Video: Mediale Ansicht des Gehirns
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Erinnerst du dich noch an deine ersten Neuroanatomie Vorlesungen? Anfangs schien alles so simpel, doch dann wurde es immer detaillierter. In diesem Tutorial werden wir uns alles in Ruhe anschauen und ...
Mehr lesenErinnerst du dich noch an deine ersten Neuroanatomie Vorlesungen? Anfangs schien alles so simpel, doch dann wurde es immer detaillierter. In diesem Tutorial werden wir uns alles in Ruhe anschauen und den Inhalt dabei in kleinere Abschnitte aufteilen. Du wirst merken, dann ist es auch gar nicht mehr so schlimm ist, wie es anfangs scheint.
Und damit heiße ich dich herzlich willkommen zu diesem Tutorial. Wir werden uns das Gehirn von medialer Ansicht aus anschauen und die dort vorhandene Anatomie besprechen.
Hier siehst du eine Abbildung, mit der wir uns heute intensiver beschäftigen werden. Um eine mediale Ansicht auf das Gehirn zu erlangen, schneiden wir an dieser Stelle das Gehirn durch, sodass wir zwei gleichgroße Hälften erhalten. Die mittlere sagittale Ebene ist dabei durch die Fissura longitudinalis markiert.
Dies ist die mediale Ansicht, von der aus wir alle Strukturen des Gehirns identifizieren werden. Wir beginnen mit den größten Anteilen des Gehirns, welche meist auch von lateral gut zu erkennen sind. Denk daran, dass in lateraler Ansicht viele Strukturen nochmal ganz anders aussehen können. Hier siehst du das Großhirn, das Zwischenhirn, den Hirnstamm und das Kleinhirn.
Wir werden uns alle Läppchen, Furchen, Drüsen, Bestandteile des Ventrikelsystems und weitere wichtige Strukturen anschauen. Außerdem besprechen wir die Brodmann-Areale, die von medial zu erkennen sind. Bezüglich des Ventrikelsystems, werden wir alle darunter fallenden Hirnventrikel, sowie ihrer Begrenzungen und ihrer benachbarten Strukturen ansehen. Zum Schluss werfen wir, wie immer, auch einen Blick in die Klinik. So, nun lass uns aber richtig starten!
Wie bereits erwähnt, beginnen wir mit den größten Anteilen des Gehirns. Hier in grün hervorgehoben, sehen wir das Großhirn; genauer gesagt, die rechte Hemisphäre. Wie du sicherlich bereits weißt, besteht das Großhirn aus einer rechten und einer linken Hemisphäre, die durch die Fissura longitudinalis getrennt ist. Innerhalb der rechten Hemisphäre können wir viele Lappen, Läppchen, Sulci und Gyri erkennen. Diese sind in beiden Hemisphären vorhanden, da die Strukturen der rechten und linken Hemisphäre symmetrisch angeordnet sind. Du kannst dir also merken, dass alles, was du in der rechten Hemisphäre siehst, genauso in der linken Hemisphäre vorhanden ist.
Innerhalb des Großhirns befindet sich das Diencephalon, welches aus verschiedenen Strukturen zusammengesetzt ist. Zwei davon sind der Thalamus und der Hypothalamus. Diese Strukturen werden wir später genauer besprechen. Im Diencephalon finden wir noch zwei weitere endokrine Drüsen und eine Struktur, die den rechten und linken Thalamus miteinander verbindet. Unmittelbar inferior zum Diencephalon verläuft der Hirnstamm. Dieser besteht aus dem Mesencephalon, dem Pons und der Medulla oblongata. Posterior zum Hirnstamm befindet sich der letzte, wichtige Anteil des Gehirns - das Kleinhirn.
Super, nun haben wir einen groben Überblick über die wichtigsten Strukturen erhalten. Lass uns nun etwas weiter ins Detail gehen. Wir beginnen dabei mit dem Großhirn.
Das Großhirn wird in sechs Lappen unterteilt. In der medialen Ansicht sehen wir fünf dieser Lappen. Der erste ist der Frontallappen, der die größte Oberfläche aufweist. Er wird über den Sulcus centralis vom Parietallappen abgegrenzt und beinhaltet den primär motorischen Kortex, der für willkürliche Körperbewegungen zuständig ist. Posterior zum Frontallappen befindet sich der Parietallappen. Dieser enthält den primär somatosensorischen Kortex und ist unter anderem an der Verarbeitung der Sprache beteiligt.
Am hintersten Pol des Gehirns befindet sich der Okzipitallappen, welcher den primär visuellen Kortex beinhaltet. Den Temporallappen sehen wir ganz inferior in dieser Ansicht des Gehirns. Da wir von medial auf das Gehirn blicken, wird ein Teil des Temporallappens durch den medial verlaufenden Hirnstamm bedeckt. In dieser Abbildung sehen wir nun etwas mehr vom Temporallappen. Er beinhaltet den auditorischen Kortex und ist am Sprachverständnis beteiligt.
Der letzte Lappen, der von dieser Ansicht aus zu sehen ist, ist der limbische Lappen. Der limbische Lappen ist mit vielen Funktionen assoziiert, wie zum Beispiel der Modulation von Emotionen, dem Lernen und der Gedächtnisbildung. Der sechste Lappen ist der Insellappen. Er liegt tief unter der Fissura lateralis und zwischen dem Frontal- und dem Temporallappen. Da wir diesen Lappen von medial nicht sehen können, werden wir ihn in unserem heutigen Tutorial nicht besprechen.
