Video: Nerven und Blutgefäße des Fußes
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Hallo, ich bin Astrid von Kenhub und ich begrüße euch zu einem neuen Tutorial!
Heute beschäftigen wir uns mit den Nerven und Blutgefäßen des Fußes. Bei den Blutgefäßen werden wir uns dabei auf die ...
Mehr lesenHallo, ich bin Astrid von Kenhub und ich begrüße euch zu einem neuen Tutorial!
Heute beschäftigen wir uns mit den Nerven und Blutgefäßen des Fußes. Bei den Blutgefäßen werden wir uns dabei auf die Arterien beschränken. Wie gewohnt sind sie in den Abbildungen rot markiert, die Nerven hingegen in gelb markiert.
Hier seht ihr auf die plantare Seite des Fußes, auf die Fußsohle. Diese Seite ist medial und diese lateral. Das erkennt ihr u.a. daran, dass sich hier der Großzeh und dort der kleine Zeh befindet. Hier im linken Bild sind die Arterien dargestellt, im rechten die Nerven. Im Laufe des Tutoriums werden wir immer mal wieder von der plantaren zur dorsalen Ansicht wechseln, also auf den Fußrücken schauen. Lasst euch dabei also nicht verwirren!
Wir beginnen mit den Arterien. Lasst uns zuerst alle Fußarterien aufzählen, die wir in der nächsten Zeit kennenlernen werden. Da wären die A. tibialis anterior und posterior, A. dorsalis pedis, die A. tarsalis lateralis und Aa. tarsales mediales, die A. arcuata und die Aa. metatarsales dorsales und plantares. Zum Schluss kommen noch die A. plantaris lateralis und medialis und der Arcus plantaris profundus.
Habt ihr schon bemerkt, aus welcher Perspektive wir den Fuß betrachten? Das ist die dorsale Ansicht auf den Fuß. Das ist die laterale Seite des Fußes und hier die mediale Seite. Auch hier könnt ihr wieder den Groß- und kleinen Zeh als Orientierung nehmen. Die Arterien des Fußrückens haben ihren Ursprung in der A. tibialis anterior, in grün hier markiert. Sie ist eines der beiden Hauptäste der A. poplitea in der Kniekehle. Von dort läuft sie in der Extensorenloge des Unterschenkels distal bis zum Fußrücken, wie ihr hier sehen könnt.
Diese läuft distal bis zur ersten und zweiten Zehe. In der Klinik wird euch diese Arterie noch öfters begegnen, da ihr sie als eine der zwei Fußpulse palpieren könnt. Am besten fühlt ihr sie zwischen dem ersten und zweiten Mittelfußknochen, hier wo ich meinen Pfeil jetzt hinsetze. Eine zweite Orientierungshilfe ist, dass sie parallel der Sehne des M. extensor hallucis longus verläuft, der zieht in etwa hier entlang.
Die Arteria dorsalis pedis gibt Äste in die umliegende Fußwurzel ab: in der Regel einen lateralen und mehrere mediale Äste. Der laterale wird als A. tarsalis lateralis bezeichnet und ihr seht ihn hier im linken Bild. Die medialen heißen dementsprechend Aa. tarsales mediales und sie sind hier rechts dargestellt.
Schauen wir uns die A. tarsalis lateralis näher an. Auf Höhe des Os naviculare zweigt sie sich von der A. dorsalis pedis ab und verläuft dann zur lateralen Fußkante. Zu ihrem Versorgungsgebiet gehören neben der Außenseite des Fußrückens, die Gelenke der Fußwurzel sowie der M. extensor digitorum brevis.
Hier im Bild seht ihr die Aa. tarsales mediales noch einmal etwas vergrößert. Wenn man nicht genau hinschaut, kann man die zahlreichen kleinen Äste leicht übersehen. Sie ziehen zur Innenseite des Fußrückens und versorgen diese mit sauerstoffreichem Blut. Häufig bilden sie auch Anastomosen mit dem arteriellen Geflecht des Innenknöchels, dem Rete malleolare mediale.
