Video: Histologie der Haut
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Hallo, hier ist Steffi von Kenhub! Herzlich willkommen zu einem neuen Tutorial!
Wenn wir an die Organe des Körpers denken, neigen wir dazu, an Strukturen in uns drin zu denken. Aber wusstet Ihr, dass ...
Mehr lesenHallo, hier ist Steffi von Kenhub! Herzlich willkommen zu einem neuen Tutorial!
Wenn wir an die Organe des Körpers denken, neigen wir dazu, an Strukturen in uns drin zu denken. Aber wusstet Ihr, dass das größte und wahrscheinlich auch noch eines der wichtigsten Organe unseres Körpers etwas ist, das Ihr jeden Tag seht? Ich meine natürlich unsere Haut.
In diesem Kenhub-Tutorial werden wir uns die Haut und ihre Histologie genauer ansehen.
In diesem Tutorial geben wir einen Überblick über die Haut und ihre Funktion, die verschiedenen Arten von Haut, die wir haben, die Hautschichten, die Zellen, aus denen sie besteht, und die Hautanhangsgebilde, die ihr helfen, ihre Funktionen zu erfüllen. Außerdem werden wir auch ein klinisches Szenario erwähnen, wofür ein Grundwissen über die Haut wichtig ist.
Sie ist das größte Organ im menschlichen Körper, das uns von Kopf bis Fuß bedeckt und mehrere Funktionen hat. Sie schützt unser weiches Inneres vor Traumata, Infektionen und UV-Strahlung, reguliert unsere Temperatur und unseren Wasserhaushalt und hält uns im Regen wasserdicht, synthetisiert das Hormon Vitamin D bei Tageslicht und lässt uns die Welt um uns herum spüren und mit ihr interagieren. Ohne Haut würden wir ziemlich schnell sterben. Sie ist daher ein lebenswichtiges Organ.
Am Körper finden sich zwei Arten von Haut. Zum einen die Leistenhaut. Sie macht nur etwa 4% der Körperoberfläche aus. Sie verläuft in feinen parallelen Furchen, die die Haut rau und griffsicher machen. Das Relief der Leistenhaut ist genetisch festgelegt und charakteristisch für den einzelnen Menschen, ein gutes Beispiel dafür ist unser Fingerabdruck. Wir finden sie an den Handflächen und Fußsohlen.
Am restlichen Körper findet man die Felderhaut. In ihr finden sich charakteristischerweise Haare und Schweißdrüsen. Auf die beiden Arten von Haut gehen wir später nochmal genauer ein.
Sehen wir uns nun erstmal die einzelnen Hautschichten an.
Es gibt drei Hauptschichten in der Haut: die Epidermis, die die äußerste Schicht darstellt, die Dermis, die mittlere Schicht, und die Subkutis, die auch als Unterhautgewebe bezeichnet werden kann. Sie stellt die tiefste Schicht dar und befindet sich direkt über der Faszie, die die Muskeln bedeckt. All diese Schichten werden anschließend in weitere Unterschichten unterteilt, die wir beim Betrachten der einzelnen Schichten auch näher betrachten werden.
Beginnen wir mit der äußersten Schicht, der Epidermis, zuerst mit ihrem Aufbau und dann mit ihren fünf Unterschichten. Dieses Bild ist eine vergrößerte Ansicht eines Querschnitts mit grün markierter Epidermis.
Die Epidermis besteht aus mehrschichtigem verhornenden Plattenepithel, aber was bedeutet das? Lasst es uns aufschlüsseln.
Ein Epithel ist ein Gewebe, dass ein Organ oder eine Höhle auskleidet. In diesem Fall ist die Haut das Organ. „Plattenepithel“ bezieht sich auf den Typ der Zellen. Plattenepithelzellen haben ein gedehntes, abgeflachtes Aussehen. Das macht sie geeignet für die Abdeckung großer Flächen. „Mehrschichtig“ beschreibt die Anordnung dieser Zellen. „Mehrschichtig“ bedeutet, dass die Zellen übereinander liegen. Dieses Bild zeigt die geschichteten Keratinozyten der Epidermis. „Verhornend“ bedeutet, dass die oberen Schichten der Zellen Keratin enthalten. Daher kommt der Name „Keratinozyten”, den wir gerade erwähnt haben.
Die Keratinisierung sorgt für eine höhere Widerstandsfähigkeit gegen Reibungskräfte und macht die Zellen wasserdicht, was aber auch bedeutet, dass Wasser und Nährstoffe nicht in die Zellen gelangen können, so dass sie folglich absterben. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit einer hohen Produktionsrate von Hautzellen. Tatsächlich beträgt die Lebensdauer der Hautzellen etwa 10 bis 30 Tage.
Die Epidermis kann in 5 verschiedene Schichten bei Leistenhaut und 4 bei Felderhaut unterteilt werden. Dies basiert auf den Zelltypen, die man auf diesen Ebenen findet. Noch ein Hinweis, bevor wir die Schichten auflisten: der Begriff “Stratum" ist lateinisch für Schicht. Von oberflächlich nach tief sind die Schichten das hier grob gezeigte „Stratum corneum”, das „Stratum lucidum”, das „Stratum granulosum”, das „Stratum spinosum” und das „Stratum basale”.
Unter dem Stratum basale befindet sich die Basalmembran. Diese ist eine Schicht aus Bindegewebe, die die Epidermis und die Dermis trennt. Sie ist der tiefste Teil der Epidermis, obwohl sie nicht klassischerweise als eine der Schichten gezählt wird.
Die Epidermis ist avaskulär, d.h. sie hat keine Blutversorgung. Daher muss sie mittels Diffusion durch die Basalmembran alle ihre Nährstoffe aufnehmen und ihre Abfälle entfernen. Das führt dazu, dass die oberflächlichen Schichten der Epidermis nährstoffarm werden.
Nun, da wir die Basis der Epidermis erreicht haben, werden wir die Schichten von tief bis oberflächlich zurückgehen, um jede Schicht einzeln zu besprechen und wir werden sehen, wie sie sich voneinander unterscheiden. Wenn wir von tief nach oberflächlich gehen, können wir den Lebenszyklus einer Hautzelle nachvollziehen. Im Verlauf werden wir die Merkmale hervorheben, mit denen ihr Hautzellen in jeder Schicht identifizieren könnt und wiederum die Zellen identifizieren, mit denen ihr die Schicht identifizieren können.
Wir haben unser Bild etwas vergrößert, mit der Dermis hier, der Epidermis hier und dem grün markierten Stratum basale. Das Stratum basale ist eine einreihige, dicke Zellschicht der Epidermis, die der Basalmembran aufsitzt.
