Arteria obturatoria
Die A. obturatoria ist ein Ast der Arteria iliaca interna.
Sie tritt im gleichnamigen Canalis obturatorius durch das Foramen obturatum und versorgt hauptsächlich die Adduktoren des Oberschenkels.
Die Arteria obturatoria teilt sich in drei Äste auf, den Ramus acetabularis, Ramus anterior und posterior.
In diesem Artikel gehen wir genauer auf die Anatomie, den Verlauf und die Funktion der Arteria obturatoria ein.
Ursprung | A. iliaca interna |
Äste | R. acetabularis R. anterior R. posterior |
Versorgungs-gebiet | Caput femoris Fossa acetabuli Adduktorenmuskulatur |
Verlauf
Die A. obturatoria stammt aus der A. iliaca interna, welche zusammen mit der A. iliaca externa die beiden Äste der A. iliaca communis bildet.
Die A. iliaca interna versorgt mit ihren Ästen fast ausnahmslos die Organe des Beckens, jedoch nur eingeschränkt die Geschlechtsorgane.
Die A. obturatoria ist ein Gefäß, welches im Gegensatz zu den viszeralen (organnahen), zu den parietalen (wandversorgenden) Ästen der A. iliaca interna zählt und direkt zur Hüfte zieht.
Als Austrittsort aus dem Becken in den Hüftbereich nutzt sie eine kleine Öffnung in der Membrana obturatoria, den Canalis obturatorius.
Der Canalis obturatorius ist am unteren Rand des R. superior ossis pubis (oberer Schambeinast) lokalisiert und ist die einzige Öffnung der Membrana obturatoria, die das Foramen obturatum (zwischen Os pubis und Os ischii) ansonsten komplett verschließt.
Die A. obturatoria wird vom gleichnamigen Nerv bzw. Vene begleitet und somit laufen also insgesamt drei Strukturen durch den Canalis obturatorius.
Nach Durchtritt durch das Foramen obturatum, teilt sich die A. obturatoria in ihre Äste auf.
Zu beachten ist, dass sie - obwohl sie die Adduktorenmuskulatur des Oberschenkels versorgt - nicht im Adduktorenkanal läuft!
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Äste
Ramus acetabularis
Zum einen versorgt die A. obturatoria mit dem Ramus acetabularis teilweise das Caput femoris (Femurkopf) über das Ligamentum capitis femoris. Dieses Band zieht von der Fossa acetabuli (Hüftpfanne) zum Caput femoris.
Ramus anterior und posterior
Zum anderen wird ein Teil der Adduktorenmuskulatur (z.B. M. adductor magnus) des Oberschenkels durch die A. obturatoria über den Ramus anterior und den Ramus posterior versorgt.
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Klinik
In den meisten Fällen existiert eine dünne Anastomose zwischen der A. epigastrica inferior aus der A. iliaca externa und der A. obturatoria, die auf dem Ramus superior ossis pubis verläuft.
In ca. 20% aller Fälle entspringt die A. obturatoria aus der A. epigastrica inferior und hat gar keine direkte Verbindung zur A. iliaca interna.
Diese Variante der Arterienversorgung stellte in der Vergangenheit bei der operativen Versorgung von Leistenhernien ein erhebliches Blutungsrisiko dar, weswegen diese Normvariante auch heute noch die Bezeichnung “Corona mortis” (Krone des Todes) trägt.
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