Video: Magen in situ
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Hallo, hier ist Astrid. Herzlich Willkommen bei Kenhub.
Im heutigen Tutorial geht es um den Magen in situ. Wir werden uns ansehen, wo der Magen liegt, wie er aufgebaut ist und welche Strukturen ihn ...
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Im heutigen Tutorial geht es um den Magen in situ. Wir werden uns ansehen, wo der Magen liegt, wie er aufgebaut ist und welche Strukturen ihn umgeben. Dafür habe ich diese Darstellung rausgesucht. Sie zeigt das eröffnete Abdomen von ventral. Wenn man nun die Leber mit drei Haken anhebt, wie hier geschehen, haben wir freie Sicht auf den Magen. Ihr seht hier auch schon einen Teil des Dickdarms, die Gallenblase und einige andere Strukturen, auf die ich im Verlauf eingehen werde.
Der Magen, auf Griechisch „Gaster“ genannt, ist ein muskulöses Hohlorgan. Er liegt intraperitoneal und ist ein wichtiger Bestandteil unseres Verdauungstrakts. Ihr könnt ihn euch als eine Art J-förmiges Verbindungsstück zwischen Ösophagus und Duodenum vorstellen. Er erstreckt sich auf den linken und mittleren Oberbauch und kaudal bis in die Nabelgegend. Das sind also die Regiones hypochondriaca, epigastrica und umbilicalis. Anhand seiner äußeren Form wird er in mehrere Abschnitte unterteilt: Cardia, Fundus, Corpus sowie den Magenausgang, bestehend aus Antrum und Pylorus. Diese verschiedenen Magenteile unterscheiden sich aber nicht nur makroskopisch, sondern auch histologisch voneinander.
Auf die Histologie werde ich hier zwar nicht detailliert eingehen, aber ich möchte euch trotzdem ein paar Basics mit auf den Weg geben. Diese werden euch helfen, gut durch dieses Tutorial durchzukommen. Wie alle Organe des Verdauungskanals besitzt der Magen auch den typischen Dreischichtaufbau. Innen wird er von einer Schleimhaut ausgekleidet, der Mucosa. In diese münden die zahlreichen Magendrüsen. Die Mucosa ist von einer mehrschichtigen Muskelschicht umgeben, der Muscularis. Beim Magen besteht sie aus einer longitudinalen, zirkulären und schrägen Muskelschicht. Über die Serosa ist der Magen schließlich intraperitoneal verankert.
In der Magenschleimhaut gibt es im Wesentlichen vier Arten von Magenzellen. Die genaue Verteilung unterscheidet sich dabei zwischen den verschiedenen Magenabschnitten. Die Nebenzellen produzieren Muzine, also Schleim, die die Schleimhaut selbst vor der Magensäure schützen. Das bewahrt den Magen davor sich buchstäblich selbst zu verdauen. Beleg- oder Parietalzellen sezernieren Wasserstoff- und Chloridionen. Die daraus entstehende Salzsäure hält den pH-Wert des Magensafts konstant in einem Bereich zwischen 1 und 1,5. Außerdem geben sie den bekannten „intrinsic factor“ ab, der eine entscheidende Rolle bei der Aufnahme von Vitamin B12 spielt.
Die Hauptzellen produzieren Pepsinogen. Dieses wird im sauren Milieu in das aktive Pepsin umgewandelt, welches Eiweiße im Speisebrei spaltet. Neben diesen drei Zelltypen gibt es noch eine heterogene Gruppe enteroendokriner Zellen. Sie produzieren Hormone wie z.B. Gastrin, Somatostatin und Serotonin. Sie alle sind systemisch oder lokal an der Regulation der Verdauung beteiligt.
Soviel soll es zur Histologie des Magens gewesen sein. Lasst uns nun mit dem eigentlichen Thema anfangen, dem Magen in situ: Wir beginnen gleich mit dem Mageneingang, der Pars cardiaca. Sie wird klinisch kurz „Kardia“ genannt. Sie ist der obere Bereich des Magens, in den der Ösophagus mündet. Der Übergang findet am sogenannten Magenmund oder Ostium cardiacum statt. Dort finden wir ebenfalls den unteren Sphinkter des Ösophagus, der im Ruhezustand die Öffnung fest verschließt.