Eine weitere Methode, das Gehirn aufzugliedern, ist die Unterteilung in die Brodmann-Areale. Diese Areale werden durch ihre Zytoarchitektur definiert und nicht durch makroskopische Strukturen, wie Lappen, Windungen oder Furchen. Die Zytoarchitektur beschreibt die histologische Struktur und zelluläre Anordnung eines Gewebes. Wir schauen uns die Brodmann-Areale heute jedoch nicht genauer an. Wenn du mehr dazu wissen willst, kannst du das Tutorial dazu bei uns finden.
Nun aber zurück zum Frontallappen. Wir beginnen mit dieser anterior gelegenen Struktur, dem Gyrus frontalis medialis. Wie schon erwähnt, ist diese Struktur Teil des Frontallappens und im weiteren Sinne eine Fortsetzung des Gyrus frontalis superior. Der Gyrus frontalis medialis gehört zum präfrontalen Kortex und ist verantwortlich dafür, bestimmte Aufgaben und Tätigkeiten aufrechtzuerhalten. Der Gyrus frontalis medialis beinhaltet dabei Anteile von vier verschiedenen Brodmann-Arealen. Posterior befindet sich das Brodmann-Areal 6, der prämotorische und zusätzlich motorische Kortex.
Weiter anterior befindet sich das Areal 8, ein Teil des assoziativen motorischen Kortex. Das Areal 9 bildet den dorsolateralen und anterioren präfrontalen Kortex. Darunter befindlich ist das Areal 32, welches auch als Area cingularis anterior dorsalis bekannt ist. Jedes dieser Brodmann-Areale liegt im Gyrus frontalis medialis, sodass dieser insgesamt vier Bereiche mit jeweils einer unterschiedlichen Zytoarchitektur aufweist. Am hinteren Rand des Gyrus frontalis medialis verläuft der Sulcus paracentralis. Dieser befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Parietallappen.
Die nächste Struktur liegt unmittelbar posterior des Gyrus frontalis medialis. Die Rede ist hier vom Lobulus paracentralis. Dieser Lobulus liegt an der medialen Großhirnrinde und verbindet die medialen Anteile des Gyrus precentralis mit dem Gyrus postcentralis. Durch seine Lage direkt hinter dem Gyrus frontalis medialis wird seine anteriore Begrenzung durch den Sulcus paracentralis gebildet.
Der Lobulus paracentralis beinhaltet fünf verschiedene Brodmann-Areale, was für solch eine kleine Struktur etwas viel erscheinen mag. Diese Brodmann-Areale erstrecken sich jedoch über die laterale Fläche der Großhirnrinde, welche wir aus dieser medialen Ansicht nicht sehen können. Lass dich also nicht täuschen! Das Areal, das dabei den Großteil des Lobulus paracentralis ausmacht, ist das Areal 4 - der primär motorische Kortex. Posterior gibt es drei Areale - Areal 3, 2 und 1. Diese sind Teil des primär somatosensorischen Kortex.
Unmittelbar inferior dieses Areals befindet sich das Areal 5, der somatosensorische Assoziationskortex. Posterior wird der Lobulus paracentralis durch diese Furche begrenzt, den Sulcus marginalis. Aber aufgepasst, wir befinden uns nun bereits im Parietallappen. Doch wo genau war eigentlich der Übergang?
Der Frontallappen und der Parietallappen werden durch den Sulcus centralis voneinander getrennt. Aus der medialen Ansicht des Gehirns ist diese Struktur nicht eindeutig zu sehen. Lateral kann man die große Furche jedoch zwischen dem Frontal- und dem Parietallappen besser erkennen. Wenn wir auf den Lobulus paracentralis schauen, kann man schön erkennen, wie der Sulcus centralis innerhalb des Lobulus paracentralis verläuft. Der Lobulus paracentralis umgibt das mediale Ende des Sulcus centralis. Dadurch ist er Teil sowohl des primär motorischen Kortex als auch des primär somatosensorischen Kortex. So spielt er eine Rolle bei der Kontrolle von Motorfunktion, aber auch der sensorischen Innervation von der kontralateralen unteren Extremität.
Wir bewegen uns nun weiter nach posterior und erreichen als nächstes den Precuneus. Diese Struktur befindet sich unmittelbar hinter dem Lobulus paracentralis. Er ist Teil des Parietallappens und liegt posterior des Sulcus marginalis. Der Precuneus ist der am weitesten superior gelegene Anteil des Parietallappens. Innerhalb des Precuneus befinden sich hauptsächlich zwei Brodmann-Areale, die Areale 7 und 31. Das Areal 31 erstreckt sich dabei über den Precuneus hinaus und das Areal 7 ist als somatosensorischer Assoziationskortex bekannt. Im Areal 31 liegt die Area cingularis posterior dorsalis.
Als Nächstes besprechen wir den Sulcus parietooccipitalis, welcher die posteriore Begrenzung des Precuneus darstellt. Wie der Name bereits andeutet, bildet dieser Sulcus die Grenze zwischen dem Parietal- und dem Okzipitallappen. Die Struktur posterior des Sulcus parietooccipitalis gehört dementsprechend also zum Okzipitallappen. Die nächste markierte Struktur hier ist der Cuneus.