Wenn wir von Hautzellen sprechen, meinen wir damit eigentlich Keratinozyten, die am häufigsten vorkommende Zelle in der Haut. Im Stratum basale proliferieren Basalzellen und differenzieren zu Keratinozyten. Basalzellen sind Stammzellen, die säulenförmig aussehen. Sie können sich in mehrere Basalzellen teilen, um ihre Population im Stratum basale zu regenerieren oder in Keratinozyten zu differenzieren. Das Stratum basale ist daher der Geburtsort der Keratinozyten.
Basalzellen haben ein säulenartiges Aussehen und sind in der Basalmembran verankert, während Keratinozyten in ihrem Lebenszyklus nach oben in das darüber liegende Stratum spinosum transportiert werden. Da die Epidermis avaskulär ist, werden die Keratinozyten zunehmend nährstoffarm, wenn sie sich immer weiter von der Basalmembran Richtung Hautoberfläche entfernen.
Weitere Zellen im Stratum basale sind Melanozyten, die Pigment produzieren, Langerhans-Zellen, die das Immunsystem als Reaktion auf einen Erreger in Gang setzen, und Merkel-Zellen, die eine Art von Nervenendigung darstellen. Wir werden gegen Ende des Tutorials mehr darüber sprechen.
Gehen wir eine Schicht nach oben, dann sehen wir hier das Stratum spinosum grün markiert. Das Stratum spinosum, auch Stachelzellschicht genannt, ist etwa 8 bis 10 Zellenreihen dick.
Wenn ein Keratinozyt durch das Stratum spinosum nach oben geschoben wird, beginnt sein Zytoskelett zu schrumpfen und die Zellen beginnen sich abzuflachen.
Ihr werdet vielleicht auch feststellen, dass die Kerne in dieser Schicht blasser sind als in der Stratum basale. Das lässt sich auf die Zunahme der Keratinsynthese zurückführen, einen Prozess, der als Keratinisierung oder Verhornung bezeichnet wird.
Keratin ist ein faseriges Protein, das den Epidermiszellen eine höhere Toleranz gegenüber Schäden verleiht. Die Keratinozyten lagern sich anderen Keratinozyten an, was bedeutet, dass die Keratinozyten hier ein stacheliges Aussehen haben. Daher kommt der Name Spinosum bzw. Stachelzellschicht.
Die zahlreichen Verbindungen zwischen den Keratinozyten bilden ein Netzwerk, das das darunterliegende Gewebe insbesondere vor Reibungskräften schützt und der Epidermis Elastizität und Dehnbarkeit verleiht.
Wenn wir eine weitere Ebene höher gehen, erreichen wir das Stratum granulosum. Es ist etwa drei bis fünf Zellenreihen dick.
Keratinozyten haben in dieser Region ein dunkleres Zytoplasma, da hier Keratohyalingranula vorhanden sind, die in einer Hämatoxylin- oder Eosinfärbung dunkel-violett angefärbt werden. Die Keratohyalingranula, die in dieser extra Vergrößerung grün hervorgehoben sind, binden Keratinfasern aneinander, um die Zugfestigkeit der Zellen zu erhöhen.
Die dunklen Keratinozyten in dieser Schicht verlieren ihre Kerne und Organellen, da sie beginnen abzusterben und werden zu den verhornten Platten der oberflächlichen Epidermisschichten.
Außerdem sezernieren sie Lamellenkörperchen. Das Wort „Lamelle" kommt aus dem Lateinischen und bedeutet dünne Platte. Ein gutes Beispiel, dass das Wort „Lamelle“ anschaulicher macht, ist die sogenannte Lamellenrüstung, eine Art Körperrüstung, die im alten Japan getragen wurde und aus Lederplatten besteht, die in horizontalen Reihen dicht beieinander liegen. Die länglich geformten Lamellenkörper sind ebenfalls dicht gepackt und bilden eine undurchlässige Membran, sodass Ihr sehen könnt, wie sie zur Abdichtung beitragen können. Aufgrund ihres körnigen bzw. granulären Inhalts und Aussehens werden Keratinozyten in dieser Schicht manchmal als Körner- oder Granularzellen bezeichnet, aber Vorsicht! Ihr dürft sie nicht mit Granulozyten verwechseln, bei denen es sich um Immunzellen im Blut handelt.
Weiter oben haben wir das Stratum lucidum, auch bekannt als die Glanzzellschicht. Diese kommt nur in der Leistenhaut vor, nicht in der Felderhaut.
Bei einer Dicke von etwa 3 bis 5 Zellenreihen könnte man meinen, dass es gut sichtbar sein sollte, wie das Stratum granulosum, aber obwohl es die gleiche Anzahl von Zellen dick ist, sind die Keratinozyten hier flacher und die Schicht lässt sich nicht gut mit Hämatoxylin oder Eosin anfärben, sodass das Stratum lucidum schwer zu erkennen ist. Wir haben es grün markiert, um es deutlicher zu machen.
Die Hauptmerkmale der Stratum lucidum sind, dass die Keratinozyten nicht klar abgrenzbar sind und kein dunkles, körniges Aussehen haben.
Dafür sind die Schichten etwas heller und klarer und farblich einheitlicher.
Der Farbunterschied ist leichter zu erkennen, wenn wir ein wenig heranzoomen. Ein Teil des Stratum lucidum ist als Hilfe noch grün markiert. Schauen wir aber hier, können wir über den dunklen Zellen des Stratum granulosum eine dünne Schicht von einheitlicher rosa Farbe aufweist, die einen etwas helleren Farbton hat als die darüber liegende Schicht. So könnt ihr das Stratum lucidum erkennen. Keine Sorge, wenn ihr das auf Anhieb nicht sehen könnt, aber versucht es auf jeden Fall nochmal. Die Unterscheidung zwischen feinen Farbunterschieden ist nämlich eine wichtige Fähigkeit in der Histologie und lässt sich durch Übung deutlich verbessern.
Die Keratinozyten nähern sich nun dem Ende ihrer Reise. Jetzt werden sie in das Stratum corneum geschoben. Bei Felderhaut ist das Stratum corneum nur wenige Zellen dick, aber bei der Leistenhaut, wie wir sie hier haben, kann es über 30 Zellreihen dick sein.
In dieser Schicht sind die Keratinozyten tot und vollständig verhornt, aber das macht sie perfekt für ihre Schutz- und Abdichtungsfunktion. Je mehr ein Hautbereich Reibungskräften ausgesetzt ist, desto dicker ist das Stratum corneum.
Hier haben wir einige der Hautzellen hervorgehoben. In dieser Schicht der Epidermis können die Keratinozyten auch als Hornzellen bezeichnet werden, was sie als biologisch tot erklärt, ohne die Möglichkeit weiterer synthetischer Funktionen. Diese Merkmale unterscheiden Hornzellen von Keratinozyten.
Wenn Hornzellen weiter zur Oberfläche geschoben werden, schilfern sie von der Haut ab und verlassen den Körper.
