Video: Arterien der Niere
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Hallo zusammen! Ich bin Steffi von Kenhub und ich heiße euch herzlich Willkommen zu einem weiterem Anatomie Tutorial. Heute sprechen wir über die Arterien der Niere - Also die extra- und intrarenalen ...
Mehr lesenHallo zusammen! Ich bin Steffi von Kenhub und ich heiße euch herzlich Willkommen zu einem weiterem Anatomie Tutorial. Heute sprechen wir über die Arterien der Niere - Also die extra- und intrarenalen Blutgefäße, die unsere beiden Nieren mit Blut versorgen.
Zu Beginn schauen wir auf eine Übersicht des Abdomens. Die weiter ventral oder vorne liegenden Strukturen sind nicht dargestellt, sodass die bohnenförmigen Nieren gut zu sehen sind. Sie befinden sich relativ weit dorsal oder hinten im Retroperitonealraum.
Die Hauptfunktionen sind Ausscheidung von überschüssiger Flüssigkeit, Elektrolyten und Abbauprodukten des Proteinmetabolismus sowie eine endokrine Funktion. Das Blut zur Versorgung der Nieren kommt aus den Arteriae renales welche mit ihren Ästen Thema dieses Tutorials sind. Die Arteriae renales zweigen aus der ebenso gut zu sehenden Aorta abdominalis ab. Steigen wir ein in unser Thema: die Arterien der Nieren. Hier sieht man die rechte Niere. Zur besseren Darstellung der Blutgefäße und anderen Strukturen wurde die Niere in der Frontalebene halbiert.
Die erste und wichtigste Struktur, die in grün hervorgehoben ist, ist die Hauptarterie der Niere. In diesem Fall die rechte Arteria renalis für die rechte Niere, für die linke Niere gibt es entsprechend die linke Arteria renalis. Da wir gerade die rechte Niere betrachten werde ich auch im Folgenden die korrekte Bezeichnung mit Seitenangabe benutzen, die Angaben sind jedoch auf beide Seiten übertragbar.
Die Arteriae renales zweigen aus der Aorta abdominalis auf der Höhe L1 bzw. L2 ab, dem ersten und zweiten Lendenwirbel. Dabei geht die rechte Nierenarterie manchmal rechts etwas höher ab als links, obwohl die rechte Niere in der Regel 1-2 cm tiefer als die linke liegt, auf Grund der großen Leber. Die Arteriae renalis gibt beim Eintritt in den Nierenhilus, der hier gut zu sehen ist, zwei Hauptäste ab. Diese Äste, oder auch Rami, heißen Ramus anterior der hier zu sehen ist und Ramus posterior, welcher ein wenig weiter hinten verläuft. Aber diese Äste werden wir im Verlauf des Tutorials noch genauer betrachten.
In dieser Übersicht sehen wir die rechte und linke Niere im Verhältnis zu den benachbarten Strukturen; denkt wieder daran, dass wir in Bezug auf links und rechts aus der Patientensicht schauen. Beachtet, wie die rechte Arteria renalis dorsal dieses großen Blutgefäßes herzieht, bevor sie am Hilum in die rechte Niere eintritt. Diese große Vene ist die Vena cava inferior.
Auf der anderen Seite ist die linke Niere mit der linken Arteria renalis zu sehen, welche hinter der linken Nierenvene, der Vena renalis verläuft. Hier in grün markiert ist die Arterie suprarenalis inferior. Sie zweigt als erster Ast aus der Arteria renalis ab, noch bevor diese sich in die schon erwähnten Rami aufteilt. Die Arterie versorgt die Nebenniere, die auf der Niere aufsitzt, mit sauerstoffreichem Blut.
Machen wir weiter mit dem größten Ast der Arteria renalis: Das ist der Ramus anterior der Nierenarterie.
Und der Ramus anterior gibt vier sogenannte Segmentarterien ab. Das sind die Arteria segmenti superioris, die Arteria segmenti anterioris superioris und inferioris sowie die Arteria segmenti inferioris. Es gibt also eine obere und untere, sowie eine vordere obere und eine vordere untere Segmentarterie, alle vier werden wir jetzt besprechen.
Die Arteria segmenti superioris ist die erste Segmentarterie von den vier Ästen des Ramus anterior. Sie versorgt wie der Name vermuten lässt das obere Segment der Niere.
Weiter geht es zum nächsten Ast des Ramus anterior, der Arteria segmenti anterioris superioris. Sie ist die zweite Segmentarterie und versorgt das vordere obere Segment der Niere.
