Video: Oberflächenanatomie von Kopf und Hals
Du siehst gerade eine Vorschau. Werde Premium-Mitglied, um das ganze Video zu sehen: Dieses Video stellt die wichtigsten und markantesten Oberflächenmerkmale vor, die am Kopf und am Hals zu finden sind. Schau rein und vertiefe dein Wissen.
Passende Lerneinheit
Relevante Artikel
Transkript
Hallo und herzlich willkommen zu einem neuen Tutorial von Kenhub. Mein Name ist Cuco und in diesem Tutorial werden wir uns die anatomischen Oberflächenmerkmale von Kopf und Hals ansehen.
Zum Glück ...
Mehr lesenHallo und herzlich willkommen zu einem neuen Tutorial von Kenhub. Mein Name ist Cuco und in diesem Tutorial werden wir uns die anatomischen Oberflächenmerkmale von Kopf und Hals ansehen.
Zum Glück sehen nicht alle Menschen, die wir auf der Straße sehen, so aus. Für Kliniker heißt das jedoch, dass wir uns auf einige Oberflächenmerkmale verlassen können müssen, die durch darunterliegende Strukturen entstehen, um uns am Körper orientieren zu können. Oberflächenmerkmale in der Anatomie sind anatomische Strukturen, die mit bloßem Auge erkennbar sind. Die Kenntnis dieser Orientierungspunkte ist unerlässlich, um eine Reihe von Tests durchzuführen und auch um zum Beispiel die richtige Stelle, an der während chirurgischer Eingriffe operiert werden soll, zu finden. Ganz zu schweigen davon, dass es auch für Künstler von großer Relevanz sein kann, sich dieser Merkmale bewusst zu sein.
In diesem Tutorial werden wir uns speziell auf die oberflächlichen anatomischen Merkmale von Kopf und Hals konzentrieren. Wenn du mehr über die Orientierungspunkte der Oberflächenanatomie an anderer Stelle im Körper erfahren möchtest, schaue dir unbedingt unsere anderen Tutorials an, die sich genauer damit befassen.
Aber für den Moment, lasst uns direkt eintauchen und die anatomischen Oberflächenmerkmale des Kopfes betrachten. Die bemerkenswertesten Merkmale, die wir am Kopf sehen können, sind die Gesichtszüge - also die Augen, die Ohren, die Nase und die Lippen.
Die Struktur und das Aussehen des Gesichts wird stark von der Form des darunter liegenden Schädels beeinflusst, sodass wir, diese Abbildung nutzend, uns zusätzlich zu den oberflächlichen Orientierungspunkte auch gleichzeitig die Korrelate auf dem Schädel betrachten werden. Keine zwei Gesichter sind gleich, weil keine zwei Schädel gleich sind.
Die Nase erhält viel von ihrer Form und Struktur durch die Nasenknorpel, die wir hier sehen können, wenn wir unter die Oberfläche schauen. Die Form dieser wiederum stammt zu einem großen Teil von den Nasenknochen, die den Nasenrücken bilden.
Wenn wir einen Blick auf die Knochen selbst werfen, sehen wir, dass diese nur einen kleinen Teil der Nasenform bilden. Versuche mal diesen Bereich auf deinem eigenen Gesicht zu tasten. Schaue, ob du die Nasenknochen bis zu ihrer Verbindung mit den Nasenknorpeln zurückverfolgen kannst.
Die Nasenknochen haben einen großen Einfluss auf das Aussehen einer Person, und das obwohl sie nur einen relativ kleinen Teil der Nase selbst ausmachen. Nasenknochen gibt es in allen Formen und Größen, wie wir bei den Menschen um uns herum sehen können.
Der komplette Umriss des Orbitarandes lässt sich auf beiden Seiten der Nasenknochen leicht ausfindig machen. Besonders leicht zu finden sind die Augenbrauenbögen, die für uns auch klinisch nützlich sein können, da sie die Position der Stirnhöhlen anzeigen. Diese beiden gewölbten Erhebungen sind medial ausgeprägt und können uns helfen, die supraorbitale Kerbe oder das Foramen zu finden, durch die der Nervus supraorbitalis verläuft.
