Video: Becken und Femur
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Mit dem Alter kommt die Weisheit, aber leider kommt es dann auch oft immer häufiger zu Stürzen und zu Frakturen. Bei älteren Menschen kommen Frakturen häufig am Os coxae, dem Hüftbein und dem Femur, ...
Mehr lesenMit dem Alter kommt die Weisheit, aber leider kommt es dann auch oft immer häufiger zu Stürzen und zu Frakturen. Bei älteren Menschen kommen Frakturen häufig am Os coxae, dem Hüftbein und dem Femur, dem Oberschenkelknochen vor. Diese beiden sind tatsächlich die Knochen, um die wir uns bei unseren Großeltern Sorgen machen. Allerdings ist das Hüftgelenk ein Kugelgelenk und damit eines der beweglichsten Gelenke unseres Körpers und erlaubt es unseren Großeltern, weiterhin das Tanzbein zu schwingen.
In unserem heutigen Tutorial schauen wir uns diese beiden Knochen, das Os coxae und das Femur, die zusammen das Hüftgelenk bilden, genauer an. Bevor wir loslegen, ist es wichtig, das knöcherne Becken einmal zu definieren. Hier seht ihr das Becken aus einer anterioren Ansicht. Posterior wird es vom Kreuzbein, dem Os sacrum und vom Steißbein, dem Os coccygis gebildet. Der größte Teil des Beckens, der sich nach anterior und lateral erstreckt, wird auf beiden Seiten vom paarigen Os coxae, dem Hüftbein gebildet. Heute wird sich alles um das Os coxae und das Femur drehen. Zum Kreuzbein und Steißbein findet ihr separate Videos bei uns auf der Webseite. Nach diesem kurzen Blick auf das knöcherne Becken möchte ich euch nun die Themen für heute vorstellen. Wir schauen uns zuerst das Os coxae an, gefolgt vom Femur und seinen knöchernen Merkmalen. Danach besprechen wir die Bänder, die das Os coxae mit dem Femur verbinden. Und zum Schluss, wie immer, werfen wir noch einen Blick in die Klinik und schauen uns den chirurgischen Hüftgelenkersatz an.
Lasst uns mit dem Os coxae starten. Dieses ist ein paariger Knochen, man hat also ein linkes und ein rechtes Hüftbein. Auf der Abbildung seht ihr beide grün markiert. Das Os coxae besteht aus drei Knochen, die im Laufe der Pubertät zusammenwachsen und verschmelzen. Das Os ilium ist der superiore und größte Knochen, das Os ischii liegt inferior und das Os pubis bildet den anterioren Anteil des Os coxae. Lasst uns diese drei Knochen etwas genauer anschauen. Aber bevor wir zu den einzelnen Knochen übergehen, lasst uns die Verbindungsstelle dieser drei Knochen anschauen, das Acetabulum. Um die Struktur des Acetabulums besser betrachten zu können, schauen wir von lateral auf das Os coxae. Hier seht ihr superior das Os ilium, posterior das Os ischii und anterior das Os pubis. Das Acetabulum ist eine kleine knöcherne Höhle, die durch die Fusion, oder „Synostose“, dieser drei Knochen entsteht. Erinnert ihr euch noch, wie ich gesagt habe, dass das Hüftgelenk ein Kugelgelenk ist? Das Acetabulum formt hierbei die Gelenkpfanne und der Femurkopf den Gelenkkopf. Beide Strukturen kann man hier in der Abbildung schön erkennen.
Im Bereich des Acetabulums gibt es einige wichtige Strukturen, die ihr kennen solltet. Die erste, ist diese halbmondförmige Struktur hier, die passenderweise Facies lunata genannt wird. Diese bogenförmige Gelenkfläche verläuft am Acetabulum-Rand und artikuliert mit dem Femurkopf. Da sie eine Gelenkfläche ist, wird sie natürlich auch von Gelenkknorpel bedeckt. Die nächste Struktur, die wir uns anschauen, ist der Rand des Acetabulums. Unten ist der Rand durch eine kleine Einkerbung unterbrochen, die Incisura acetabuli heißt. Das letzte wichtige Merkmal des Acetabulums ist das Labrum acetabuli, die Hüftlippe. Es wird oft mit dem Rand des Acetabulums verwechselt, aber es sind tatsächlich zwei separate Strukturen. Wie man hier auf der Abbildung sieht, ist das Labrum acetabuli eine Faserknorpellippe, die den Rand des Acetabulums umgibt.