Der Cuneus wird von der anderen Seite durch den Sulcus calcarinus begrenzt. Diesen kannst du hier erkennen. Er ist Teil des Okzipitallappens und darüber hinaus auch ein Element der Sehbahn. Tatsächlich beinhaltet er nämlich die Brodmann-Areale des visuellen Kortex. Das sind die Areale 17, 18 und 19. Am weitesten inferior befindet sich das Areal 17, der primär visuelle Kortex. Superior davon liegt das Areal 18, der sekundäre visuelle Kortex. Wiederum darüber gelegen befindet sich das Areal 19, welches den assoziativ visuellen Kortex beinhaltet.
Wenn wir den Bereich des Cuneus auf dieser Abbildung nochmal einzeichnen, kannst du erkennen, dass der Cuneus nur einen Teil des primär visuellen Kortex beinhaltet, während die anderen Areale diesen Bereich in ihrer Gesamtheit ausfüllen. Hier markiert ist der Sulcus calcarinus, der im Okzipitallappen den Cuneus begrenzt und anterior mit dem Sulcus parietooccipitalis in einem spitzen Winkel zusammenläuft.
Weiter anterior liegt ein weiterer Sulcus, der unterhalb des Frontallappens verläuft. Dies ist der Sulcus cinguli. An seinem posterioren Ende geht er in einen anderen Sulcus, den wir bereits erwähnt haben, über. Erinnerst du dich? Genau, das ist der Sulcus marginalis.
Die nächste Struktur, die wir uns anschauen, ist der Gyrus cinguli. Er ist ein wichtiger Teil der Großhirnrinde und in der medialen Ansicht gut zu erkennen. Der Gyrus cinguli liegt zwischen dem Sulcus cinguli und dem Sulcus corporis callosi. Er ist Teil des limbischen Systems und spielt eine Rolle bei höheren kognitiven Funktionen, wie zum Beispiel dem Gedächtnis und emotionalen Reaktionen.
Wie du dir vielleicht schon gedacht hast, beinhaltet der Gyrus cinguli entsprechend seiner Größe diverse Brodmann-Areale. Wir schauen uns in dieser Abbildung davon sechs an. Von anterior nach posterior befindet sich zuerst das Areal 25, ein Teil des infralimbischen Kortex. Als Nächstes siehst du das Areal 24, direkt darunter das Areal 33 und weiter das Areal 23 und das Areal 30. Alle diese Areale gehören zur Area cingularis anterior ventralis. Kaudal davon sehen wir das Areal 29, welches zur Area cingularis posterior dorsalis gehört. Einige dieser Areale verlaufen weiter, über den Bereich des Gyrus cinguli hinaus. Ihre Begrenzungen werden natürlich nicht durch die Sulci definiert, sondern, wie bereits erwähnt, in Abhängigkeit von ihrer Zytoarchitektur.
Bevor wir fortfahren, möchte ich nochmal anmerken, dass wir uns hier nicht alle Brodmann-Areale des Gehirns anschauen werden, sondern lediglich die Areale, die von medial aus zu sehen sind.
Direkt unterhalb des Gyrus cinguli sehen wir den Sulcus corporis callosi. Das ist eine Furche, die nach der darunter liegenden Struktur benannt wird - dem Corpus callosum.
Das Corpus callosum befindet sich an der Basis direkt unterhalb der Fissura longitudinalis, welche man auch hier in der rechten Abbildung schön sehen kann. In dieser Abbildung wurden zwei Schnitte gemacht - ein transversaler und ein koronaler Schnitt. Außerdem wurde ein Teil des Corpus callosum entfernt. Es ist somit ausschließlich der vordere Abschnitt des Corpus callosum zu sehen. Diese Struktur hier ist die Fissura longitudinalis. Wenn man dieser nach inferior folgt, kommt man irgendwann zum Corpus callosum. Um zu dieser medialen oder mittleren sagittalen Ansicht des Gehirns zu gelangen, muss man also tatsächlich direkt durch das Corpus callosum schneiden.
Das Corpus callosum ist die größte Kommissur des Gehirns und besteht aus massiven transversal verlaufenden Fasern, welche die linke und rechte Hemisphäre miteinander verbinden.
Es gibt aber noch vier weitere Kommissuren, die in dieser medialen Ansicht des Gehirns zu sehen sind. Die erste ist die Commissura anterior. Sie sorgt ebenfalls für eine Verbindung der linken und rechten Hemisphären. Genauer gesagt, verbindet sie die inferioren Anteile des Temporallappens mit Teilen des Frontalhirns, den anterioren olfaktorischen Arealen beider Hemisphären.
Eine weitere Gruppe von Nervenfasern, die die Mittellinie des Gehirns überqueren, ist die Commissura posterior. Über diese Kommissur ist tatsächlich noch vieles unbekannt. Man weiß jedoch, dass sie mit einigen kleinen Kernen assoziiert ist und Fasern aus anderen Strukturen, wie zum Beispiel den Colliculi superiores, beinhaltet. Zu dieser Struktur erzähle ich später noch mehr.
