Video: Drüsengewebe
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Hallo, ich bin Cuco von Kenhub und ich begrüße euch zu einem neuen Tutorial. Heute beschäftigen wir uns mit den verschiedenen intraepithelialen Drüsen und ihren zugehörigen Strukturen.
Dabei werde ...
Mehr lesenHallo, ich bin Cuco von Kenhub und ich begrüße euch zu einem neuen Tutorial. Heute beschäftigen wir uns mit den verschiedenen intraepithelialen Drüsen und ihren zugehörigen Strukturen.
Dabei werde ich die Definition der jeweiligen Strukturen, die verschiedenen Arten und ihre Ausführungsgänge mit euch besprechen.
Was sind intraepitheliale Drüsen denn eigentlich? Um diese Frage zu beantworten, solltet ihr zunächst verstehen, was eine Drüse ist. Hier seht ihr ein Beispiel abgebildet. Das ist eine Speicheldrüse, genauer gesagt die Glandula parotidea, die Ohrspeicheldrüse. Eine Drüse kann auch als Organ bezeichnet werden, da sie aus verschiedenen, spezialisierten Geweben besteht. Im Allgemeinen besteht ihre Funktion darin, Substanzen in oder aus dem Körper heraus zu sekretieren.
Die meisten Drüsen sind aus kubischem oder aus zylindrischem Epithel aufgebaut. Desweiteren können sie nach der Zusammensetzung ihres Ausführungsgangsystems als einfach oder gemischt klassifiziert werden. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal ist die Form des Drüsenendstücks. Dieses kann tubulär, also schlauchförmig oder azinös, kugelförmig, geformt sein.
Jetzt habt ihr eine Vorstellung davon, wie Drüsen im Allgemeinen aufgebaut sind. Intraepitheliale Drüsen sind nun besondere Drüsen, die innerhalb von Epithelschichten liegen. Hier seht ihr in grün zum Beispiel eine Abbildung der Glandula lingualis posterior, der hinteren Zungendrüse. Mehrere dieser Drüsen befinden sich im Epithel der Zunge im Bereich der Tonsilla lingualis und münden mit ihren Ausführungsgängen in deren Krypten.
Bevor wir uns die verschiedenen intraepithelialen Drüsen erarbeiten, möchte ich noch kurz auf die unterschiedlichen Sekretionsarten von Drüsen zu sprechen kommen. Intraepitheliale Drüsen gehören zu den exokrinen Drüsen. „Exokrin“ bedeutet soviel wie „nach außen abgebend“, d.h. also, dass solche Drüsen ihr Sekret an innere oder äußere Körperoberflächen abgeben. Hierbei unterscheidet man außerdem drei Arten der Sekretion: apokrin, merokrin und holokrin. Diese Begriffe werde ich euch im Folgenden zusammen mit Beispielen verschiedener intraepithelialen Drüsen erklären.
Bei der apokrinen Sekretion werden Membran-gebundene Vesikel abgegeben, in der Regel enthalten sie Lipide. Diese Arte der Sekretion kommt in den Drüsenläppchen der Brustdrüsen vor, diese sind hier abgebildet. Aber auch einige Schweißdrüsen nutzen diese Sekretionsmethode.
Bei der merokrinen Sekretion werden Proteine oder Glykoproteine mittels Exozytose aus Membran-gebundenen Vesikeln abgegeben. Das ist die am häufigsten anzutreffende Art der exokrinen Sekretion und wird auch von den eben schon angesprochenen Speicheldrüsen praktiziert. Hier ist seht ihr eine mikroskopische Aufnahme von gemischt tubuloalveolären Speicheldrüsen abgebildet.
Bei der holokrinen Sekretion werden ganze sekretorische Zellen abgesondert. Talgdrüsenzellen sondern so zum Beispiel den öligen Talg ab.
Becherzellen sind eine Form von intraepithelialen Drüsen, die sich in verschiedenen Organen befinden, unter anderem im Respirations- und im Gastrointestinaltrakt. Ihre Hauptfunktion besteht darin, Schleim zu sezernieren und damit die Schleimhaut des jeweiliges Organs zu schützen.
Hier ist ein Schnitt durch solche Becherzellen aus dem Duodenum abgebildet. Diese Drüsen sind weniger stark angefärbt als die umgebenden Zellen. Ihre Form ist rund oder zylindrisch. In dieser Vergrößerung ist das nicht so gut zu erkennen, aber der Nukleus dieser Zelle befindet sich an ihrer Basis.
Der Rest der Becherzelle besteht aus Membran-gebundenen, sekretorischen Granula, die mit Schleim gefüllt sind.
