Video: Larynx (Kehlkopf)
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Wir alle kennen es: Die Scheinwerfer sind auf dich gerichtet, das Mikrofon in der Hand. Das Publikum wartet mit angehaltenem Atem. Du öffnest deinen Mund und legst los. Es klingt, als würden Engel auf ...
Mehr lesenWir alle kennen es: Die Scheinwerfer sind auf dich gerichtet, das Mikrofon in der Hand. Das Publikum wartet mit angehaltenem Atem. Du öffnest deinen Mund und legst los. Es klingt, als würden Engel auf himmlischen Harfen spielen. Es fühlt sich an, als hättest du allein auf der Welt die Gabe, Musik zu machen. Bis dir auffällt, dass du doch nicht auf der Bühne, sondern einfach nur unter der Dusche stehst. Aber auch, wenn du nicht den nächsten Grammy Award gewinnen wirst, heißt das nicht, dass die Töne, die du von dir gibst, weniger faszinierend sind. Hast du dich jemals gefragt, wie genau diese Töne eigentlich erzeugt werden?
Genau das werden wir in unserem heutigen Tutorial über die Strukturen des Larynx herausfinden.
Bevor wir anfangen, gebe ich dir noch einen kurzen Überblick über die Themenschwerpunkte dieses Tutorials. Im ersten Abschnitt des Videos werden wir uns die verschiedenen Knorpel des Larynx ansehen sowie die Gelenke, an denen sie beteiligt sind. Als Nächstes werden wir uns mit den Bändern und den Membranen beschäftigen, die sich zwischen diesen Knorpeln befinden.
Zu guter Letzt werfen wir noch einen Blick auf die Kehlkopfmuskulatur. Dabei gehen wir auch auf die Bewegungen ein, für die diese Muskeln verantwortlich sind. Damit wir die einzelnen Informationen aus diesen Abschnitten später zu einem ganzheitlichen Bild zusammenführen können, besprechen wir zunächst noch kurz, wie der Larynx aufgebaut ist und wo er sich im Körper befindet. Der Larynx, auch bekannt als Kehlkopf, befindet sich im Hals, ventral der Pars cervicalis des Ösophagus.
Man kann sich den Larynx deshalb als Verbindung zwischen Pharynx und Trachea vorstellen. Aufgrund der ähnlichen Bezeichnung kann es passieren, dass man den Pharynx und den Larynx miteinander verwechselt. Ein wichtiger Unterschied ist allerdings,
dass durch den Pharynx sowohl Nahrung als auch Luft gelangen, während der Larynx nur die Luft weiterleitet.
In Ruhe befindet sich der Larynx beim Mann auf Höhe des dritten bis sechsten Halswirbels. Der Kehlkopf ist in dieser Position jedoch nicht fixiert, sondern bewegt sich beim Schlucken und der Phonation entsprechend mit. Bei Frauen und Kindern sitzt der Kehlkopf etwas höher. Der Larynx ist bei Männern nicht nur tiefer gelegen, sondern auch größer. Ein weiterer Unterschied ist, dass der Schildknorpel beim Mann bis zum 40. Lebensjahr weiter wächst.
Der Schildknorpel ist ein wichtiger Bestandteil des Kehlkopfes. Du kannst ihn ventral, auf der Mittellinie des Halses, in Form des sogenannten Adamsapfels sehen und ertasten. Der Larynx erfüllt einige wichtige Funktionen . Zum einen schützt er unsere Atemwege
vor größeren Mengen verschluckten Nahrungsbreis, an dem wir ersticken könnten. Zum anderen reguliert er den Atemfluss in die Lungen. Außerdem ist er an der Tonproduktion beteiligt, die auch als Phonation bezeichnet wird.
Bevor wir uns den Schildknorpel sowie die anderen Knorpel des Larynx gleich genauer anschauen, machen wir uns jetzt noch mit der makroskopischen Anatomie des Larynx vertraut.
Dazu werden wir die folgende Abbildung nutzen, in der du den Larynx von dorsolateral siehst. Sehen wir uns als Erstes den Kehlkopfeingang an. Der Kehlkopfeingang befindet sich am Übergang vom Pharynx in den Larynx. Er wird ventral vom Oberrand der Epiglottis begrenzt. Lateral des Aditus laryngis liegen die Plicae aryepiglotticae. Dorsal wird der Kehlkopfeingang von mehreren Strukturen begrenzt. Dazu gehört zum einen das Tuberculum cuneiforme, das durch den Keilknorpel gebildet wird, zum anderen das Tuberculum corniculatum, das durch den Spitzenknorpel entsteht.
