Video: Arterien von Magen, Leber und Milz
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Hallo und herzlich Willkommen zu einem neuen Tutorial von Kenhub.
Mein Name ist Cuco und in diesem Tutorial geht es um die arterielle Versorgung von Magen, Leber und Milz.
Beginnen wir mit der ...
Mehr lesenHallo und herzlich Willkommen zu einem neuen Tutorial von Kenhub.
Mein Name ist Cuco und in diesem Tutorial geht es um die arterielle Versorgung von Magen, Leber und Milz.
Beginnen wir mit der Darstellung der Bauchhöhle und ihrer Organe von ventral.
Hier seht ihr den rechten Leberlappen, den linken Leberlappen, die Gallenblase, den Magen und die Milz. Bevor wir mit der arteriellen Versorgung dieser Organe beginnen, werde ich noch ein paar einleitende Worte zu den einzelnen Organen sagen.
Wie Ihr ja vielleicht noch aus eurem Embryologiekurs wisst, kann das primitive Darmrohr in drei Abschnitte eingeteilt werden. Dass wir uns an diese Einteilung zurück erinnern ist insofern relevant, weil sie eine logische Erklärung für die Blutversorgung des Darms im erwachsenen Menschen liefert. Die Versorgung erfolgt durch drei Äste der abdominellen Aorta, diese ist auf der Abbildung hier grün dargestellt. Bei den drei Abschnitten des embryonalen Darmrohres handelt es sich um den Vorderdarm, den Mitteldarm und den Hinterdarm.
Der erste dieser Abschnitte, der Vorderdarm, beginnt mit dem abdominellen Teil des Ösophagus und endet auf Höhe der Papilla duodeni major in der Mitte der Pars descendens des Duodenums. Somit stammen die Pars abdominalis des Ösophagus, der Magen, der obere Abschnitt des Duodenums bis zur Papilla major, die Leber, das Pankreas und die Gallenblase vom Vorderdarm ab. Obwohl sie nicht Teil des Darmrohres ist, steht die Milz in direkter Lagebeziehung zum Vorderdarm und wird daher zusammen mit den dazugehörigen Organen beschrieben.
Alle diese Organe, die ursprünglich aus dem Vorderdarm stammen, werden aus Ästen eines starken Arterienstamms der abdominellen Aorta versorgt, dem Truncus coeliacus. Der Truncus coeliacus ist dieser kurze Abschnitt, der auf diesem Bild dank der Entfernung von Magen und Pankreas gut sichtbar wird. Es ist ein unpaarer Ast, der an der ventralen Oberfläche der Aorta abdominalis direkt unterhalb des Hiatus aorticus des Diaphragmas entspringt.
Wenn wir hier heranzoomen, ist klar zu erkennen, dass es sich beim Truncus coeliacus tatsächlich um einen sehr kurzen Gefäßabschnitt handelt. Direkt nach seinem Abgang gibt der Truncus coeliacus drei Äste ab, nämlich die A. gastrica sinistra, die A. splenica und die A. hepatica communis.
Wie Ihr euch sicher vorstellen könnt, sind diese drei Arterien aus klinischer Sicht extrem wichtig, da sie lebenswichtige Organe versorgen.
Als nächstes werde ich euch daher die drei Äste des Truncus coeliacus näher beschreiben. Ziel ist es, dass Ihr am Ende dieses Tutorials die drei Äste identifizieren könnt und auch ihre Verläufe kennt.
Also lasst uns mit dem kleinsten der Äste des Truncus coeliacus starten, mit der A. gastrica sinistra, der linken Magenarterie. Wie ihr hier sehen könnt, aszendiert die Arterie ein wenig, bis sie die kleine Magenkurvatur erreicht. Dann verläuft sie abwärts entlang der kleinen Magenkurvatur innerhalb des Omentum minus. In ihrem Verlauf gibt sie mehrere kleine Äste ab, die die beiden Oberflächen des Magens versorgen. Zuletzt, ungefähr auf Höhe der Mitte der kleinen Kurvatur, trifft sie auf die rechte Magenarterie. Diese heißt passenderweise A. gastrica dextra und anastomosiert mit unserer linken Magenarterie. Auf die A. gastrica dextra werde ich später noch eingehen.
Hier am gastroösophagealen Übergang, gibt die linke A. gastrica ein paar Äste ab, die den abdominellen Abschnitt des Ösophagus versorgen. Diese Äste werden auch ösophageale Äste der linken Magenarterie, Rr. oesophageales arteriae gastricae sinistrae, genannt.
Am besten zu sehen sind sie auf diesem Bild hier. Wie ihr sehen könnt, ziehen einige dieser Äste mit der Speiseröhre durch den ösophagealen Hiatus des Diaphragmas hindurch, um mit den ösophagealen Ästen der Aorta thoracica zu anastomosieren.