Die dritte der vier zusätzlichen Kommissuren, ist die Commissura habenularum. Diese Struktur verbindet die Nuclei habenulares auf beiden Seiten des Diencephalons miteinander. Diese Nervenkerne erhalten Fasern aus Teilen des limbischen Systems, der Amygdala und des Hippocampus. Tatsächlich ist jedoch auch hier die genaue Funktion weiterhin unbekannt.
Die letzte Kommissur ist der Fornix. Diese Struktur ist ein gebogenes Bündel von Nervenfasern, das in beide Richtungen verlaufend, verschiedene Strukturen verbindet. Darunter auch den Hippocampus mit den Corpora mammillaria und einigen weitere Kerne. Der Fornix ist dabei die wichtigste efferente Struktur des Hippocampus.
Im Gegensatz zu den ersten drei Kommissuren, die zwischen den zwei Hemisphären verlaufen, zählt der Fornix zu den Assoziationsfasern des Gehirns. Dies sind Fasern, die Kortexareale innerhalb einer Großhirnhemisphäre miteinander verbinden.
So, wir haben nun viele Strukturen des Großhirns in einem mittleren Sagittalschnitt des Gehirns identifiziert, sowie auch die fünf Kommissuren, die man in diesem Areal sehen kann. Einige dieser Kommissuren waren mit dem Diencephalon assoziiert. Lass uns also jetzt ein paar weitere Strukturen in diesem Bereich des Gehirns besprechen.
Die wichtigsten Anteile des Diencephalons sind der rechte und der linke Thalamus. Hier siehst du eine koronare und eine axiale Ebene des Gehirns, sodass wir die inneren Strukturen schön erkennen können. Von medial kannst du gut erkennen, dass ein Teil des rechten Thalamus die seitliche Wand des dritten Ventrikels bildet. Es existiert jedoch ein Raum zwischen dem rechten und dem linken Thalamus. Wenn wir durch das Gehirn genau durch die Mittellinie schneiden und uns den daraus resultierenden Querschnitt ansehen, fehlt der Thalamus tatsächlich komplett. Die Wand des Ventrikels, den wir hier sehen und der durch den rechten Thalamus gebildet wird, liegt also etwas weiter lateral von dem mittleren sagittalen Schnitt, den wir gemacht haben.
Der hier in blau markierte Bereich ist ein Raum, der an den Thalamus angrenzt. Das ist der dritte Ventrikel. Dazu aber später mehr.
Eine weitere, wichtige Struktur des Diencephalons ist der Hypothalamus. Wie sein Name bereits andeutet, befindet sich diese Struktur unterhalb des Thalamus. Sie besteht aus einigen Kernen, die zahlreiche unterschiedliche physiologische Prozesse steuern, wie zum Beispiel die Thermoregulation, Osmoregulation und vieles mehr. Ähnlich wie der Thalamus liegt auch der Hypothalamus etwas weiter lateral der Mittellinie und bildet einen Teil der lateralen Wand des dritten Ventrikels.
Wir widmen uns nun einer weiteren Struktur - dem Mammillarkörper. Auch diese paarige Struktur befindet sich auf beiden Seiten des Gehirns. In dieser Ansicht sehen wir den rechten Mammillarkörper. Die runde, erhabene Struktur befindet sich am Boden des Diencephalons und ist Teil des limbischen Systems.
Erinnerst du dich noch an die Struktur, die mit dem Mammillarkörper in Verbindung steht und Fasern aus dem Hippocampus leitet? Genau! Die Rede ist vom Fornix. Der Fornix sieht hier jedoch nicht so aus, als ob er diese zwei Strukturen verbinden würde, oder? Schauen wir also auf eine weitere Abbildung. In dieser Ansicht wurde der Großteil der Hirnrinde entfernt, sodass wir freie Sicht auf die innersten Strukturen des Gehirns haben. Dies hier ist ein Teil des Corpus callosum. Die Mammillarkörper sind hier in grün hervorgehoben und wir können hier sehr schön erkennen, dass der Fornix mit ihnen verbunden ist. Du kannst außerdem gut erkennen, wie der Fornix von der Mittellinie abweicht, bevor er zurück nach medial zum Mammillarkörper verläuft. Dieser Anteil des Fornix ist in dem mittleren Sagittalschnitt des Gehirns tatsächlich nicht zu erkennen. Wichtig ist zu wissen, dass die Mammillarkörper über ihre Verbindung zum limbischen System an Prozessen der Gedächtnisbildung beteiligt sind.
Die nächste Struktur ist ziemlich klein, aber sehr wichtig - die Hypophyse. Sie ist eine endokrine Drüse, die wie ein Anhängsel des Hypothalamus aus der Hirnbasis herausragt. Die Hypophyse liegt in der Fossa hypophysialis der Sella turcica, die wir in dieser Abbildung des knöchernen Schädels schön erkennen können. Diese kleine, erbsen-förmige Drüse besteht aus einem Vorderlappen - der Adenohypophyse - und einem Hinterlappen - der Neurohypophyse.
Die Funktion der Hypophyse als endokrine Drüse ist die Synthese, Speicherung und Sekretion von Hormonen, welche wiederum die Hormonsekretion des Hypothalamus beeinflussen, wie eine Art Dominoeffekt. Diese Hormone steuern Körperfunktionen wie die Blutdruckregulation, Metabolismus, das Wachstum und vieles mehr.