Ein weiterer Ast der A. dorsalis pedis ist die A. arcuata, die Bogenarterie. Sie verläuft, wie der Name schon sagt, bogenförmig von medial nach lateral, über die Basen der Mittelfußknochen. An der lateralen Seite des Fußes angekommen anastomosiert sie mit der A. tarsalis lateralis, wie ihr hier sehen könnt. Darüber hinaus bildet sie eine Verbindung mit der A. plantaris lateralis in der Fußsohle, die wir später noch kennenlernen werden. Durch die Bildung dieser Anastomosen wird eine sichere und effiziente Blutversorgung in diesem Bereich des Fußrückens gewährleistet.
Von der Arteria arcuata gehen vier Äste ab, die Aa. metatarsales dorsales. Man kann schön erkennen, wie sie strahlenförmig hervorgehen und in Richtung der Mittelfußknochen ziehen. Weiter distal zweigen sie sich dann noch weiter in ihre Endäste auf, die Aa. digitales dorsales. Diese versorgen die Zehen beidseits mit Blut.
Nachdem wir nun ausführlich über die Arterien des Fußrückens gesprochen haben, gehen wir über zur Fußsohle. Die Arterien der Fußsohle werden hauptsächlich über diese grün markierte Arterie gespeist. Das ist die A. tibialis posterior. Sie ist die direkte Fortsetzung der A. poplitea und läuft in der Flexorenloge des Unterschenkels zum Fuß. Hier seht ihr sie zwischen dem M. flexor hallucis longus und flexor digitorum longus. Anschließend läuft sie dorsal des Innenknöchels, dem Malleolus medialis, wo die Arterie sehr gut palpiert werden kann. Die A. tibialis posterior ist die zweite Arterie am Fuß, die ihr nicht vergessen dürft, wenn ihr einen Pulsstatus bei einem Patienten erhebt.
In der Fußsohle angekommen spaltet sich die A. tibialis posterior in zwei Äste. Das ist noch die tibialis posterior, hier gibt es den Abgang in zwei Äste, links im Bild die A. plantaris lateralis und die A. plantaris medialis im rechten Bild.
Wir wollen uns beide Arterien noch etwas genauer ansehen. Wie der Name es bereits verrät, zieht die A. plantaris lateralis zur Außenseite der Fußsohle. Von dort reicht sie bis zur kleinen Zehe, wie ihr hier sehen könnt und in der Fußsohle bildet sie eine Anastomose mit der A. tarsalis lateralis und der A. arcuata, beides Äste der A. dorsalis pedis, wie wir vorhin besprochen haben. Das Versorgungsgebiet der A. plantaris lateralis umfasst die Haut und die Muskulatur im Bereich der Fußaußenkante und den kleinen Zeh.
Die A. plantaris medialis indes verläuft auf der Innenseite des Fußes. Von dort folgt sie dem ersten Mittelfußknochen nach distal bis zum Großzeh. Sie anastomosiert mit der ersten A. metatarsalis dorsalis aus der A. arcuata. Ihr Blut fließt zur Haut und Muskulatur in der Innenseite der Fußsohle und zum Großzeh.
Ähnlich wie am Fußrücken haben wir auch in der Fußsohle einen arteriellen Gefäßbogen, den Arcus plantaris profundus. Dieser Bogen wird von der A. plantaris lateralis auf der einen Seite und dem R. plantaris profundus auf der anderen Seite gebildet.
Letzterer entspringt aus der ersten A. metatarsalis dorsalis und zieht im ersten Zehenzwischenraum vom Fußrücken zur Fußsohle. Der Arcus plantaris profundus wird also sowohl über einen Ast der A. tibialis anterior, als auch A. tibialis posterior gespeist. Er stellt somit eine Verbindung zwischen diesen beiden Arterien dar.
Wie ihr hier seht, verläuft der Arcus plantaris profundus quer über die Fußsohle, vom ersten bis zum fünften Mittelfußknochen. Er versorgt dabei das Gewebe der Fußsohle und gibt in seinem Verlauf Äste an die Zehen ab.
Diese Äste werden dann als Aa. metatarsales plantares bezeichnet. Sie entspringen strahlenförmig aus dem eben besprochenen Arcus plantaris profundus und verlaufen entlang der Mittelfußknochen nach distal. Dort zweigen sie sich weiter in je zwei Aa. digitales plantares propriae auf, die die Zehen plantar versorgen.
