Musculus arytenoideus obliquus
Der Musculus arytenoideus obliquus (schräger Stellknorpelmuskel) gehört zu den Muskeln des Kehlkopfs.
Genau genommen wird zu den inneren Kehlkopfmuskeln dazu gezählt.
Er wirkt zusammen mit dem M. arytenoideus transversus und trägt zur Senkung der Epiglottis bei. Der M. artynoideus obliquus ist also wichtig für die Phonation und die Stimmbildung.
Im folgenden Artikel gehen wir näher auf die Anatomie, den Verlauf und die Funktionen des Musculus arytenoideus obliquus ein.
Ursprung | Processus muscularis des Stellknorpels |
Ansatz | Spitze des kontralateralen Stellknorpels |
Blutversorgung |
Arterien: Aa. laryngeae superior und inferior Venen: Vv. laryngeae superior und inferior |
Innervation | Nervus laryngeus recurrens |
Funktion | Adduktion der Stellknorpel -> Verschluss der Pars intercartilaginea der Stimmritze Ziehen der Epiglottis nach dorsal (Verengung der Kehlkopföffnung) |
Verlauf und Versorgung
Die Fasern des M. arytenoideus obliquus entspringen am Processus muscularis des Stellknorpels (Cartilago arytaenoidea). Von dort aus ziehen sie schräg nach kranial zu ihrem Ansatz an der Spitze des kontralateralen Stellknorpels. Dabei überkreuzen sie den M. arytenoideus obliquus der Gegenseite.
Manche Quellen geben an, dass sich zusätzlich ein Faserbündel abspaltet, das dann als M. aryepiglotticus (Stellknorpel-Kehldeckel-Muskel) bezeichnet wird. Diese Fasern entspringen an der Spitze des Stellknorpels und haben ihren Ansatz an der dorsalen lateralen Epiglottis.
Die Blutversorgung erfolgt durch die A. laryngea superior, einem Ast der A. thyroidea superior aus der A. carotis externa, sowie durch die A. laryngea inferior, einem Ast der A. thyroidea inferior aus der A. subclavia.
Das venöse Blut wird zunächst in die Vv. laryngeae superior et inferior und anschließend in die V. jugularis interna drainiert.
Innerviert wird der M. arytenoideus obliquus durch den N. laryngeus recurrens, einem Ast des N. vagus, welcher auch als N. laryngeus inferior bezeichnet wird.
Funktion
Eine Kontraktion des M. arytenoideus obliquus führt – ebenso wie die des M. arytenoideus transversus – zur Adduktion der Stellknorpel und zum Verschluss des Pars intercartilaginea der Stimmritze. Der vollständige Verschluss der Stimmritze, bei dem zusätzlich der Pars intermembranacea verschlossen wird, ist Voraussetzung für die Phonation und die Stimmbildung.
Außerdem wird durch die Fasern des M. aryepiglotticus die Epiglottis nach dorsal gezogen, was zu einer Verengung der Öffnung des Kehlkopfs beiträgt. Das ist besonders wichtig, um ein Verschlucken von Flüssigkeit oder Nahrung in die Trachea zu verhindern.
Um die Funktion des M. arytenoideus obliquus besser zu verstehen hilft es, wenn du dich gut mit der Anatomie des Kehlkopfes auskennst. Das folgende Quiz und die nachfolgenden Lernmaterialien helfen dir dabei, dein Wissen dazu zu vertiefen!
Klinik
Zu einem Funktionsverlust des M. arytenoideus oqliquus kann es im Rahmen von Läsionen des N. laryngeus recurrens kommen, die auch als Rekurrensparese bezeichnet wird. Diese kann beispielsweise durch Operationen an der Schilddrüse oder durch Tumorinfiltration bei Larynx- und Bronchialkarzinomen, sowie durch Kompression bei Struma, entstehen.
Dabei sind oftmals auch andere innere Kehlkopfmuskeln von diesem Funktionsverlust betroffen, mit Ausnahme des M. cricothyroideus, der durch den N. laryngeus superior innerviert wird.
Typische Symptome einer Rekurrensparese sind Heiserkeit, vorzeitige Ermüdbarkeit der Stimme und Atemprobleme. Die Intensität der Symptome ist abhängig davon, ob die Läsion ein- oder beidseitig vorliegt. Zur Diagnostik kann eine Laryngoskopie durchgeführt werden. Präventiv kann ein intraoperatives Neuromonitoring des N. laryngeus recurrens erfolgen.
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