Video: Hauptknochen des Rumpfes
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Transkript
In diesem Tutorial wollen wir uns einen Überblick über die Knochen des Rumpfes verschaffen.
Zum knöchernen Rumpf gehören das Sternum, die Rippen und die Wirbelsäule. Das Sternum und die Rippen ...
Mehr lesenIn diesem Tutorial wollen wir uns einen Überblick über die Knochen des Rumpfes verschaffen.
Zum knöchernen Rumpf gehören das Sternum, die Rippen und die Wirbelsäule. Das Sternum und die Rippen dienen dem Schutz der lebenswichtigen Organe im Thorax und ermöglichen außerdem den Atemvorgang. Die Wirbelsäule stellt die zentrale Achse unseres Körpers dar. Sie verbindet den Kopf, die obere Extremitäten und das Becken miteinander und schützt zudem das Rückenmark, welches im Wirbelkanal verläuft.
Dieses Bild zeigt den Thorax, also den Brustkorb, von ventral. In der Mitte liegt das Sternum, im Deutschen Brustbein genannt. Die Form dieses länglichen, flachen Knochens erinnert mit etwas Phantasie an einen Schwertgriff. Es ist mit den Rippen sowie den Claviculae verbunden und verschließt den Thorax von ventral.
Das Sternum besteht aus drei verschiedenen Abschnitten: dem Manubrium, dem Corpus und dem Processus xiphoideus, oder kurz Xiphoid. Letzteres besteht überwiegend aus hyalinem Knorpel, in dessen Zentrum Knochensubstanz eingelagert ist. Bei der Reanimation solltet ihr es daher vermeiden, Druck in diesem Bereich auszuüben, da es sehr leicht brechen kann.
Den Übergang vom Manubrium zum Corpus nennt man Angulus sterni. Er ist durch die Haut gut tastbar und dient als Orientierungshilfe, da auf seiner Höhe die 2. Rippe ansetzt. So kann man in der Klinik die genaue Lage der Rippen und ihrer Zwischenräume bestimmen.
Lateral des Sternums verlaufen die Rippen, auf Latein Costae genannt. Sie können in Caput, Collum und Corpus unterteilt werden. Wir haben insgesamt zwölf Stück dieser dünnen, gebogenen Knochen auf jeder Seite des Thorax. Ventral sind sie mit dem Sternum und dorsal mit der Wirbelsäule verbunden.
Die ersten 7 Rippen sind über die Rippenknorpel direkt mit dem Sternum verbunden. Sie werden deshalb als echte Rippen, als Costae verae bezeichnet.
Die folgenden Rippen sind nicht direkt am Sternum befestigt. Sie werden daher auch als Costae spuriae, also falsche Rippen, bezeichnet. Die 8., 9., und 10. Rippe sind aber zumindest indirekt mit dem Sternum verbunden, da sich ihre Knorpelanteile an die der nächst höheren Rippe anlegen.
Die elfte und zwölfte Rippe hingegen haben gar keinen Kontakt zum Sternum und sind nur mit der Wirbelsäule verbunden. Sie sind normalerweise recht kurz und eher rudimentär angelegt. Diese frei endenden Rippen werden daher auch Costae fluctuantes genannt, was frei übersetzt „schwankende“ oder „schwebende Rippen“ bedeutet.
Kommen wir nun zur Wirbelsäule, der Columna vertebralis. Sie verläuft am Rücken, weshalb wir in die dorsale Ansicht gewechselt sind. Sie wird in vier Abschnitte unterteilt: in Hals-, Brust-, Lenden- und Sakralwirbelsäule. In den ersten drei Abschnitten haben wir Wirbel mit dazwischen liegenden Bandscheiben, diese sind daher beweglich. In der Sakralwirbelsäule sind dagegen die Knochen verschmolzen und somit steif.
Ganz oben finden wir die Halswirbelsäule. Sie besteht aus 7 Halswirbeln. Die ersten beiden unterscheiden sich in ihrer Grundform von den anderen. Der erste Halswirbel C1 ist ringförmig und hat weder einen Wirbelkörper oder noch einen Dornfortsatz. Durch seine Verbindung mit dem Os occipitale „trägt“ er förmlich den Schädel, weshalb er auch „Atlas“ genannt wird. Der zweite Halswirbel C2 besitzt einen zahnförmigen Fortsatz und ermöglicht so Drehbewegungen des Kopfes. Er wird daher auch als „Axis“ bezeichnet.
Kaudal der Halswirbelsäule liegt die Brustwirbelsäule, bestehend aus 12 Brustwirbeln. Die Rippen sind mit diesen gelenkig verbunden. Die Brustwirbel haben keine Eigennamen und werden deshalb schlicht mit T1 bis T12 bezeichnet. Die Brustwirbelkörper sind etwas größer und dicker als die Halswirbelkörper. Ihre Größe nimmt dabei von kranial nach kaudal immer weiter zu. Das macht auch Sinn, denn die weiter unten liegenden Wirbel müssen schließlich viel mehr Gewicht tragen, als jene weiter oben.
Als drittes folgt die Lendenwirbelsäule, die aus den 5 Lendenwirbeln L1 bis L5 besteht. Wie ihr seht, liegt sie genau zwischen dem Thorax und dem Becken. Die Wirbelkörper der Lendenwirbel sind noch einmal viel kräftiger als die der Hals- und Brustwirbelsäule. Charakteristisch in diesem Abschnitt sind die lateralen Fortsätze, die an Rippen erinnern. Sie werden daher auch „Procc. costales“ genannt.
Als letztes kommt die Sakralwirbelsäule, die ihrerseits wieder in zwei Abschnitte unterteilt werden kann. Direkt kaudal der Lendenwirbelsäule folgen die Kreuzbeinwirbel S1 bis S5. Diese fünf sind beim Erwachsenen zu einem großen Knochen, dem Kreuzbein oder Os sacrum, verschmolzen. Es bildet die knöcherne Verbindung zwischen der Wirbelsäule und dem Becken.
An der Spitze des Kreuzbeins finden sich variabel 3-5 Steißbeinwirbel, Co1 bis Co5. Diese sind ebenfalls miteinander verschmolzen und werden als Steißbein oder Os coccygis zusammengefasst. Die Steißbeinwirbel tragen keine Last und haben keine relevante Funktion bei uns Menschen.
Das war’s zu den Knochen des Rumpfes. Ich hoffe, wir hören uns bald wieder.