Video: Ventrale Ansicht des Herzens
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Hallo alle miteinander! Ich bin Astrid von Kenhub und begrüße euch zu diesem Tutorium. Dieses Mal geht es um den Liebling unter den Organen, der besonders am Valentinstag an Bedeutung gewinnt: Das ...
Mehr lesenHallo alle miteinander! Ich bin Astrid von Kenhub und begrüße euch zu diesem Tutorium. Dieses Mal geht es um den Liebling unter den Organen, der besonders am Valentinstag an Bedeutung gewinnt: Das Herz. Und wir sprechen über die Strukturen, die du bei der Frontalansicht des Herzens finden kannst.
Aber bevor ich ins Detail gehe, möchte ich dir kurz erklären, was du auf diesem Bildschirm gerade siehst. Hier schauen wir auf den geöffneten Thorax. Wir würden alles, was du auf dem Brustkorb hast – die Haut, das Fett und anderes Gewebe – entfernen und so einen Teil der Organe freilegen, die sich in deinem Brustkorb bzw. Thorax befinden, würdest du schließlich auf das Herz stoßen. Und wir würden ihm Angesicht zu Angesicht gegenüberstehen; das heißt, du hättest eine direkte Sicht auf die Vorderwand des Herzens.
Du solltest dir vergegenwärtigen, dass du das Objekt hier aus deiner Position betrachtest, als Frontalansicht. Aus diesem Grund ist seine rechte Seite von dir aus gesehen links. Und hier, auf deiner rechten Seite, siehst du die linke Seite des Objekts. Behalte das für den Rest des Tutoriums im Hinterkopf.
Bevor wir uns nun in weitere Details des Herzens vertiefen - in die Strukturen, die wir bei der Frontalansicht auffinden werden - möchte ich dir eine kurze Einführung in das kardiovaskuläre System geben, um ein wenig zu beleuchten, wo das Herz überhaupt herkommt und weshalb es so wichtig ist. Das kardiovaskuläre System besteht im Wesentlichen aus dem Herzen, dem Hauptorgan dieses Systems, aus Blutgefäßen und natürlich aus dem Blut. Alles zusammen wird als Kreislaufsystem oder, wie auf dem Bildschirm dargestellt, als kardiovaskuläres System bezeichnet. Es besteht aus zwei Kreisläufen oder zwei Kreislaufsystemen.
Wir können das kardiovaskuläre System demnach in zwei Untersysteme unterteilen: den Lungenkreislauf, der zwischen dem Herzen und den Lungen verläuft, sowie den Körperkreislauf zwischen Herz und peripherem Gewebe – also dem ganzen Rest des Körpers.
Der Lungenkreislauf transportiert sauerstoffarmes Blut zu den Lungen, wo der Austausch zwischen Sauerstoff und dem vom Körper produzierten Kohlendioxid erfolgt. Das so mit Sauerstoff angereicherte Blut wird zum Herzen zurückgeleitet und von dort in den großen Körperkreislauf geschlagen.
Nach diesem kurzen Überblick über das kardiovaskuläre System möchte ich nun dem Herzen etwas mehr Aufmerksamkeit schenken; dem Organ, über das wir während der restlichen Zeit dieses Tutoriums sprechen werden. Das Herz ist ein Muskel, dessen Hauptaufgabe es ist, das Blut durch das kardiovaskuläre System zu pumpen. Es ist in einem Raum lokalisiert, der Mediastinum genannt wird und gleich hinter deinem Brustbein liegt. Es befindet sich darüber hinaus noch in einer sackähnlichen Struktur, die dem Zwerchfell anliegt: im Perikard. Hier siehst du das Perikard, das abgeschnitten und von uns entfernt wurde, um die Vorderwand des Herzens freizulegen.
Noch wichtig zu erwähnen ist, dass die Herzspitze – hier sehen wir die Herzspitze, den Apex – aufgrund der asymmetrischen Position des Herzens nach unten links zeigt. Nicht alle großen Gefäße und Strukturen sind von der anterioren (also der vorderen) Ansicht aus sichtbar, aber auf den nächsten Folien werden wir uns exakt mit eben jenen Strukturen beschäftigen, welche von anterior aus zu sehen sind.