Und auch die Incisura interarytenoidea gehört zu den dorsalen Begrenzungen des Kehlkopfeingangs. Wir werden auf diese Strukturen später im Tutorial noch genauer eingehen. Der Larynx lässt sich in drei Ebenen unterteilen. Die am weitesten kranial gelegene Ebene des Kehlkopfes ist die Supraglottis. Sie erstreckt sich vom Larynxeingang bis zu den Plicae vestibulares. Der mittlere und kleinste Abschnitt des Larynx ist der Ventriculus laryngis. Dieser befindet sich zwischen den Plicae vestibulares und den Plicae vocales.
Die unterste Ebene des Larynx bildet die Subglottis, die in die Trachea übergeht. Sie erstreckt sich vom unteren Bereich der Plicae vocales bis zum ersten Trachealring.
Zwischen den Plicae vocales und den Stellknorpeln befindet sich eine Öffnung. Es handelt sich dabei um die Stimmritze, auf Latein Rima glottidis. Jetzt, wo wir uns einen Überblick über den Larynx verschafft haben, können wir unsere Aufmerksamkeit nun
den einzelnen Knorpeln des Larynx widmen. Diese Abbildung, in der du den Kehlkopf von dorsolateral siehst, hast du gerade eben schon kennengelernt. Wir werden uns auch im weiteren Verlauf des Tutorials hauptsächlich an dieser Abbildung orientieren.
In grün markiert sehen wir das Os hyoideum, das Zungenbein. Es befindet sich direkt kranial des Kehlkopfes und bietet deshalb einen guten Orientierungspunkt, da es leicht zu identifizieren ist. Es zählt allerdings nicht zu den Bestandteilen des Kehlkopfes.
Die Knorpel des Kehlkopfes lassen sich in paarige und unpaarige Knorpel unterteilen. Insgesamt gibt es drei unpaarige Knorpelanteile im Larynx: die Epiglottis, den Schildknorpel und den Ringknorpel. Hier siehst du die drei unpaarigen Knorpel nochmal auf einen Blick.
Zu den paarigen Knorpeln gehören die Stellknorpel, die Spitzenknorpel und die Keilknorpel, die in der Abbildung allerdings nicht dargestellt sind. Auch die Weizenknorpel werden in einigen, aber nicht allen Quellen zu diesem Thema erwähnt.
Warum das so ist, klären wir später. Hier siehst du, bis auf die Keilknorpel, noch einmal alle paarigen Knorpel im Überblick. Gehen wir die einzelnen Knorpel nun im Detail durch.
Wir beginnen mit der Epiglottis, beziehungsweise dem Kehldeckel. Die Epiglottis ist der wohl bekannteste Larynxknorpel. Sie zeichnet sich durch eine blattförmige Struktur aus
und besteht aus elastischem Knorpel. Sie befindet sich dorsal des Zungenbeins und ventral des Larynxeingangs.
Die Hauptfunktion der Epiglottis besteht darin, den Larynxeingang während des Schluckens zu verschließen und somit zu verhindern, dass Nahrung in die Atemwege gelangt. Wie du hier sehen kannst, besitzt die Epiglottis einen freien und einen befestigten Bereich. Der obere, freie Bereich ist breit, abgerundet und weist manchmal eine Einkerbung in der Mitte auf.
Der befestigte, stammartige Stiel der Epiglottis befindet sich am kaudalen Ende des Knorpels. Über das Ligamentum thyroepiglotticum ist er mit der Rückseite der Prominentia laryngea des Schildknorpels verbunden.
Interessanterweise ist die vordere, linguale Oberfläche des Kehldeckels von einer Schleimhaut bedeckt, die der Zungenschleimhaut sehr ähnlich ist und sogar einige Geschmacksknospen enthält.
Die hintere, laryngeale Oberfläche ist mit dem für den Respirationstrakt typischen Flimmerepithel bedeckt. Kommen wir nun zum größten Knorpel des Kehlkopfes
- dem Schildknorpel. Er besteht eigentlich aus zwei hyalinen Knorpelplatten,
den Laminae thyroideae. Diese sind jedoch in der Mittellinie miteinander verwachsen.
Dort bilden sie die Prominentia laryngea, die Spitze des sogenannten Adamsapfels. Wie eben schon erwähnt, setzt an der Rückseite dieses Vorsprungs der Epiglottisstiel an.
Oberhalb der Prominentia laryngea befindet sich die V-förmige Incisura thyroidea superior. Der Schildknorpel dehnt sich nach dorsolateral aus. Dabei teilt er sich in ein oberes und ein unteres Horn. Diese werden auch als Cornua superiora beziehungsweise inferiora bezeichnet.