Wir haben den Weg der Keratinozyten von ihrer Entstehung im Stratum basale bis zu ihrer Abschilferung von der Hautoberfläche nachvollzogen, aber was passiert eigentlich darunter? Jetzt wollen wir zum tiefen Teil der Epidermis zurückkehren und uns nach unten vorarbeiten, beginnend an der dermo-epidermalen Junktions- oder Übergangszone. Die dermo-epidermale Junktionszone ist die Ebene, auf der sich die Epidermis und die Dermis treffen. An dieser Stelle faltet sich die Epidermis um eine Reihe von Papillen von der Oberfläche. „Papille" ist lateinisch für Warze und bezieht sich auf die Form dieser Vorsprünge.
Auf Histologieschnitten sehen diese wie Leisten aus und werden daher als epidermale Leisten oder Reteleisten bezeichnet, die hier deutlich grün hervorgehoben sind. Die Funktion der Leisten ist die Vergrößerung der Oberfläche an der Junktionszone, was den Nährstofftransport verbessert und die Widerstandsfähigkeit gegen Scherkräfte erhöht.
Die Leisten sind bei Leistenhaut tiefer als bei Felderhaut, da Leistenhaut, wie ihr vielleicht schon vermutet habt, resistenter gegen Reibungskräfte sein muss.
Lasst uns jetzt weitermachen und über die Dermis sprechen. Wenn wir unter die Basalmembran gehen, können wir die grün markierte Dermis auf unserer schönen Illustration hier sehen. In diesem Abschnitt werden wir die allgemeine Zusammensetzung der Dermis, gefolgt von ihren Subschichten, nämlich dem Stratum papillare und dem Stratum reticulare, betrachten.
Diese Schicht besteht meist aus Bindegewebe und daher ist die am häufigsten vorkommende Zelle hier der Fibroblast. Der Übergang von Dermis und Subkutis hat keine klare Gewebebarriere, wie die Basalmembran, und ist daher eher ein verschwommener Übergang als eine scharfe Linie.
Lasst uns einen genaueren Blick auf die Schichten der Dermis werfen. Das Stratum papillare, wie auf dieser Abbildung hier zu sehen, ist die oberflächlichere Schicht der Dermis. Sie liegt direkt unter der Basalmembran und macht etwa 20% der Dicke der Dermis aus.
Der Name Stratum papillare kommt daher, dass diese Schicht unter der Dermis Rillen bildet und das ist hier zu sehen. Diese sind auch bekannt als Papillen. Das wiederum bezieht sich auf ihre Form. Der Begriff „Papille" ist, wie ja gerade bereits erwähnt, lateinisch für „Warze”. Sie verbinden sich mit den Epidermisleisten, genau hier.
Die Funktion der Papillen ist es, die Oberfläche der dermo-epidermalen Junktionszone zu vergrößern. Dies führt zu einer erhöhten Diffusionsfähigkeit und einer erhöhten Widerstandsfähigkeit gegen Reibungskräfte. Einige Papillen enthalten Meissner-Körperchen, die wie die Merkelzellen des Stratum basale eine Art von Nervenendigung sind.
Die papilläre Dermis besteht aus lockerem aerolären Bindegewebe. Dies ist eine Art lockeres Bindegewebe, das viele offene Stellen enthält. „Areola" ist lateinisch und bedeutet „kleiner offener Platz”. Diese freien Räume sind mit interstitieller Flüssigkeit gefüllt.
Dieses Gewebe verbindet Strukturen und sorgt gleichzeitig für Dehnbarkeit. Die Flüssigkeitsräume sorgen für eine Abpolsterung.
Im Stratum papillare sind reichlich Blutgefäße vorhanden, die Kapillaren in den Papillen bilden. Diese Kapillaren sind für die Nährstoffversorgung der Epidermis durch Diffusion über die Basalmembran verantwortlich. Diese Funktionen werden alle von der papillären Dermis übernommen. Also, was passiert dann eigentlich in der anderen Schicht der Dermis?
Das Stratum reticulare oder retikuläre Dermis ist die tiefere Schicht der Dermis, die hier zu sehen ist. Sie macht tatsächlich etwa 80% der Dermis aus.
Das Stratum reticulare enthält alle 3 Arten von straffem, unregelmäßigem Bindegewebe, also kollagenes, elastisches und retikuläres Bindegewebe.
Diese Fasern tragen alle dazu bei, der retikulären Dermis Zugfestigkeit und Elastizität zu verleihen. Der Prozentsatz jedes vorhandenen Typs variiert je nach Lage, sodass einige Hautbereiche elastischer oder widerstandsfähiger gegenüber Zugkräften sind.
Es kann schwierig sein, zwischen den beiden Schichten der Dermis in der Histologie zu unterscheiden. Der einfachste Weg dafür ist zu erkennen, dass das Stratum reticulare vergleichsweise weniger Zellen und mehr Fasern aufweist als das Stratum papillare.
Das Stratum reticulare enthält auch Arten von Nervenendigungen, nämlich Vater-Pacini-Körperchen, Meissner-Körperchen, Ruffini-Körperchen und Krause-Endkolben, größere Blutgefäße, Talg- und Schweißdrüsen sowie Haar- und Nagelwurzeln. Alle diese kann man identifizieren und zur Lokalisierung der retikulären Dermis verwenden.
Damit sind wir fertig mit der Dermis. Nun, lasst uns einen genaueren Blick auf die Subkutis werfen, die die grün markierte Schicht auf unserer Illustration hier ist. Hierbei wollen wir einen Blick auf Bindegewebssepten und tiefe Faszien werfen, die eigentlich nicht als Teil der Haut betrachtet werden, aber wir werden sie dennoch abdecken, damit Ihr Euch ein klareres Bild davon machen können, wie die Haut tatsächlich in den Rest der Körperstrukturen übergeht.
Die Subkutis trägt mehrere Namen, neben Subkutis, manchmal auch subkutane Schicht, oberflächliche Faszie oder subkutane Faszie, und wie gesagt, sie wird nicht unbedingt immer als Teil der Haut gezählt.
Diese Schicht besteht hauptsächlich aus Fettgewebe, das um lockeres Bindegewebe herum angeordnet ist. Das Fettgewebe, hier nochmal näher herangezoomt, besteht aus Fettzellen, die als Adipozyten bezeichnet werden.
Die Subkutis hat 4 Hauptfunktionen. Sie erhöht die Beweglichkeit der Haut, sie isoliert, wirkt als Stoßdämpfer und als Energiespeicher.
Die Subkutis enthält Blutgefäße wie die Venolen hier, Lymphgefäße, Nerven und Nervenendigungen, vor allem Vater-Pacini-Körperchen.