Die erste Struktur, die wir uns nun ansehen, habe ich eben erwähnt: Sie wird als Herzspitze oder Apex bezeichnet, hier in grün hervorgehoben. Sie befindet sich am linken Ventrikel und ist der tiefste Punkt des Herzens. Sie liegt im fünften Interkostalraum auf oder nahe der linken Medioklavikularlinie. Möchtest du die Herzspitze auf deinem Thorax genau lokalisieren, dann sind das die Orientierungshilfen, die du dafür benötigst. Die Herzspitze zeigt nach unten und ragt aufgrund der asymmetrischen Lage des Herzens im Thorax etwas nach vorn und links heraus.
Von vorn betrachtet gibt es eine Struktur, die du nicht vernachlässigen darfst, und das ist die Aorta, auch Hauptschlagader genannt. Die Aorta ist das größte Blutgefäß deines Körpers; hier auf dem Bild ist sie deutlich zu sehen. Das ist die Aorta, genau hier. Sie steigt direkt vom Herzen aus auf, wie ebenfalls hier zu erkennen ist, und fährt dann fort um anschließend über den Thorax in das Abdomen abzusteigen. Alle Arterien, mit Ausnahme der Pulmonalarterien, entstammen der Aorta oder einer ihrer Äste.
Man kann die Aorta in Segmente oder Bereiche einteilen; das erste Segment ist hier in grün hervorgehoben. Es wird als Aorta ascendens oder als aufsteigende Aorta bezeichnet und ist aus der Frontalansicht sehr gut zu erkennen.
Die Gesamtlänge des aufsteigenden Teils beträgt 5 cm, angefangen bei der Aortenklappe bis hin zum zweiten Sternokostalgelenk.
Der nächste sichtbare Teil der Aorta, auch hier in grün hervorgehoben, ist der Aortenbogen. Du siehst, dass es die Form eines Bogens hat, deshalb ist es einfach sich den Namen zu merken. Er beginnt dort, wo die aufsteigende Aorta endet und verläuft nun bis zur Höhe des vierten Brustwirbels, auch als T4 bezeichnet.
Diese Teile sind quasi als Fortführung der Aorta zu verstehen, der aufsteigende Teil und dann der Aortenbogen. Und hier siehst du, dass sie zunächst bis in den Bogen auf- und anschließend ins linke Mediastinum absteigt. Sie liegt vor der rechten Pulmonalarterie, die genau hier hinter verborgen liegt, und kreuzt im weiteren Verlauf die Bifurkation der Trachea. Dann überschreitet sie die linke Lungenbasis und endet auf Höhe von T4, wie es auch auf der Folie steht.
Nun gibt es noch einige Äste, die vom Aortenbogen abgehen. Der erste, den wir aus der Frontalansicht sehen, ist der Truncus brachiocephalicus. Das Blut kommt also von hier, aus dem linken Ventrikel und wird in die aufsteigende Aorta gepumpt. Aufsteigend ist hier wörtlich gemeint, das Blut verläuft hier aufwärts und in der absteigenden Aorta abwärts, wie in der Rückansicht besser zu erkennen sein wird. Und hier, das ist der Aortenbogen.
Der erste Ast, den wir finden, ist also dieser hier: der Truncus brachiocephalicus. Und das ist der Grund, weshalb wir ihn den 1. Ast des Aortenbogens nennen. Der Truncus brachiocephalicus und seine Äste versorgen den rechten Arm, den Kopf und den Nacken mit Blut. Hier auf dem rechten Bild siehst du den hervorgehobenen Truncus brachiocephalicus innerhalb des Thorax.
Der zweite Ast, hier ebenfalls in grün hervorgehoben, ist die Arteria Carotis communis sinistra. Sie ist somit der zweite Ast des Aortenbogens und versorgt Kopf und Nacken mit Blut. Und auch diese Arterie siehst du hier noch einmal innerhalb Thorax dargestellt.