Lateral am Schildknorpel, ventral der beiden Cornua, lässt sich eine leicht erhabene Knochenleiste erkennen. Es handelt sich dabei um die Linea obliqua cartilaginis thyroideae. Diese wird nach kranial durch eine runde Erhebung begrenzt, die als Tuberculum thyroideum superius bezeichnet wird. Es befindet sich unmittelbar ventral der Basis des Cornu superius. Das kaudale Ende der Linea obliqua ist durch das Tuberculum thyroideum inferius an der unteren Grenze der Lamina thyroidea gekennzeichnet.
Der letzte unpaarige Knorpel des Kehlkopfes ist der Ringknorpel. Wie der Name schon sagt, handelt es sich beim Ringknorpel um einen vollständigen Ring aus hyalinem Knorpel, der zwischen dem Schildknorpel und der Trachea liegt. Obwohl er kleiner ist, ist der Ringknorpel dicker und kräftiger als der Schildknorpel.
Er lässt sich in zwei Abschnitte unterteilen: den ventral gelegenen Ringknorpelbogen und die hintere, abgeflachte Ringknorpelplatte.
In der Mitte dieser Ringknorpelplatte befindet sich ein erhabener Kamm. Dieser wird als Crista verticalis des Ringknorpels bezeichnet. Lateral am Ringknorpel kannst du
eine abgerundete Vertiefung erkennen. Sie bildet die thyroidale Gelenkfläche des Ringknorpels. Über diese Gelenkfläche artikuliert der Ringknorpel mit dem Cornu inferius des Schildknorpels.
Am oberen Rand der Lamina cricoidea befindet sich die arytenoidale Gelenkfläche, über die der Ringknorpel mit dem Stellknorpel in Verbindung steht. Kommen wir nun zu den paarigen Knorpeln des Larynx. Hier siehst du die gerade erwähnten Stellknorpel, die auch als Aryknorpel bezeichnet werden können.
Diese kleinen, hyalinen Knorpel haben die Form einer dreiseitigen Pyramide, die mit ihrer Basis auf dem Ringknorpel sitzt. Die Spitze der Pyramide bildet mit dem darüber liegenden Spitzenknorpel ein Gelenk. Am Stellknorpel befinden sich zwei Fortsätze.
Dazu zählt zum einen der Processus vocalis. Dies ist ein länglicher, spitzer Vorsprung
an der ventralen Fläche des Stellknorpels. Der zweite Knorpelfortsatz nennt sich Processus muscularis. Er besitzt eine abgerundete Form und ragt nach dorsolateral. Die beiden Fortsätze dienen als wichtige Ansatzpunkte, auf die wir später noch einmal zurückkommen.
Die kegelförmigen Spitzenknorpel sitzen den Stellknorpeln auf. Diese kleinen, elastischen Knorpel werden aufgrund ihrer geringen Größe auch als Nebenknorpel bezeichnet und können sogar mit den Stellknorpeln verwachsen sein. Das nächste Knorpelpaar, das wir uns ansehen werden, sind die Keilknorpel. Sie bestehen aus winzigen, länglichen Knötchen aus elastischem Knorpel, die sich innerhalb der Plicae aryepiglotticae befinden.
Das letzte Knorpelpaar bilden die Weizenknorpel. Wie schon gesagt, wird dieser Knorpel
teilweise nicht erwähnt, wenn es um die Kehlkopfknorpel geht.
Das liegt daran, dass ihr Vorkommen sehr variabel ist. In einer Studie wurde festgestellt, dass die elastischen Weizenknorpel nur bei etwa einem Drittel der Probanden vorhanden waren und entweder beidseitig oder einseitig vorkommen können.
Wenn diese Knorpel vorhanden sind, befinden sie sich innerhalb des faserverstärkten freien Randes der Membrana thyrohyoidea: dem Ligamentum thyrohyoideum laterale. Dieses Band sehen wir uns gleich noch genauer an.
Wahrscheinlich ist dir schon aufgefallen, dass einige der Larynxknorpel aus elastischem Knorpel bestehen, während andere aus hyalinem Knorpel aufgebaut sind. Für einen besseren Überblick, sortieren wie die Larynxknorpel deshalb noch einmal nach Knorpelart.