Und damit sind wir schon bei der zweiten Hälfte dieses Tutorials angelangt. Auf den nächsten Folien werden wir uns mit den Nerven des Fußes beschäftigen. Wir fangen an mit dem N. tibialis, der in der Fußsohle den N. plantaris medialis und lateralis abgibt. Aus ihnen entspringen wiederum die Nn. digitales plantares. Auf der Vorderseite werden wir kurz auf den N. fibularis superficialis und profundus eingehen, und zum Schluss auf die sensible Innervation des Fußrückens über die Nn. cutanei dorsales pedis und Nn. digitales dorsales pedis.
Los geht’s mit dem N. tibialis, eines der wichtigsten Nerven des Unterschenkels. Er ist ein Ast des N. ischiadicus und läuft in der Flexorenloge des Unterschenkels zur Fußsohle. Dort spaltet er sich in zwei Endäste, die ihr hier angedeutet seht: den N. plantaris lateralis und N. plantaris medialis.
Wir wechseln nun wieder zur plantaren Ansicht, also zur Fußsohle. Hier seht ihr, wie sich der N. tibialis in der Nähe des Fersenhöckers in seine beiden Endäste teilt. Der laterale Ast ist der N. plantaris lateralis, hier in grün markiert. Er verläuft gemeinsam mit der gleichnamigen Arterie am lateralen Fußrand und teilt sich in zwei Äste: den R. superficialis und R. profundus. Seine sensiblen Äste sind für die Haut des kleinen Zehs und der lateralen Fläche des vierten Zehs verantwortlich.
Der oberflächliche Ramus superficialis ist für die Muskulatur des Kleinzehenballens zuständig. Dazu zählen der M. abductor digiti minimi und der M. flexor digiti minimi brevis, der direkt darunter liegt. Darüber hinaus innerviert er auch den M. opponens digiti minimi pedis. Dieser ist allerdings oft mit dem Flexor digiti minimi brevis verschmolzen und auf diesem Bild nicht zu sehen.
Der R. profundus des N. plantaris lateralis zieht nach medial. Dabei innerviert er eine Reihe von tiefen Fußmuskeln, einige von ihnen könnt ihr hier sehen. Angefangen beim M. quadratus plantae, den zweiten bis vierten M. lumbricalis pedis, hier transparent dargestellt, und die Mm. interossei plantares Auch für die Interossei dorsales am Fußrücken ist er zuständig. Des Weiteren versorgt er den M. adductor hallucis, das ist dieser doppelköpfige Muskel, und den lateralen Kopf des M. flexor hallucis brevis.
Gehen wir über zur anderen Seite, zum N. plantaris medialis. Er gilt als der Größere der beiden Endäste des N. tibialis. Er verläuft auf der medialen Seite der Fußsohle und folgt dabei dem Verlauf der A. plantaris medialis. Auf seinem Weg gibt er verschiedene Äste an die umliegenden Strukturen ab. Sensibel versorgen sie dabei die ersten drei Zehen sowie die mediale Seite des vierten Zehs. Darüber hinaus schickt er sensible Äste zu den Fußwurzel- und Mittelfußgelenken.
Die motorischen Äste des N. plantaris medialis ziehen insbesondere zu den Muskeln des Großzehenballens. Dazu gehören u.a. der M. abductor und der mediale Kopf des M. flexor hallucis brevis, der unter dem Nerven liegt. Des Weiteren versorgt er den M. flexor digitorum brevis und den ersten M. lumbricalis pedis. Manchmal reichen die Fasern auch bis zum zweiten M. lumbricalis pedis, doch in der Regel wird dieser vom N. plantaris lateralis innerviert wird.
In den Räumen zwischen den Mittelfußknochen bilden sich die Nn. digitales plantares communes. Die ersten beiden stammen vom N. plantaris medialis, der vierte vom N. plantaris lateralis. Der dritte erhält meistens Fasern aus beiden Nerven, wie ihr hier sehen könnt. Ihre direkten Äste versorgen die Haut an der Plantarfläche des Mittelfußes.
Distal geben die Nn. digitales plantares communes Endäste an die Zehen ab, die Nn. digitales plantares proprii. Beachtet dabei, dass die Nerven am medialen Großzeh und lateralen Kleinzeh direkte Äste des N. plantaris medialis bzw. plantaris lateralis sind. Jeder N. digitalis plantaris proprius innerviert die plantare und Seitenfläche der jeweiligen Zehe. Zusätzlich gibt er einen dorsalen Ast zur Nagelwurzel und kleinere Äste zu den Zehengelenken ab.