Eine weitere Struktur, die in diesem mittleren Sagittalschnitt zu sehen ist, ist das Chiasma opticum. Dies ist eine relativ flache, viereckige Struktur, die vor der Hypophyse liegt. An dieser Stelle überkreuzen die Axone des Nervus opticus auf die kontralaterale Seite des Gehirns. Genauer gesagt, sind es die Axone, die von dem nasalen Bereich der Retina auf die kontralaterale Seite kreuzen, während die Axone aus dem temporalen Bereich der Retina direkt weiter nach kaudal ziehen, ohne zur Gegenseite zu kreuzen. Wir sehen das Chiasma opticum hier an der Hirnbasis. Unmittelbar inferior liegt die Hypophyse als kleine, bauchige Struktur in der Mittellinie.
Wir schauen uns jetzt den posterioren Anteil des Diencephalons an und besprechen als erstes eine weitere endokrine Drüse - die Epiphyse. Diese wird auch Zirbeldrüse oder Glandula pinealis genannt. Die Epiphyse hängt an der Habenula. Erinnerst du dich noch an diese Struktur hier? Genau, das ist die Commissura habenularum.
Aus dieser superioren Ansicht entfernen wir einen Großteil der Hirnrinde und sehen anschließend auf die Epiphyse, die genau mittig liegt. Diese kleine, aber sehr wichtige Struktur sezerniert ein Hormon, das Melatonin. Melatonin ist ein Derivat von Serotonin und ist wichtig für die Regulation der zirkadianen Rhythmik.
Die letzte Struktur des Diencephalons, die wir besprechen, ist die Adhesio interthalamica. Sie besteht aus Neuronen und Nervenfasern und verbindet den linken und rechten Thalamus an ihren medialen Flächen miteinander.
Wir kommen nun zum dritten Abschnitt des Gehirns - dem Hirnstamm. Bevor wir zu den Einzelheiten übergehen, wollen wir die drei Anteile des Hirnstamms nochmal wiederholen. Ganz superior befindet sich das Mittelhirn, auch Mesencephalon genannt; inferior dazu befindet sich der Pons; und der unterste Anteil wird durch die Medulla oblongata gebildet.
Wir schauen uns als erstes einige spezifische Strukturen des Mittelhirns aus der mittleren sagittalen Ansicht etwas genauer an. Hier in grün markiert, ist der ventrale Anteil des Mittelhirns, das Tegmentum mesencephali. Es beinhaltet einige unterschiedliche Strukturen, zum Beispiel den Nucleus ruber und die Substantia nigra. Im Tegmentum mesencephali befinden sich zusätzlich die Hirnnervenkerne des Nervus oculomotorius und des Nervus trochlearis.
Als Nächstes kommen wir zum dorsalen Abschnitt des Mittelhirns, dem Tectum mesencephali. Dieses wird auch als Dach des Mittelhirns bezeichnet und ist für visuelle Reflexe und auditorische Verschaltungen verantwortlich. Es gibt einige diverse Strukturen, die das Tectum mesencephali bilden. Die oberste Struktur wird durch diese runde Erhebung gebildet, dem Colliculus superior.
Wenn wir von posterior auf den Hirnstamm schauen, sehen wir den Colliculus superior als paarige Struktur beidseits der Mittellinie. Zusammen umgeben die Colliculi superiores den unteren Anteil der Epiphyse, welche wir hier in der Mittellinie erkennen können. Die zwei Colliculi superiores stehen außerdem auch in Verbindung mit der Sehbahn und sind an der Kontrolle von Augenbewegungen beteiligt.
Unmittelbar inferior des Colliculus superior, liegt der Colliculus inferior. Genau wie sein superiores Gegenstück, ist auch dies eine paarige Struktur. Die zwei Colliculi inferiores sind ebenso zwei Erhebungen auf dem Tectum mesencephali, stehen jedoch nicht mit der Sehbahn, sondern mit der Hörbahn in Verbindung.
Wir bewegen uns nun weiter entlang des Hirnstamms nach distal. So kommen wir zum nächsten Abschnitt, dem Pons. Dieser Teil des Hirnstamms befindet sich anterior zum Kleinhirn und beinhaltet die Kerne der Hirnnerven 5, 6, 7 und 8.
Den letzten und damit untersten Abschnitt des Hirnstamms sehen wir hier grün markiert. Diese Struktur bezeichnet die Medulla oblongata, welche ab dem pontomedullären Übergang, also dem unteren Rand des Pons, und bis zu den Nervenwurzeln des ersten zervikalen Spinalnervs C1 verläuft. Die Medulla oblongata steuert einige autonome Funktionen, wie die Atmung, die Herzfrequenz, den Blutdruck und den Würgereflex. Sie beinhaltet außerdem die Kerne der Hirnnerven 9 bis 12.
So, wir sind nun beim letzten Abschnitt des Gehirns angelangt, dem Kleinhirn bzw. Cerebellum. Das Kleinhirn liegt posterior des Pons und unmittelbar inferior zum Okzipitallappen. Der Name “Cerebellum” stammt von dem Lateinischen Wort “kleines Hirn” ab. Es spielt eine wichtige Rolle bei der Steuerung der Motorik.
Lass uns als nächstes über die verschiedenen Komponente des Ventrikelsystems sprechen. Wir werden dabei einige Strukturen, die wir heute besprochen haben, wiederholen.
