Video: Wichtige Muskeln der oberen Extremität
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Hallo und herzlich willkommen zu diesem Tutorial! Heute werden wir uns mit den wichtigsten Muskeln der oberen Extremität befassen. Jetzt denkst du vielleicht: "Pff, die kenne ich doch schon!". Jeder ...
Mehr lesenHallo und herzlich willkommen zu diesem Tutorial! Heute werden wir uns mit den wichtigsten Muskeln der oberen Extremität befassen. Jetzt denkst du vielleicht: "Pff, die kenne ich doch schon!". Jeder weiß, wo der Bizeps ist und wie man ihn anspannt. Wahrscheinlich kennst du sogar den Trizeps. Und vielleicht hast du auch schon einmal vom Deltoideus gehört. Aber wenn wir etwas genauer hinsehen, umfasst die obere Extremität viel mehr Muskeln, als es auf den ersten Blick den Anschein hat. Damit du also das nächste Mal im Fitnessstudio genau weißt, welche Muskeln du gerade trainierst, werden wir uns die Muskeln der oberen Extremität nun etwas genauer ansehen.
Dabei kommen einige Muskeln zusammen, aber keine Sorge: Um dieses Thema überschaubarer zu machen, werden wir die Muskeln in Regionen unterteilen. Beginnen werden wir mit den Muskeln der Schulterregion. Anschließend werden wir uns mit den Muskeln des Oberarms, des Unterarms und der Hand befassen. Dabei werden wir die Muskeln der einzelnen Regionen in Gruppen unterteilen und uns die wichtigsten Funktionen sowie die anatomischen Beziehungen der Muskelgruppen ansehen. Beginnen wir also mit den Muskeln der Schulter.
In diesem Abschnitt werde wir uns auf sechs der wichtigsten Schultermuskeln konzentrieren. Die meisten dieser Muskeln entspringen an den Knochen des Schultergürtels und setzen weiter distal am Humerus an. Das bedeutet, dass die meisten dieser Muskeln über das Schultergelenk hinweg verlaufen. Bei einer Kontraktion kommt es somit zu einer Bewegung des Oberarms im Schultergelenk.
Die Muskeln der Schulter lassen sich in oberflächliche und tiefe Muskeln unterteilen. Der wichtigste oberflächliche Muskel der Schulter ist der Musculus deltoideus. Dieser große Muskel hat die Form eines auf den Kopf gestellten Dreiecks, das sich sowohl nach vorne als auch nach hinten erstreckt. Seine breite flache Basis setzt an der Schulter an, während seine Spitze nach distal zum Oberarm zieht. Die Entdecker dieses Muskels mochten anscheinend das griechische Alphabet, denn sie benannten diesen Muskel nach dem dreieckigen griechischen Buchstaben delta.
Wenn wir den Musculus deltoideus entfernen, finden wir darunter eine Gruppe kleinerer, aber dennoch sehr wichtiger Muskeln. Diese vier tiefen Muskeln der Schulter sind Teil der sogenannten Rotatorenmanschette. Du fragst dich vielleicht, was der Grund für diese Bezeichnung ist. Der Begriff „Rotator” kommt von der Drehbewegung, die diese Muskeln bei ihrer Kontraktion verursachen. Der Begriff „Manschette” ergibt sich aus ihrem Verlauf, da sie vom Schulterblatt ausgehen und am Humeruskopf ansetzen. Dadurch umschließen sie den Humeruskopf wie eine Manschette.
Um die Namen der Muskeln der Rotatorenmanschette besser im Kopf zu behalten, gibt es verschiedene Merkhilfen. Eine davon ist die Abkürzung „SITS”. Dabei steht S für den Musculus supraspinatus, I für den Musculus infraspinatus, T für den Musculus teres minor und das letzte S für den Musculus subscapularis. Die Muskeln der Rotatorenmanschette setzen alle am Humeruskopf an. Sie unterscheiden sich allerdings in ihrem Ursprung. Schauen wir uns diese Muskeln deshalb kurz einzeln an.