Habt ihr einmal die Chance, bei einer Magenspiegelung zuzuschauen, achtet auf den Übergang zwischen Ösophagus und Kardia. Dieser ist nämlich scharf abgrenzbar! Das liegt daran, dass hier zwei verschiedene Arten von Schleimhaut ineinander übergehen. Das mehrschichtige Plattenepithel des Ösophagus läuft nämlich in das einschichtig hochprismatische Epithel des Magens aus. Charakteristisches Merkmal der Kardia sind ihre Kardiadrüsen, die Gll. cardiace. Sie produzieren lediglich Schleim und antibakterielle Enzyme. Beleg- oder Hauptzellen findet man hier dagegen nicht, d.h. in der Kardia werden keine Magensäure oder Verdauungsenzyme produziert.
Der Bereich gleich hinter der Kardia wird Fundus oder Magenboden genannt. Er projiziert sich auf die linke Regio hypochondriaca gleich unterhalb des Diaphragmas. Kardia und Fundus sind durch eine Kerbe an der großen Magenkurvatur voneinander getrennt, durch die Incisura cardiaca ventriculi. Klinisch ist sie auch als His-Winkel bekannt. Dieser Abschnitt hier links und kranial des Magenmunds wird Fornix gastricus genannt. In der aufrechten Position sammeln sich hier die Gase des Magens. Dies könnt ihr v.a. in Röntgenaufnahmen sehen, Radiologen bezeichnen das als „Magenblase“. Sie besteht hauptsächlich aus den kleinen Mengen Luft, die wir beim Essen nebenbei immer „mitverschlucken“.
Der größte Abschnitt des Magens ist der Körper, das Corpus gastricum. Hier landet unser Speisebrei aus dem Ösophagus und wird ordentlich von der Magensäure zerlegt. Die Zusammensetzung der Zellen im Fundus und Corpus ist sehr ähnlich. Es sind alle vier vorhin beschriebenen Zellarten enthalten: die Haupt- und Nebenzellen, Belegzellen und enteroendokrine Zellen. Das Corpus verengt sich leicht in Richtung Antrum und bildet dadurch zwei Krümmungen: Nach rechts innen zeigt die kleine Magenkurvatur und nach links außen die große.
Die kleine Kurvatur verläuft an der kranialen Seite des Magens zwischen Kardia und Pylorus. Sie dient dem Lig. hepatogastricum als Ansatzstelle. Dieses Band ist Teil des Omentum minus und spannt sich, wie sein Name andeutet, zwischen der Leber und dem Magen. An der kleinen Kurvatur laufen übrigens zwei wichtige Arterien entlang, nämlich die linke und rechte A. gastrica. Sie treffen hier aufeinander und bilden einen Gefäßbogen. Die kleine Magenkurvatur und die umliegenden Abschnitte werden durch sie versorgt.
Die große Magenkurvatur ist diese große konvexe Krümmung hier. Sie ist deutlich länger als die kleine, wie ihr sehen könnt. An ihr hängt das große Netz, das Omentum majus. Die Markierung ist hier etwas irreführend, denn tatsächlich erstreckt sich die große Kurvatur über die gesamte Länge zwischen dem His-Winkel und dem Pylorus. Entlang der Krümmung treffen ebenfalls zwei wichtige Arterien aufeinander, nämlich die linke und rechte A. gastroepiploica. Sie werden manchmal auch Aa. gastroomentales genannt. Diese sowie die Aa. gastricae breves sind für die Versorgung dieses Areals zuständig.
Distal läuft der Magen in den Pylorus aus, den Magenausgang. Sein Anfangsabschnitt wird „Pförtnerhöhle“ oder „-vorhof“ genannt. Klinisch ist er jedoch viel bekannter unter dem Namen „Antrum“. Hier sammelt sich der Speisebrei, bevor er in das Duodenum weitergeleitet wird.
Die Schleimhaut ist hier von Pylorusdrüsen durchsetzt, den Gll. pyloricae. Unter dem Mikroskop sind diese allerdings kaum von den Kardiadrüsen und somit auch wenig von den Nebenzellen zu unterscheiden. Eine besondere Form von Magenzellen kommt nur im Antrum vor, nämlich die G-Zellen. Wenn sich das Antrum mit Essen füllt und dadurch gedehnt wird, geben diese Zellen das Hormon Gastrin frei. Gastrin fördert wiederum die Verdauung, indem es u.a. die Magensäureproduktion und Motilität des Magen-Darm-Trakts anregt.