Das nächste ziemlich offensichtliche Merkmal, das wir am Kopf haben, ist der äußere Teil der beiden Ohren, auch bekannt als die Ohrmuscheln. Diese gibt es auch in allen Formen und Größen, sind jedoch im Großen und Ganzen sehr ähnlich aufgebaut.
Hier drüben ist zum Beispiel der Eingang zum Mittel- und Innenohr, bekannt als der äußere Gehörgang oder Meatus acusticus externus. Wir können auch die äußerste Falte, die Helix, und diese innere Falte, die Antihelix, sehen. Außerdem haben wir noch einen etwas kleineren Tragus und den Antitragus. Und natürlich ist hier drüben das Lobulus auriculae - das Ohrläppchen.
Die nächsten Merkmale, können wir hier hervorgehoben sehen und lassen unser Modell aussehen, als hätte er eine Kriegsbemalung – und zwar ist das unser so genannter Jochbogen - der Arcus zygomaticus. Er bestimmt die Form und Struktur der Wangen. Der Jochbogen besteht eigentlich aus zwei Knochen - dem Processus zygomaticus des Schläfenbeins und dem Processus temporalis des Jochbeins. Die Jochbögen haben einen großen Einfluss auf das Aussehen des Gesichts und sind gut tastbar.
Gehen wir nun zur Stirn. Dort finden sich zwei Oberflächenmerkmale, die auch gut tastbar sind - diese beiden rundlichen Erhebungen am Os frontale, die sogenannten Frontaleminenzen.
Wir springen jetzt zum unteren Teil des Gesichts hinunter. Hier haben wir den Kiefer, der von dem Teil des Schädels gebildet wird, der als Mandibula bekannt ist. Es ist also genau gesehen der Unterkiefer. Wenn wir nun den Unterkiefer selbst betrachten, können wir ihn in drei Teile unterteilen, die alle dazu beitragen, die Oberfläche deines Gesichts zu bilden.
Als erstes haben wir den Unterkieferkörper, der die Gesamtgröße und -form des Kiefers bildet, den Kinnvorsprung, der hilft, die Form des Kinns zu bilden und dann haben wir noch den Angulus mandibulae, der den Kieferwinkel bildet. Der Unterkiefer dient als Ansatzpunkt für die Kaumuskeln. Zwei davon bilden oberflächliche Orientierungspunkte und lassen sich leicht ertasten, wenn man die Zähne zusammenbeißt. Der erste von ihnen ist der hier hervorgehobene Musculus masseter, der zusammen mit dem Unterkiefer die Form des Kiefers vorgibt.
Der zweite davon ist der Temporalismuskel, der auch beim Zusammenpressen der Zähne leicht ertastet werden kann. Dieser Muskel füllt den Raum, der von den Knochen des Schädels hier gebildet wird und sorgt für die Form der Schläfen.
Wenn wir jetzt weiter nach kranial zum Schädel gehen, sehen wir die Scheitelknochen, die hier grün markiert sind. Im parietalen Knochen gibt es einen erhöhten Bereich in der Mitte, der als parietale Eminenz bekannt ist. Die parietalen Eminenzen entstehen durch die äußere Konvexität der parietalen Knochen und helfen, die Gesamtform des Kopfes zu bilden.
Ebenfalls auf der lateralen Seite des Kopfes sichtbar ist der Processus mastoideus des Schläfenbeins. Dieser knöcherne Vorsprung dient als Ansatzpunkt für den Musculus sternocleidomastoideus und befindet sich, wie wir auf diesem Bild hier sehen können, direkt hinter dem Ohr. Diese Struktur ist leicht zu ertasten, versuch also mal ihn an dir selbst zu finden.
Wenn wir für eine Sekunde bei diesem Bild hier bleiben, sehen wir ein Oberflächenmerkmal, das nicht so leicht zu ertasten ist wie einige der anderen, die wir in diesem Tutorial schon besprochen haben. Es hat aber eine große klinische Relevanz, was es erwähnenswert macht. Es ist der Punkt, an dem sich der Unterkiefer mit dem Schläfenbein verbindet, um das Kiefergelenk, das Temporomandibulargelenk, zu bilden.