Der Schildknorpel, der Ringknorpel und der überwiegende Teil der Stellknorpel sind aus hyalinem Knorpel aufgebaut. Hyaliner Knorpel besteht größtenteils aus Kollagen des Typs II, was ihn recht fest und stabil macht. Das ist sinnvoll, da die genannten Knorpel den Pharynx mit der Trachea verbinden und als Ansatzstellen für verschiedene Muskeln und Bänder dienen. Die übrigen Knorpel, also der Spitzenknorpel, der Keilknorpel, die Weizenknorpel, die Epiglottis und die Processus vocales der Stellknorpel, bestehen aus elastischem Knorpel. Der elastische Knorpel besteht zu einem Großteil aus elastischen Fasern. Seine wichtigste Eigenschaft ist dementsprechend die Flexibilität,im Gegensatz zur Festigkeit des hyalinen Knorpels. Dadurch sind diese Bestandteile des Larynx flexibel und in der Lage, die verschiedenen Funktionen des Kehlkopfes zu erfüllen. Einige Gelenkflächen der Kehlkopfknorpel haben wir bereits kurz angesprochen. Verschaffen wir uns nun aber einen strukturierten Überblick über die Gelenke des Kehlkopfes.
Insgesamt gibt es drei paarige Gelenke im Kehlkopf. Eines davon ist die Articulatio cricothyroidea. Sie wird von den Gelenkflächen des Cornu inferius des Schildknorpels und der hinteren Seitenfläche des Ringknorpels gebildet. Die Gelenkkapsel der Articulatio cricothyroidea siehst du in dieser Abbildung grün markiert. Etwas weiter kranial findet man die Articulationes cricoarytenoideae. Diese Gelenke befinden sich zwischen den hinteren Bereichen des Ringknorpeloberrandes und der Basis der Stellknorpel. befinden. Genau wie die Krikothyroidgelenke sind sie von einer Gelenkkapsel aus faserigem Bindegewebe umgeben.
Die Syndesmosis arycorniculata ist ein weiteres paariges Gelenk, das am Kehlkopf zu finden ist. Sie entsteht durch die bindegewebige Verbindung der Stellknorpelspitze mit der Basis des Spitzenknorpels. Das war es schon zu den verschiedenen Kehlkopfgelenken. Kommen wir nun zu den Bändern und Membranen des Kehlkopfes.
Die Weichteilstrukturen des Larynx lassen sich in eine extrinsische und eine intrinsische Gruppe unterteilen. Die extrinsische Gruppe verbindet Teile des Kehlkopfes mit benachbarten Strukturen.
Die intrinsische Gruppe verbindet die Bestandteile des Kehlkopfes untereinander. Sprechen wir zunächst über die extrinsischen Strukturen. In der Abbildung siehst du
die Membrana thyrohyoidea in grün hervorgehoben. Es handelt sich dabei um eine fibroelastische Membran, die von dem Schildknorpeloberrand und den Cornua superiora zum Unterrand des Zungenbeins zieht.
Die Membrana thyrohyoidea ist in der Mitte durch zusätzliche Fasern verstärkt. Es handelt sich dabei um das Ligamentum thyrohyoideum medianum. Die lateralen Ränder der Membran, zwischen den Spitzen der Cornua superiora und dem Zungenbein, sind ebenfalls verdickt. Hier befinden sich die Ligamenta thyrohyoidea lateralia. Innerhalb dieser Bänder liegen die kleinen Weizenknorpel, die wir zu Anfang dieses Tutorials
bereits erwähnt haben.
Die beiden Bereiche zwischen den seitlichen und dem mittleren Ligamentum thyrohyoideum sind etwas dünner ausgeprägt. Dort befindet sich beidseitig eine kleine Öffnung, die als Apertura membranae thyrohyoideae bezeichnet wird. Durch sie treten die Arteria laryngea superior und der Ramus internus des Nervus laryngeus superior hindurch.
Zwischen dem unteren Rand des Ringknorpels und dem ersten Trachealring erstreckt sich das Ligamentum cricotracheale, das sich mit dem fibroelastischen Gewebe zwischen den Trachealringen verbindet. Das letzte extrinsische Band, über das wir heute sprechen,
ist das elastische Ligamentum hyoepiglotticum. Wie bei den meisten Strukturen des Kehlkopfes verrät der Name des Bandes bereits seine Lage: Es erstreckt sich vom oberen Rand des Zungenbeins bis zur ventralen Fläche des freien Epiglottisanteils.
Das war es zu der extrinischen Gruppe der Weichteilstrukturen, gehen wir nun über zu den intrinsischen Weichteilstrukturen, die die einzelnen Bestandteile des Kehlkopfes miteinander verbinden. Die erste Struktur, die wir uns dazu ansehen, ist die Membrana quadrangularis, eine Schicht der Submukosa. Diese breite, dünne Bindegewebsschicht
reicht von den seitlichen Rändern der Epiglottis bis zu den Stellknorpeln.
