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Arterien, Venen und Nerven der unteren Extremität

In diesem Video erfährst du, welche Arterien für eine reibungslose Versorgung der Hüfte, des Oberschenkes, des Unterschenkels und des Fußes sorgen.
Nerven und Gefäße der unteren Extremität

Für einen gesunden Menschen ist es in der Regel nichts besonderes, dass er gehen, stehen und springen kann. Aber all das wäre unmöglich ohne die außergewöhnlichen Fähigkeiten unserer Beine. Die Bewegungen, die die Beine ausführen können, sind perfekt aufeinander abgestimmt und koordiniert. Sie funktionieren im besten Fall reibungslos. Hauptverantwortlich dafür ist eine komplexe Anatomie, zu der selbstverständlich auch die Gefäß-Nerven-Versorgung gehört.

Man teilt die unteren Extremitäten in die folgenden Abschnitte auf:

Auf dieser Seite wird es um die Arterien, Venen und die Nerven der unteren Extremitäten gehen. Dabei gehen wir nacheinander vor und schauen uns jeden anatomischen Abschnitt der unteren Extremität einzeln an.

Kurzfakten zu den Gefäßen und Nerven der unteren Extremität
Arteria femoralis Sie ist die größte Arterie, die die gesamte untere Extremität mit sauerstoffreichem Blut versorgt.
Zu ihren Ästen gehören: A. epigastrica superficialis, A. circumflexa ilium superficialis, A. pudenda externa superficialis und profunda, A. femoralis profunda, A. descendens genus
Arterien Hüfte und Oberschenkel: A. femoralis, Aa. gluteae (superior und inferior), A. obturatoria, A. profunda femoris, A. descendens genus
Knie und Unterschenkel: A. poplitea, A. superior medialis genus und lateralis genus, A. inferior medialis genus und lateralis genus, A. tibialis anterior und posterior, A. malleolaris anterior medialis und lateralis, A. fibularis (peronea)
Sprunggelenk und Fuß: Aa. malleolares anterior und posterior, A. dorsalis pedis, Aa. plantares medialis und lateralis, Aa. tarsales medialis und lateralis, A. arcuata, Aa. metatarsales dorsales, Arcus plantaris profundus, Aa. metatarsales plantaris
Venen Oberflächliches Venensystem: Rete venosum dorsale pedis, Arcus venosus dorsalis pedis, Vv. marginales,  Vv. metatarsales -> V. saphena parva  -> V. poplitea und V. saphena magna -> V. femoralis
Tiefes Venensystem: Vv. digitales plantares, Vv. metatarsales -> Arcus venosus plantaris pedis und arcus venosus dorsalis pedis -> Vv. tibialis (anterior, posterior) and V. fibularis -> V.  poplitea -> V. femoralis
Nerven
Die Nerven der unteren Extremität entstammen dem Plexus lumbosacralis.
Hüfte und Oberschenkel: Nn. femoralis, saphenus, cutaneus femoris lateralis und posterior, ischiadicus, obturatorius, gluteus superior und inferior, clunium (superiores, medii, inferiores)
Knie und Unterschenkel: N. obturatorius, fibularis (peroneus) communis und superficalis, fibularis (peroneus) profundus, tibialis
Sprunggelenk und Fuß: Nn. digitales dorsales pedis, Nn. digitales plantares proprii , N. cutaneus dorsalis lateralis, Nn. plantares medialis und lateralis
Inhalt
  1. Arteria femoralis
  2. Arterien
    1. Hüfte und Oberschenkel
    2. Knie und Unterschenkel
    3. Sprunggelenk und Fuß
  3. Venen
  4. Nerven
    1. Hüfte und Oberschenkel
    2. Knie und Unterschenkel
    3. Sprunggelenk und Fuß
  5. Literaturquellen
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Arteria femoralis

Die größte und wichtigste Arterie der unteren Extremitäten ist die Arteria femoralis. Sie gibt eine Vielzahl von arteriellen Ästen ab, die ihrerseits die Haut des Oberschenkels, der Leiste und der Genitalien versorgen.