Sie ist in der Histologie durch das Vorhandensein dieser Strukturen und durch ihre hellrosa Farbe erkennbar. Die allgemeine Blässe kommt durch den hohen Fettgehalt zustande, da Fettgewebe sich nicht mit Hämatoxylin und Eosin anfärben lässt. Aufgrund ihrer Bindegewebskomponente wird die Subkutis manchmal als subkutane oder oberflächliche Faszie bezeichnet. Sie ist mit der tiefen Faszie darunter verbunden und schickt Bindegewebssepten durch die Dermis. Diese Septen bilden Ankerpunkte für die Bindegewebsfasern der Dermis und erhöhen die Widerstandsfähigkeit des Gewebes weiter.
Wenn wir kurz zu unserer Zeichnung der Hautschichten zurückkehren, sehen wir die tiefe Faszie grün hervorgehoben. Bei dieser handelt es sich um eine Faszie, die die Subkutis von den darunterliegenden Strukturen trennt.
In diesem Fall ist die darunterliegende Struktur ein Muskel, aber es kann auch Knochen, ein Blutgefäß, ein Nerv oder eine andere Struktur oder Gewebe sein, die sich direkt unter der Haut befinden. Denkt daran, dass die tiefe Faszie nicht Teil der Haut ist. Der Grund, warum wir sie dennoch besprechen wollen, ist einfach der, dass die Strukturen in Zusammenhang stehen. So wisst Ihr, wo die Haut auf andere Gewebe des Körpers trifft. Die tiefen Faszien umhüllen alle Muskeln, Knochen, Blutgefäße und Nerven im Körper. Sie gehen in die Bindegewebsschichten all dieser Strukturen über, wie z.B. dem Epimysium, dem Perimysium und dem Endomysium der Muskeln und dem Periost und des Knochens. Anschließend vereinigen sich Fasern der tiefen Faszie und bilden Bänder, Sehnen und Aponeurosen.
Eine Faszie ist avaskulär, aber stark innerviert, weshalb sie bei akuten und chronischen Verletzungen schmerzen kann. Außerdem ist sie für die Propriozeption zuständig, also die Fähigkeit, die Position unseres Körpers wahrzunehmen, ohne zu schauen. Die Propriozeption der Faszien, Sehnen und Bänder, die wir gerade genannt haben, wieder zu trainieren ist ein wichtiges Ziel der Physiotherapie nach einer Verletzung und ist wichtig, um eine erneute Verletzung zu vermeiden.
Lasst uns nun über die verschiedenen Arten von Haut sprechen.
Wie ich zu Beginn des Tutorials kurz erwähnt habe, sind die beiden Arten von Haut, die Leistenhaut und die Felderhaut.
Beginnen wir mit der Leistenhaut, also die Art von Haut, die wir bisher im gesamten Tutorial als Beispiel verwendet haben. Hier seht ihr einen histologischen Schnitt von Leistenhaut, den wir für den Großteil dieses Tutorials verwendet haben. Leistenhaut findet man an Stellen im Körper, an denen Reibungskräfte auftreten.
Daher ist sie beispielsweise an den Fußsohlen, den Fingerspitzen und den Handflächen vorhanden.
Außerdem weist die Leistenhaut mehr Nervenendigungen auf und ist daher besser darin, Empfindungen wahrzunehmen, als Felderhaut. Das ist sinnvoll, wenn man bedenkt, dass sich Bereiche mit Leistenhaut an den Stellen befinden, die wir am häufigsten für die Interaktion mit der Welt um uns herum verwenden.
Ihre äußerste Schicht, das Stratum corneum, ist deutlich dicker als die der Felderhaut und sie hat außerdem eine zusätzliche Schicht, das Stratum lucidum.
Das Stratum spinosum ist ebenfalls dicker, um zusätzlichen Schutz und Elastizität zu bieten. Ein weiterer Unterschied ist, dass Leistenhaut eine dünnere Dermis hat, aber ausgeprägtere dermale Papillen und epidermale Leisten, daher auch der Name Leistenhaut.
Und wenn das noch nicht genügt, dann kann man Leistenhaut auch noch durch die vorhandenen Strukturen unterscheiden. Zum Beispiel enthält Leistenhaut viel mehr Nervenendigungen und viel mehr ekkrine Drüsen, eine der beiden Arten von Schweißdrüsen.
Leistenhaut enthält dagegen keine apokrinen Drüsen, die andere Art von Schweißdrüsen, Haare oder Talgdrüsen. Lasst uns nun zum Vergleich einen Blick auf die Felderhaut werfen.
Dieser Schnitt, der erneut mit Hämatoxylin und Eosin angefärbt wurde, zeigt Felderhaut. Felderhaut bedeckt den Rest des Körpers.
Im Vergleich zur Leistenhaut ist sie aufgrund ihrer Behaarung und der höheren Konzentration an Schweißdrüsen besser bei der Temperaturkontrolle, jedoch insgesamt nicht so gut innerviert.
Im Bild sehen wir, dass die rosafarbene äußere Schicht, das Stratum corneum, viel dünner ist, an den meisten Stellen nur ein paar Zellen dick.
Die Dermis ist viel dicker. Die Subkutis ist daher auf diesem Abschnitt nicht einmal sichtbar.
Auch die dermalen Papillen und Epidermalleisten sind viel kleiner oder gar nicht vorhanden, wie es hier der Fall ist.
Die Felderhaut hat außerdem nur 4 Schichten in der Epidermis, da ihr das Stratum lucidum fehlt.
Auch das Stratum spinosum ist sichtbar dünner.
Die Felderhaut enthält Haare und die damit verbundenen Muskeln, apokrine Schweißdrüsen und Talgdrüsen. Ekkrine Drüsen und Nervenendigungen sind zwar in geringerer Anzahl als bei Leistenhaut, aber dennoch vorhanden.
Nun solltet ihr gut gerüstet sein, um zwischen Leisten- und Felderhaut zu unterscheiden.
Nun, lasst uns einen Blick auf die verschiedenen Zelltypen werfen, die in den einzelnen Schichten zu finden sind.
Auch hier beginnen wir mit der äußersten Schicht, der Epidermis, und arbeiten uns nach unten vor. Betrachten wir zunächst die Zelltypen in der Epidermis, zu denen Keratinozyten, Basalzellen, Melanozyten und Langerhans-Zellen gehören.
Keratinozyten, die wir hier sehen können, sind die, die am häufigsten vorkommen. Sie machen 90% der Zellen der Epidermis aus. Wir haben nur einige wenige im Stratum spinosum hervorgehoben, aber die meisten Zellen auf dem Bildschirm sind Keratinozyten.