Die freien Ränder der Membrana quadrangularis bilden die Plicae aryepiglotticae, die von Schleimhaut bedeckt sind. Sie markieren den lateralen Rand des Kehlkopfeingangs. Am unteren Ende der Plicae aryepiglotticea befindet sich jeweils ein Tuberculum cuneiforme, das durch den Keilknorpel gebildet wird. An ihrem kaudalen Rand geht
die Membrana quadrangularis in die Plicae vestibulares über, die auch als falsche Stimmbänder bezeichnet werden. Diese Falten spielen bei der Stimmproduktion keine Rolle, sondern dienen als Schutzstrukturen.
Ebenfalls am Kehldeckel befestigt ist das Ligamentum thyroepiglotticum. Wie du in der Abbildung siehst, verbindet es den Stiel des Kehldeckels mit der hinteren Fläche des Schildknorpels. Vielleicht erinnerst du dich, dass wir dieses Band bereits im Zusammenhang mit dem Kehldeckel erwähnt haben.
Die nächste Weichteilstruktur spielt klinisch eine besondere Rolle. Die Rede ist von der Membrana cricothyroidea. Gemeint ist damit die Gesamtheit des Bindegewebes zwischen dem Schildknorpel und dem Ringknorpel.
Diese Membran wird bei der sogenannten Koniotomie durchtrennt. Dabei handelt es sich um ein Verfahren zur notfallmäßigen Atemwegssicherung, beispielsweise im Falle eines Kehlkopfödems.
Der medialste Teil der Membrana cricothyroidea ist etwas dicker und bildet das Ligamentum cricothyroideum medianum. Teilweise wird es auch als vorderes Ligamentum cricothyroideum bezeichnet.
Kaudal steht das Band mit dem oberen Rand des Ringknorpelbogens in Verbindung, während es kranial am unteren Rand des Schildknorpels ansetzt.
Die dünneren, lateralen Anteile des Bandes werden als Conus elasticus bezeichnet. Der Conus elasticus ist mit seinem kaudalen Ende am Oberrand des Ringknorpelbogens
und der Knorpelplatte befestigt. Kranial setzt er an der Rückseite des Schildknorpelwinkels an. Dorsal steht der Conus elasticus außerdem mit dem Bereich zwischen den Stimmlippen und der Basis der Stellknorpel in Kontakt.
Die oberen frei liegenden Ränder des Conus elasticus sind deutlich dicker. Sie bilden die Stimmbänder, auf Latein Ligamentum vocale. Wie schon die Plicae aryepiglotticae sind auch die beiden Ligamenta vocalia mit Schleimhaut überzogen. Sie verlaufen von den Processus vocales bis zur Innenseite des Schildknorpelwinkels. Lateral der Stimmbänder schließen sich die Stimmfalten an. Die Stimmfalten sind das, was wir als Stimmlippen kennen. Sie sind für die Tonerzeugung unerlässlich.
Damit haben wir alles Wichtige zu den Membranen und Bändern des Kehlkopfes besprochen. Kommen wir nun zu den Muskeln des Kehlkopfes. Ähnlich wie die anderen Weichteilstrukturen des Larynx lassen sich auch die Muskeln in eine intrinsische und eine extrinsische Gruppe unterteilen.
Die extrinsischen Muskeln sind meist am Zungenbein befestigt. Das Zungenbein ist, wie bereits besprochen, über die Membrana thyrohyoidea mit dem Schildknorpel verbunden. Durch diesen Aufbau haben die Muskeln, die auf das Zungenbein wirken, gleichzeitig einen Einfluss auf den Kehlkopf. Die extrinsischen Muskeln des Kehlkopfes haben in der Regel eine von zwei Aufgaben: Sie heben oder senken den Kehlkopf beim Schlucken und Sprechen.
Man unterscheidet dementsprechend zwischen den Elevatoren und den Depressoren.
Zu den Depressoren gehören die meisten infrahyoidalen Muskeln, insbesondere der Musculus sternohyoideus, der Musculus sternothyroideus und der Musculus omohyoideus.
Die Liste der Elevatoren ist etwas länger. Zu dieser Muskelgruppe gehört nur ein infrahyoidaler Muskel, nämlich der Musculus thyrohyoideus. Dieser hebt den Kehlkopf an, wenn das Zungenbein fixiert ist. Die übrigen Hebemuskeln werden von den suprahyoidalen Muskeln gebildet. Dazu gehören der Musculus digastricus, der Musculus stylohyoideus, der Musculus geniohyoideus, der Musculus mylohyoideus sowie
der Musculus stylopharyngeus, der hier allerdings nicht abgebildet ist.
Einige Quellen zählen auch den Musculus palatopharyngeus und den Musculus salpingopharyngeus zu dieser Muskelgruppe. Anstatt den Larynx als Ganzes zu bewegen, ermöglichen die intrinsischen Kehlkopfmuskeln die gezielte Bewegung einzelner Bestandteile des Larynx. Mit Ausnahme eines Muskels werden alle intrinsischen Muskeln
vom Nervus laryngeus inferior innerviert. Dieser Nerv ist ein Ast des Nervus laryngeus recurrens, der wiederum aus dem Nervus vagus stammt.
