Musculus sartorius
Der Musculus sartorius ist ein langer, schmaler, oberflächlich verlaufender Muskel in der ventralen Loge der Oberschenkelmuskulatur. Er ist ein zweigelenkiger Muskel und bewirkt sowohl im Hüft- als auch im Kniegelenk eine Flexion.
Topographisch bildet der Muskel die laterale Grenze des Trigonum femorale (Scarpa-Dreieck), durch welches die großen Gefäße des Oberschenkels verlaufen. Aus diesem Grund wird er beim operativen Zugang zur Arteria femoralis gerne als Leitmuskel genutzt.
Dieser Artikel erläutert die Anatomie, den Aufbau und die Funktion des Musculus sartorius.
Ursprung | Spina iliaca anterior superior des Beckenknochens |
Ansatz | Pes anserinus superficialis medial der Tuberositas tibiae |
Innervation | Nervus femoralis |
Funktion |
Bewegungen im Hüftgelenk: Flexion, Abduktion, Außenrotation Bewegungen im Kniegelenk: Flexion, Innenrotation |
Verlauf und Versorgung
Der M. sartorius entspringt an der Spina iliaca anterior superior des Beckenknochens und verläuft spiralförmig Richtung Knieregion.
Dort setzt er schließlich am Pes anserinus superficialis medial der Tuberositas tibiae an.
Der Muskel wird im ganzen Verlauf durch eine Faszienduplikatur der Fascia lata umschlossen.
Die Innervation erfolgt über den Nervus femoralis (L2-4).
Das ist nur einer von vielen Muskeln, die alle gelernt werden müssen. Aber keine Angst! Unser Arbeitsblatt zur Übersicht über die Muskeln des Menschen kann dir das Lernen erleichtern! :-)
Funktion
Der M. sartorius ist ein zweigelenkiger Muskel und bewegt sowohl das Hüft- als auch das Kniegelenk.
Bewegungen im Hüftgelenk
Obwohl der M. sartorius anatomisch in der (ventralen) Extensorenloge des Oberschenkels liegt, bewirkt seine Kontraktion eine Flexion am Hüftgelenk.
Zusätzlich erreicht er eine Abduktion und ist an der Außenrotation beteiligt.
Bewegungen im Kniegelenk
Im Kniegelenk bewirkt er ebenfalls eine Flexion, was daran liegt, dass er hinter der Beuge-Streck-Achse am Kniegelenk ansetzt.
Darüber hinaus dreht er das Knie nach innen (Innenrotation). Diese Bewegung ist besonders stark beim gebeugten Knie, da die Ansatzsehne dann im nahezu rechten Winkel zum Tibiakopf steht und so mit möglichst maximaler Kraft den Knochen drehen kann.
Führt der Muskel alle fünf Bewegungen im Hüft- und Kniegelenk gleichzeitig aus, nimmt das Bein die Position des Schneidersitzes ein. In dieser Position ist der „Schneidermuskel“ folglich am besten zu palpieren.
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Klinik
Am Ansatz des M. sartorius befindet sich ein Schleimbeutel (Bursa anserina), der sich bei chronischer Überbelastung (z.B. beim Joggen, Brustschwimmen) entzünden kann (Pes-anserinus-Syndrom).
Typische Symptome sind Schmerzen, eine Schwellung am medialen Kniegelenk und eine funktionelle Einschränkung der drei am Pes anserinus ansetzenden Muskeln (M. sartorius, M. semitendinosus, M. gracilis).
Wird die Entzündung nicht erkannt oder nur unzureichend behandelt (Ruhigstellung, Kühlung, Schmerzmitteln, ggf. lokale Kortisoninjektion), besteht die große Gefahr der Chronifizierung.
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