In verschiedenen Phasen ihres Lebenszyklus können Keratinozyten mit zwei weiteren Namen bezeichnet werden. Körnerzellen, die hier in grün dargestellt sind, ist der Name für Keratinozyten, die durch das Stratum granulosum aufsteigen. Dies bezieht sich auf ihr körniges Aussehen, das durch das Vorhandensein von Keratohyalingranula in ihrem Zytoplasma verursacht wird. Diese Granula, wie bereits erwähnt, helfen den Zellen, die nächste Art von Keratinozyten zu werden, auch bekannt als Hornzellen, die hier sichtbar sind.
Hornzellen sind Keratinozyten, die abgestorben sind und in die Schicht darüber eingewandert sind. Mit anderen Worten: sie sind Keratinozyten im Stratum corneum.
Sie sind terminal differenzierte Keratinozyten, d.h. sie stellen die Endform der Keratinozyten dar.
Eine Hornzelle ist tatsächlich biologisch tot, da sie keine synthetische Aktivität hat. Der Grund dafür ist, dass sie ihren Kern und ihre Organellen verloren hat. Hornzellen sind durch spezielle Zell-zu-Zell-Verbindungen miteinander verbunden, die durch das Aufsteigen der Zellen in höher gelegene Schichten degradieren. Schließlich kommt es zur Abschilferung der Zellen, das heißt sie lösen sich von der Haut ab in die Umwelt.
Und so endet die Geschichte der Keratinozyten. Kommen wir nun zur Mutterzelle der Keratinozyten, der Basalzelle, von denen einige hier grün hervorgehoben sind. Diese existieren ausschließlich im Stratum basale der mit der Basalmembran verbundenen Epidermis.
Tatsächlich handelt es sich bei den Basalzellen um Stammzellen, die säulenförmig aussehen.
Basalzellen können sich vermehren, d.h. eine Basalzelle kann sich in zwei Basalzellen teilen und sich weiter zu Keratinozyten differenzieren, d.h. eine Basalzelle kann zu einem Keratinozyten werden. Die Proliferation gibt der Haut die Fähigkeit zur Regeneration, was ihr zum Beispiel ermöglicht, nach kleineren Hautverletzungen ohne Narbenbildung zu heilen.
Da die Epidermis avaskulär ist, können die Basalzellen nur durch Diffusion über die Basalmembran Nährstoffe aufnehmen und Abfälle entfernen.
Die nächste Zelle, die wir uns ansehen wollen, ist der Melanozyt, den ihr hier auf dieser Abbildung sehen könnt. Diese Zellen finden sich ebenfalls im Stratum basale, haben aber Dendriten, lange Ausläufer der Zellmembran, die bis in das Stratum spinosum und Stratum basale reichen. Wie auf dem Bild gezeigt, sind sie seltener als Keratinozyten und Basalzellen.
Melanozyten sind für die Melaninsekretion verantwortlich. Das ist das Pigment, das Euch eine Bräune verleiht. Melanozyten besitzen ein blasses Zytoplasma und einen dunklen Kern in der Hämatoxylin- und Eosinfärbung.
Melanin kann fast die gesamte UV-Strahlung, die auftrifft, ableiten, so dass es die DNA in unseren Hautzellen vor Schäden durch UV-Licht schützt. Melanozyten liefern Melanin an Basalzellen und kernhaltige Keratinozyten in der Epidermis über ihre Dendriten. Wenn Melanin diese Zellen erreicht, sammelt es sich in der Schutzbarriere auf der Seite des Kerns, die der Hautoberfläche am nächsten liegt und den Kern vor UV-Strahlung schützt.
Sommersprossen wie diese, die wir auf unserer Histologie-Folie der Felderhaut gefunden haben, sind nicht-erhabene, hyperpigmentierte Areale auf der Haut, wie diese hier, bei diesem Individuum, die das Ergebnis einer erhöhten Melaninablagerung sind.
Wichtig zu beachten ist dabei, dass die Anzahl der Melanozyten in einer Sommersprosse normal ist. Es ist die Melaninproduktion und -ablagerung, die erhöht ist.
Naevi oder Muttermale, wie sie allgemein bekannt sind, unterscheiden sich von Sommersprossen, da sie erhabene Läsionen mit Melanozyten sind. Muttermale entstehen durch eine erhöhte Anzahl von abnormalen oder normalen Melanozyten.
Altersflecken sind nicht-erhabene, hyperpigmentierte Areale auf der Haut, die in ihrem Aussehen den Sommersprossen ähneln.
Der Unterschied besteht darin, dass Altersflecken aus einer erhöhten Anzahl von Melanozyten entstehen, aber überlassen wir das Detailwissen den Dermatologen.
Kommen wir nun zu der anderen Schutzzelle in der Epidermis, bekannt als Langerhans-Zelle, wie sie auf diesem Bild hier zu sehen ist. Dieser Zelltyp ist eigentlich eine Immunzelle, genauer gesagt eine antigenpräsentierende Zelle, ähnlich wie die dendritischen Zellen anderer Gewebe.
Ihre Aufgabe ist es, Antigene zu erkennen und sie dem Immunsystem zur Analyse zu präsentieren.
Eine Langerhans-Zelle ist in der Hämatoxylin- und Eosin-Färbung an ihrem hellen Zytoplasma und dem dunklen, gut definierten Kern zu erkennen. Diese Eigenschaften stehen in starkem Kontrast zu den umgebenden Keratinozyten mit ihrem rosa Zytoplasma und ihren hellvioletten Kernen.
Diese hier befinden sich im Stratum spinosum, sie können aber in jeder Schicht der Epidermis befinden, mit Ausnahme des Stratum corneum. Diese Eigenschaft ermöglicht es uns, Langerhans-Zellen von Melanozyten zu unterscheiden, da Melanozyten nur im Stratum basale vorhanden sind.
Das sind alle Zelltypen, die die Epidermis zu bieten hat, aber was ist mit der Dermis? Die Dermis hat drei Hauptzelltypen, nämlich Fibroblasten, Adipozyten und Makrophagen. Lasst uns kurz über jeden einzelnen von ihnen sprechen.
Die Fibroblasten sind die am häufigsten vorkommenden Zellen der Dermis. Sie bilden ein Bindegewebsskelett, das die Basalmembran der Epidermis mit der Subkutis verbindet.
Dieses Fasernetzwerk, das sie weben, bietet eine Struktur für die Zellen, Gefäße und Nerven der Dermis, an die sie sich binden können. Dadurch wird sie sehr widerstandsfähig gegen Zugkräfte und außerdem dehnbar, sodass die Haut bis zu einem gewissen Grad verschieblich und dabei gleichzeitig resistent gegenüber Reibungskräften ist.
Adipozyten oder Fettzellen ordnen sich um das Bindegewebe herum an. Sie bieten einen geringen Grad an Polsterung und Isolierung. Wie alle Fettzellen wirken auch die Adipozyten der Dermis als Energiespeicher.