Lasst uns nun zu den drei Knochen übergehen, die in der Pubertät zum Os coxae verschmelzen. Wir beginnen mit dem größten von ihnen dem Os ilium. Das Os ilium besteht aus zwei Hauptanteilen - der Darmbeinschaufel, oder Ala ossis ilii, und dem Körper, oder Corpus ossis ilii. Die Ala ossis ilii ist der flache Abschnitt, den ihr hier seht. Das Corpus stellt den zentralen Anteil des Os ilium dar und trägt auch zur Bildung des Acetabulums bei. Auch am Os ilium gibt es einige knöcherne Merkmale und wir beginnen mit der Linea arcuata. Dazu wechseln wir unseren Blickwinkel und schauen jetzt von medial auf das Hüftbein. Wir sehen hier die Linea arcuata in grün, eine glatte, bogenförmige Linie auf der inneren Oberfläche des Os ilium. Sie grenzt das Corpus von der Ala ossis ilii ab und formt einen Teil des Beckenausgangs. Ein weiteres Merkmal, das man aus dieser medialen Ansicht auch gut erkennen kann, ist die Tuberositas iliaca. Das ist eine raue Erhabenheit, die posterior von der Fossa iliaca liegt und vielen iliosakralen Bändern als Ansatzstruktur dient. Unterhalb der Tuberositas iliaca sieht man die Facies auricularis. Ihr Name deutet auf die ohrförmige Oberfläche hin. Sie artikuliert mit dem Kreuzbein und ist mit Faserknorpel bedeckt. An der inneren Oberfläche der Ala ossis ilii befindet sich die Fossa iliaca. Diese große, glatte, konkave Grube macht den Hauptteil dieser Oberfläche aus und liegt an der medialen Fläche des Os coxae. Die Fossa iliaca wird superior von der Crista iliaca begrenzt und nach inferior von der Linea arcuata. Wenn wir das Os coxae wieder umdrehen und auf die laterale Seite schauen, fallen uns weitere knöcherne Merkmale auf. Z.B. die Facies glutea an der äußeren Fläche der Ala ossis ilii. Hier setzen verschiedene Glutealmuskeln an. Als Nächstes kommen wir zur Crista iliaca. Wie bereits erwähnt, ist sie die obere Begrenzung der Fossa iliaca bzw. der Ala ossis ilii. Die Crista iliaca erstreckt sich von der Spina iliaca anterior superior bis zur Spina iliaca posterior superior und dient als Ansatzstelle für einen großen Rückenmuskel, den Musculus latissimus dorsi.
Als Letztes besprechen wir noch die vier Darmbeinstacheln und beginnen mit der Spina iliaca anterior superior, die ich vorhin schon mal erwähnt habe. Sie ist ein knöcherner Vorsprung und der vorderste Punkt der Crista iliaca. Hier entspringt der Musculus sartorius. Hier sehen wir die Spina iliaca anterior inferior, ebenfalls ein Knochenvorsprung. Sie liegt unmittelbar unterhalb der Spina iliaca anterior superior und dient als Ursprung für den Musculus rectus femoris. Die Nächste ist die Spina iliaca posterior superior. An diesem hinteren Knochenvorsprung endet die Crista iliaca. Sie ist kürzer als ihr anteriores Gegenstück und dient als Ansatzstelle für die Ligamenta sacroiliaca posteriora. Der vierte und letzte Darmbeinstachel ist die Spina iliaca posterior inferior. Man findet sie an der oberen Kante der Incisura ischiadica major. Das waren die wichtigsten Punkte am Os ilium.
Schauen wir uns nun den nächsten Knochen, der am Os coxae beteiligt ist, an - das Os pubis. Das Os pubis, oder „Schambein“, hat drei Hauptanteile - das Corpus, den Ramus superior und den Ramus inferior. Das Corpus ist der breite, mediale, flache Teil, den man hier sieht. Das rechte und linke Corpus stehen miteinander über die Symphysis pubica, oder „Schambeinfuge“, in Verbindung. Der Ramus superior ist der Abschnitt oberhalb des Foramen obturatum, während der Ramus inferior zwischen der Symphysis pubica und dem unteren Ramus ossis ischii liegt. Auch am Os pubis gibt es einige knöcherne Merkmale. Wir besprechen heute die, die aus einer medialen Ansicht gut erkennbar sind. Wir beginnen mit der Eminentia iliopubica. Es handelt sich dabei um eine kleine Erhebung, die den Verbindungspunkt zwischen Os ilium und Os pubis kennzeichnet.
