Video: Was ist ein Nerv?
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Hallo, hier ist Cuco. Herzlich Willkommen bei Kenhub!
In diesem Tutorial wollen wir uns eine ganz allgemeine Frage stellen - Was ist eigentlich ein Nerv? Und welche Merkmale sind typisch für einen ...
Mehr lesenHallo, hier ist Cuco. Herzlich Willkommen bei Kenhub!
In diesem Tutorial wollen wir uns eine ganz allgemeine Frage stellen - Was ist eigentlich ein Nerv? Und welche Merkmale sind typisch für einen Nerven?
Nerven sind ein essentieller Teil des peripheren Nervensystems mit über 100 Milliarden Zellen und dienen der Erregungsweiterleitung. Sie bestehen aus einer Vielzahl gebündelter Nervenfasern und dem sie umgebenden Bindegewebe. Nerven verbinden die Peripherie mit dem zentralen Nervensystem - also mit dem Gehirn und dem Rückenmark. Bevor ihr also spüren könnt, dass eine Fliege auf eurer Hand gelandet ist, musste ein peripherer Nerv die Druckänderung auf eurer Haut wahrnehmen und das an das ZNS weiterleiten.
Als Beispiel seht ihr auf diesem Bild in grün einen sehr prominenten Nerven - den Nervus ischiadicus. Er ist der dickste Nerv im menschlichen Körper. Die Nervenzellen, die man in diesen kabelähnlichen Strukturen finden kann, nennt man auch Neurone. Sie bestehen aus einem großen Zellkörper, auch Perikaryon genannt und vielen Ästen, die auch als Dendriten bezeichnet werden und die dem Signalempfang dienen. An ihren Enden finden sich sog. „spines“, also Dornen, die Andockstellen für Synapsen darstellen.
Das Axon ist ein langer Zellfortsatz, der wie ein Kabel die Weiterleitung von Impulsen bzw. Aktionspotentialen gewährleistet. Axone sind abschnittsweise von Myelinscheiden umwickelt, die sie wie der Mantel eines Stromkabels elektrisch isolieren. Myelinscheiden bestehen aus der fett- und proteinhaltigen Substanz Myelin, die im peripheren Nervensystem von sogenannten Schwann-Zellen gebildet werden. Je dicker diese ist, desto schneller ist die Erregungsleitung. Das bedeutet auch, dass Schäden an dieser Myelinscheide zu Einschränkungen in der Weiterleitung von Informationen führen. Das ist z.B. bei der Multiplen Sklerose der Fall. Hier kommt es zu einer Demyelinisierung der Axone.
Es gibt zwei besondere Arten von peripheren Nerven – Hirnnerven und Spinalnerven.
Als Hirnnerven werden besondere Nerven bezeichnet, die - anders als die Spinalnerven - ihren Ursprung im Gehirn haben. Sie werden entsprechend ihres Austritts aus dem Gehirn von rostral nach caudal nummeriert und gelten als periphere Nerven. Eine Ausnahme bilden die ersten beiden Hirnnerven: der Nervus olfactorius und der Nervus opticus - sie sind Teil des ZNS. Hirnnerven verbinden das Gehirn mit einigen Strukturen am Kopf, Nacken und am Rumpf. Insgesamt gibt es zwölf Hirnnerven auf jeder Körperseite - also zwölf Hirnnervenpaare. Auf dieser basalen Ansicht auf das Gehirn könnt ihr sie alle in gelb markiert sehen.
Die Spinalnerven dagegen entspringen dem Rückenmark zwischen zwei Wirbelkörpern. Die motorische Wurzel bzw. vordere Nervenwurzel, entspringt dem Vorderhorn des Rückenmarks. Das Gehirn oder Rückenmark senden Informationen über diese motorischen Fasern durch die Spinalnerven an die Skelettmuskulatur. Darauf folgt in der Regel dann eine Bewegung. Die sensible Wurzel bzw. hintere Nervenwurzel des Spinalnervs entspringt dem Hinterhorn. Sie liegt im posterioren Bereich des Rückenmarks und enthält sensible Fasern, die Informationen über die Peripherie zurück zum Gehirn transportieren.
Sobald diese beiden Wurzeln aus dem Rückenmark ausgetreten sind, vereinen sie sich zu einem Spinalnerven, der nun als peripherer Nerv gilt. Mehrere Spinalnerven formen wiederum Nervengeflechte, oder Nervenplexus. Bei der Bildung von Nervenplexus geht die streng segmentale Gliederung des Rückenmarks verloren. Es kommt nämlich in der embryonalen Entwicklung zu einer Überlappung und Vermischung der Fasern. Diese Vermischung führt zur Entstehung neuer Nerven, die Anteile mehrerer Rückenmarkssegmente tragen.