Um die Funktionen der intrinsischen Muskeln besser nachvollziehen zu können, werden wir den Larynx in diesem Abschnitt des Tutorials von kranial betrachten.
Zur besseren Orientierung wiederholen wir noch einmal die verschiedenen Knorpel
des Larynx anhand dieser neuen Abbildung. Hier siehst du den Schildknorpel, hier den Ringknorpel und hier siehst du die Stellknorpel sowie die Spitzenknorpel. Außerdem kannst du aus dieser Perspektive die Stimmbänder sowie sowie den Conus elasticus sehen. Schauen wir uns nun die einzelnen Muskeln an, die sich zwischen diesen Bändern und Knorpeln befinden.
Beginnen wir mit dem Muskel, der bezüglich seiner Innervation eine Ausnahme darstellt:
der Musculus cricothyroideus. Im Gegensatz zu den übrigen Larynxmuskeln wird er durch den Ramus externus des Nervus laryngeus superior innerviert. Der Nervus laryngeus superior ist wiederum ein Ast des Nervus vagus. Dieser Muskel besteht aus zwei Anteilen: einem schrägen und einem geraden Anteil. Beide Muskelanteile haben
einen gemeinsamen Ursprung am anterolateralen oberen Rand des Ringknorpels.
Der gerade Muskelanteil setzt am unteren Rand des Schildknorpels an, der schräge Muskelabschnitt hat seinen Ansatz am unteren Horn des Schildknorpels. Beide Muskelanteile ziehen den Schildknorpel nach ventrokaudal, wodurch das Stimmband verlängert und gedehnt wird. Dies erzeugt einen hohen Ton. Eine weitere Muskelgruppe
bilden die Adduktoren der Stellknorpel.
Zu dieser Muskelgruppe zählt unter anderem der einzige unpaarige Muskel des Kehlkopfes, und zwar der Musculus arytenoideus transversus. Er liegt unterhalb des Musculus arytenoideus obliquus, den wir uns gleich ansehen werden. Der Musculus arytenoideus transversus verbindet die beiden Stellknorpel miteinander und setzt dabei an den Processus musculares der Stellknorpel sowie dem angrenzenden lateralen Rand an. Einen ähnlichen Ansatzpunkt besitzen auch die Musculi arytenoidei obliqui. Diese Muskeln liegen oberhalb des Musculus arytenoideus transversus und erstrecken sich vom Processus muscularis des ipsilateralen Stellknorpels zum Apex des kontralateralen Stellknorpels.
Sowohl der Musculus arytenoideus transversus als auch der Musculus arytenoideus obliquus erfüllen die gleiche Aufgabe, nämlich die Adduktion der Stellknorpel und damit den Verschluss der Rima glottidis. Wird Luft zwischen die adduzierten Stimmbänder hindurch gepresst, erzeugt dies einen Ton.
Sehen wir uns als Nächstes die Krikoarytenoidmuskeln an. Wie der Name schon sagt, sind diese mit dem Ring- und dem Stellknorpel verbunden. Man unterscheidet zwischen den lateralen und den posterioren Krikoarytenoidmuskeln. Verwechseln sollte man diese Muskeln trotz des ähnlichen Namens aber nicht, da sie sich in ihrer Funktion stark unterscheiden.
Hier in der Abbildung siehst du den Musculus cricoarytenoideus lateralis. Er entspringt am Ringknorpelbogen und setzt am Processus muscularis des Stellknorpels an. Wenn sich der Musculus cricoarytenoideus lateralis zusammenzieht, schwenkt er den Processus muscularis zur Seite, wodurch die Stimmlippen adduziert und verkürzt werden.
Wenn dieser Muskel isoliert kontrahiert wird, entsteht eine kleine Öffnung im dorsalen interkartilaginären Raum der Rima glottidis, wodurch das Flüstern ermöglicht wird. Sein Antagonist ist, wie schon gesagt, der Musculus cricoarytenoideus posterior. Er entspringt an der hinteren Fläche der Lamina cricoidalis und setzt, ebenso wie sein laterales Gegenstück, am Processus muscularis des Aryknorpels an.
Bei der Kontraktion dieses Muskels wird der Processus muscularis nach medial gezogen, was wiederum die Stimmlippen abduziert und verlängert. Dadurch wird die Rima glottidis geöffnet, sodass Luft in die Lunge strömen kann. Wenn die Stimmlippen vollständig geöffnet sind, ist keine Phonation möglich. Unser nächster Muskel ist der Musculus aryepiglotticus. Dieser wird oft als Verlängerung des Musculus arytenoideus obliquus betrachtet, da einige seiner Fasern seitlich über den Apex des Stellknorpels hinaus zur aryepiglottischen Falte verlaufen.
