Nervus gluteus superior
Der Nervus gluteus superior ist der erste Nerv des Plexus sacralis. Er führt Fasern aus den Rückenmarkssegmenten L4, L5 und S1 und ist ein rein motorischer Nerv.
Dieser Nerv innerviert den Musculus gluteus medius, den Musculus gluteus minimus und den Musculus tensor fasciae latae und wirkt somit bei der Abduktion im Hüftgelenk mit.
Eine Läsion des Nervs verursacht das sogenannte Trendelenburg-Zeichen.
Dieser Artikel erläutert die Anatomie, den Verlauf und die Funktion des Nervus gluteus superior.
Ursprung | Plexus sacralis |
Versorgung | Mm. gluteus minimus, medius et tensor fasciae latae |
Verlauf
Nach dem Austritt aus dem Plexus sacralis verläuft der N. gluteus superior zum Oberrand des M. piriformis und verlässt anschließend zusammen mit der A. glutea superior und V. glutea superior das kleine Becken durch das Foramen suprapiriforme. Von dort zieht er weiter nach lateral zur Gesäßregion und verläuft dabei zwischen dem M. gluteus minimus und dem M. gluteus medius im Spatium intergluteale bis zum M. tensor fasciae latae.
Der N. gluteus superior ist Teil des peripheren Nervensystems. Das kann manchmal ganz schön Schwierigkeiten beim Lernen bringen. Trainiere das Thema mit unseren Arbeitsblättern zum Beschriften!
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Funktion
Motorisch versorgt der N. gluteus superior den M. gluteus minimus, M. gluteus medius und M. tensor fasciae latae.
Damit innerviert er zusammen mit dem N. gluteus inferior die wichtigsten Abduktoren des Hüftgelenks und wirkt auch an Flexion, Extension, Außen- und Innenrotation des Oberschenkels und zu einem geringen Teil an der Bewegung des Kniegelenks mit.
Beim Gehen ist er von besonderer Bedeutung für die Stabilisierung des Beckens auf dem Standbein. Mit der Innervation des M. tensor fasciae latae spannt er den Tractus iliotibialis, durch den die Belastung des Femurs im Stand reduziert wird.
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Klinik
Aufgrund seines Verlaufs kann der N. gluteus superior besonders leicht durch eine nicht korrekt durchgeführte intramuskuläre Injektion geschädigt werden - seltener auch durch Frakturen im Beckenbereich oder eine Kompression im Foramen suprapiriforme. Bei einer Läsion kommt es in der Hüfte zu einer Abduktionsschwäche und beim Gehen und Stehen zum Trendelenburg-Zeichen.
Dieses ist dadurch gekennzeichnet, dass bei Belastung des Beins der betroffenen Seite das Becken zur gesunden Seite absinkt (Trendelenburg-Zeichen), da dieses nicht mehr ausreichend durch die Glutealmuskeln stabilisiert wird. Beim Gehen neigt sich der Oberkörper zum Gewichtsausgleich zur betroffenen Seite, was als Duchenne-Hinken bezeichnet wird.
Bei einem beidseitigen Ausfall des Nervs kommt es typischerweise zum Watschelgang, da das Becken bei jedem Schritt zur Spielbeinseite abkippt.
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