Das Ventrikelsystem besteht aus vier, miteinander verbundenen Hohlräumen, bzw. Ventrikeln. Dort wird der Liquor cerebrospinalis sezerniert. In diesem mittleren Sagittalschnitt des Gehirns haben wir den dritten Ventrikel, also den Ventriculus tertius, eröffnet. Dieser ist ein einzelner, unpaariger Hohlraum, der zwischen dem rechten und dem linken Thalamus liegt. Ich möchte hier anmerken, dass wir die ersten zwei Ventrikel des Gehirns - die beiden Seitenventrikel - übersprungen haben, da sie von der medialen Ansicht aus nicht zu sehen sind.
Am Dach des dritten Ventrikels befindet sich der Plexus choroideus ventriculi tertii. Dies ist eine Struktur, die für die Produktion von Liquor cerebrospinalis verantwortlich ist. Es gibt insgesamt vier dieser Strukturen, also jeweils einen Plexus choroideus in jedem Ventrikel des Gehirns. Zusätzlich zu der Produktion von Liquor fungiert der Plexus auch als eine Art Filtrationssystem.
Dieser, aus dem dritten Ventrikel nach inferior verlaufende Kanal ist der Aqueductus cerebri, auch als Sylvische Wasserleitung oder Aqueductus Sylvii bekannt. Die Struktur, die hier durch den Aqueductus cerebri verläuft, ist das Mesencephalon, oder auch Mittelhirn. In diesem mittleren Sagittalschnitt kann man erkennen, wie der Aqueductus cerebri das Mesencephalon in seine zwei Anteile teilt: das ventrale Tegmentum mesencephali und das dorsale Tectum mesencephali. Als Struktur des Ventrikelsystems verbindet der Aqueductus cerebri den dritten mit dem vierten Ventrikel und ist selbst auch mit Liquor gefüllt.
Inferior steht der dritte Ventrikel also über den Aqueductus cerebri mit der hier grün markierten Struktur in Verbindung - dem vierten Ventrikel. Der vierte Ventrikel ist ebenfalls mit Liquor gefüllt und verläuft vom Aqueductus cerebri bis zum Obex. Der Obex, auch Querbalken genannt, ist der kaudalste Punkt des vierten Ventrikels. Hier verengt sich der Ventrikel und geht in den Canalis centralis des Rückenmarks über.
Wir haben nun alle großen Räume des Ventrikelsystems besprochen, welche im mittleren Sagittalschnitt sichtbar sind. Lass uns als nächstes einige spezifische Besonderheiten der Wände und Begrenzungen dieser Räume besprechen. Wir bewegen uns dafür wieder nach superior und schauen jetzt auf den anterioren Anteil des dritten Ventrikels. In grün hervorgehoben ist der Recessus supraopticus, auch als supraoptische oder optische Bucht bezeichnet. Wie du in der Abbildung erkennen kannst, liegt dieser Recessus unmittelbar oberhalb des Chiasma opticum, sodass nun auch klar ist, woher der Name “supraoptisch” stammt.
In dieser Abbildung sehen wir einen weiteren Recessus des dritten Ventrikels. Dies ist der Recessus infundibuli. Wie der Name schon beschreibt, liegt dieser Recessus im Infundibulum des dritten Ventrikels. In dieser Abbildung ist seine Lage kaudal zum Recessus supraopticus etwas klarer dargestellt. Der Recessus infundibuli bildet die Eminentia mediana hypothalami. An dieser Struktur hängt der Hypophysenstiel.
Die nächste Struktur ist die Lamina terminalis. Diese ist eine dünne Wand, welche die anteriore Begrenzung des dritten Ventrikels bildet. Superior steht sie mit dem Rostrum des Corpus callosum in Verbindung. Inferior sehen wir ihre Verbindung zu dem Recessus, den sogenannten Recessus supraopticus.
Die nächste Struktur, die wir uns anschauen, liegt zwischen dem Corpus callosum und dem Fornix. Die Rede ist vom Septum pellucidum. Einer dünnen, zweischichtigen, dreieckigen Gewebsplatte, welche die Vorderhörner des linken und des rechten Seitenventrikels voneinander trennt.
Nun zurück zum vierten Ventrikel. An der superioren Fläche sieht man das Velum medullare superius. Dies ist eine dünne Gewebeschicht, welche die obere Begrenzung des vierten Ventrikels auskleidet. In der rechten Abbildung schauen wir auf das Kleinhirn von anterior und sehen hier, wie sich das Velum medullare superius über die Mittellinie hin erstreckt und somit das Dach des vierten Ventrikels bildet.
Wie du dir sicher schon gedacht hast, nennen wir die inferiore Begrenzung bzw. den Boden des vierten Ventrikels, entsprechend Velum medullare inferius. Wir sehen es hier in grün markiert. Wenn wir uns wieder das Kleinhirn von anterior anschauen, sehen wir das Velum medullare inferius. Er erstreckt sich ebenfalls über die Mittellinie und bildet den Boden des vierten Ventrikels.