Makrophagen sind wie die Langerhans-Zellen der Epidermis antigenpräsentierende Zellen des Immunsystems. Sie sind über die gesamte Dermis verstreut, um alles zu untersuchen, was in diese Schicht eindringt.
Nun zu unserer letzten Schicht, der Subkutis, die wir hier hervorgehoben sehen können. Ihr werdet Euch freuen zu hören, dass die Subkutis die gleichen Zellen hat wie die Dermis. Also, wie wir gerade gesehen haben, Fibroblasten, Adipozyten und Makrophagen. Der Unterschied besteht darin, dass Adipozyten, anstelle von Fibroblasten, der am häufigsten vorkommende Zelltyp in dieser Schicht sind.
Das zeigt, dass die Subkutis in erster Linie ein Fettspeichergewebe ist. Die tatsächliche Zusammensetzung der Subkutis variiert je nach Körperregion und Person. Je dicker eine Person ist, desto größer werden die Adipozyten, die Anzahl an Adipozyten bleibt jedoch gleich.
Aber genug über die einzelnen Zellen. Lasst uns weitermachen und die Hautanhangsgebilde besprechen.
Dazu gehören Venolen und Arteriolen, Lymphgefäße, Haarfollikel, Talgdrüsen, Schweißdrüsen, Hautporen, Bindegewebssepten, Nerven und Nervenendigungen.
Letztere können wir in 5 verschiedene Typen unterteilen: Merkelzellen, Meissner-Körperchen, Ruffini-Körperchen, Krause-Endkolben und Vater-Pacini-Körperchen. Das klingt erstmal ziemlich viel, ist es aber gar nicht. Sobald wir uns einen Überblick verschafft haben, werdet ihr ein umfassendes Bild davon haben, was in eurer Haut vor sich geht.
Also beginnen wir mit dem ersten Punkt unserer Liste: den Venolen.
Diese sind kleine Venen, die Blut aus den Kapillaren transportieren. Mehrere Venolen verbinden sich zu Venen.
Dieses Bild zeigt eine Venole im Querschnitt. Hier ist das Lumen der Venole, wo das Blut fließt, und das sind die Zellen der Gefäßwand, die diese gut abgegrenzte Linie zum Lumen hin bilden. Tatsächlich gibt es sogar noch einige rote Blutkörperchen im Lumen drin. Ihr könnt sie hier oben sehen.
Venolen befinden sich in der Subkutis. Könnt Ihr euch daran erinnern, wie man die Subkutis identifiziert und sie hier erkennt? Ihr könnt gerne das Tutorial anhalten und euch testen. Richtig, wenn ihr euch erinnert, ist die Subkutis vor allem ein Speicher von Fettgewebe, so dass ihr in der Lage sein solltet, die Subkutis durch die zahlreichen Adipozyten zu identifizieren.
Arteriolen transportieren Blut von den Arterien zu den Kapillaren und haben einen ähnlichen Durchmesser wie die Venolen.
Arteriolen haben eine dickere Gefäßwand, aber wie wir auf unserer Abbildung hier sehen können, verlaufen sie auch in der Subkutis, sodass es in der Regel sehr schwierig ist, sie von Venolen auf Histologieschnitten zu unterscheiden.
Nun zu einem anderen Gefäß. Lymphgefäße transportieren Lymphe aus dem extrazellulären Raum in Geweben. Lymphe ist die extrazelluläre Flüssigkeit, die ihre Zeit im Gewebe vollbracht hat und nun in ein Lymphgefäß drainiert wurde und auf dem Weg zurück in den Blutkreislauf ist.
Nächster Halt, Haare. Haare sind, Überraschung, in der behaarten Haut vorhanden. Wir schauen natürlich wieder auf unsere schematische Darstellung der Haut und die Haarfollikel sind in grün hervorgehoben.
Haarfollikel sind der Teil der Haarfaser unter der Haut.
Die hier grün markierten Haarschafte, sind der Teil der Haarfaser über der Haut.
Das Haar besteht aus Keratinsträngen. Der sichtbare Schaft enthält nur biologisch abgestorbenes Gewebe, während der Haarfollikel die Haarmatrix enthält. Hier befinden sich die spezialisierten haar-bildenden Stammzellen, die so genannten Trichozyten.
Die Matrix ist um die Papille herum vorhanden und sorgt für eine reiche Durchblutung.
Die Papille sitzt tief in der Haut auf Höhe der Dermis oder der Subkutis.
Wenn wir uns eine Mikroskopaufnahme des Haarfollikels ansehen, können wir sehen, dass das Haar in der Histologie einige Unterscheidungsmerkmale aufweist. Auf diesem Bild haben wir ein Haar im Querschnitt eingefangen und schauen in den Follikel hinunter. Erstens sieht es einfach ganz anders aus. Wenn wir am Rand dieser Region hier beginnen sehen wir, dass es ein gut abgegrenztes Areal ist, das von einem Ring aus Zellen und Bindegewebe umgeben und abgegrenzt wird. Wir hatten ja bereits gesagt, dass das Lumen von der Epidermis ausgekleidet ist. Das ist die Epidermis. Der Bindegewebsring ist die Basalmembran und der Zellring ist die Basalschicht. Die Zellen sind weniger verhornt als an der Hautoberfläche, sodass das Stratum corneum weniger dick ist.
Nun zu dieser seltsamen Struktur in der Mitte. Dies ist ein Haarfollikel, den wir durch den blassen Kern identifizieren können und der von pigmentierten Zellen mit verwischt wirkenden Kernen umgeben ist. Diese verwischt aussehenden Kerne deuten darauf hin, dass die Zellen faseriger Natur sind. Das Pigment ist Melanin, das in drei Arten vorkommt und die verschiedenen Arten erklären die verschiedenen Haarfarben.
Eine weitere Möglichkeit, Haarfollikel zu identifizieren, ist die Suche nach den Musculi arrectores pilorum, die in unserer Abbildung hier grün markiert sind. Dies sind Muskeln in der Hautschicht, die sich an der Basalmembran ansetzen und bis zur Basis der Haarfaser laufen. Sie sind glatte Muskeln, die durch sympathische Nerven innerviert werden und dafür verantwortlich sind, dass unsere Haare sich aufrichten.
Nun, lasst uns weitermachen mit den Talgdrüsen. Diese Drüsen, die wir hier in grün sehen, sind meist mit einem Haarfollikel assoziiert und finden sich daher eher in der behaarten Haut. Sie sind jedoch auch in einigen kahlen Hautpartien in geringerer Anzahl vorhanden.
In ihrer Histologie ähneln sie einer großen Schale von luftigen Zellen, wie hier gezeigt. Ihre Rolle ist es, Talg zu sezernieren. Talg wird aus Zellen hergestellt, die in der Talgdrüse produziert werden und geplatzt sind. Es ist eine ölige wachsartige Substanz, die entwickelt wurde, um die Hautoberfläche und die Haarfasern zu schützen und wasserdicht zu machen. Habt Ihr jemals gedacht, dass ihr fettiges oder trockenes Haar habt? Diese Drüsen sind schuld daran.