Seine Ansatzpunkte befinden sich am Processus muscularis des Stellknorpels und
dem seitliche Rand der Epiglottis. Er hat die gleiche Funktion wie der Musculus arytenoideus transversus und der Musculus arytenoideus obliquus, nämlich die Adduktion der Stellknorpel und den Verschluss der Rima glottidis.
In dieser Abbildung siehst du den Musculus thyroarytenoideus in grün markiert. Dieser Muskel erstreckt sich vom Schildknorpelwinkel und dem angrenzenden Ligamentum cricothyroidum bis zur anterolateralen Fläche des Stellknorpels. Er verläuft dabei parallel zu den Stimmbändern.
Der Musculus thyroarytenoideus zieht die Stellknorpel nach ventral, wodurch sich das Stimmband verkürzt und entspannt. Dies führt zu einer tieferen Stimmlage.
Der Musculus vocalis ähnelt in seinen Ansätzen dem Musculus thyroarytenoideus und verläuft ebenfalls parallel und lateral zum Stimmband. Er liegt dem Musculus thyroarytenoideus medial an. In seinem Verlauf zieht er von der Seitenfläche des Processus vocalis des Stellknorpels am ipsilateralen Stimmband entlang, an dem er schließlich auch ansetzt.Aufgrund dieser Nähe zum Musculus thyroarytenoideus wird der Musculus vocalis teilweise als dessen Pars interna und teilweise als eigenständiger Muskel betrachtet.
Der Musculus vocalis kann die Stimmlippen unterschiedlich stark anspannen und entspannen. Er sorgt damit für die genaue Anpassung der Tonhöhe, indem er entweder den vorderen Teil der Stimmlippen anspannt oder den hinteren Teil der Stimmlippen entspannt. Deshalb kommt er vor allem beim Singen zum Einsatz, da kleine Nuancen in der Tonhöhe dort besonders wichtig sind.
Damit kommen wir zu unserem letzten intrinsischen Muskel des Kehlkopfes, dem Musculus thyroepiglotticus. Wie du in der Abbildung sehen kannst, ist er mit dem Musculus thyroarytenoideus verbunden. Beide Muskeln haben einen gemeinsamen Ursprung am Schildknorpelwinkel. Sein Ansatzpunkt ist jedoch ein anderer, nämlich der laterale Rand der Epiglottis. In einigen Quellen werden diese beiden Muskeln als ein einziger Muskel betrachtet. Mittlerweile zählen sie jedoch als eigenständige Muskeln.
Der Musculus thyroepiglotticus dient der Erweiterung des Kehlkopfeingangs, indem er die Stimmlippen nach lateral zieht. Damit haben wir nun alle Muskeln des Kehlkopfes durchgesprochen. Um die Tonerzeugung durch den Larynx besser zu verstehen, werden wir die Muskeln jetzt noch nach ihrer Funktion sortieren. Die Adduktoren und Abduktoren des Kehlkopfes öffnen und schließen die Rima glottidis, indem sie die Stimmlippen bewegen. Dadurch sind sie an der Steuerung der Phonation, also an der Erzeugung von Tönen, beteiligt.
Die wichtigsten Adduktoren sind die Musculi cricoarytenoidei laterales sowie der Musculus arytenoideus transversus und obliquus. Der einzige Abduktor ist der Musculus cricoarytenoideus posterior. Während die Adduktoren und Abduktoren
die Phonation regulieren, sind die Tensoren und Relaxatoren für die Einstellung der Tonhöhe verantwortlich. Die wichtigsten Tensoren sind die Musculi cricothyroidei.
Die wichtigsten Relaxatoren bilden die Musculi thyroarytenoidei. Die Feinabstimmung der Tonhöhe beim Sprechen oder Singen erfolgt durch den Musculus vocalis.
Viele der intrinsischen Muskeln fungieren gemeinsam als Sphinkter. Diese Funktion hat nichts mit dem Sprechen zu tun, sondern dient dem Aspirationsschutz, verhindert also das unbeabsichtigte Einatmen von Nahrung oder Flüssigkeiten in die Luftröhre. Die Musculi cricoarytenoidei laterales und transversi sowie die Musculi arytenoidei obliqui und die Musculi aryepiglottici bringen die Kehlkopfknorpel näher an die Epiglottis heran und verschließen so den Kehlkopfeingang. Dies geschieht reflexartig, wenn sich Flüssigkeit oder Nahrungspartikel in der Nähe des Kehlkopfes befinden.