Drei der Muskeln der Rotatorenmanschette entspringen an der Rückseite des Schulterblatts. Der erste dieser Muskeln ist der Musculus supraspinatus. Sein Ansatz befindet sich in einer Vertiefung des Schulterblatts, die als Fossa supraspinata bezeichnet wird und für den Namen des Muskels verantwortlich ist. Direkt unterhalb des Musculus supraspinatus treffen wir auf den Musculus infraspinatus. Dieser entspringt - dem Namen entsprechend - in der Fossa infraspinata. Es handelt sich hierbei um einen dreieckigen Muskel mit einer breiten Basis und einer schmalen Spitze. Der letzte Muskel der Rotatorenmanschette, der sich auf der Rückseite der Scapula befindet, ist der Musculus teres minor. Dieser ist kleiner als der Musculus supraspinatus und der Musculus infraspinatus. Er entspringt kaudal dieser beiden Muskeln am lateralen Rand des Schulterblatts.
Um uns den letzten Muskel der Rotatorenmanschette ansehen zu können, müssen wir die Scapula einmal umdrehen. Hier siehst du nun ihre Vorderseite mit dem vierten und letzten Muskel der Rotatorenmanschette: dem Musculus subscapularis. Dieser entspringt, wie du dir vielleicht schon denken kannst, in der Fossa subscapularis. Der Musculus subscapularis ist der größte Muskel der Rotatorenmanschette und bedeckt fast die gesamte vordere Fläche des Schulterblatts.
Vielleicht ist dir aufgefallen, dass es auf der Rückseite des Schulterblatts einen weiteren Muskel gibt, den wir noch nicht erwähnt haben. Unmittelbar unterhalb des Musculus teres minor befindet sich nämlich der Musculus teres major. Der Musculus teres major gehört - wie die Rotatorenmanschette - zu den tiefen Muskeln der Schulter. Er setzt etwas weiter distal am Humerusschaft an und ist daher nicht an der Rotatorenmanschette beteiligt.
Schauen wir uns nun die Bewegungen an, die entstehen, wenn wir die bisher besprochenen Muskeln anspannen.
Der große Musculus deltoideus ist der wichtigste Abduktor des Oberarms im Schultergelenk. Durch die Abduktion wird der Oberarm von der Mittellinie des Körpers wegbewegt. Die tiefen Muskeln der Schulter, also die Muskeln der Rotatorenmanschette sowie der Musculus teres major, sind für die Innen- und Außenrotation der Schulter verantwortlich.
Kommen wir nun zu den wichtigsten Muskeln des Oberarms.
Die Muskeln des Ober- und Unterarms lassen sich in ein vorderes und ein hinteres Kompartiment unterteilen. Zu den Muskeln des vorderen Kompartiments des Oberarms gehören der Musculus biceps brachii, der Musculus coracobrachialis und der Musculus brachialis. Der Hauptmuskel des hinteren Oberarmkompartiments ist der Musculus triceps brachii. Ein weiterer kleiner Muskel, der sowohl zum Ober- als auch zum Unterarm gezählt werden kann, ist der Musculus anconeus. Da dieser morphologisch und funktionell oft als Fortsetzung des Musculus triceps brachii angesehen wird, werden wir heute nicht weiter auf ihn eingehen. Wenn du mehr über den Musculus anconeus und die anderen Muskeln des Oberarms erfahren möchtest, kannst du dir gerne unser Video zu diesem Thema ansehen, in dem wir im Detail auf die einzelnen Oberarmmuskeln eingehen.
Schauen wir uns nun die Oberarmmuskeln des ventralen Kompartiments etwas genauer an.
Der Musculus biceps brachii ist einer der wichtigsten Muskeln des Oberarms. Sein Name leitet sich vom Lateinischen ab, wobei „bi-” für „zwei” und „caput” für „Kopf” steht. Wie dir der Name also bereits verrät, besitzt der Musculus biceps brachii zwei Muskelköpfe: einen langen Kopf und einen kurzen Kopf. Der Musculus biceps brachii erstreckt sich sowohl über das Schultergelenk als auch über das Ellbogengelenk und trägt damit zur Bewegung beider Gelenke bei.
Der Musculus coracobrachialis ist ein kleiner Muskel, der unter dem Musculus biceps brachii zu finden ist. Der Name dieses Muskels gibt dir bereits einen Hinweis über seinen Ursprung und seine Lage. „Coraco-” verweist auf den Ursprung des Muskels: den Processus coracoideus des Schulterblatts. „Brachialis” leitet sich vom lateinischen Wort „Brachium” ab, was Oberarm bedeutet und damit auf die Lage des Muskels am Oberarm hindeutet. Dieser Muskel wirkt nur auf das Schultergelenk.