Nur zur Wiederholung: Diese Drüsen befinden sich im Epithel von Organen wie dem Dünndarm, dem Dickdarm, der Luftröhre, den Bronchien, aber auch in der Bindehaut des oberen Augenlids.
Hier seht ihr eine Glandula sebacea, eine Talgdrüse, abgebildet. Diese intraepitheliale Struktur ist eine zusammengesetzt-azinöse, holokrin-sezernierende Drüse. „Zusammengesetzt-azinös“ bedeutet hier, dass die Drüse aus mehreren sekretorischen Abschnitten besteht, die auch als „acini“ bezeichnet werden.
Talgdrüsen finden sich in der gesamten Haut, außer auf den Handflächen und an den Fußsohlen. In der Regel liegen diese Drüsen, wie ihr hier schön sehen könnt, neben einem Haarfollikel.
Ihre Hauptfunktion besteht darin, eine ölige Substanz, den Talg zu sezernieren und so die Haut und den Schaft des Haarfollikels zu befeuchten. Am Haarfollikel befindet sich auch ein kleiner Muskel, dessen Kontraktion den Follikel aufrichtet. Das ist der M. arrector pili. Dieser macht es möglich, dass wir eine „Gänsehaut“ bekommen können. Aber das nur am Rande!
Die nächste Art von Drüsen, die wir uns anschauen wollen, sind tubuloalveoläre Speicheldrüsen. Deren sekretorische Abschnitte bestehen aus tubulären und azinösen Anteilen. Was bedeutet das genau? Gemischte Drüsen haben, im Gegensatz zu einfachen Drüsen, verzweigte Drüsengänge. Diese Gänge laufen zu azinösen oder alveolären sekretorischen Abschnitten zusammen. Zu Beginn des Tutorials habe ich euch schon gezeigt, dass diese Drüsen eine merokrine Sekretion betreiben.
Gemischt tubuloalveoläre Drüsen befinden sich in den großen Speicheldrüsen wie der Glandula parotidea, der Glandula submandibularis und der Glandula sublingualis.
Seröse Drüsen gehören ebenfalls zu den exokrinen Drüsen. Sie betreiben merokrine Sekretion und bilden eine seröse, isotonische Flüssigkeit. Seröse Azinuszellen, die hier abgebildet sind, produzieren dieses Sekret. Seröse Drüsen befinden sich zum Beispiel in der Glandula parotidea, der Ohrspeicheldrüse und im Pankreas.
Als nächstes wollen wir uns die mukösen Drüsen genauer anschauen. Sie betreiben ebenfalls merokrine Sekretion, unterscheiden sich von jedoch von serösen Drüsen, indem sie, wie ihr Name es schon verrät, ein muköses Sekret absondern.
Becherzellen sind ein gutes Beispiel für solche mukösen Zellen. Sie enthalten sekretorische Granula, die sich apikal in den Zellen befinden.
Muköse Drüsen befinden sich auch in der Glandula sublingualis und in der Schleimhaut der Bronchien und der Nase. Dort helfen sie die Schleimhaut mit dem von ihnen produzierten Schleim zu schützen und zu befeuchten.
Im Epithel der männlichen und der weiblichen Urethra befinden sich weitere intraepitheliale Drüsen. Das sind die Glandulae paraurethrales, die Paraurethraldrüsen. Sie werden zu den akzessorischen Geschlechtsdrüsen gezählt.
Bei Männern werden sie auch „Littré-Drüsen” genannt, bei Frauen „Skene-Drüsen”. Sie produzieren ein muköses Sekret, welches besonders bei sexueller Erregung vermehrt abgesondert wird.
In dieser Abbildung seht ihr die Glandula parotidea, die Ohrspeicheldrüse. Sie ist eine der drei großen Speicheldrüsen, die für die Produktion des Speichels verantwortlich sind.
Sie befindet sich beidseits unterhalb des Ohres und überhalb der Wangenmuskulatur. Insgesamt produzieren beide Glandulae etwa 30% des gesamten Speichels.
Wie alle Speicheldrüsen ist die Glandula parotidea eine exokrine Drüse. Die azinösen sekretorischen Abschnitte dieser Drüse bestehen aus Zellen, die Speichel bilden und sezernieren.
Neben den rein serösen und rein mukösen Drüsen, gibt es auch noch gemischt-seromuköse Drüsen. Diese bilden, na ihr habt es euch sicher schon gedacht, ein Gemisch aus serösem und mukösem Sekret. Diese Drüsen enthalten muköse Zellen, die zum Teil von halbmondförmigen serösen Zellen umgeben werden.