Wie ihr vermutlich bereits gemerkt habt, entsprechen die Namen der Segmentarterien den Versorgungsgebieten. Wenn man sich den Namen merkt, weiß man also gleichzeitig, welches Gebiet die Arterie versorgt. Der nächste Ast ist die dritte Segmentarterie die nun in grün dargestellt ist. Es ist die Arteria segmenti anterioris inferioris, welche unter der Arteria segmenti anterioris superioris liegt. Wow, was für lange Namen.
Von dieser Arterie wird, wie Ihr euch vielleicht schon erschlossen habt, das vordere untere Segment der Niere mit Blut versorgt. Als letzte Arterie aus dem Ramus anterior fehlt uns noch die Arteria segmenti inferioris. Sie ist die vierte Segmentarterie und versorgt das untere Nierensegment.
Nachdem wir alle Äste des Ramus anterior besprochen haben, gehen wir weiter zum zweiten großen Ast der Arteria renalis, zum Ramus posterior. Aus ihm entspringt im Verlauf nur eine Segmentarterie, die hintere Segmentarterie. Diese teilt sich früh in mehrere kleinere Arterien, sodass wir von hinteren Segmentarterien sprechen sollten. Hier im Bild seht ihr sie in grün hinter den Nierenkelchen. Diese Gefäße versorgen das hintere Segment der Niere.
„Interlobar“ heißt zwischen den Lobi liegend, die Interlobararterien verlaufen also zwischen den Nierenlappen und versorgen diese Regionen mit Blut. Die Lobi renales bestehen aus dem Nierenmark und der Nierenrinde. Die Form des Marks eines jeden Lobus erinnert an einen Kegel oder eine Pyramide, man spricht daher auch von den Nierenpyramiden oder Markpyramiden.
Peripher ziehen die Interlobararterien bis zur Rinde und verlaufen bogenförmig entlang der Mark-Rinden-Grenze, wie hier gut zu erkennen. Sie werden daher an dieser Stelle auch als Arteriae arcuatae oder Bogenarterien bezeichnet.
Von den Bogenarterien verzweigen sich wiederum kleinere Äste ab, die Interlobulararterien oder Arteriae interlobulares. Vorsicht, auch wenn die Namen sehr ähnlich klingen: Verwechselt nicht die Arteriae interlobulares mit den Arteriae lobares! Die Arteriae lobares versorgen die Nierenlappen, die Arteriae interlobulares dagegen die einzelnen Läppchen der Nierenrinde.
Aus der Arteria renalis enspringt zusätzlich der Ramus pelvici, ein Arterienast, der das Nierenbecken mit Blut versorgt. Wo genau dieser Arterienast für das Nierenbecken entspringt und wie er verläuft ist anatomisch sehr variabel, hier in grün markiert will ich euch nur ein Beispiel zeigen.
Nachdem wir ausführlich über die arterielle Versorgung der Niere gesprochen haben, solltet ihr euch eins für die spätere Klinik merken: Alle Nierenarterien sind Endarterien, d.h. sie bilden keine Kollateralen zu benachbarten Arterien. Wenn es also zu einem Gefäßverschluss kommt, z.B. durch einen Thrombus, kann die Minderdurchblutung des dahinter liegenden Segments nicht kompensiert werden und das Gewebe stirbt ab.
Die letzte Arterien, die wir in diesem Tutorial besprechen, seht ihr hier: die Rami ureterici der Arteria renalis. Vielleicht erkennt Ihr den Ureter hier aus unseren vorherigen Tutorials. Er führt vom Nierenbecken bis herunter in die Harnblase und verbindet diese beiden Organe.
Die Rami ureterici gehen entweder direkt von der Nierenarterie oder von einem großen Ast der Arterie ab, der sich dann weiter in viele kleinere Äste aufzweigt. Gemeinsam versorgen diese den nierennahen Teil des Ureters.
Soviel zu den Nierenarterien. Ich hoffe, wir hören uns bald wieder!
Nachdem Ihr dieses Tutorial beendet habt, solltet Ihr den Lernprozess fortsetzen, euer Wissen testen und die Informationen anwenden. Wir von Kenhub haben dafür drei verschiedene Angebote für euch. Die erste Möglichkeit beginnt, wenn Ihr auf “start training” klickt, als zweite Option könnt Ihr euch die verknüpften Artikel anschauen, oder Ihr lernt in unserem Atlas weiter.
Bis zum nächsten Mal und bis dahin viel Glück und Erfolg.