Lasst uns wieder die Perspektive wechseln und über die Nerven des Fußrückens sprechen. Beginnen wir mit dem äußersten Nerven, dem N. cutaneus dorsalis lateralis pedis. Er stellt die Fortsetzung des N. suralis dar, der hinter dem Außenknöchel verläuft. Wie der Name verrät, handelt es sich um einen rein sensiblen Nerven. Er versorgt die Haut der lateralen Fußkante und die laterale Seite des kleinen Zehs.
Die nächsten beiden Nerven stammen vom N. fibularis superficialis, deshalb gehen wir kurz auf ihn ein. Er ist ein Ast des N. fibularis communis und läuft in der Fibularisloge Richtung Fußrücken, wie ihr hier seht. Distal spaltet er sich in zwei sensible Endäste: dem N. cutaneus dorsalis intermedius und medialis.
Der N. cutaneus dorsalis intermedius gibt im Verlauf kleinere Äste an den lateralen Fußrücken ab. Distal münden seine Fasern in den äußeren Zehen. Dabei versorgt er die mediale Seite des kleinen Zehs, den gesamten vierten Zeh und die laterale Seite des dritten Zehs.
Der mediale Endast des N. fibularis superficialis spaltet sich noch einmal in zwei Äste. Der eine zieht zur Innenseite des Großzehs, der andere zum zweiten Zehenzwischenraum. Seine sensiblen Fasern versorgen somit die mediale Seite des Großzehs, die laterale des zweiten Zehs und die mediale des dritten Zehs. Außerdem ist er für den medialen Fußrücken zuständig.
Ein sensibler Bereich der Zehen fehlt uns noch, nämlich der erste Zehenzwischenraum. Dieser wird durch den N. fibularis profundus versorgt, er ist wie der N. fibularis superficialis ein Ast des N. fibularis communis. Er läuft den ganzen Weg von der Extensorenloge des Unterschenkels und gibt am Ende zwei sensible Äste ab: einen an die laterale Seite des Großzehs und einen an die mediale Seite des zweiten Zehs ab. Dass dieser kleine Zehenzwischenraum von einem eigenen Nerven innerviert wird, ist eine anatomische Kuriosität und wird deshalb gerne bei Prüfungen abgefragt.
Der Nervus fibularis profundus ist in erster Linie nämlich ein motorischer Nerv, der für alle Extensoren des Unterschenkels und Fuß zuständig ist. Am Fußrücken sind das der M. extensor hallucis brevis und der M. extensor digitorum brevis.
Die Endäste, die die dorsale Seite der Zehen sensibel innervieren, heißen Nn. digitales dorsales pedis. Ihr seht sie hier grün markiert. Sie stammen von den vier Nerven am Fußrücken, die wir soeben kennengelernt haben. Gehen wir sie noch einmal durch: Der äußerste Ast stammt vom N. cutaneus dorsalis lateralis, ein Ast des N. suralis. Weiter medial kommen sie vom N. cutaneus dorsalis intermedius und N. cutaneus dorsalis medialis, beides Äste des N. fibularis superficialis. Und im ersten Zehenzwischenraum zweigen sie sich vom N. fibularis profundus ab. Distal seht ihr übrigens die Äste der Nn. digitales plantares proprii, die von plantar nach dorsal reichen. Sie innervieren die Seitenfläche der Zehen und die Nagelwurzeln, wie wir kennengelernt haben.
Das war es mit der Gefäß- und Nervenversorgung des Fußes, ich hoffe wir hören uns bald wieder!
Jetzt, wo du diese Lektion abgeschlossen hast, bleib dran am Anatomie lernen. Hier bei Kenhub kannst du dein Wissen prüfen und anwenden. Dazu gibt es für dich gleich drei Möglichkeiten: die erste Möglichkeit ist klicke auf den „Training starten“ Button oder die zweite Möglichkeit stöbere in ein paar Artikeln in unserer Bibliothek oder drittens entdecke unseren Anatomieatlas.
Also viel Glück und bis zum nächsten Mal!