Eine weitere wichtige Struktur ist die Facies symphysialis. Die rechte und linke Facies symphysialis stehen miteinander über eine Synarthrose in Verbindung. Diese gelenkige Verbindung ist die Symphysis pubica, die ihr hier in dieser anterioren Ansicht auf das Os coxae grün markiert seht. Als Nächstes schauen wir uns diese grüne Struktur hier an, das Tuberculum pubicum. Es ist an der anteromedialen Fläche des Ramus superior lokalisiert, direkt lateral der Facies symphysialis. Das Tuberculum pubicum dient als Ansatzstelle für das Ligamentum inguinale. Für die nächsten zwei Strukturen bleiben wir erstmal bei der anterioren Ansicht auf das Os pubis. Die Crista obturatoria erstreckt sich vom Tuberculum pubicum bis zum Acetabulum und dient als Ursprung für das Ligamentum pubofemorale. Inferior der Crista obturatoria liegt das Foramen obturatum, eine große Öffnung zwischen Os pubis und Os ischii. Der Nervus obturatorius, sowie die Arteria und Vena obturatoria verlaufen durch dieses Foramen hindurch und treten in die Adduktorenloge des Oberschenkels ein. Und damit haben wir alle wichtigen Punkte des Os pubis besprochen.
Jetzt können wir zum dritten und letzten Knochen des Os coxae übergehen - dem Os ischii, auf Deutsch „Sitzbein“ genannt. Das Os ischii besteht aus zwei Hauptanteilen - dem Corpus und dem Ramus ossis ischii. Das Corpus ist dieser Abschnitt hier, der posterior des Foramen obturatum verläuft. Der Ramus verläuft unterhalb des Foramen. Lasst uns den Ramus ossis ischii etwas genauer anschauen. Auf dieser Abbildung haben wir eine mediale Ansicht auf den Ramus, an der man schön erkennen kann, wie er mit dem Ramus inferior ossis pubis verschmilzt. Er stellt somit den Verbindungspunkt zwischen Os ischii und Os pubis dar. Wenn wir jetzt zu diesem posterioren Blickwinkel wechseln, sehen wir eine weitere wichtige Struktur des Os ischii - die Spina ischiadica. Sie ist ein Knochenvorsprung zwischen der Incisura ischiadica major und der Incisura ischiadica minor. Die Spina ischiadica dient als Ansatzpunkt für einige wichtige Muskeln, wie beispielsweise dem Musculus coccygeus.
Weiter geht es mit der Incisura ischadica major. Dieser Einschnitt liegt zwischen der Spina iliaca posterior inferior und der Spina ischiadica, die wir gerade besprochen haben. Wenn wir noch dieses Band hier - das Ligamentum sacrospinale - in Betracht ziehen, entsteht durch diesen Einschnitt das Foramen ischiadicum majus. Hier sehen wir das Foramen ischiadicum majus, das Ligamentum sacrospinale, das sich hinter dem Ligamentum sacrotuberale versteckt, sowie einige wichtige Strukturen, die durch dieses Foramen hindurch treten - z.B. der Musculus piriformis und der Nervus ischiadicus. Vorhin haben wir einen zweiten Einschnitt erwähnt - die Incisura ischiadica minor. Sie liegt zwischen der Spina ischiadica und dem Tuber ischiadicum. Zusammen mit diesem Band hier - dem Ligamentum sacrotuberale - wird ein weiteres Foramen gebildet, das Foramen ischiadicum minus. Hier verlaufen auch einige wichtige Strukturen - unter anderem der Musculus obturatorius internus, sowie der Nerv, der diesen Muskel versorgt, der Nervus pudendus. Die letzte Struktur am Os ischii, die wir uns ansehen, ist das Tuber ischiadicum. Diese Struktur trägt das Körpergewicht wenn wir sitzen und wird deshalb auch Sitzbein genannt. Jetzt kennt ihr die knöchernen Bestandteile des Os coxae und wir können zum zweiten Knochen des Hüftgelenks übergehen - dem Femur.