Der am weitesten aboral liegende Magenabschnitt ist der Pförtnerkanal, der Canalis pyloricus. Die Muskulatur ist hier wie bei einem Schließmuskel ringförmig verdickt. Man nennt ihn deshalb auch M. sphincter pylori. Der Pförtnerkanal markiert den Übergang zwischen dem Magen und dem Duodenum.
Das Duodenum, im Deutschen „Zwölffingerdarm“ genannt, ist der nächste Abschnitt des Verdauungskanals. Hier im Bild sieht man seinen ersten Abschnitt, die Pars superior. Er ist der einzige Duodenumabschnitt, der wie der Magen auch intraperitoneal liegt. Die Pars superior ist im Anfangsbereich normalerweise erweitert; man sagt auch Ampulla duodeni dazu. Zwar produziert das Duodenum eine alkalische Flüssigkeit, die es vor der Magensäure schützt. Doch bei einer Überproduktion kann es trotzdem hier zu Schleimhautschädigungen kommen. Die Ampulle ist daher ein Areal, welches man bei einer Magenspiegelung immer mit untersuchen sollte!
Der Vollständigkeit halber möchte ich euch in diesem Tutorial auch die anderen Duodenumabschnitte kurz vorstellen. Weiterhin grün markiert seht ihr die Pars superior. Das Duodenum steigt zunächst in der Pars descendens ab und zieht in der Pars inferior horizontal auf die linke Seite. Daraufhin steigt es in der Pars ascendens wieder auf und geht in das Jejunum über. Alle vier Abschnitte zusammen legen sich bogenförmig um den Pankreaskopf.
Ein histologisches Merkmal des Duodenums sind seine Gll. duodenales, die auch Brunner-Drüsen genannt werden. Diese mukösen Drüsen produzieren Bikarbonat und Muzine, die für das alkalische Milieu im Duodenum sorgen. Dies ist notwendig für den Schutz vor dem sauren Magensaft, wie wir vorhin gelernt haben. Wenn ihr euch noch näher mit der Anatomie des Duodenums beschäftigen wollt, dann solltet ihr euch im Anschluss das separate Tutorial dazu ansehen. Für heute reicht es uns zu wissen, dass der Speisebrei aus dem Magen gleich ins Duodenum gelangt. Dort wird er mit der Galle und dem Pankreassaft vermischt und weiter verdaut.
An der kleinen Kurvatur finden wir ein kleines Netz, das Omentum minus. Es stellt eine Duplikatur des Peritoneums dar und verbindet den Magen mit der Leber und dem Duodenum. Vor allem sind das Lig. hepatoduodenale und das Lig. hepatogastricum an seinem Aufbau beteiligt. Im Lig. hepatoduodenale laufen drei wichtige Strukturen zur Leberpforte. Von ventral nach dorsal sind dies: der Ductus choledochus, also der Hauptgallengang, die A. hepatica propria und die V. portae hepatis. Dorsal des Omentum minus liegt ein spaltförmiger Hohlraum, die Bursa omentalis. Und es gibt nur eine natürliche Öffnung zu diesem Raum, das Foramen omentale. Wir werden später noch einmal darauf zurückkommen.
An der großen Kurvatur auf der anderen Seite ist das große Netz befestigt, das Omentum majus. Es ist doppelwandig und hängt wie eine Schürze von der Unterseite des Magens über den Darmschlingen. Es enthält verschiedene Bänder, die den Magen mit umliegenden Strukturen befestigen. Das sind das Lig. gastrocolicum zum Colon transversum, das Lig. gastrosplenicum zur Milz und das Lig. gastrophrenicum zum Diaphragma. Im Lig. gastrosplenicum laufen übrigens die Aa. gastroepiploicae, die wir vorhin kennengelernt haben.
Das Omentum majus besteht zu einem großen Teil aus Fettgewebe. Klinisch wichtig ist jedoch sein lymphatisches Gewebe mit zahlreichen Lymphozyten und Makrophagen. Bei Wunden und Entzündungsherden in Bauchorganen legt es sich über die betroffene Stelle und dichtet diese ab. Es spielt insgesamt eine wichtige Rolle bei der Immunabwehr im Bauchraum.
