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Nervus pudendus

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Der Nervus pudendus ist der größte Ast des Plexus sacralis bzw. des Plexus pudendus und hat sowohl motorische, sensible als auch vegetative Anteile.

Der Nerv führt Fasern der sakralen Spinalnervensegmente S2-S4, teilweise auch S1 und seltener S5. Er ist von besonderer Bedeutung für die Funktion der Beckenbodenmuskulatur, Schließmuskeln und Genitalien.

Dieser Artikel erläutert die Anatomie, den Verlauf und das Innervationsgebiet des Nervus pudendus.

Kurzfakten zum Nervus pudendus
Ursprung Plexus pudendus
Äste Nn. rectales inferiores
Nn. perineales
N. dorsalis penis (beim Mann) bzw. N. dorsalis clitoridis (bei der Frau)
Funktion Unterstützung der:
der stabilen Lage der Beckeneingeweide
der Bauchpresse
der Kontinenz
der Sexualfunktion (z.B. Ejakulation)
Inhalt
  1. Verlauf
  2. Äste
  3. Funktion
  4. Klinik
    1. Pudendusneuralgie / Alcock-Syndrom
    2. Pudendusblockade
  5. Literaturquellen
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Verlauf

Der N. pudendus entspringt aus dem Plexus pudendus (Schamgeflecht), der manchmal auch zum kaudalen Abschnitt des Plexus sacralis gezählt wird. Zusammen mit dem N. ischiadicus verlässt er das kleine Becken nach laterodorsal durch das Foramen infrapiriforme.

Direkt danach zieht er bogenförmig um die Spina ischiadica bzw. das Lig. sacrospinale herum und tritt anschließend durch das Foramen ischiadicum minus wieder ins Becken ein.

An der lateralen Wand der Fossa ischioanalis (Fossa ischiorectalis) verläuft er zusammen mit den Vasa pudenda interna im Canalis pudendalis (Alcock-Kanal), einer Faszienduplikatur des M. obturatorius internus (Fascia obturatoria), nach ventral in Richtung Symphyse.

Äste

Dabei teilt er sich in seine Äste.

  • Die Nn. rectales inferiores durchbrechen als erste Äste den Canalis pudendalis nach medial und ziehen mit der A. rectalis inferior Richtung Rektum.
  • Kurz danach zweigen die Nn. perineales nach medial ab, sie lassen sich in tiefe motorische und oberflächliche sensible Äste unterteilen. Letztere verzweigen sich in die Nn. scrotales posteriores (beim Mann) bzw. die Nn. labiales posteriores (bei der Frau).
  • Der Endast des N. pudendus ist der N. dorsalis penis (beim Mann) bzw. der N. dorsalis clitoridis (bei der Frau). Er durchbricht das Diaphragma urogenitale und den M. transversus perinei profundus und gibt Äste an das Corpus cavernosum penis/clitoridis ab. Schließlich zieht er unter der Symphyse hindurch zur Clitoris bzw. auf dem Penisrücken zur Glans penis.

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Funktion

Der N. pudendus spielt eine Rolle bei der stabilen Lage der Beckeneingeweide, bei der Bauchpresse, der Kontinenz sowie bei der Sexualfunktion (z.B. Ejakulation).

Die Nn. rectales inferiores innervieren motorisch den M. sphincter ani externus und sind somit wichtig für die Stuhlkontinenz. Sensiblel versorgen sie die Haut unmittelbar um den Anus (Regio analis).

Die Rr. musculares der Nn. perineales versorgen den M. transversus perinei superficialis, den M. bulbospongiosus und den M. ischiocavernosus. Die sensiblen Nn. scrotales/labiales posteriores innervieren die Haut im Dammbereich sowie den dorsalen Bereich des Skrotums bzw. der Labia majora einschließlich des Vestibulum vaginae.

Die motorischen Fasern des N. dorsalis penis/clitoridis versorgen den M. transversus perinei profundus, der für die Harnkontinenz verantwortlich ist, sowie die Pars profunda des M. sphincter ani externus und den M. sphincter urethrae (Harnkontinenz).

Sensibel innerviert er die Vorhaut (Präputium) sowie beim Mann die Glans penis und den Corpus cavernosum penis bzw. bei der Frau die Glans clitoridis und den Corpus cavernosum clitoridis.
Vertiefe mit den folgenden Lerneinheiten dein Wissen über die Nerven des weiblichen und männlichen Beckens:

Vertiefe dein bereits erworbenes Wissen über die Innervation der weiblichen Beckenregion:

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Kim Bengochea Kim Bengochea, Regis University, Denver
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