Das Femur, oder Oberschenkelknochen, ist der größte Knochen des menschlichen Körpers. Wahrscheinlich erkennt ihr diesen Knochen aus eurer Kindheit, als ihr Piraten gespielt habt. Dieser Knochen erscheint nämlich auf der Piratenflagge. Genauso wie das Os coxae, hat das Femur ebenfalls einige wichtige knöcherne Merkmale, von denen wir als Erstes den Femurkopf besprechen. Hoffentlich könnt ihr euch noch daran erinnern, dass dieser Teil des Femurs den Gelenkkopf des Hüftgelenks darstellt. Das Hüftgelenk ist ein Kugelgelenk und die Gelenkpfanne wird vom Acetabulum gebildet. Wenn man sich den Femurkopf etwas genauer anschaut, erkennt man eine Grube, an der ein Band ansetzt - das Ligamentum capitis femoris. Dieses Band verstärkt die Verbindung zwischen Becken und Femur. Ihr seht es hier in grün markiert.
Weiter distal kommen wir nun zum Oberschenkelhals. Das ist der Bereich zwischen Femurkopf und dem Oberschenkelschaft. Diesen Schaft seht ihr jetzt in grün hervorgehoben. Der Oberschenkelschaft macht den Großteil des Femurs aus und hat drei Seitenflächen - eine mediale, eine laterale und eine anteriore Fläche. Eine weitere Fläche ist die Facies poplitea, die zwischen der Linea supracondylaris medialis und lateralis liegt. Auf sie werden wir später noch genauer eingehen.
Als Nächstes schauen wir uns den Trochanter major an, den wir hier sowohl von anterior als auch von posterior sehen können. Der Trochanter major ist ein großer Knochenvorsprung an der proximalen, lateralen Fläche des Oberschenkelschaftes. Er dient als Ansatzstelle für verschiedene Muskeln, unter anderem für den Musculus gluteus medius und minimus sowie auch für den Musculus piriformis. Wenn es einen Trochanter major gibt, gibt es sicher auch einen Trochanter minor. Und so ist es auch. Der Trochanter minor ist ein etwas kleinerer Knochenvorsprung an der posterior-medialen Fläche des proximalen Oberschenkelschaftes. Hier setzt der Musculus iliopsoas an. Zwischen Trochanter major und minor verläuft die Linea intertrochanterica, die wir hier aus einer anterioren Ansicht sehen können. Diese Linie zeigt den Übergang vom Oberschenkelhals zum Oberschenkelschaft. Wenn man von posterior auf das Femur schaut sieht man eine weitere Linie - die Crista intertrochanterica. Sie verläuft zwischen den beiden Trochantern und markiert ebenfalls den Übergang vom Oberschenkelhals zum Oberschenkelschaft. Ich möchte euch noch ein wichtiges Merkmal dieser Linie aufzeigen - das Tuberculum quadratum. An dieser kleinen Erhebung der Crista intertrochanterica, setzt der Musculus quadratus femoris an.
Wir bleiben auf der Rückseite des Oberschenkels und wandern weiter nach distal. Hier kann man als Nächstes die markante Linea aspera erkennen. Sie dient als Ansatzstruktur für viele Muskeln, wie dem Musculus gluteus maximus, den ihr braucht, wenn ihr mal das Tanzbein schwingen wollt. Proximal gabelt sie sich auf: die mediale Linie verläuft als Linea pectinea weiter nach oben, während sich die laterale Linie als Tuberositas glutea fortsetzt. Hier setzt der Musculus gluteus maximus an. Distal teilt sich die Linea aspera in die Linea supracondylaris medialis und lateralis auf. Vielleicht erinnert ihr euch noch an die Facies poplitea? Sie liegt hier genau zwischen diesen beiden Linien. Okay - es gibt noch eine Linie, bevor wir fortfahren können. Die Linea spiralis ist eine spiralförmige Linie, die das inferiore Ende der Linea intertrochanterica mit der medialen Linea aspera verbindet.
Wir bewegen uns nun weiter distal und kommen zu den zwei Kondylen - dem Condylus lateralis und dem Condylus medialis. Die zwei Kondylen, oder Gelenkknorren, sind an der Bildung des Kniegelenks beteiligt, denn sie artikulieren mit der Tibia und der Patella. Zwischen diesen beiden Kondylen liegt eine Grube, die sogenannte Fossa intercondylaris. Jeder Condylus ist mit einem Epicondylus assoziiert. Das schauen wir uns jetzt mal genauer an. In dieser Abbildung sind der Epicondylus lateralis und der Epicondylus medialis gut zu sehen. Man sieht auch, dass die Epikondylen, oder „Obergelenkknorren“, eine raue, erhabene Oberfläche haben, besonders im Vergleich zu den glatten Gelenkflächen der Kondylen. Die letzte Struktur des Femurs, die wir heute besprechen, ist das Tuberculum adductorium. Dies ist eine Erhabenheit auf dem Epicondylus medialis und ist die Ansatzstelle für den Musculus adductor magnus.