Kommen wir noch einmal zurück zum Foramen omentale. Es ist im Deutschen auch als „Foramen Winslowi“ oder „Winslow-Loch“ bekannt. Es stellt eine Verbindung zwischen der Peritonealhöhle und der dahinter liegenden Bursa omentalis her. Es wird durch folgende Strukturen begrenzt: Ventral vom Lig. hepatoduodenale des Omentum minus, kranial vom Lobus caudatus der Leber und kaudal durch das Duodenum. Dorsal von ihm liegen die Aorta und die V. cava inferior, die man beide allerdings hier nicht sieht. Diese Begrenzungen sind ein beliebtes Prüfungsthema in Anatomieprüfungen. Daher solltet ihr euch diese gut merken!
Nachdem wir den Magen und seine unmittelbar anliegenden Strukturen besprochen haben, kommen wir zum zweiten Teil des Tutorials. Nun möchte ich euch kurz und knapp seine Nachbarn vorstellen, die ihr ebenfalls auf dieser Abbildung sehen könnt. Fangen wir gleich mit diesem flachen Muskel an, der großflächig über dem Magen liegt. Das ist das Diaphragma oder Zwerchfell. Wie ihr sicherlich bereits wisst, ist es unser wichtigster Atemmuskel. Es besteht aus Skelettmuskeln, weshalb es von uns bewusst kontrahiert und entspannt werden kann. Innerviert wird es durch den N. phrenicus. Dieser periphere Nerv entspringt weit oben im Plexus cervicalis und läuft den ganzen Weg bis zum Diaphragma, um dieses zu steuern.
Da sich der Magen intraperitoneal befindet, liegt das Diaphragma jedoch nicht direkt auf ihm. Zwischen ihnen liegt nämlich das Peritoneum, genauer gesagt sein äußeres Blatt, das Peritoneum parietale. Es kleidet die gesamte Bauchwand von innen aus. Das Peritoneum parietale besteht aus einer Mesothelschicht und wird von den umliegenden Blutgefäßen versorgt. Von ihm abzugrenzen ist das innere Blatt des Peritoneums, das Peritoneum viscerale. Dieses kleidet nämlich alle intraperitoneal liegenden Organe aus, wie z.B. den Magen.
Ich erwähnte zu Beginn des Tutorials, dass wir erst die Leber anheben müssen, um den Magen vollständig zu sehen. Normalerweise würde diese nämlich einen Großteil des Magens bedecken. Der hier große angehobene Bereich ist der rechte Leberlappen, der Lobus hepatis dexter. Er erstreckt sich wie der Magen im mittleren Oberbauch und rechts unterhalb der Zwerchfellkuppel. Das sind also die Regiones epigastrica und hypochondriaca.
Auf seiner Zwerchfellseite, der Facies diaphragmatica, wird er durch das Lig. falciforme vom linken Leberlappen getrennt. Auf der Dorsalseite der Leber findet sich das Lig. teres hepatis. Auf diese beiden Bänder werde ich gleich noch etwas genauer eingehen.
Der linke Leberlappen oder Lobus hepatis sinister ist deutlich kleiner als rechte. Er liegt über der Kardia und dem Fundus des Magens und kann links bis zur Milz reichen. Es gibt zwei weitere, noch viel kleinere Leberlappen, die wir in dieser Abbildung jedoch nicht sehen können. Ihr lernt sie in unserem separaten Lebertutorial kennen.
Kommen wir noch einmal auf die beiden wichtigen Leberbänder zu sprechen. Der linke und rechte Leberlappen werden vom Lig. teres hepatis getrennt. Übersetzt heißt das „rundes Leberband“. Es verläuft auf der Dorsalseite der Leber in der gleichnamigen Fissura ligamenti teretis. Es ist genau genommen ein Überbleibsel der Nabelvene, der V. umbilicalis. Im fetalen Kreislauf transportiert diese das sauerstoffreiche Blut aus der Placenta zum Ductus venosus. Sobald das Kind geboren wird, fließt jedoch kein Blut mehr durch sie hindurch. Die Nabelvene obliteriert und verkümmert zu einem Band, welches wir als Lig. teres hepatis wiederfinden.