Der nächste Ast ist dieser hier, die Arteria subclavia sinistra. Sie ist der dritte Ast des Aortenbogens und hat die Aufgabe, den linken Arm mit Blut zu versorgen. Und hier auf diesem Bild kannst du klar erkennen, dass die Arteria subclavia sinistra zum linken Arm zieht.
Die nächste Struktur der Frontalansicht, die wir mit diesem Tutorium abdecken werden, ist der Truncus pulmonalis. Er geht aus dem rechten Ventrikel hervor und transportiert sauerstoffarmes Blut vom Herzen in die Lunge. Lass dich nicht von den grünen Markierungen der nächsten Bilder verunsichern; eigentlich wären die gezeigten Strukturen in rot dargestellt, da sie vom Herzen wegführen und somit als Arterien bezeichnet werden; nichtsdestotrotz befördern sie sauerstoffarmes Blut befördern. Behalte das im Hinterkopf. Hier rechts siehst du es noch einmal auf einer anderen Darstellung.
Vom Truncus pulmonalis zweigen sich zwei Arterien ab. Die erste siehst du hier grün hervorgehoben, das ist die linke Pulmonalarterie oder Arteria pulmonalis sinistra. Sie ist ein horizontal verlaufender Ast des Truncus pulmonalis, der bis zum Lungenhilus reicht und sauerstoffarmes Blut in die linke Lunge leitet.
Wenn ich hier näher heranzoome, dann kannst du den zweiten Ast des Truncus pulmonalis sehen. Er liegt versteckt hinter der Aorta und dieser Struktur hier, der oberen Hohlvene, die wir uns später genauer ansehen werden. Es ist die rechte Pulmonalarterie, auch Arteria pulmonalis dextra genannt, die hinter diesen beiden verborgen liegt und zum rechten Lungenflügel zieht. Von vorne ist sie wirklich schwer zu erkennen.
Lass uns nun zur nächsten Struktur übergehen: Was du hier, wieder in grün hervorgehoben, siehst, ist das Ligamentum arteriosum, ein Band, das die eben besprochene Struktur – die linke Pulmonalarterie – mit der Aorta verbindet. Sie ist ein embryonales Überbleibsel des Ductus arteriosus, den wir uns genauer anschauen werden, sobald wir die Embryonalentwicklung besprechen.
Wenn ich hier heranzoome, dann siehst du ganz klar, dass das Ligamentum arteriosum zwischen linker Pulmonalarterie und Aorta verläuft.
Auf der nächsten Folie zeigen wir dir die linken Lungenvenen, Venae pulmonales sinistrae. Sie transportieren sauerstoffreiches Blut aus der Lunge hinein in den linken Vorhof.
Das darf man nicht verwechseln: Die Lungenvenen befördern sauerstoffreiches und nicht sauerstoffarmes Blut, auch wenn sie Venen heißen. Das solltest du dir notieren, es ist sehr wichtig. In dem Bild hier rechts auf der Folie siehst du die entsprechenden Strukturen wieder in grün hervorgehoben.
Nun wollen wir über die obere Hohlvene sprechen, die Vena cava superior. Diese große Vene transportiert sauerstoffarmes Blut von den oberen Extremitäten, dem Kopf und dem Hals in den rechten Vorhof. Beachte auf dem Bild, dass du hier diese eine Vene hast, die rechte Vena brachiocephalica, und hier noch eine, die linke Vena brachiocephalica. Beide zusammen bilden die Vena cava superior, die ungefähr auf Höhe des Übergangs vom zweiten zum dritten Brustwirbel beginnt.
Wenn es eine obere Hohlvene gibt, dann lässt das darauf schließen, dass jedermann auch eine untere Hohlvene hat. Hier siehst du die Vena cava inferior grün markiert. Sie steigt aus der Bauchhöhle auf und gelangt durch das Diaphragma in die Brusthöhle, wo sie das Blut bis in den rechten Vorhof befördert. Sie transportiert demnach sauerstoffarmes Blut aus der unteren Körperhälfte zurück zum Herzen.