Außerdem zählen einige Muskeln des Oberschenkels zum Versorgungsgebiet der Arteria femoralis und ihrer unmittelbaren Äste. Zu diesen Ästen der Arteria femoralis gehören die folgenden:

Arterien

Hüfte und Oberschenkel

Neben der Arteria femoralis ziehen noch einige andere wichtige Arterien durch die Hüfte oder den Oberschenkel:

Die beiden Arteriae gluteae (inferior und superior) entspringen aus der Arteria iliaca interna. Sie versorgen den Musculus piriformis, den Musculus quadratus femoris und die Glutealmuskulatur. Darüber hinaus gehören ein Teil der Haut des Oberschenkels und der Gesäßregion zu ihrem Versorgungsgebiet.

Die Arteria obturatoria kommt ebenfalls aus der Arteria iliaca interna und versorgt die Adduktorenloge mit sauerstoffreichem Blut.

Vielleicht erinnerst du dich an das Bild oben, auf dem man gut erkennen konnte, wie die Arteria descendens genus und die Arteria profunda femoris direkt aus der Arteria femoralis entspringen?! Falls nicht, scroll ruhig noch einmal nach oben!

Diese beiden Arterien versorgen diverse Muskeln des Oberschenkels, der Gesäßregion und das Kniegelenk.

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Knie und Unterschenkel

Wir gehen weiter das Bein hinunter und widmen uns den Arterien des Knies und des Unterschenkels. In diesem Bereich findest du folgende Arterien:

  • die Arteria poplitea,
  • die Arteria superior medialis genus und
  • die Arteria superior lateralis genus,
  • die Arteria inferior medialis genus und
  • die Arteria inferior lateralis genus,
  • die Arteria tibialis anterior und posterior,
  • die Arteria malleolaris anterior medialis und lateralis und
  • die Arteria fibularis, beziehungsweise Arteria peronea.


Die Arteria poplitea ist eine Fortsetzung der Arteria femoralis. Sie transportiert das sauerstoffreiche Blut weiter das Bein hinab. Im Bereich des Knies gibt sie die Arteriae superiores et inferiores genus ab, die sich um das Kniegelenk herumwickeln und es mit Blut versorgen.

Weiter kaudal teilt sich die Arteria poplitea dann in die Arteria tibialis anterior und posterior. Diese beiden Arterien verlaufen bis hinunter zum Fuß. Dabei ist die Arteria tibialis anterior vor allem für das vordere (anteriore) Muskelkompartiment verantwortlich.

Die Arteria tibialis posterior versorgt dagegen vor allem die Tibia, den Malleolus medialis und den Calcaneus und die ihn umgebenden Muskeln mit sauerstoffreichem Blut. Hinzu kommen einige der Muskeln des Unterschenkels, die von der Arteria fibularis, einem Ast der Arteria tibialis posterior, versorgt werden.

Sprunggelenk und Fuß

Wir bewegen uns weiter nach kaudal und stoßen als nächstes auf das Sprunggelenk. Es wird von den Arteriae malleolares anterior und posterior und ihren Ästen versorgt.

Im Bereich des Fußes gibt es wieder ein paar mehr Arterien, die wichtig sind:

  • die Arteria dorsalis pedis,
  • die Arteriae plantares (medialis und lateralis),
  • die Arteriae tarsales (medialis und lateralis),
  • die Arteria arcuata,
  • die Arteriae metatarsales dorsales,
  • den Arcus plantaris profundus und
  • die Arteriae metatarsales plantares.

Im Fuß setzt sich die Arteria tibialis anterior in der Arteria dorsalis pedis und die Arteria tibialis posterior in den Arteriae plantares fort. Die Arteriae plantares versorgen dabei die Haut und Muskeln der beiden Seiten des Fußes.

