den Arteriae intercostales anteriores am lateralen Abschnitt der Thoraxwand. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass es in den 10. und 11. Interkostalräumen keine Arteriae intercostales anteriores gibt. Das bedeutet, dass diese Räume ausschließlich von den Arteriae intercostales posteriores versorgt werden. Wir werden nun einen genaueren Blick auf jeden dieser Äste der Arteriae intercostales posteriores werfen.
Der Ramus dorsalis entspringt aus der Arteria intercostalis posterior in der Nähe des Halses der jeweiligen Rippe. Jeder Ramus dorsalis gibt einen Ramus spinalis ab, bevor er sich in einen medialen und lateralen Ramus musculocutaneus dorsalis teilt. Die medialen und lateralen Rami musculocutanei dorsales versorgen die Wirbel, das Rückenmark und die Meningen sowie einige der Rückenmuskeln, nämlich den Musculus spinalis, Musculus longissimus thoracis, Musculus iliocostalis, die medialen Anteile des Musculus latissimus dorsi und den Musculus trapezius sowie die darüber liegende Haut des Rückens.
Der Ramus collateralis entspringt aus der Arteria intercostalis posterior in der Nähe des Angulus costae. Dieser Ast verläuft im Interkostalraum entlang der oberen Grenze der unteren Rippe und wird von kollateralen Ästen der Vena und des Nervus intercostalis begleitet. Im Gegensatz zum Interkostalbündel ist das kollaterale neurovaskuläre Bündel in umgekehrter Reihenfolge angeordnet, mit dem Nerv über der Arterie und der Arterie über der Vene. Der Ramus collateralis der Arteria intercostalis posterior anastomosiert mit den Arteriae intercostales anteriores und versorgt die Interkostalräume und die Thoraxwand.
Die Rami musculares entspringen entlang der Länge der Arteria intercostalis posterior und versorgen die Interkostalmuskulatur, die Musculi pectorales sowie den Musculus serratus anterior. Diese Äste enden durch Anastomosen mit den superioren und lateralen thorakalen Ästen der Arteria axillaris.
Der letzte Ast ist der Ramus cutaneus lateralis. Er entspringt aus der Arteria intercostalis posterior am posterolateralen Aspekt des Interkostalraums. Er verläuft in anteriorer Richtung entlang der entsprechenden Vene und dem Nervus cutaneus lateralis. Der Ramus cutaneus lateralis durchdringt die Interkostalmuskeln und teilt sich in posteriore und anteriore Äste auf, welche die Haut der posterolateralen Thoraxwand versorgen.
Nun wenden wir uns den Venen der posterolateralen Thoraxwand zu und beginnen mit den Venae intercostales posteriores. Diese Venen zeigen eine interessante Anordnung, die in situ zahlreiche Variationen aufweisen kann. Heute werden wir nur die gängigste Beschreibung dieser Gefäße besprechen.
Es gibt 11 Paare der Vena intercostalis posterior, die von ihren arteriellen Gegenstücken begleitet werden. Jede Vene erhält posterior einen Zufluss, den Ramus dorsalis, der Blut von den Muskeln des Rückens, der Haut und dem Plexus venosus vertebralis drainiert. Das erste Paar der Vena intercostalis posterior, das auch als Vena intercostalis suprema bezeichnet wird, steigt anterior zum Hals der ersten Rippe auf und mündet direkt in die Vena vertebralis oder Vena brachiocephalica. Die Vena intercostalis suprema drainiert die Muskeln des zugehörigen Interkostalraums und des Rückens, den oberen Teil der Wirbelsäule und die darüber liegende Haut der Thoraxwand.
Die zweite, dritte und normalerweise vierte Vena intercostalis posterior vereinen sich und bilden eine Vena intercostalis superior. Die linke Vena intercostalis superior mündet in die linke Vena brachiocephalica, während die rechte Vena intercostalis superior in den Bogen der Vena azygos mündet, wie hier zu sehen ist. Die linken und rechten Venae intercostales superiores drainieren die Strukturen der jeweiligen Interkostalräume und des Rückens sowie die Haut der oberen posterioren Thoraxwand. Die Vena intercostalis superior kann auch mit der zuvor erwähnten Vena intercostalis suprema kommunizieren.
Schließlich drainieren die Venae intercostales posteriores fünf bis elf in das Azygos-System. Die rechten Venae intercostales posteriores fünf bis elf drainieren in die Vena azygos. Auf der linken Seite ist es etwas komplizierter; aber keine Sorge, wir werden uns eine schematische Darstellung des Azygos-Systems ansehen, um es leichter nachvollziehen zu können.
Hier drainieren die linken Venae intercostales posteriores fünf bis acht allgemein in die Vena hemiazygos accessoria. Die linken Venae intercostales posteriores neun bis elf drainieren in die Vena hemiazygos. Die Venae hemiazygos und hemiazygos accessoria münden dann beide in die Vena azygos. Wie bereits gesagt, gibt es hiervon aber viele Variationen und die genannten Beispiele sind nur eine davon.
Und damit sind wir auch schon am Ende angekommen. Viel Spaß beim Lernen und bis zum nächsten Mal!