Der letzte Muskel im ventralen Kompartiment des Oberarms ist der Musculus brachialis. Dieser Muskel liegt versteckt hinter dem distalen Anteil des Musculus biceps brachii. Der Musculus brachialis ist ein großer und kräftiger Muskel, der auf das Ellenbogengelenk wirkt. Er bildet den stärksten Beuger des Unterarms.
Jetzt, wo wir mit den Muskeln des ventralen Oberarms vertraut sind, sehen wir uns nun die Muskeln des dorsalen Kompartiments an.
Der Musculus triceps brachii ist der wichtigste Muskel des hinteren Kompartiments. Genau wie der zweiköpfige Musculus biceps brachii wurde auch der Musculus triceps brachii nach seinen drei Muskelköpfen benannt. Hier sehen wir den langen Kopf und den lateralen Kopf. Dazwischen können wir den medialen Kopf erkennen. Der Musculus triceps brachii ist ein kräftiger Muskel, der sowohl auf das Schulter- als auch auf das Ellbogengelenk wirkt.
Das war es schon zum dorsalen Kompartiment des Oberarms. Kommen wir nun zu den Funktionen der Oberarmmuskulatur.
Die Muskeln des vorderen Kompartiments sind überwiegend Beuger beziehungsweise Flexoren. Je nach Ursprung beugen diese drei Muskeln entweder den Oberarm an der Schulter oder den Unterarm am Ellenbogen. Einige Muskeln können auch andere Bewegungen verursachen, wie die Adduktion des Oberarms und die Supination des Unterarms. Da der Musculus triceps brachii der einzige wichtige Muskel des dorsalen Kompartiments ist, musst du dir hier nicht viel merken. Seine Funktion ist die Extension des Ober- und Unterarms im Schulter- und Ellenbogengelenk.
Nachdem wir nun einen Blick auf die Muskeln des Oberarms geworfen haben, wenden wir uns nun den Muskeln des Unterarms zu.
Die Muskeln des Unterarms sind ein wenig komplexer. Genau wie beim Oberarm können die Muskeln des Unterarms in ein ventrales und ein dorsales Kompartiment sowie in eine oberflächliche und eine tiefe Region innerhalb der Kompartimente unterteilt werden. Werfen wir zunächst einen Blick auf einige der oberflächlichen Muskeln des ventralen Kompartiments, angefangen mit dem Musculus pronator teres.
Der Musculus pronator teres ist einer der oberflächlichsten Muskeln des Unterarms. Er besitzt zwei Muskelköpfe - einen humeralen und einen ulnaren Kopf. Hier ist nur der humerale Kopf zu sehen, da der ulnare Kopf unter dem Muskelbauch verborgen ist. Im Gegensatz zu den meisten Muskeln des Unterarms setzt er nicht an der Hand, sondern am Radius an.
Direkt medial und etwas weiter dorsal des Musculus pronator teres liegt der Musculus flexor carpi radialis. Der Name dieses Muskels gibt uns eine grobe Vorstellung von seinem Verlauf. Das lateinische Wort „carpi” bezieht sich auf die Handknochen, während „radialis” die radiale beziehungsweise laterale Seite der Hand bezeichnet. Der Musculus flexor carpi radialis verläuft demnach in Richtung der lateralen Mittelhandknochen.
Der Musculus palmaris longus setzt an der Palmaraponeurose der Handfläche an. Er ist sehr variabel ausgeprägt und nicht bei jedem vorhanden. Ob dieser Muskel bei dir angelegt ist, kannst du ganz einfach überprüfen, indem du dein Handgelenk beugst. Wenn der Musculus palmaris longus bei dir vorhanden ist, kannst du drei Sehnen auf der Vorderseite des Handgelenks erkennen. Wenn er nicht vorhanden ist, siehst du nur zwei Sehnen: die Sehne des Musculus flexor carpi radialis und des Musculus flexor carpi ulnaris.
Der Musculus flexor carpi ulnaris liegt direkt medial zum Musculus palmaris longus. Ähnlich wie der Musculus flexor carpi radialis setzt auch dieser Muskel an den Mittelhandknochen der Hand an, allerdings auf der ulnaren beziehungsweise medialen Seite.