An bestimmten Punkten in den inneren Wänden des Ventrikelsystems, befinden sich spezialisierte Zellen, welche die zirkumventrikulären Organe bilden. Eine wichtige Eigenschaft dieser Organe ist die Abwesenheit der Blut-Hirn-Schranke. Somit sind die zirkumventrikulären Organe die Bereiche, wo Hormone, welche im Gehirn produziert werden, aus dem Hirn austreten und in den Körperkreislauf gelangen. Sie fungieren zudem als sensorische Organe, die in der Lage sind, die Konzentrationen verschiedener Substanzen im Gehirn zu detektieren und die Gehirnfunktion dementsprechend anzupassen.
Das erste zirkumventrikuläre Organ, das wir uns anschauen, ist die Area postrema. Sie befindet sich an der dorsalen Medulla oblongata und liegt somit in der Nähe vom Boden des vierten Ventrikels. Sie ist eine wichtige chemorezeptive Struktur, die bestimmte Substanzen im Blut detektiert, welche Erbrechen auslösen können.
Weiter superior, im dritten Ventrikel, sehen wir ein weiteres grün markiertes zirkumventrikuläres Organ. Da es eine bestimmte Struktur gibt, die mit dem Organ assoziiert ist - die sogenannte Lamina terminalis - heißt dieses Organ dementsprechend Organum vasculosum laminae terminalis. Es spielt eine Rolle bei der Regulation des Flüssigkeitshaushaltes.
An der posterioren Wand des dritten Ventrikels ist das Organum subcommissurale lokalisiert. Wie der Name bereits andeutet, liegt dieses Organ unterhalb dieser Struktur - der Commissura posterior. Das Organum subcommissurale sezerniert Proteine, die bei verschiedenen Prozessen der Neurogenese eine wichtige Rolle spielen.
Das letzte, zirkumventrikuläre Organ, ist das Organum subfornicale. Auch hier ist der Name bereits hinweisend auf die benachbarte Struktur, unter der es liegt - dem Fornix. Dieses Organ befindet sich auch in unmittelbarer Nähe zu den Foramina interventricularia, welche die Seitenventrikel mit dem dritten Ventrikel verbinden. Das Organum subfornicale ist an der Regulation des Volumenhaushaltes und am Durstgefühl beteiligt.
Damit haben wir alle Strukturen der medialen Ansicht des Gehirns besprochen. Nachdem wir gelernt haben, wie das Gehirn in diesem Sagittalschnitt normalerweise aussieht, kannst du auf dieser folgenden Abbildung vielleicht schon etwas Ungewöhnliches erkennen. Es ist diese Struktur innerhalb des dritten Ventrikels. Dies ist eine Kolloidzyste, also ein flüssigkeitsgefüllter Sack, der in den Ventrikeln des Gehirns entstehen kann. Die Gefahr dieser spezifischen Kolloidzyste ist, dass sie durch ihre Lokalisation den Fluss von Liquor aus den Seitenventrikeln in den dritten Ventrikel blockiert. Solche Zysten sind zwar gutartig, können aber aufrgrund ihrer Lage mitunter Kopfschmerzen und Gedächtnisverlust verursachen.
Diese Zysten werden mit einer klinischen Bildgebung diagnostiziert, zum Beispiel mit einer CT oder MRT. Symptomatische Kolloidzysten können chirurgisch beziehungsweise endoskopisch entfernt werden. In einigen Fällen ist die Anlage von ventrikulären Shunts nötig, um den Fluss des Liquors wieder herzustellen.
Bevor wir dieses Tutorial beenden, wollen wir noch einmal kurz zusammenfassen, was wir gelernt haben.
Wir haben mit dem Großhirn begonnen und uns seine makroskopischen Komponenten, die Gyri und Sulci, angesehen. Bei einigen dieser Gyri konnten wir spezifische Brodmann-Areale identifizieren. Diese Brodmann-Areale unterteilen das Großhirn in Bereiche mit ähnlicher Zytoarchitektur. Wir haben anterior begonnen und als erstes den Gyrus frontalis medialis identifiziert. Dieser Gyrus beinhaltet die Brodmann-Areale 6, 8, 9 und 32. Seine posteriore Begrenzung ist der Sulcus paracentralis. Posterior zu diesem Sulcus befindet sich der Lobulus paracentralis, welcher den Gyrus precentralis mit dem Gyrus postcentralis verbindet. Dieser kleine Lobulus beinhaltet die Brodmann-Areale 4, 3, 1, 2 und 5.
Die posteriore Begrenzung des Lobulus paracentralis ist der Sulcus marginalis. Durch den Lobulus paracentralis zieht eine weitere Furche, der Sulcus centralis. Dieser Sulcus stellt die Grenze zwischen dem anterior liegenden Frontallappen und dem posterior liegenden Parietallappen dar. Innerhalb des Parietallappens befindet sich der Precuneus. Er beinhaltet die Brodmann-Areale 7 und 31.
Die posteriore Begrenzung des Precuneus und gleichzeitig der Übergang vom Parietal- zum Okzipitallappen wird von dem Sulcus parietooccipitalis gebildet. Innerhalb des Okzipitallappens finden wir den Cuneus. Er beinhaltet Anteile der Brodmann-Areale 17, 18 und 19, welche zum visuellen Kortex gehören.