Die Arteria tarsalis, die Arteria arcuata und die Arteriae metatarsales dorsales entstammen alle aus der Arteria dorsalis pedis. Sie versorgen die Metatarsalia, den Musculus extensor digitorum brevis und die Strukturen an der Fußinnenseite. Die Arteriae metatarsales dorsales versorgen zudem auch noch die Zehen über die Arteriae digitales dorsales, ihre Äste.

Der Arcus plantaris profundus versorgt die Fußsohle, also die Unterseite des Fußes. Auch aus ihm entspringen Äste, die die Zehen mitversorgen: die Arteriae metatarsales plantares.

Vertiefe dein Wissen über die Arterien der unteren Extremität mithilfe des folgenden Quizzes:

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Venen

Die venöse Drainage der unteren Extremität wird durch ein oberflächliches und ein tiefes Venensystem gewährleistet. Nochmal zur Erinnerung: der arterielle Blutfluss fließt in aller Regel von zentral nach peripher. Der venöse Abfluss erfolgt allerdings in entgegengesetzter Richtung.

Wir beginnen also am Fuß. Das oberflächliche System der Venen der unteren Extremität beginnt mit dem Rete venosum dorsale pedis und dem Arcus venosus dorsalis pedis. An den Fußrändern verlaufen die Venae marginales und die Venae metatarsales. All diese oberflächlichen Fußvenen schließen sich letztlich zu zwei großen oberflächlichen Beinvenen zusammen: der Vena saphena parva und der Vena saphena magna.

Die Vena saphena parva zieht auf der Rückseite des Oberschenkels nach kranial und mündet in der Kniekehle in der Vena poplitea.

Die Vena saphena magna dagegen verläuft am medialen Rand des Unterschenkels und des Oberschenkels nach kranial. Sie mündet schließlich in die Vena femoralis. In ihrem Verlauf empfängt die Vena saphena magna zudem immer wieder auch Blut aus der Vena saphena parva.

Wie der Name schon sagt, verlaufen die tiefen Venen der unteren Extremität in der Tiefe des Beines. Im Fuß beginnt das tiefe Venensystem mit den Venae digitales plantares und den Venae metatarsales, die in den Arcus venosus plantaris pedis und den Arcus venosus dorsalis pedis fließen. Aus diesen venösen Netzwerken entspringen größere tiefe Beinvenen, deren Namen dann in aller Regel den begleitenden Arterien entsprechen.

Vertiefe dein Wissen über die Venen der unteren Extremität mithilfe des folgenden Quizzes:

Nerven

Hüfte und Oberschenkel

Bisher sind wir ja lediglich auf die Arterien und Venen der unteren Extremitäten und deren Versorgungsgebiete eingegangen. Es fehlen uns noch die wichtigsten Nervenbahnen der unteren Extremität. Alle Nerven in diesem Bereich stammen aus dem Plexus lumbosacralis. Die wichtigsten Nerven der Hüfte und des Oberschenkels haben wir dir hier einmal aufgelistet:

Der Nervus femoralis und der Nervus ischiadicus sind die prominentesten und wichtigsten Nerven des Beines. Die Mehrheit der restlichen Nerven der unteren Extremität kommen ursprünglich aus einem dieser beiden Nerven.

Der Nervus femoralis kommt aus dem Plexus lumbalis (L2-L4) und innerviert diverse Muskeln an der Vorderseite der Hüfte und des Oberschenkels: den Musculus iliacus, den Musculus sartorius und den vierköpfigen Musculus quadriceps femoris.

Der Nervus saphenus ist der größte Ast des Nervus femoralis. Er innerviert die Haut am vorderen und medialen Unterschenkel. Die Nervi cutanei femoris (lateralis und posterior) innervieren dagegen die Haut an der Rückseite des Unterschenkels. Außerdem gehören die Rück- und Außenseite des Oberschenkels und das Perineum zu ihrem Innervationsgebiet.