Die nächste Struktur, die wir in diesem Tutorium besprechen, ist jene hier, in grün dargestellt: das rechte Herzohr, Auricula dextra. Das rechte Herzohr stellt eine muskulöse Tasche an der Außenwand des rechten Vorhofs dar. Auf dem Bild hier kannst du erkennen, dass es den Raum zwischen der oberen Hohlvene und der Aortenwurzel ausfüllt.
Die Kontur der rechten Seite des Herzens wird durch den rechten Vorhof bestimmt, welcher – wie wir es auf den letzten Folien gesehen haben – sauerstoffarmes Blut von der Vena cava superior und der Vena cava inferior aufnimmt, die ihre gemeinsame Öffnung neben der des Koronarsinus in der Hinterwand des Vorhofs haben.
Als nächstes folgt das linke Herzohr, Auricula sinistra, eine muskulöse Tasche an der Wand des linken Vorhofs, der wiederum einen Teil der Herzbasis ausmacht.
Die vier Pulmonalvenen leiten sauerstoffreiches Blut von der Lunge in den linken Vorhof, von wo aus es durch die Bikuspidalklappe, auch Mitralklappe genannt, in den linken Ventrikel gepumpt wird.
Nun wollen wir über den rechten Ventrikel sprechen. Der rechte Ventrikel ist dreieckig geformt und ein Großteil der sternokostalen Oberfläche des Herzens wird durch seine anterioren und posterioren Begrenzungen bestimmt. Die untere Fläche sitzt dem Diaphragma auf. Er pumpt sauerstoffarmes Blut zunächst durch die Pulmonalklappe in den Truncus pulmonalis, den du hier auf dem Bild noch einmal sehen kannst, und anschließend in diese Arterien hier, die Pulmonalarterien.
Die Wände des rechten Ventrikels sind nicht so dick wie die des linken Ventrikels. Der Grund dafür ist denkbar einfach: Das Blut, das vom rechten Ventrikel weiter gepumpt wird, muss bis zu den benachbarten Lungenflügeln – hierhin, siehst du - eine kürzere Distanz zurücklegen, als das Blut aus dem linken Ventrikel, das in den großen Körperkreislauf befördert werden muss. Deshalb müssen die Wände des linken Ventrikels einfach dicker sein, denn es braucht mehr Muskeln um das Blut auf diesen langen Weg zu bringen.
Da wir gerade vom linken Ventrikel sprechen: Seine Form entspricht der eines Kegels und seine Spitze bildet die Herzspitze; die Struktur, über die wir einige Folien zuvor gesprochen haben. Er ist auch ein wenig größer als der rechte Ventrikel – wir sprachen gerade eben darüber – da das sauerstoffreiche Blut aus den Lungen über den linken Ventrikel und die Aorta in den Körperkreislauf transportiert werden muss.
Und hier auf diesem Bild kannst du sehen, wo der linke Ventrikel und das Herz im Thorax positioniert sind.
Wir fahren fort mit der nächsten Struktur: Hier siehst du sie in grün, die Herzkranzfurche. Dieser Sulcus coronarius, selten auch als atrioventrikuläre Furche bezeichnet, trennt den rechten Vorhof vom rechten Ventrikel.
Im Inneren sieht man, dass er nahezu horizontal zwischen rechtem Vorhof und rechtem Ventrikel verläuft. Hier, wo ich die Außenwand für dich entfernt habe, kannst du das deutlich erkennen. Und hier siehst du, dass er die Grenze zwischen rechtem Ventrikel und linkem Vorhof hier drüben definiert.
Das nächste auf unserer Liste ist diese grün markierte Furche hier, der Sulcus interventricularis anterior. Er verläuft auf der Vorderseite vertikal zwischen dem rechten und dem linken Ventrikel und trennt diese voneinander.
Diese Struktur gewinnt an Bedeutung durch die beiden Gefäße, die an ihm entlanglaufen: Links siehst du grün einen Ast der Koronararterie hervorgehoben, den Ramus interventricularis anterior, meistens kurz RIVA genannt. Das andere Gefäß hier rechts, auch in grün, ist die Vena interventricularis anterior, die in die große Herzvene, in die Vena cardiaca magna, mündet.
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