Lasst uns jetzt über eine andere Art von Drüse sprechen, nämlich die Schweißdrüse. Schweißdrüsen gibt es in zwei Arten: ekkrine, wie die hier gezeigte und apokrine.
Diese schematische Darstellung zeigt die dreidimensionale Struktur der Schweißdrüsen. Sie bestehen aus einem Schlauch, der zu einer Art Knäuel aufgewickelt ist. Am Rand dieser Schemazeichnung sehen wir hier, wie dies im Querschnitt aussieht, so wie wir es dann unter dem Mikroskop sehen. Dieses schlauchartige Erscheinungsbild steht im Gegensatz zum schalenartigen Erscheinungsbild der Talgdrüsen.
Jede Art von Schweißdrüsen sezerniert ein anderes Sekret, aber beide geben ihre Sekrete über Poren wie diese an die Haut ab. Das ist das Lumen, um das sich die wenigen Talgdrüsen herum versammelt haben und eine ekkrine Schweißdrüse hier unten. Beachtet den Unterschied zwischen dem Erscheinungsbild der Talgdrüsen und dem einer Ansammlung von Schläuchen ähnelnden Erscheinungsbild der ekkrinen Schweißdrüse.
Hier ist ein weiteres Beispiel für eine ekkrine Schweißdrüse in der Histologie. Diese Drüsen sind im ganzen Körper vorhanden und für die Thermoregulation verantwortlich. Das tun sie, indem sie verdünnte Natriumchloridlösung absondern, die außerdem hilft, den pH-Wert der Haut zu erhalten.
Ekkrine Drüsen kommen in der Dermis vor und sind nicht mit Haarfollikeln assoziiert.
Die jetzt hier grün markierte apokrine Schweißdrüse ist dagegen immer mit einem Haarfollikel assoziiert, der in diesem Fall hier oben zu sehen ist.
Die apokrinen Schweißdrüsen befinden sich in der Übergangszone zwischen Dermis und Subkutis und kommen nur in den Axillae oder Achseln, den Areolae um die Brustwarze, also den Warzenvorhöfen, dem Damm, also dem Bereich zwischen Genitalien und Anus, den Gehörgängen und den Augenlidern vor.
Sie werden erst in der Pubertät aktiv und sind für die Nährstoffversorgung unserer Hautflora, also der guten Bakterien, und die Pheromonproduktion verantwortlich. Apokrine Drüsen sind der Grund für unseren natürlichen Duft, aber auch für unangenehmen Körper- oder Schweißgeruch.
Kommen wir zur nächsten Struktur. Hier seht Ihr einen peripherer Nerv in grün, der in der Subkutis verläuft.
Periphere Nerven leiten Empfindungen von Rezeptoren und senden Signale an Muskeln.
Sie sind in der Histologie dadurch erkennbar, dass sie ein gut umschriebenes Bündel aus Nervenfasern sind, wie wir auf unserem Bild hier sehen können. Außerdem sind sie von einer Bindegewebsscheide ummantelt. Die Bindegewebshülle ist das „Epineurium”, während das Nervenfaserbündel den „Nervenfaszikel” darstellt. Der Faszikel ist durch die Perineuralscheide, die den Faszikel eng umgibt, gut abgrenzbar.
Größere Axone werden von einer Myelinscheide aus Schwann-Zellen umschlossen. Die Axone sind als dieser dunklere Punkt in einem hellen Areal gut zu erkennen. Der Punkt ist das Axon und das freie Areal ist die Myelinscheide. Die Kerne innerhalb des Faszikels sind die Kerne von Gliazellen oder Schwannzellen.
Wir haben bereits erwähnt, dass periphere Nerven Empfindungen leiten. In der Haut kommen sensorische Signale von spezialisierten Nervenendigungen. Es gibt eine Vielzahl von Nervenendigungen in der Haut und sie lassen sich in fünf Arten einteilen. Von oberflächlich bis tief, sind das Merkelzellen, Meissner-Körperchen, Ruffini-Körperchen, Krause-Endkolben und Vater-Pacini-Körperchen. Jede lässt uns einen anderen Aspekt der Berührung wahrnehmen, sodass es sich lohnt, jede für sich näher zu betrachten.
Beginnen wir mit den Merkel-Zellen. Wenn ihr ein wachsames Auge habt, werdet ihr vielleicht feststellen, dass dieses Bild das gleiche wie das für die Melanozyten ist. In der Praxis ist es nicht möglich, zwischen Melanozyten und Merkelzellen in einer Hämatoxylin- und Eosinfärbung zu unterscheiden, so dass es sich hier um Melanozyten oder Merkelzellen handeln könnte. Auch wenn Melanozyten häufiger und damit wahrscheinlicher sind, sind Merkelzellen oval geformt mit einem hellen Zytoplasma und einem dunklen Kern.
Sie sind nur in haarloser Haut zu finden, besonders in den Fingerspitzen.
Ihre spezielle Funktion als Nervenendigungen ist es, leichte Berührungen zu spüren.
Etwas tiefer, gibt es die Meissner-Körperchen. Dieser mit Hämatoxylin und Eosin gefärbte Schnitt zeigt das Körperchen ziemlich deutlich.
Diese Nervenendigungen, die fast ausschließlich in unbehaarter Haut vorkommen, befinden sich in den dermalen Papillen.
Sie sind klassischer Weise eiförmig, wobei das spitze Ende in Richtung Hautoberfläche zeigt.
Sie haben außerdem eine lamellare Erscheinung, d.h. sie wirken geschichtet.
Meissner-Körperchen ermöglichen uns ebenfalls die Wahrnehmung leichter Berührung.
Die Ruffini-Körperchen erkennen ein anderes Gefühl, oder besser gesagt, zwei Empfindungen - Hautdehnung und Temperatur.
Jedes Ruffini-Körperchen ist eine spindelförmige Anordnung eines Nervs in der Dermis und kommt besonders häufig in den Fingerspitzen vor. Man nimmt an, dass sie das Erkennen von Objekten oder Oberflächen, die über die Haut gleiten, ermöglichen.
Bleiben wir in der gleichen Hautschicht, dann begegnen uns hier auch noch die Krause-Endkolben, die ebenfalls in der Dermis lokalisiert sind.
Im Gegensatz zu Ruffini-Körperchen sind die Krause-Endkolben überall im Körper zu finden. Sie sind nicht einmal auf die Haut beschränkt. Diese Aufnahme stammt von der Epiglottis im Rachen.