Hier noch eine etwas andere Ansicht des Kiefergelenks. Durch dieses Synovialgelenk verbindet sich und artikuliert der Unterkiefer mit dem Rest des Schädels, was es uns ermöglicht den Mund zu öffnen und zu schließen, sowie den Kiefer von Seite zu Seite zu bewegen. Das Temporomandibulargelenk kann beim Öffnen und Schließen des Mundes direkt vor den Ohren ertastet werden. Probleme an diesem Gelenk sind häufig, daher ist es wichtig, sich dessen bewusst zu sein.
Kommen wir nun zum hinteren Teil des Kopfes, wo wir das markanteste Oberflächenmerkmal sehen können– die Protuberantia occipitalis externa. Diese dient als Ansatzpunkt für den Musculus trapezius und ist bei den meisten Individuen sehr leicht tastbar. Noch wichtiger ist, dass sie als nützlicher Orientierungspunkt verwendet werden kann, um dir dabei zu helfen, die nächsten drei Oberflächenmerkmale zu finden - die Nackenlinien. Dabei handelt es sich um drei gekrümmte horizontale Vorsprünge, die bei den meisten Individuen ertastet werden können. Du kannst ja mal probieren, ob du sie an deinem eigenen Kopf fühlen kannst. Diese drei Grate dienen als Ansatzpunkte für mehrere Halsmuskeln.
Die höchste Nackenlinie ist möglicherweise nicht bei allen Individuen sichtbar. Sie dient als Ursprung für den Musculus epicranius und die epikraniale Aponeurose.
Die nächste Nackenlinie ist die obere Nackenlinie. Trotz ihres Namens liegt diese Linie unter der höchsten Nackenlinie und dient als Ursprung für den Musculus trapezius, den Musculus sternocleidomastoideus und den Musculus splenius capitis.
Die letzte und am weitesten kaudal gelegene der drei Nackenlinien ist - Überraschung - die untere Nackenlinie. Der Musculus semispinalis capitis setzt knapp über dieser Linie an.
Nun, da wir uns einige der wichtigsten oberflächlichen anatomischen Merkmale des Kopfes angesehen haben, lasst uns weiter nach unten gehen, um die Oberflächenmerkmale des Halses genauer zu betrachten.
Wenn wir den Hals von vorne betrachten, können wir genau hier einen Klumpen sehen und tasten, der von den darunterliegenden Kehlkopfknorpeln gebildet wird.
Eine prominente Struktur, die vor allem bei Männern nach der Pubertät sichtbar ist, ist der Kehlkopfvorsprung des Schildknorpels. Er wird umgangssprachlich auch als Adamsapfel bezeichnet. Der Rest des Schildknorpels und der Ringknorpel sind zwar weniger ausgeprägt, jedoch sowohl bei Frauen als auch bei Männern tastbar.
Zwei weitere Merkmale, die bei den meisten Menschen leicht zu erkennen sind, sind die Formen der Musculi sternocleidomastoidei, die hier in grün hervorgehoben sind. Der Musculus sternocleidomastoideus liegt sehr oberflächlich, was bedeutet, dass er einen wesentlichen Einfluss auf die Oberflächenform des Halses hat. Bei der Kontraktion fällt er als scharf definierter Grat mit der leichten v-förmigen Vertiefung zwischen den beiden Muskelkörpern auf.
Lasst uns unser Modell umdrehen und einen Blick auf ein weiteres markantes Oberflächenmerkmal des Halses werfen. Er ist das letzte Merkmal, das wir heute besprechen werden: Der obere Teil des Musculus trapezius. Der Musculus trapezius ist ein sehr großer Muskel, der sich bis zum Rücken erstreckt. Seine obere Grenze bildet grob die Form eines Dreiecks und kann bei muskulösen Individuen besonders ausgeprägt sein.
Okay, bevor wir das Tutorial beenden, lasst uns schnell noch einmal die Oberflächenmerkmale durchgehen, die wir heute abgedeckt haben.