Der zweite Ast des Truncus coeliacus, ist diese lange, grüne Arterie hier, die A. splenica. Sie ist der größte Ast des Truncus coeliacus und hat einen gewundenen Verlauf zur linken Bauchseite entlang der Obergrenze des Pankreas. Sie endet durch die Aufteilung in viele kleine Endäste, die alle in den Hilus der Milz eintreten. Wie der grüne Pfeil hier zeigt, gibt die A. splenica auch während ihres Verlaufs entlang der Obergrenze des Pankreas noch einige kleinere Äste ab, wie zum Beispiel diesen hier, der Pankreashals, -korpus und –schwanz versorgt.
Dies lässt sich noch einmal gut auf diesem Bild erkennen, auf dem der Magen entfernt wurde.
Sobald die Endäste der A. splenica den Milzhilus erreichen, geben sie ein paar kurze Äste ab, die auch kurze Magenarterien genannt werden. Diese Äste ziehen durch das Ligamentum gastrosplenicum und sind die Hauptversorger des Magenfundus.
Zusätzlich zu den kurzen Magenarterien, gibt die A. splenica, bevor sie in die Milz eintritt, auch noch einen weiteren wichtigen Ast ab. Das ist dieser hier, auch bekannt als A. gastroomentalis sinistra. Diese Arterie verläuft in Richtung Bauchmitte, entlang der großen Magenkurvatur. Ein wichtiger Punkt zu diesem Ast ist, dass er mit der entsprechenden Arterie der Gegenseite anastomosiert, der A. gastroomentalis dextra. Auch auf diese Arterie werde ich später noch zurückkommen.
So, bis jetzt haben wir zwei der drei Äste des Truncus coeliacus besprochen, nämlich die A. gastrica sinistra und die A. splenica. Der dritte und letzte Ast des Truncus coeliacus, welcher gleichzeitig der dickste der drei Äste ist, ist auf dieser Abbildung in grün dargestellt. Es handelt sich um die A. hepatica communis. Wie ihr sehen könnt, handelt es sich dabei um einen mittelgroßen Ast, der Richtung Leber zieht, genauer gesagt zu deren Unterseite. Die A. hepatica communis teilt sich auf ihrem Weg zur Leberpforte in zwei Endäste, die A. hepatica propria und die A. gastroduodenalis. Lasst uns als erstes einen Blick auf die A. hepatica propria werfen.
Die A. hepatica propria, die hier klar erkennbar ist, da ein Teil des Magens und des Pankreas entfernt wurden, verläuft aufwärts in Richtung Leber und dabei direkt ventral der Pfortader. Diese Arterie gibt mehrere Äste ab, die Ihr auf den folgenden Folien zu sehen bekommen werdet.
In ihrem ersten Abschnitt gibt die A. hepatica propria diesen großen Ast hier ab, die A. gastrica dextra. Dieser Ast verläuft abwärts zum Antrum pylori des Magens und zieht von rechts nach links entlang der kleinen Magenkurvatur. Dabei gibt sie mehrere Äste zur Versorgung des Magens ab und anastomosiert schließlich mit der Arterie der Gegenseite, der A. gastrica sinistra. Zur Erinnerung: die A. gastrica sinistra ist der erste Ast des Turnus coeliacus, den wir gleich zu Beginn dieses Tutorials besprochen haben.
Noch einmal zurück zur A. hepatica propria. Erinnert ihr euch noch, aus welcher Arterie diese stammt? Genau, sie ist einer der beiden Äste der A. hepatica communis, dem dritten Ast des Truncus coeliacus. Bevor sie in die Leber eintritt, teilt sie sich in zwei Äste auf, einen Rechten und einen Linken. Diese zwei Arterien sind für die Blutversorgung der Leber zuständig. Wichtig ist hierbei, dass es signifikante anatomische Variationen dieser zwei Gefäße gibt. Zum Beispiel kann der rechte Ast auch aus der A. mesenterica superior entspringen und der linke aus der A. gastrica.
Bevor wir mit der A. gastroduodenalis weitermachen, also dem zweiten Ast der A. hepatica communis, möchte ich an dieser Stelle noch erwähnen, dass der rechte Ast der A. hepatica propria, einen kleinen, aber doch wichtigen Ast abgibt. Die A. cystica, die für die Versorgung der Gallenblase zuständig ist. Um eine Cholezystektomie, also eine Entfernung der Gallenblase, sicher durchführen zu können, ist es essentiell die genauen Eigenschaften sowie alle bekannten Variationen dieses Gefäßes zu kennen.
Nun da wir uns mit den Ästen der A. hepatica propria vertraut gemacht haben, lasst uns mit dem anderen Endast der A. hepatica communis weitermachen: der A. gastroduodenalis. Als kleine Erinnerung: die A. hepatica communis ist der dritte und gleichzeitig auch der komplizierteste Ast des Truncus coeliacus und teilt sich an ihrem Ende in zwei Endäste: die A. hepatica propria und die A. gastroduodenalis, die ihr hier sehen könnt.
Die A. gastroduodenalis zieht hinter den ersten Abschnitt des Duodenums und teilt sich in zwei Endäste auf: die A. gastroomentalis dextra und die A. pancreaticoduodenalis anterior superior.