In der Grenze zwischen den beiden Leberlappen zieht das Lig. falciforme hindurch. Als Peritonealduplikatur reicht es bis zum Diaphragma und verbindet dadurch die Vorderfläche der Leber mit der vorderen Bauchwand. Damit ihr euch seinen Verlauf besser vorstellen könnt, habe ich euch hier unten ein zweites Bild angefügt. Es zeigt die Leber von ventral, wie sie normalerweise im Abdomen liegen würde. Das Lig. falciforme läuft zwischen den beiden großen Leberlappen und setzt kranial am Diaphragma an.
Heben wir die Leber wieder an, wird ein weiteres Organ sichtbar. Das ist die Gallenblase oder Vesica biliaris. Sie dient als Speicherorgan für die Gallenflüssigkeit. Diese wird in der Leber produziert und dort zwischengelagert. Sowohl der Ein- als auch Ausführungsgang der Gallenblase ist der Ductus cysticus. Von dort gelangt die Galle in den Ductus choledochus und anschließend weiter in das Duodenum.
Schauen wir nun ein wenig weiter nach kaudal, dann begegnen wir dem Dickdarm. Und rechts kommt uns der aufsteigende Abschnitt entgegen, das Colon ascendens. Im unteren Bild seht ihr ihn in seiner gesamten Länge dargestellt. Das Colon ascendens steigt auf der rechten Seite vom Caecum auf. Dabei liegt es im Gegensatz zum Magen im Retroperitonealraum. Unter der Leber biegt das Colon ascendens ab und geht in das Colon transversum über. Im Deutschen spricht man vom querverlaufenden Dickdarm oder meist kurz „Querkolon“. Die Kurve, in dem der Übergang stattfindet, wird als rechte Kolonflexur bezeichnet. Das Colon transversum läuft horizontal den ganzen Weg auf die andere Seite des Bauchs zur linken Kolonflexur. Dabei liegt es im Gegensatz zum Colon ascendens intraperitoneal. An der linken Kolonflexur geht es in das wieder retroperitoneal liegende Colon descendens über.
Könnt ihr erahnen, was diese kleine grün markierte Struktur sein könnte? Nein? Seht noch einmal genau hin. Zwischen Leber, Duodenum und rechter Kolonflexur… ein weiterer Tipp: Das Organ liegt extraperitoneal. Richtig, es ist die rechte Niere! Sie liegt an der Rückwand des Abdomens im Retroperitonealraum. Wir entfernen einmal die über ihr liegenden Organe, um freie Sicht auf die bohnenförmigen Nieren zu bekommen. Hier im Bild nicht ganz erkennbar, aber normalerweise liegt die rechte etwas niedriger als die linke. Das liegt daran, dass die Leber so groß ist, dass sie die rechte Niere ein wenig herunterdrückt. Die Nieren, das wisst ihr sicherlich bereits, sind lebenswichtige Organe. Sie produzieren Harn, welcher über die Ureteren in die Harnblase weitergeleitet wird. Viele Stoffe in unserem Körper können praktisch nur über die Harnwege ausgeschieden werden. Die Niere spielt daher eine unersetzliche Rolle für unseren Metabolismus. Außerdem ist sie an der Regulation des Blutdrucks beteiligt und regelt unseren Elektrolyt- und Wasserhaushalt. Eine weitere Funktion ist die Erythropoetinproduktion, kurz EPO genannt. Dieses Hormon regt die Bildung von Erythrozyten im Knochenmark an.
Das letzte Organ dieses Tutorials soll die Milz sein. Im lateinischen ist sie als „Lien“ und im Griechischen als „Spleen“ bekannt. Sie befindet sich intraperitoneal an der Hinterwand des Magens, gleich unterhalb des Diaphragmas. Sie ist ein recht kleines Organ und kann beim Gesunden von außen nicht ertastet werden. Die Milz ist ein sekundäres lympathisches Organ. Sie speichert Lymphozyten, die Erreger erkennen können, wie z.B. Bakterien. Daraufhin produzieren diese Antikörper zur Immunabwehr. Eine weitere Funktion ist die Filterung des Bluts. Wenn Erythrozten älter werden oder eine pathologische Form haben, verlieren sie an Elastizität. Sie verfangen sich dadurch im Netz der Milz und werden vor Ort von Makrophagen abgebaut. Aber auch kleinere Thrombi, d.h. Blutgerinnsel oder Verklumpungen von Thrombozyten, werden durch die Milz abgefangen und recycelt.