Jetzt, nachdem wir die knöchernen Merkmale vom Os coxae und dem Femur ausführlich besprochen haben, schauen wir uns als Nächstes die Bänder an, die diese beiden Knochen miteinander verbinden. Das erste Band habe ich heute schon mal erwähnt, als wir den Femurkopf besprochen haben - das Ligamentum capitis femoris. Dieses Band erstreckt sich von der Incisura acetabuli hier, bis zu dieser Grube am Femurkopf. Es verstärkt die Verbindung zwischen dem Becken und dem Femur. Das nächste Band kann man von einer anterioren Ansicht am besten betrachten - das Ligamentum iliofemorale. Es verläuft vom Os ilium bis zum Femur und ist das stärkste Band des menschlichen Körpers. Jetzt seht ihr das Ligamentum pubofemorale grün markiert. Es erstreckt sich vom Os pubis zum Femur und seine Funktion ist es, die Extension und Abduktion im Hüftgelenk zu beschränken.
Wir wechseln zu einer posterioren Ansicht und blicken nun auf das grün dargestellte Ligamentum ischiofemorale. Dieses Band verbindet das Os ischii mit dem Femur. Seine Aufgabe ist es, das Hüftgelenk zu stabilisieren und die Extension und Innenrotation des Hüftgelenkes zu beschränken. Das letzte Band, das wir heute besprechen, ist das Ligamentum transversum acetabuli. Der Name lässt vermuten, dass es die Incisura acetabuli überbrückt. Und genau so ist es. Es bildet einen Teil der Gelenkfläche und hilft dabei, den Femurkopf zu stabilisieren und ihn innerhalb des Acetabulums zu zentrieren. Jetzt wisst ihr alles Wichtige über die Knochen des Hüftgelenks und die dazugehörigen Bänder.
Lasst uns nun einen Blick in die Klinik werfen und den chirurgischen Hüftgelenkersatz besprechen. Bei diesem operativen Verfahren, wird ein verletztes oder geschädigtes Hüftgelenk durch ein künstliches Gelenk bzw. eine Prothese ersetzt. Diese Abbildung ist die Röntgen-Aufnahme eines Hüftgelenks, auf der man das Os coxae, das Femur und die Prothese sehr gut erkennen kann. Die Prothese besteht in der Regel aus Plastik- und Metallkomponenten und ihre Lebensdauer beträgt mindestens fünfzehn Jahre. Der Grund für einen solchen Eingriff ist Schmerzreduktion und die Verbesserung der Mobilität der Patienten. Da es ein großer chirurgischer Eingriff ist, wird er in der Regel nur dann empfohlen, wenn keine anderen Therapieoptionen erfolgreich oder effektiv waren. Nach der OP braucht der Patient für die ersten vier bis sechs Wochen in der Regel eine Gehhilfe und lernt nach und nach seine Hüfte wieder voll zu belasten. Nach zwei bis drei Monaten sind die meisten Patienten dann wieder in der Lage, ihre normalen Alltagsaktivitäten problemlos wieder aufzunehmen. Allerdings kann es bis zu einem Jahr dauern, bis man das neue Hüftgelenk wieder in vollem Schwung bewegen kann.
Bevor wir das heutige Tutorial abschließen, lasst uns nochmal all das, was wir heute gelernt haben, kurz zusammenfassen. Als Erstes haben wird uns das Os coxae und seine knöchernen Merkmale angeschaut. Wir haben gesehen, dass es aus drei einzelnen Knochen besteht, welche im Laufe der Pubertät zusammenwachsen und verschmelzen. Diese sind das Os ilium, Os ischii und Os pubis. Als Nächstes haben wir uns das Femur und seine Merkmale angeschaut und anschließend die verschiedenen Bänder besprochen, die das Os coxae mit dem Femur verbinden. In unserem klinischen Abschnitt ging es um den chirurgischen Hüftgelenkersatz. Und somit sind wir am Ende unseres Tutorials zum Os coxae und Femur angelangt.
Danke für‘s Zuschauen und viel Spaß beim Lernen!