Innerhalb des Okzipitallappens haben wir uns eine Begrenzung des Cuneus angeschaut - den Sulcus calcarinus. Unterhalb des Frontallappens verlaufend und verbunden mit dem Sulcus marginalis liegt der Sulcus cinguli. Direkt unter dem Sulcus cinguli liegt der Gyrus cinguli. Er gehört zum limbischen Lappen und beinhaltet Anteile der Brodmann-Areale 25, 23, 24, 30, 33 und 29.
Zwischen dem Gyrus cinguli und dem Corpus callosum finden wir den Sulcus corporis callosi. Hier befindet sich diese große Kommissur, das Corpus callosum. Sie verbindet die rechte mit der linken Hemisphäre.
Wir haben uns anschließend vier weitere Kommissuren angeschaut, welche in der medialen Ansicht zu sehen sind. Als erstes haben wir die Commissura anterior gesehen, welche Teile des rechten und des linken Temporallappens miteinander verbindet. Posterior davon ist die Commissura posterior lokalisiert, welche für uns immer noch eine weitesgehend unerforschte Struktur ist. Die dritte Kommissur ist die Commissura habenularum, welche die Nuclei habenulares mit dem Diencephalon verbindet. Die letzte Kommissur, die wir uns angesehen haben, war der Fornix, der den Hippocampus mit den Corpora mamillaria verbindet.
Als nächstes haben wir uns die besonderen Merkmale und Strukturen des Diencephalons angeschaut. Als erstes haben wir natürlich die zwei Hauptstrukturen des Diencephalons besprochen. Der Thalamus bildet die laterale Wand des dritten Ventrikels in diesem Bereich. Der Hypothalamus stellt auch einen Teil dieser lateralen Wand dar, jedoch unterhalb des Thalamus.
Wir haben uns anschließend die Corpora mamillaria angeschaut, welche sich als runde Erhebungen am Boden des Diencephalons befinden. Sie gehören zum limbischen System. Anschließend haben wir eine der endokrinen Drüsen des Gehirns besprochen - die Hypophyse. Superior zur Hypophyse liegt das Chiasma opticum, bei der einige Nervenfasern der Sehbahn auf die kontralaterale Seite kreuzen. Posterior davon gibt es eine weitere Drüse, die Glandula pinealis, oder Epiphyse genannt, welche eine Rolle in der Regulation unseres zirkadianen[a] Rhythmus spielt. Die letzte Struktur des Diencephalons, die wir besprochen haben, ist die Adhesio interthalamica. Diese verbindet den linken und den rechten Thalamus miteinander.
Abschließend sind wir zum nächsten Abschnitt des Gehirns übergegangen, dem Hirnstamm. Hier haben wir uns als erstes das superior liegende Mesencephalon angeschaut. Hier liegt der anteriore Anteil, das Tegmentum mesencephali und der posteriore Anteil, das Tectum mesencephali. Am Tectum mesencephali haben wir diese superiore Erhebung identifiziert, den Colliculus superior, und inferior dazu den Colliculus inferior. Die nächsten zwei Abschnitte des Hirnstamms sind diese runde Struktur hier, der Pons, sowie die am inferiorsten liegende Medulla oblongata. Der letzte Abschnitt des Gehirns ist das Kleinhirn, in dieser Abbildung grün hervorgehoben.
Zum Schluss haben wir noch das Ventrikelsystem besprochen. Wir haben den dritten Ventrikel im Zentrum des Sagittalschnitts des Gehirns identifiziert und uns innerhalb des dritten Ventrikels den Plexus choroideus ventriculi tertii angeschaut. Dieser produziert den Liquor cerebrospinalis. Der Liquor drainiert nach inferior über den Aqueductus cerebri und gelangt in den vierten Ventrikel.
Innerhalb der Ventrikel haben wir zudem auch bestimmte Begrenzungen und Recessus identifiziert, z.B. den Recessus supraopticus, welcher oberhalb des Chiasma opticum liegt. Kaudal des Chiasma opticum befindet sich der Recessus infundibuli. Am Infundibulum des dritten Ventrikels und am vorderen Rand des dritten Ventrikels liegt die Lamina terminalis. Weiter superior liegt das Septum pellucidum, welches die Vorderhörner des linken und des rechten Seitenventrikels voneinander trennt.
Weiter inferior liegt das Velum medullare superius, welches das Dach des vierten Ventrikels auskleidet und somit die superiore Begrenzung bildet. Außerdem gibt es das Velum medullare inferius, das Boden oder die inferiore Begrenzung des vierten Ventrikels markiert.
Zum Schluss haben wir jene Strukturen innerhalb der Wände der Ventrikel, die sogenannten zirkumventrikulären Organe, besprochen. Wir haben die Area postrema am Boden des vierten Ventrikels identifiziert, sowie das Organum vasculosum laminae terminalis, welches eine Rolle in der Flüssigkeitsbilanz des Körpers spielt. Inferior zur Commissura posterior haben wir uns das Organum subcommissurale angeschaut und inferior zum Fornix das Organum subfornicale.
Wir haben unser Tutorial mit einem kurzen Blick in die Klinik abgeschlossen und uns die Pathophysiologie von Kolloidzysten im dritten Ventrikel angesehen, die Symptome, Diagnostik und Behandlungsoptionen.
Und damit sind wir am Ende unseres heutigen Tutorials über die mediale Ansicht des Gehirns angelangt. Danke, dass du dabei warst. Ich hoffe, es hat dir Spaß gemacht und bis zum nächsten Mal!