Diese halbmondförmigen serösen Zellen könnt ihr hier schön erkennen. Sie heißen auch „Ebner-Halbmonde“ oder „Ebner-Spüldrüsen“.
Gemischt-seromuköse Drüsen befinden sich zum Beispiel in der Glandula submandibularis, der Unterkieferdrüse. Diese Drüse gehört ebenfalls zu den großen Speicheldrüsen des Körpers.
Als nächstes seht ihr hier eine Schweißdrüse der Haut, eine Glandula sudorifera, abgebildet. Diese Drüsen zählen auch zu den intraepithelialen Drüsen. Beim Menschen unterscheidet man zwei Arten. Die merokrinen Schweißdrüsen, die fast überall in der Haut anzufinden sind und die apokrinen Schweißdrüsen, die sich in der axillären und der perianalen Region sowie in den Areola, den Brustwarzen und den äußeren Genitalien befinden.
Hier seht ihr sie im histologischen Querschnitt. Schweißdrüsen sind einfache tubuläre Drüsen.
Wie man gut erkennen kann, weisen sie einen knäuelartigen gewundenen, sekretorischen Tubulus auf. Dieser ist mit dem Ausführungsgang verbunden, der von mehrschichtigem kubischem Epithel ausgekleidet ist.
Jetzt haben wir schon viel verschiedene intraepitheliale Drüsen betrachtet. Ihr habt gelernt, wie Drüsen anhand ihrer Sekretionsmethode und ihres Sekretionsprodukts klassifiziert werden können. Die verschiedenen Zellen, die dieses Sekret produzieren, haben wir uns auch angesehen. Jetzt möchte ich euch noch die Ausführungsgänge dieser Drüsen zeigen. Ausführungsgänge sind im Prinzip kleine, mit Epithel ausgekleidete Schläuche, die die Sekretionsprodukte der Drüse nach außen befördern.
Hier seht ihr eine Abbildung von Schaltstücken. Diese terminalen Ausführungsgänge von exokrinen Drüsen finden sich zum Beispiel in den Speicheldrüsen und im Pankreas. Ihr Lumen ist recht schmal und von einfachem Zylinderepithel ausgekleidet.
Diese Schaltstücke verbinden die sekretorischen Abschnitte mit den Streifenstücken. Von außen sind sie von myoepithelialen Zellen umgeben. Ihr seht diese hier in grün markiert.
Streifenstücke sind die Fortsetzungen der Schaltstücke in den Ausführungsgängen der Drüsen. Sie verbinden die Schaltstücke mit den interlobulären Ausführungsgängen. Die Basalmembran dieser Ausführungsgänge ist gefaltet und erlaubt den aktiven Transport von Wasser und Ionen innerhalb dieser Drüsen.
Die interlobulären Ausführungsgänge sind mit den Streifenstücken verbunden. Sie verlaufen in den Septen aus Bindegewebe, die die Drüsen in Lobuli unterteilen, und sind mit Zylinderepithel ausgekleidet.
Vorhin habe ich Talgdrüsen als ein Beispiel für intraepitheliale Drüsen genannt, die sich in der Haut befinden, Talg sezernieren und somit die Haut und den Haarschaft befeuchten. Talgdrüsen tragen auch zu der Entstehung von Acne vulgaris bei. Diese Hauterkrankung tritt meist bei Jugendlichen auf und beruht unter anderem auf einer Zunahme der Talgproduktion. Die meisten Menschen leiden irgendwann mal an Akne oder zumindest an vereinzelten Pickeln.
Damit sind wir schon am Ende dieses Tutorials angekommen. Eine kurze Wiederholung zum Schluss. Wir haben heute intraepitheliale Drüsen als Drüsen, die sich in der Epithelschicht befinden, definiert. Dann haben wir verschiedene Beispiele für diese Drüsen genauer betrachtet: Becherzellen, Talgdrüsen, gemischt tubuloalveoläre Speicheldrüsen, seröse Drüsen, muköse Drüsen, Paraurethraldrüsen, die Glandula parotidea, gemischt seromuköse Drüsen und Schweißdrüsen.
Außerdem haben wir die Zellen besprochen, die die sekretorischen Abschnitte bilden und die Arten von Ausführungsgängen, die die Sekretionsprodukte der Drüsen nach außen befördern.
Ich hoffe, dass ihr jetzt nicht nur wisst, was eine Drüse ist, sondern auch den Aufbau von intraepithelialen Drüsen und ihre Sekretionsmechanismen versteht! Danke fürs Zusehen!