Zuerst haben wir die Orientierungspunkte des Gesichts betrachtet, beginnend mit den Nasenknorpeln, die den prominentesten Teil der Nase bilden. Der Nasenknorpel ist mit dem Nasenbein verbunden, dessen Form einen wesentlichen Einfluss auf die Form der Nase und das Aussehen des gesamten Gesichts hat. Seitlich vom Nasenbein aus können wir die Augenbrauenbögen ertasten, wo wir auch die supraorbitale Kerbe finden, durch die der Nervus supraorbitalis verläuft. Als nächstes haben wir uns den äußeren Teil des Ohres angesehen, der als Ohrmuschel bekannt ist. Zu den wichtigsten Oberflächenmerkmalen der Ohrmuschel gehören der äußere Gehörgang, der Eingang zum Mittel- und Innenohr, sowie die Helix, die Antihelix, der Tragus, der Antitragus und zu guter Letzt noch das Ohrläppchen.
Als nächstes haben wir die Jochbögen, auch Wangenknochen genannt, besprochen. Sie geben den Wangen ihre Struktur. Die Jochbögen werden durch den Processus zygomaticus des Schläfenbeins und den Processus temporalis des Jochbeins gebildet.
An der Stirn können erhabene Bereiche ertasten, die Eminentiae frontales genannt werden. Wenn wir uns auf den unteren Teil des Gesichts begeben, können wir die vom Unterkiefer, der Mandibula, gebildeten Orientierungspunkte tasten. Hierzu gehört der Körper der Mandibula, der den größten Teil der Kieferstruktur ausmacht, der Kinnvorsprung, der zur Bildung des Aussehen des Kinns beiträgt, und der Mandibulawinkel, der vom Ohr aus ertastet werden kann.
Zur Formgebung von Gesicht und Kiefer tragen auch zwei der Kaumuskeln bei, nämlich der Musculus masseter und der Musculus temporalis. Diese beiden Muskeln sind beim Zusammenpressen der Zähne gut tastbar.
Wenn wir seitlich auf den Kopf schauen, können wir eine abgerundete Erhebung sehen, die das Zentrum der beiden Scheitelknochen des Schädels markiert. Diese ist als die Eminentia parietalis bekannt. Unter der parietalen Eminenz befindet sich der Processus mastoideus, der leicht zu sehen und zu ertasten ist. Diese knöcherne Prominenz dient als eine der Ansatzstellen für den Musculus sternocleidomastoideus und ist direkt hinter dem Ohr zu spüren.
Unmittelbar vor dem Processus mastoideus befindet sich das klinisch wichtige Kiefergelenk - das Temporomandibulargelenk. Es handelt sich hierbei um das Synovialgelenk zwischen Unterkiefer und Schläfenbein, das am besten beim Öffnen und Schließen des Kiefers zu tasten ist.
Wir haben dann die Protuberantia occipitalis externa betrachtet, die einen der Ansatzpunkte für den Musculus trapezius darstellt. Danach haben wir uns den Nackenlinien gewidmet. Hiervon gibt es 3: Die höchste Nackenlinie, die obere Nackenlinie und die untere Nackenlinie. Sie dienen alle als Ansatzpunkte für verschiedene Muskeln und Bänder des Halses und können zwischen Individuen in ihrer Tastbarkeit variieren.
Anschließend haben wir die oberflächlichen anatomischen Merkmale des Halses untersucht. Das erste Merkmal, welches wir besprochen haben, wird durch den Kehlkopfknorpel geformt.
Bei Männern am meisten prominent ist hier der Kehlkopfvorsprung, auch Adamsapfel genannt; Er gehört zum Schildknorpel. Der Schild- und der Ringknorpel sind jedoch bei Frauen sowie bei Männern vorhanden. Die beiden Musculi sternocleidomastoidei tragen ebenfalls wesentlich zur Gesamtform des Halses bei.
Schließlich haben wir uns den Hals von hinten angesehen und besprochen, dass der obere Anteil des großen Musculus trapezius auch dazu beiträgt, die Form des Halses zu bilden.
Damit sind wir am Ende dieses Tutorials über die oberflächlichen anatomischen Merkmale von Kopf und Hals. Wenn du mehr über die Oberflächenanatomie erfahren möchtest, schaue dir unbedingt unsere anderen Tutorials an, die sich mit den Extremitäten und dem Rumpf im Detail befassen.
Bis zum nächsten Mal!