Der letzte oberflächliche Muskel des vorderen Unterarms ist der Musculus flexor digitorum superficialis. Dieser Muskel ist der tiefste aller oberflächlichen Muskeln des ventralen Kompartiments und liegt direkt unter dem Musculus flexor carpi ulnaris und dem Musculus flexor carpi radialis. Es handelt sich um einen großen Muskel mit zwei Muskelköpfen: einem humeroulnaren und einem radialen Kopf.
Gehen wir nun zu den tiefen Unterarmmuskeln des vorderen Kompartiments über.
Hierzu gehören der Musculus flexor pollicis longus und der Musculus flexor digitorum profundus. Diese Muskeln sind recht klein und schwach, weshalb sie in vielen Quellen nicht als besonders wichtige Flexoren angesehen werden.
Der letzte tiefliegende Muskel des ventralen Unterarms ist der Musculus pronator quadratus. Er ist der tiefste Muskel des vorderen Kompartiments und befindet sich nahe des Handgelenks. Dort erstreckt er sich zwischen dem distalen Ende des Radius und der Ulna. Das lateinische Wort „quadratus” bedeutet „viereckig”, was sich in der Form des Muskels widerspiegelt.
Werfen wir nun einen kurzen Blick auf die Funktion der Muskeln des vorderen Unterarms.
Die Muskeln des vorderen Kompartiments sind hauptsächlich Flexoren. Die meisten oberflächlichen Muskeln beugen den Unterarm im Ellenbogengelenk, die Hand im Handgelenk und die Finger in den Metakarpophalangeal- und Interphalangealgelenken.
Die tiefen Muskeln des vorderen Kompartiments sind ebenfalls an der Beugung der Hand und der Finger beteiligt, wirken aber nicht auf das Ellenbogengelenk. Seitlich gelegene Muskeln wie der Musculus flexor carpi ulnaris und der Musculus flexor carpi radialis tragen außerdem zur Abduktion und Adduktion der Hand im Handgelenk bei. Der Musculus pronator teres und der Musculus pronator quadratus bewirken eine Art Drehbewegung, die als Pronation bezeichnet wird.
Damit haben wir die wichtigsten Muskeln des ventralen Unterarms besprochen. Kommen wir nun zu den Muskeln des dorsalen Kompartiments.
Genau wie beim ventralen Unterarm können auch die Muskeln des dorsalen Unterarms in oberflächlich und tief eingeteilt werden. Die Muskeln dieses Kompartiments werden entsprechend ihrer Hauptfunktion als Extensoren bezeichnet.
Der oberflächlichste Muskel des hinteren Unterarms ist der Musculus brachioradialis. Dieser Muskel kann aufgrund seiner Lage leicht mit einem Muskel des vorderen Kompartiments verwechselt werden. Er befindet sich auf der lateralen Seite des Unterarms und ist am besten von ventral zu erkennen. Auch von seiner Funktion her wirkt er wie ein Muskel des vorderen Kompartiments, da er den Unterarm im Ellenbogen beugt. Trotzdem wird er als Muskel des hinteren Kompartiments betrachtet, da er - wie die anderen Muskeln dieses Kompartiments - vom Nervus radialis innerviert wird.
Etwas unterhalb des Musculus brachioradialis befindet sich der Musculus extensor carpi radialis longus. Puh! Das war ein ganz schöner Zungenbrecher. Aber dafür erfahren wir wieder ein paar wichtige Dinge: Der Muskel befindet sich an der radialen beziehungsweise lateralen Rückseite des Unterarms. Das Wort „longus” gibt dir außerdem einen Hinweis darauf, dass dieser Muskel ein kürzeres Gegenstück besitzt und zwar den Musculus extensor carpi radialis brevis, der fast vollständig vom längeren Muskel verdeckt wird. Vielleicht ist dir aufgefallen, dass die drei Muskeln, die wir gerade erwähnt haben, alle das Wort „radial" in ihrem Namen tragen. Das liegt daran, dass sie alle entlang des Radius zu finden sind. Diese drei Muskeln sind die am weitesten lateral gelegenen Muskeln des Unterarms und werden zusammen als Radialismuskulatur oder Radialisgruppe bezeichnet.