Der Nervus ischiadicus ist der längste und dickste Nerv des gesamten Körpers. Er stammt aus dem Plexus sacralis (L4-S3) und verläuft auf der Rückseite des Beines hinab bis zum Fuß. Auf seinem Weg zweigen sich diverse andere Nerven von ihm ab. Insgesamt ist er verantwortlich für die Innervation der Haut des lateralen Unterschenkels, der ischiocruralen Muskulatur sowie den Muskeln des Unterschenkels und des Fußes.

Der Nervus obturatorius innerviert die Adduktoren des Oberschenkels sowie die Haut an der Oberschenkelinnenseite.
Die Nervi glutei (superior und inferior) innervieren, wie der Name schon erahnen lässt, die drei Musculi glutei (maximus, medius und minimus). Die Nervi clunium (superiores, medii und inferiores) kommen aus den Spinalnerven der Spinalnervensegmente L1-S3. Auch der Nervus cutaneus femoris posterior enthält Fasern aus denselben Segmenten. Die Nervi clunium und der Nervus cutaneus femoris posterior innervieren zusammen die Haut der Gesäßregion.

Knie und Unterschenkel

Wir bewegen uns weiter nach kaudal und schauen uns die Nerven des Knies und des Unterschenkels genauer an. Das Kniegelenk wird direkt durch Rami articulares des Nervus obturatorius, des Nervus tibialis und des Nervus fibularis/peroneus communis innerviert.

Unterhalb des Knies befindet sich der Unterschenkel. Hier verlaufen die folgenden Nerven:

  • der Nervus fibularis/peroneus communis,
  • der Nervus fibularis/peroneus superficialis,
  • der Nervus fibularis/peroneus profundus und
  • der Nervus tibialis.

Der Nervus fibularis/peroneus communis ist ein Ast des Nervus ischiadicus. Er innerviert das Knie mit drei Rami articulares und die Haut des hinteren und äußeren Unterschenkels durch den Nervus cutaneus surae lateralis, einen seiner Äste.

Im weiteren Verlauf teilt sich der Nervus fibularis/peroneus communis in einen Nervus fibularis/peroneus superficialis und einen Nervus fibularis/peroneus profundus. Diese beiden sind vor allem verantwortlich für die Innervation der lateralen und vorderen Muskelkompartimente des Unterschenkels. Der Nervus fibularis/peroneus superficialis innerviert außerdem die Haut des Fußrückens.

Der Nervus tibialis ist der zweite Ast des Nervus ischiadicus und innerviert das hintere Muskelkompartiment des Unterschenkels. Dazu zählen folgenden Muskeln: der Musculus gastrocnemius, der Musculus popliteus, der Musculus soleus, der Musculus plantaris, der Musculus tibialis posterior, der Musculus flexor digitorum longus und der Musculus flexor hallucis longus.

Sprunggelenk und Fuß

Das Sprunggelenk wird von Rami articulares aus dem Nervus tibialis und dem Nervus fibularis profundus innerviert.

Im Fuß selbst verlaufen eine Vielzahl von Nerven:

  • die Nervi digitales dorsales pedis,
  • die Nervi digitales plantares proprii,
  • der Nervus cutaneus dorsalis lateralis und
  • die Nervi plantares (medialis und lateralis).

Die Nervi digitales dorsales pedis und die Nervi digitales plantares proprii innervieren alle Zehen, während der Nervus cutaneus dorsalis lateralis lediglich die Haut an der Außenseite der kleinen Zehe innerviert. Die Nervi plantares sind Nervenäste des Nervus tibialis und sie innervieren die Haut der vierten und fünften Zehe sowie der Fußsohle. Außerdem sind sie für die motorische Innervation der intrinsischen Fußmuskeln zuständig.

Vertiefe dein Wissen über die Nerven der unteren Extremität mithilfe des folgenden Quizzes:

Nachdem du nun eine Einführung in die Nerven und Blutgefäße der unteren Extremitäten bekommen hast, prüfe und vertiefe dein Wissen doch gleich mithilfe der folgenden Lerneinheiten:

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Kim Bengochea Kim Bengochea, Regis University, Denver
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