Und damit weißt du nun alles Wichtige zur Anatomie des Kehlkopfes. Gehen wir also über zu einem klinischen Fallbeispiel. Keine Sorge, du hast es gleich geschafft. Das Krankheitsbild, das wir in diesem Tutorial besprechen werden,
ist die hyperfunktionelle Dysphonie. Sie ist gekennzeichnet durch eine veränderte Stimmqualität, größere Anstrengung bei der Tonerzeugung, Stimmermüdung, Schmerzen und allgemeinem Unbehagen. In extremen Fällen kann es sogar zur Aphonie, also der Unfähigkeit zu sprechen, kommen.
Die hyperfunktionelle Dysphonie kann primär oder sekundär auftreten. Die genaue Ursache der primären hyperfunktionellen Dysphonie ist oft unklar und kann von Allergien über eine Erkrankung bis hin zu emotionaler Belastung reichen. Der sekundären hyperfunktionellen Dysphonie liegt in der Regel eine körperliche Ursache zugrunde, wie zum Beispiel Stimmlippenknötchen, Polypen oder eine Stimmlippenparese, also eine Lähmung aufgrund einer Nervenschädigung.
In solchen Fällen entwickelt sich die Dysphonie aufgrund des Versuchs unseres Körpers,
die fehlende Funktion der Kehlkopfmuskeln zu kompensieren. In der körperlichen Untersuchung können verkrampfte oder verspannte Halsmuskeln und die Verengung des Raums zwischen Zungenbein und Schildknorpel auf eine Verspannung der Kehlkopfmuskulatur hindeuten. Bei einer Laryngoskopie fällt außerdem häufig auf, dass die Stimmlippen nicht zum Sprechen benutzt werden. Stattdessen spannen sich die umliegenden Muskeln an, um dies zu kompensieren.
Die Behandlung umfasst in der Regel ein Stimmtraining. Bei primärer hyperfunktioneller Dysphonie werden auch mögliche Auslöser behandelt. Bei der sekundären hyperfunktionellen Dysphonie wird neben der Stimmtherapie auch die zugrunde liegende Ursache behandelt. Bevor wir zum Ende dieses umfangreichen Tutorials kommen, möchte ich noch einmal zusammenfassen, was wir heute gelernt haben. Wir haben uns in diesem Video anhand von drei Themenschwerpunkten orientiert. Im ersten Abschnitt haben wir die Knorpel des Kehlkopfes besprochen. Hier haben wir die Anatomie und die Funktionen der Epiglottis, des Schildknorpels, des Ringknorpels, der Stellknorpel, der Spitzenknorpel und der Keilknorpel besprochen. Auch die nicht immer vorhandenen Weizenknorpel haben wir uns in diesem Abschnitt angesehen.
Anschließend haben wir uns mit den wichtigsten Bändern und Membranen des Kehlkopfes beschäftigt. Hierzu zählt zum einen die Membrana thyrohyoidea, die sich zwischen dem Schildknorpel und dem Zungenbein befindet. Sie enthält zwei verstärkte Bänder: das mediane und das laterale Ligamentum thyrohyoideum. Das Ligamentum cricotracheale zieht vom Ringknorpel zum ersten Trachealring.
Die Membrana quadrangularis bildet einen großen Teil der Supraglottis. Ihre frei liegenden Ränder bilden die Plicae aryepiglotticae, während ihr unterer Rand die Plicae vestibulares bildet. Diese werden auch als falsche Stimmbänder bezeichnet. Außerdem haben wir uns noch vier weitere Bänder angesehen: das Ligamentum thyroepiglotticum, das Ligamentum cricothyroidum medianum, den Conus elasticus und das Ligamentum vocale.
Der letzte Themenschwerpunkt dieses Tutorials lag auf den zahlreichen Muskeln des Kehlkopfes. Dabei haben wir uns hauptsächlich auf die intrinsische Kehlkopfmuskulatur konzentriert. Zu dieser Muskelgruppe gehören der Musculus cricothyroideus, der Musculus cricoarytenoideus posterior sowie der M. cricoarytenoideus lateralis.
Außerdem zählen zu dieser Muskelgruppe noch der Musculus arytenoideus obliquus und transversus sowie der Musculus aryepiglotticus, der Musculus thyroarytenoideus, der Musculus vocalis und der Musculus thyroepiglotticus. Mit Ausnahme des Musculus cricothyroideus werden alle intrinsischen Muskeln vom Nervus laryngeus inferior des Nervus laryngeus recurrens innerviert. Damit hast du es geschafft! Vielen Dank für’s Zuschauen und viel Spaß beim Lernen!