Der erste Endast der A. gastroduodenalis, also die rechte A. gastroomentalis, auch genannt A. gastroepiploica dextra, zieht nach links entlang der großen Magenkurvatur und anastomosiert, wie ihr hier sehen könnt, mit der linken A. gastroomentalis. Noch einmal zur Erinnerung, die linke A. gastroomentalis haben wir vorhin besprochen, sie ist ein Ast der A. splenica. Die A. gastroomentalis dextra versorgt sowohl die ventrale, als auch die dorsale Oberfläche des Magens. Außerdem schickt sie Äste zum Omentum majus. Daher auch der Name gastroomentalis, ‚gastro' für die Magen-Äste und ‚omentalis‘ für das Omentum majus.
Der andere Endast der A. gastroduodenalis ist die A. pancreaticoduodenalis anterior superior. Dieser Ast entspringt hinter dem Duodenum und verläuft abwärts in Richtung Pankreas und versorgt zusammen mit der A. pancreaticoduodenalis posterior superior das Duodenum und das Pankreas.
Auf diesem Bild hier könnt Ihr das Gefäß besser sehen.
Bevor wir mit den umgebenden Strukturen, die in Lagebeziehung zu diesen Arterien stehen, weitermachen, möchte ich noch einmal schnell die Gefäße, die wir bis jetzt besprochen haben, zusammenfassen.
Wie ich bereits am Anfang dieses Tutorials sagte, wird der Vorderdarm, um den es schließlich heute gehen soll, vom Truncus coeliacus versorgt, einem unpaaren Ast der Bauchaorta. Also, all das hier beginnt am Truncus coeliacus.
Der Truncus coeliacus gibt drei Äste ab: die A. gastrica sinistra, die A. splenica und die A. hepatica communis. Die A. gastrica sinistra gibt wiederum gastrale Äste für den Magen sowie ösophageale Äste für den abdominellen Abschnitt des Ösophagus ab. Die A. splenica gibt Äste für die Versorgung der Milz sowie einige weitere Äste für den Pankreaskorpus und Pankreasschwanz ab. Außerdem entspringen noch ein paar kurze gastrale Arterien, für die Versorgung des Magenfundus, sowie die linke A. gastroomentalis aus der A. splenica.
Und zu guter Letzt haben wir die A. hepatcia communis besprochen, die sich in zwei Endäste teilt: die A. gastroduodenalis und die A. hepatica propria.
Die A. gastroduodenalis gibt zwei Endäste ab: die A. gastroomentalis dextra und die A. pancreaticoduodenalis anterior superior. Die A. hepatica propria gibt einen linken Ast, den R. sinister, die A. gastrica dextra und einen rechten Ast, den R. dexter, der den Magen versorgt, ab. Der R. sinister und R. dexter der A. hepatica propria versorgen die Leber, doch bevor sie die Leber erreichen, entspringt aus dem R. dexter die A. cystica, um die Gallenblase zu versorgen. Und damit haben wir eine schöne Zusammenfassung der Arterien, die die Vorderdarmorgane versorgen.
Fahren wir fort mit einigen benachbarten Gefäßen, die allerdings nicht zu den Arterien des Vorderdarms zählen.
Beginnen wir mit diesen zwei Arterien: die linke und die rechte A. phrenica inferior. Hierbei handelt es sich um paarige Äste, die normaler Weise oberhalb des Truncus coeliacus entspringen. Allerdings liegen hier häufig anatomische Variationen vor, im Rahmen derer sie zum Beispiel direkt aus dem Truncus coeliacus, aus den Nierenarterien, aus der A. gastrica sinistra oder sogar aus der A. mesenterica superior entspringen.
Die Aa. phrenicae inferiores übernehmen den Hauptteil der Versorgung des Diaphragmas, geben aber auch noch kleine Äste zur Versorgung von Leber, Ösophagus und Nebennieren ab.
Ein weiteres großes Gefäß, das ihr hier aus dieser Perspektive sehen könnt, ist diese Vene hier: die V. cava inferior. Die Vena cava inferior ist die größte Vene des menschlichen Körpers. In ihr sammelt sich das Blut aller Venen, die sich unterhalb des Herzens befinden und fließt über sie zurück zum rechten Vorhof des Herzens. Da es in diesem heutigen Tutorial um die arterielle Versorgung der Bauchorgane geht, werde ich nicht im Detail auf die V. cava inferior eingehen. Trotzdem ist es gut zu wissen, dass sie entlang der rechten Seite der Wirbelsäule und rechts von der Aorta verläuft.
Das letzte Gefäß, das wir uns in diesem Tutorial ansehen, ist dieses nun grün markierte: die V. portae hepatis. Dieses Gefäß transportiert nährstoffreiches Blut vom Gastrointestinaltrakt und der Milz zur Leber. Ein sehr wichtiger Punkt, den Ihr Euch unbedingt merken solltet ist, dass die V. portae, die auch Pfortader genannt wird, keine echte Vene ist, da sie Blut zur Leber führt und nicht zum Herzen. Blut aus dem Gastrointestinaltrakt, welches sowohl Nährstoffe als auch Toxine aus der Nahrung enthält, wird über die V. portae in die Leber transportiert, um dort entgiftet, zur Synthese von Stoffen oder energiebringendem Abbau verwendet zu werden.