Nervus cutaneus femoris posterior
Der Nervus cutaneus femoris posterior ist der einzige rein sensible Nerv des Plexus sacralis, der oft mit dem Plexus lumbalis zum Plexus lumbosacralis zusammengefasst wird.
Er stammt aus den ersten drei sakralen Spinalnervensegmenten des Rückenmarks (S1-S3) und innerviert mehrere Hautareale, unter anderem die dorsale Seite des Oberschenkels, die Gesäßregion, die Haut über der oberen Wade und einen Teil des Perineums.
Dieser Artikel erläutert die Anatomie, den Verlauf und die Funktion des Nervus cutaneus femoris posterior.
Ursprung |
Plexus sacralis |
Funktion |
Sensible Innervation, v.a. auf der Rückseite des Oberschenkels |
Verlauf
Der N. cutaneus femoris posterior verläuft mit seinem Hauptstamm stets in enger Nachbarschaft zum N. ischiadicus. Nach dem Austritt aus dem Plexus sacralis zieht er gemeinsam mit einigen anderen Leitungsbahnen zum Foramen infrapiriforme und verlässt durch dieses das kleine Becken. Anschließend verläuft er zwischen dem Tuber ischiadicum und dem Trochanter minor des Femurs direkt unter dem M. gluteus maximus weiter nach kaudal.
Auf Höhe des Tuber ischiadicum gibt er mehrere Nn. clunium inferiores ab, die um den kaudalen Rand des M. gluteus maximus herum nach medial zur Gesäßhaut ziehen. Etwas unterhalb gibt er zudem Rr. perineales an die Haut der Dammregion ab. Die verbleibenden Fasern des N. cutaneus femoris posterior verlaufen weiter zur Rückseite des Oberschenkels zwischen dem M. biceps femoris und M. semitendinosus und anschließend unter der Fascia lata nach kaudal bis zur Kniekehle. Die einzelnen Äste durchbohren schließlich die Faszie und gelangen zur Subkutis.
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Funktion
Da der N. cutaneus femoris posterior ausschließlich sensible und keine motorischen Fasern enthält, innerviert er auch nur Hautareale. Hauptsächlich versorgt er mit seinen Ästen sensibel die Dorsalseite des Oberschenkels bis zur Kniekehle.
Zusätzlich dazu innervieren die Nn. clunium inferiores den kaudalen Bereich des Gesäßes etwa bis zur Gesäßfurche (Sulcus glutealis) und ergänzen damit die sensible Versorgung der Gesäßhaut durch die Nn. clunium superiores und medii (Rr. posteriores der Spinalnerven). Dagegen innervieren die Rr. perineales die Haut in der Damm- und Schamgegend, vorwiegend im Bereich des Perineums und zum Teil bis zu den hinteren Anteilen der Labia majora oder des Skrotums.
Klinik
Eine Läsion des N. cutaneus femoris posterior kommt sehr selten vor. Die häufigste Ursache ist eine Verhärtung oder Hypertrophie des M. piriformis und die dadurch entstehende Einengung im Foramen infrapiriforme. Menschen, die beruflich eine sitzende Tätigkeit ausüben, sowie Fahrradfahrer, sind besonders betroffen.
Seltener kann eine Kompression beispielweise durch Tumore oder Ödeme die Ursache sein. Bei einer Schädigung treten Schmerzen und Empfindungsstörungen (Parästhesien) in den sensiblen Versorgungsgebieten am Oberschenkel und am Gesäß auf, jedoch in der Regel ohne eine Bewegungseinschränkung.
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