Vena subclavia
Die Vena subclavia (Unterschlüsselbeinvene) ist die Fortsetzung der V. axillaris (Achselvene), die das Blut der oberen Extremität drainiert.
Im Venenwinkel (Angulus venosus) geht sie durch Zusammenfluss mit der V. jugularis interna (innere Drosselvene) in die V. brachiocephalica (Kopf-Armvene) über, die das venöse Blut über die V. cava superior (obere Hohlvene) zum rechten Vorhof des Herzens leitet.
Dieser Artikel beschreibt die Anatomie, den Verlauf und klinische Bedeutung der V. subclavia.
Ursprung | Fortsetzung der V. axillaris |
Zuflüsse |
V. jugularis interna V. brachiocephalica |
Mündung | V. cava superior |
Drainagegebiet | Arm und Schulter |
Verlauf
Die V. subclavia entsteht aus der V. axillaris und drainiert das venöse Blut des Armes und der Schulter. Sie überkreuzt die erste Rippe, wo sie bindegewebig über die Fascia clavipectoralis (tiefe Brustfaszie) mit ihrer Umgebung verwachsen ist. Diese Bindegewebsschicht umhüllt die Mm. pectoralis minor und subclavius und ist zusätzlich mit dem Processus coracoideus scapulae sowie der Clavicula (Schlüsselbein) verbunden ist.
Diese Verwachsung bewirkt eine permanente Offenhaltung des Venenlumens, auch wenn der Innendruck durch den Sog des rechten Vorhofes negative Werte annimmt.
Des Weiteren kommt es durch die Befestigung der V. subclavia an der Clavicula dazu, dass eine Hebung des Knochens zur Erweiterung, ein Absenken zur Verengung des Venenlumens führt.
Im Verlauf passiert die V. subclavia die sogenannte vordere Skalenuslücke, die dorsal durch den M. scalenus anterior und ventral durch den M. sternocleidomastoideus begrenzt wird. Zudem unterkreuzt sie die Clavicula, bevor sie im Venenwinkel hinter dem Sternoklavikulargelenk etwa im 90°-Winkel mit der V. jugularis interna zur V. brachiocephalica konfluiert, welche das venöses Blut dann über die V. cava superior in den Vorhof des rechten Herzens leitet.
Hier findest du noch mehr Inhalte zur V. subclavia und weiteren Gefäßen des Arms und der Schulter:
Klinik
Bedingt durch ihre Verwachsung mit der Fascia clavipectoralis kann die V. subclavia trotz teilweise negativer intraluminaler Drücke nicht kollabieren, weshalb sie sich gut für die Anlage eines zentralen Venenkatheters (ZVK), auch als V.-subclavia-Katheter bezeichnet, eignet. Aufgrund ihrer Nähe zur Lungenspitze muss bei der Punktionen darauf geachtet werden, die Lunge nicht versehentlich zu verletzen. Dies könnte zu einem Kollaps des Lungenflügels und Pneumothorax führen. Aus diesem Grund sollte die Punktion idealerweise ultraschallgestützt erfolgen.
Zu den Indikationen eines ZVK zählen u.a. die Gabe großer Volumina (z.B. bei Hypovolämie oder Schock), die Verabreichung venenreizender Medikamente (z.B. Zytostatika, hochkalorische Ernährung) und die Hämodialyse. Eine weitere Funktion des ZVK besteht in der Überwachung hämodynamischer Parameter wie des zentralen Venendrucks (ZVD), der Aussagen über den intravasalen Volumenstatus und die Vorlast des rechten Herzens zulässt.
Eine wichtige Komplikation des ZVK in der V. subclavia ist die Entstehung einer sekundären tiefen Armvenenthrombose (TAVT), die sich durch eine typische Symptomkonstellation von Schmerzen, Schweregefühl in Oberarm und Schulter, Schwellung und Zyanose manifestieren kann; neben einer Kompressionstherapie sollten gerinnungshemmende Substanzen (Antikoagulantien) verabreicht werden, z.B. Heparin.
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