In der Mitte des dorsalen Unterarmkompartiments, direkt medial des Musculus extensor carpi radialis longus, befindet sich der Musculus extensor digitorum. Er bildet den Gegenspieler zum Musculus flexor digitorum des ventralen Kompartiments. Ein Erkennungsmerkmal des Musculus extensor digitorum ist seine zentrale Lage im dorsalen Kompartiment des Unterarms. Sein Ansatz befindet sich an der Dorsalseite der Finger.
Direkt medial des Musculus extensor digitorum liegt der Musculus extensor digiti minimi. Dieser Muskel zieht bis zur Dorsalseite des kleinen Fingers.
Der letzte Muskel des oberflächlichen Kompartiments ist der Musculus extensor carpi ulnaris. „Carpi” steht dabei für die Handwurzelknochen und „ulnaris” für die ulnare beziehungsweise mediale Seite des Unterarms. Dieser Muskel verläuft demnach entlang der Ulna in Richtung der Handwurzelknochen. Dabei befindet er sich über die gesamte Länge des Unterarms unmittelbar medial des Musculus extensor digitorum.
Bleiben noch die tiefen Muskeln des hinteren Unterarms. Weil diese kleinen Muskeln aufgrund ihrer geringen Wirkung im Allgemeinen nicht zu den Hauptmuskeln der oberen Extremität gezählt werden, werden wir sie heute nur kurz durchgehen. Insgesamt gibt es sechs tiefliegende Muskeln im dorsalen Kompartiment des Unterarms: den Musculus extensor pollicis longus und brevis, den Musculus abductor pollicis longus, den Musculus extensor indicis und den Musculus supinator. Der Musculus supinator ist der tiefste Muskel des hinteren Unterarms.
Sehen wir uns nun die Bewegungen an, die durch die Muskeln des dorsalen Kompartiments ermöglicht werden.
Wie schon erwähnt, ist die Hauptfunktion dieser Muskeln die Extension. Die Mehrheit der oberflächlichen Muskeln streckt den Unterarm im Ellenbogengelenk, die Hand im Handgelenk und die Finger in den Metakarpophalangeal- und Interphalangealgelenken. Die tiefen Muskeln strecken ebenfalls die Hand im Handgelenk und die Finger in den Metakarpophalangeal- und Interphalangealgelenken. Sie wirken allerdings nicht am Ellenbogengelenk. Seitlich gelegene Muskeln wie der Musculus extensor carpir radialis longus und der Musculus extensor carpi ulnaris tragen zur Abduktion und Adduktion der Hand im Handgelenk bei.
Eine besondere Funktion besitzt der Musculus supinator. Wie der Name schon verrät, bewirkt er die Supination des Unterarms und der Hand in den Radioulnargelenken. Damit du genau weißt, wie diese Bewegung aussieht, probiere es am besten kurz selbst aus.
Kommen wir nun zur letzten Muskelgruppe, den Muskeln der Hand. Diese können in intrinsische und extrinsische Muskeln unterteilt werden. Bei den intrinsischen Muskeln liegt sowohl der Ursprung als auch der Ansatz in der Hand. Bei den extrinsischen Muskeln befindet sich der Ursprung am Ober- oder Unterarm und der Ansatz an der Handfläche und den Fingern. Wir haben die extrinsischen Muskeln der Hand bereits im Zusammenhang mit den Muskeln des Unterarms besprochen, sodass wir jetzt nur noch die intrinsischen Muskeln der Hand besprechen müssen.
Wie beim Ober- und Unterarm sind auch die intrinsischen Muskeln der Hand in Muskelgruppen unterteilt, genauer gesagt in fünf Muskelgruppen. Dazu gehören die Musculi interossei dorsales und palmares, die Musculi lumbricales, die Hypothenarmuskeln und die Thenarmuskeln. Beginnen wir mit den Musculi interossei dorsales.
In dieser Abbildung siehst du den Handrücken, also die Dorsalseite der Hand. Die Musculi interossei dorsales bestehen aus vier kurzen Muskeln, die sich zwischen den Mittelhandknochen befinden. Sie werden von eins bis vier durchnummeriert, wobei sich der erste Muskel am Daumen befindet. Für die Musculi interossei palmares drehen wir die Hand nun wieder auf die andere Seite, sodass wir jetzt auf die Handfläche, also die Palmarseite der Hand, blicken. Die Musculi interossei palmares umfassen drei Muskeln, die zwischen den Mittelhandknochen liegen. Sie können von eins bis drei durchnummeriert werden, wobei zu beachten ist, dass der dritte Finger keinen zugehörigen Muskel besitzt.
