Arteria femoralis
Die Arteria femoralis (Oberschenkelarterie) ist die Fortsetzung der A. iliaca externa unterhalb des Leistenbandes. Sie ist ein Leitgefäß und dient somit der Weiterleitung des Blutes in die weiter distal gelegenen Beinarterien.
Ihre Äste versorgen die vordere Bauchwand, die Hüfte, den Oberschenkel und die Haut der äußeren Geschlechtsorgane. In der Klinik wird häufig von der A. femoralis superficialis gesprochen - in Abgrenzung zur tiefen Oberschenkelarterie (A. profunda femoris).
Dieser Artikel erläutert die Anatomie, den Verlauf und die Funktion der Arteria femoralis.
Ursprung | A. iliaca externa |
Versorgungsgebiet | vordere Bauchwand, Hüfte, Oberschenkel, Haut der äußeren Geschlechtsorgane |
Äste | A. epigastrica superficialis A. circumflexa ilium superficialis Aa. pudendae externae A. profunda femoris A. descendens genus |
Verlauf und Topographie
Unterhalb des Leistenbandes wird die A. iliaca externa als A. femoralis bezeichnet. Hier tritt sie durch die Lacuna vasorum und liegt auf dem Pecten ossis pubis. Im Oberschenkel zieht sie eingebettet in der Muskulatur weiter nach kaudal (medial Adduktorenmuskulatur, lateral M. iliopsoas und M. quadriceps femoris).
In der Mitte des Oberschenkels verläuft sie hinter dem Septum intermusculare vastoadductorium in den Adduktorenkanal (Canalis adductorius) und gelangt so auf die Rückseite des Oberschenkels. Kaudal verlässt sie den Kanal wieder durch den Hiatus adductorius als A. poplitea, die zur Kniekehle zieht.
Im Trigonum femorale (Scarpa-Dreieck), einer Vertiefung in der Oberschenkelinnenseite, die durch das Leistenband, den M. sartorius sowie M. adductor longus begrenzt wird, liegt die A. femoralis zwischen V. femoralis und N. femoralis. Als Leitmuskeln zum Auffinden der Arterie dient der M. sartorius.
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Äste
Die A. femoralis gibt im Verlauf fünf Äste ab. Über dem proximalen Trigonum femorale öffnet sich in der Fascia lata der Hiatus saphenus. Hier gibt die A. femoralis drei epifasziale und einen tiefen Ast ab.
- A. epigastrica superficialis - Sie steigt in der Haut der vorderen Bauchwand nach kranial zum Nabel.
- A. circumflexa ilium superficialis - Diese kleine Arterie verläuft unterhalb des Leistenbandes zur Spina iliaca anterior superior.
- Aa. pudendae externae - Diese Arterie ist meist zweifach angelegt. Sie versorgt mit ihren Ästen die Haut der äußeren Geschlechtsorgane (A. pudenda externa superficialis), Skrotum bzw. Labia majora (A. pudenda externa profunda mit Rr. scrotales anteriores/labiales anteriores) und die inguinalen Lymphknoten (Rr. inguinales).
- A. profunda femoris - Dies ist der kräftigste Hauptast der A. femoralis. Er zweigt nach laterodorsal ab und versorgt den Großteil der Hüfte und des Oberschenkels.
Ihren fünften Ast gibt die A. femoralis im Adduktorenkanal ab.
- A. descendens genus - Ihre Rr. articulares ziehen zum Rete articulare genus, einem arteriellen Blutgeflecht an der Vorderseite des Kniegelenks. Ihr R. saphenus durchdringt die Membrana vastoadductoria und zieht zusammen mit dem N. saphenus zur Medialseite des Knies.
Klinik
Aufgrund ihrer relativ oberflächlichen Lage ist die A. femoralis unter der Mitte des Leistenbandes oberhalb der Eminentia iliopubica, einer Erhebung des Os pubis an der Grenze zum Os ilium, gut tastbar. Neben der Kontrolle des Femoralispulses ist hier auch eine Punktion der Arterie möglich. Die A. femoralis wird häufig zum Anlegen eines Herzkatheters oder auch zur arteriellen Blutentnahme (z.B. für eine Blutgasanalyse) verwendet. Vor allem bei größeren Inzisionen muss jedoch eine Nachblutung verhindert werden, indem man die Arterie gegen den Beckenkamm drückt und sie so augenblicklich verschließt.
Zwischen dem Leistenband und dem Abgang der A. profunda femoris kann die A. femoralis gefahrlos unterbunden werden. Die Anastomosen zwischen der rückläufigen A. profunda femoris und Ästen der A. iliaca interna reichen zur Blutversorgung aus.
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