Krause-Endkolben werden aufgrund ihrer kolbenartigen Form auch als bulboide Körperchen bezeichnet. Auf histologischen Schnittbildern hängt die Form davon ab, wie sie angeschnitten wurden. Sie können kolben- oder kreisförmig erscheinen, wie es hier eher der Fall ist.
Sie erfassen Temperaturen, reagieren jedoch empfindlicher auf Kälte. Kleiner Fun-fact: Krause-Endkolben gelten als verantwortlich für ein kühles oder frisches Geschmackserlebnis, wie z.B. den Geschmack, den man schmeckt, wenn man Minze isst. Sie können außerdem unseren Geschmackssinn modulieren und dazu beitragen, dass einige Lebensmittel bei unterschiedlichen Temperaturen besser schmecken.
Nun zur letzten Art von Nervenendigung, dem Vater-Pacini-Körperchen. Dies sind die am tiefsten gelegenen Nervenendigungen in der tiefen Dermis und Subkutis.
Sie sind außerdem auch die größten, aber in ihrer Anzahl am wenigsten vorkommenden, obwohl sie über die gesamte Haut verteilt sind. Hier trifft die Dermis auf die Subkutis, sodass wir sehen können, dass das Vater-Pacini-Körperchen sehr tief in der Dermis sitzt.
Vater-Pacini-Körperchen können schwer zu erkennen sein, aber man erkennt sie durch ihre ovale Form und ihr lamellenartiges Erscheinungsbild. Die Gesamtstruktur ist in einer Kapsel eingeschlossen und das ist auf unserer Mikroskopaufnahme hier grün hervorgehoben. Erinnert ihr euch, dass wir vorhin über Lamellenkörper gesprochen haben und wie das Wort „Lamelle“ lateinisch für dünne Platte ist? Vater-Pacini-Körperchen erscheinen lamellar, weil sie diese ähnliche Erscheinung und Anordnung aufweisen.
Auf dieser Zeichnung eines Vater-Pacini-Körperchens sehen wir, dass es aus einem einzigen Nervenende besteht, das von konzentrischen Schichten aus Bindegewebe bedeckt ist. Warum diese komplexe Struktur? Diese Struktur macht das Vater-Pacini-Körperchen äußerst sensibel. So ist es in der Lage Vibrationen der Haut zu spüren und feine Vibrationen mehrere Zentimeter weit weg zu erkennen. Ziemlich beeindruckend, da es nur etwa einen Millimeter groß ist. Die Erkennung von Vibrationen ermöglicht es uns, Beschaffenheiten von Oberflächen zu unterscheiden.
Bevor wir das Tutorial beenden, lasst uns ein klinisches Bild besprechen, bei der Vorwissen über die Haut für den Pathologen oder die Pathologin von großer Bedeutung ist.
Das Melanom ist eine Art von Hautkrebs.
Es entsteht durch unkontrolliertes Wachstum von Melanozyten im Stratum basale. Zunächst sieht es aus wie ein Muttermal, erhaben und pigmentiert.
Bevor wir uns ein klinisches Bild davon ansehen, lasst uns einen Blick darauf, wie ein Pathologe oder eine Pathologin das Ganze unter dem Mikroskop sehen würde. Das hier ist ein Schnitt von der Haut am Oberschenkel. Das weißere, gut abgegrenzte Areal hier scheint die Form des Gewebes um ihn herum zu verzerren, ein wenig wie ein Wurmloch oder so. Das ist das Melanom. Es ist nicht pigmentiert, denn wenn wir uns zurückerinnern, haben wir gesagt, dass Melanozyten die Produzenten von Pigmenten sind, aber selbst nicht pigmentiert werden. Stattdessen gibt jeder dieser Melanozyten, die noch Melanin produzieren, Melanin an die umgebenden Keratinozyten und Basalzellen ab, und das ist es, was zu dem pigmentierten Aussehen führt, das mit bloßem Auge auf der Haut zu sehen wäre. Die Überwucherung der Melanozyten bewirkt, dass der Bereich erhaben wird und so im Erscheinungsbild einem Muttermal ähnelt.
Hier ist das Erscheinungsbild, von dem wir sprechen. Dies ist ein Foto eines Melanoms, kurz vor der chirurgischen Entfernung. Diese Linie hier, die es wie ein Auge aussehen lässt, markiert, wo der Chirurg entlang schneiden wird. Diese Form wird gewählt, da sie nach der Entfernung des Melanoms ein dichteres Zunähen der Haut ermöglicht und eine schönere Narbe hinterlässt und damit ist hoffentlich diese potenziell lebensbedrohliche Erkrankung für den Patienten geheilt.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass wir heute die Histologie der Haut besprochen haben.
Nun, da wir am Ende des Tutorials angelangt sind, lasst uns noch einmal all die Dinge zusammenfassen, über die wir heute gesprochen haben. Wir haben die Funktionen der Haut abgedeckt, zu denen der Schutz vor Traumata, Infektionen und UV-Strahlung, die Regulierung von Temperatur und Wassergehalt, die Synthese des Hormons Vitamin D und die Wahrnehmung und Interaktion mit der Umwelt gehören.
Dann haben wir die Schichten der Haut besprochen, nämlich die Epidermis, die äußerste Schicht, die Dermis und die Subkutis, die innerste Schicht.
Wir haben außerdem auch über die Schichten innerhalb jeder dieser Schichten gesprochen. In der Epidermis, der Leistenhaut, befinden sich das Stratum corneum, das Stratum lucidum, das Stratum granulosum, das Stratum spinosum und das Stratum basale, alle oberhalb der Basalmembran.
Als wir dann in die Dermis eingetaucht sind, haben wir die beiden Schichten - das Stratum papillare, das ungefähr alles über dieser Linie einschließt, und das Stratum reticulare, alles unterhalb unserer gedachten Linie.
Zusätzlich haben wir uns noch angesehen, wie die Haut durch die tiefe Faszie hier unten mit dem darunterliegenden Gewebe verbunden ist.
Wir haben auch die zwei Arten von Haut angesehen: die Leistenhaut hier und die Felderhaut hier.
Dann haben wir die Zellen in der Haut besprochen. In der Epidermis haben wir Keratinozyten, Hornzellen, Körnerzellen, Basalzellen, Melanozyten, und Langerhans-Zellen.
In der Dermis und Subkutis, die wir jetzt grün markiert haben, finden sich Fibroblasten, Adipozyten und Makrophagen.
Wir haben dann die Vielzahl an Hautanhangsgebilden innerhalb der Haut besprochen, darunter Venolen und Arteriolen, Lymphgefäße, Haarfollikel, Talgdrüsen, Schweißdrüsen, Hautporen, Bindegewebssepten, Nerven und Nervenendigungen.
Und damit sind wir fertig! Wir hoffen, dass euch dieses Tutorial gefallen hat und wünschen euch viel Erfolg für euren Histologie-Kurs. Bis zum nächsten Mal!