Die nächste Muskelgruppe bilden die Musculi lumbricales. Dabei handelt es sich um vier kurze Muskeln, die zwischen den Fingern unterhalb der Palmaraponeurose zu finden sind. Wie du hier sehen kannst, entspringen die Musculi lumbricales an den Sehnen eines extrinsischen Muskels der Hand, dem Musculus flexor digitorum profundus.
Weiter geht es mit den Hypothenarmuskeln. Diese Gruppe besteht aus vier kleinen Muskeln, die sich alle auf der medialen Seite der Handfläche an der Basis des kleinen Fingers befinden. Zu ihnen gehören der Musculus abductor digiti minimi, der Musculus flexor digiti minimi, der Musculus opponens digiti minimi und der Musculus palmaris brevis. Wenn du deine Handfläche genau betrachtest, fällt dir vielleicht die sanfte Erhebung an der Basis deines kleinen Fingers auf. Es handelt sich dabei um die Eminentia hypothenaris, an der du die Oberflächenanatomie dieser Muskeln erkennen kannst.
Die letzte Muskelgruppe, die wir uns heute ansehen werden, bilden die Thenarmuskeln. Die Thenarmuskeln befinden sich auf der lateralen Seite der Handfläche im Bereich der Daumenwurzel. Dort bilden auch diese Muskeln ein gut erkennbares Muskelpolster, den Daumenballen. Es gibt insgesamt vier Thenarmuskeln: den Musculus abductor pollicis brevis, den Musculus adductor pollicis, den Musculus flexor pollicis brevis und den Musculus opponens pollicis. Wie schon so oft geben dir auch diese Muskelnamen einen Hinweis auf ihre Funktion. „Pollicis” stammt von dem lateinischen Wort für „Daumen” ab und verrät uns damit, dass alle Thenarmuskeln auf den Daumen wirken.
Die intrinsischen Muskeln der Hand sind für die Ausführung feinmotorischer Bewegungen zuständig. Die Musculi lumbricales und die Musculi interossei benötigen wir für die Abduktion, Adduktion, Flexion und Extension der Finger. Die Thenar- und Hypothenarmuskeln führen diese Bewegungen am Daumen und dem kleinen Finger aus. Der Musculus opponens pollicis und der Musculus opponens digiti minimi dienen zusätzlich noch einer anderen Bewegung: der Opposition. Dies ist eine Kombination aus Flexion, Adduktion und einer lateralen Drehung, die vor allem für Greifbewegungen wichtig ist.
Nachdem wir nun die wichtigsten Muskeln der oberen Extremität kennengelernt haben, werfen wir noch einen klinischen Blick auf dieses Thema.
Wer gerne Sport treibt, weiß, wie leicht man die Muskeln falsch belasten und verletzen kann. Die vier Muskeln der Rotatorenmanschette bilden dabei keine Ausnahme. Die drei häufigsten Verletzungen im Bereich der Rotatorenmanschette sind die Tendinitis, die Bursitis und die Zerrung. Wir werden uns heute auf die Zerrung konzentrieren.
Eine Zerrung der Rotatorenmanschette tritt auf, wenn die Sehnen der Muskeln überdehnt werden oder sogar reißen. Zu den Symptomen dieser Verletzung gehören Schmerzen beim Heben oder Drehen des Arms, Schwellungen im Bereich der Schulter und eine Versteifung im Schultergelenk. Zerrungen werden in der Regel durch eine Überbeanspruchung der Rotatorenmanschette verursacht. Sie können aber auch durch ein akutes Trauma des Schultergelenks entstehen.
Zur Behandlung der Zerrung sollte man die entsprechenden Muskeln zunächst schonen und kühlen. Außerdem können nichtsteroidale Antirheumatika eingesetzt werden, um die Entzündung und die Schmerzen zu lindern. Um die Funktion und Kraft der Muskelsehne anschließend wieder herzustellen, kommen Kräftigungsübungen zum Einsatz. Bei einer vollständigen Ruptur der Sehne ist meist ein chirurgischer Eingriff erforderlich. Tägliche Dehnübungen für die Schulter können die Beweglichkeit und Kraft des Schultergelenks verbessern und Muskelzerrungen vorbeugen. Dabei sollte man sich besonders auf die Muskeln im Bereich des Schulterblattes und der Schulterrückseite konzentrieren, um die Rotatorenmanschette ausgewogen zu stärken.
Damit haben wir nun alles Wichtige zu den Muskeln der oberen Extremität besprochen. Bevor wir zum Ende dieses Tutorials kommen, fassen wir aber noch kurz zusammen, was wir heute gelernt haben.
Zu Beginn des Tutorials haben wir uns die wichtigsten Muskeln der Schulter angesehen. Dazu gehören der Musculus deltoideus sowie die Muskeln der Rotatorenmanschette. Die Rotatorenmanschette besteht aus vier Muskeln: dem Musculus supraspinatus, dem Musculus infraspinatus, dem Musculus teres minor und dem Musculus subscapularis. Ein weiterer Schultermuskel ist der Musculus teres major. Durch diese Muskeln werden die Abduktion, die Adduktion sowie die Innen- und Außenrotation des Oberarms im Schultergelenk ermöglicht.
Anschließend haben wir uns die Muskeln des Oberarms angesehen. Diese können in ein ventrales und ein dorsales Kompartiment eingeteilt werden. Zum vorderen Kompartiment gehören der Musculus biceps brachii, der Musculus coracobrachialis und der Musculus brachialis. Die Hauptfunktion der Muskeln des vorderen Kompartiments besteht in der Flexion von Ober- und Unterarm. Das hintere Kompartiment umfasst lediglich einen Muskel: den Musculus triceps brachii. Seine Hauptfunktion ist die Extension des Unterarms im Ellenbogengelenk. Als Nächstes haben wir uns mit den Muskeln des Unterarms beschäftigt. Auch hier lassen sich die Muskeln in ein vorderes und ein hinteres Kompartiment unterteilen. Zusätzlich unterscheidet man zwischen oberflächlichen und tiefen Muskeln. Zu den oberflächlichen Muskeln des vorderen Kompartiments gehören der Musculus pronator teres, der Musculus flexor carpi radialis, der Musculus palmaris longus, der Musculus flexor carpi ulnaris und der Musculus flexor digitorum superficialis. Zu den tiefen Muskeln des vorderen Kompartiments gehören der Musculus flexor pollicis longus, der Musculus flexor digitorum profundus und der Musculus pronator quadratus. Bei den Muskeln des vorderen Kompartiments handelt es sich überwiegend um Flexoren des Unterarms, der Hand und der Finger.
Auch das hintere Kompartiment des Unterarms umfasst einige wichtige Muskeln. Zu den wichtigsten oberflächlichen Muskeln dieses Kompartiments gehören der Musculus brachioradialis, der Musculus extensor carpi radialis longus, der Musculus extensor digitorum und der Musculus extensor carpi ulnaris. Zu den wichtigsten tiefen Muskeln des hinteren Unterarms gehören der Musculus extensor pollicis longus, der Musculus extensor indicis und der Musculus supinator. Die Hauptaufgabe der hinteren Unterarmmuskeln besteht darin, den Unterarm, die Hand und die Finger zu strecken.
Als Letztes sind wir auf die Muskeln der Hand eingegangen. Diese lassen sich in fünf Gruppen einteilen: in die Musculi interossei dorsales, die Musculi interossei palmares, die Musculi lumbricales, die Hypothenarmuskulatur und die Thenarmuskulatur. Die Hypothenarmuskulatur umfasst den Musculus abductor digiti minimi, den Musculus flexor digiti minimi, den Musculus opponens digiti minimi und den Musculus palmaris brevis. Die Thenarmuskulatur besteht aus dem Musculus abductor pollicis brevis, dem Musculus adductor pollicis, dem Musculus flexor pollicis brevis und dem Musculus opponens pollicis.
Zum Abschluss haben wir uns mit der Zerrung der Rotatorenmanschette beschäftigt. Wir haben gelernt, was die Symptome und Ursachen dieser Verletzung sind und wie man sie je nach Schweregrad behandeln kann.
Damit sind wir am Ende dieses Tutorials angekommen. Ich hoffe, es hat dir gefallen! Viel Spaß beim Lernen und bis zum nächsten Mal!