Video: Mediale Ansicht der Lunge
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Transkript
Hallo alle zusammen, hier ist Astrid von Kenhub. Ich begrüße euch zu einem neuen Tutorial. Heute wird sich alles um die mediale Ansicht der Lunge drehen.
Beachtet bitte, dass ich bereits in einem ...
Mehr lesenHallo alle zusammen, hier ist Astrid von Kenhub. Ich begrüße euch zu einem neuen Tutorial. Heute wird sich alles um die mediale Ansicht der Lunge drehen.
Beachtet bitte, dass ich bereits in einem früheren Tutorial über die Lunge gesprochen habe. Damals ging es um die laterale Ansicht. Falls ihr euch fragt, warum ich diese Einteilung gemacht habe, denkt bitte an euren Anatomieunterricht. Im Präparierkurs werden oft unterschiedliche Perspektiven eines Organs gezeigt und besprochen. Auch in Prüfungen werden euch Körperteile aus verschiedenen Ansichten gezeigt und ihr müsst dann in der Lage sein, alle Strukturen eines Organs aus medialer, lateraler, dorsaler oder ventraler Sicht identifizieren und benennen zu können.
Die Lunge ist ein paariges, asymmetrisches Organ, das aus zwei Lungenflügeln besteht. Die linke Lunge ist etwas kleiner als die rechte, da das Herz nach links ragt und somit mehr Platz in der linken Thoraxhöhle beansprucht als rechts. Auf weitere Unterschiede zwischen den beiden Flügeln komme ich im Laufe des Tutorials zu sprechen.
Die Lungen befinden sich in der Brusthöhle, genauer gesagt in der rechten und linken Pleurahöhle, die sich beiderseits des Mediastinums befindet. Die Pleura, zu Deutsch Brustfell, besteht aus zwei Blättern, einem parietalen, der Körperwand anliegenden und einem viszeralen, das Organ bedeckende. Die Lunge wird also von der viszeralen oder pulmonalen Pleura bedeckt. Die Brusthöhle hingegen wird von der parietalen Pleura ausgekleidet. Merkt euch also: Die Pleura visceralis bzw. Pleura pulmonalis umhüllt die Lungen. Die Pleura parietalis kleidet die Thoraxhöhle aus.
Auf der nächsten Folie seht ihr die beiden Lungenflügel aus der Patientenperspektive – die rechte Lunge ist also links, die linke Lunge rechts. Aus der medialen Ansicht hier könnt ihr auch sehen, dass die Lungen drei Oberflächen haben. Diese werde ich für euch jetzt näher beschreiben.
Die erste Oberfläche oder Facies, die ich euch erläutern werde, ist hier grün markiert. Dies ist die Pars vertebralis der Facies costalis pulmonis. Wie der Name erahnen lässt, hat diese Fläche lateral und dorsal Kontakt mit den Rippen und der Wirbelsäule. Die nächste Oberfläche, ist die Facies mediastinalis pulmonis. Sie befindet sich medial und berührt das Mediastinum.
Die dritte Oberfläche befindet sich kaudal und hat Kontakt zum Diaphragma, oder Zwerchfell. Das ist die Facies diaphragmatica pulmonis und sie befindet sich an der Lungenbasis.
Kommen wir jetzt zum nächsten Thema, den Lungengrenzen oder Lungenrändern. Den ersten seht ihr hier grün eingezeichnet. Dies ist der vordere Lungenrand oder auf Latein Margo anterior pulmonis. Dieser reicht bis in den Recessus costomediastinalis, einer taschenförmigen Aussackung der Pleura parietalis und trennt die Facies costalis von der Facies mediastinalis.
Der nächste Lungenrand ist der untere Lungenrand oder Margo inferior pulmonis. Dieser grenzt die Facies diaphragmaticus von der Facies costalis und der Facies mediastinalis ab. Die Margo inferior reicht bis in den Recessus costodiaphragmaticus zwischen Facies diaphragmaticus und costalis.
Nachdem wir über die Lungenränder gesprochen haben, möchte ich euch die nächste Lungenstruktur vorstellen. Diese hier grün markierten Anteile sind die Lungenspitzen oder Apices pulmonis. Sie ragen über die Clavicula hinaus und übersteigen die obere Thoraxöffnung um 2-3cm. Bei der körperlichen Untersuchung müsst ihr also zur Beurteilung der Lungenspitzen über der Clavicula auskultieren und perkutieren.
Von den Lungenspitzen kommen wir jetzt zum Lungenhilus. Dieser ist eine dreieckige Vertiefung, durch die verschiedene Strukturen ein- und austreten. Zum einen ziehen durch den Hilus wichtige Nerven, aber auch Gefäße, die für die Lunge essentiell sind. Außerdem enthält er die Hauptbronchien, über die Luft in die Lunge ein- und ausgeatmet wird.
Die erste Struktur des Hilums, die ich euch näher bringen möchte, sind die Blutgefäße. Die Gefäße, die durchs Hilum ziehen, gehören zum kleinen oder Lungenkreislauf. Dabei wird sauerstoffarmes Blut vom Herzen in die Lunge gepumpt, dort oxygeniert und zurück zum Herzen geleitet.
Das erste Blutgefäß, das ich mit euch besprechen möchte, ist die rechte Pulmonalartiere, oder Arteria pulmonalis dextra. Diese transportiert sauerstoffarmes Blut aus dem rechten Herzen in die rechte Lunge. Allgemein könnt ihr euch merken: Die Pulmonalarterien sind die einzigen Arterien, die sauerstoffarmes Blut enthalten. Zur Erinnerung, Arterien sind Gefäße, die vom Herzen wegführen, Venen hingegen führen zum Herzen hin.
Die Bezeichnung Arterie oder Vene sagt also nichts über den Sauerstoffgehalt des Blutes aus.
Im Hilus der linken Lunge befindet sich die linke Pulmonalarterie, Arteria pulmonalis sinistra.
Neben den Lungenarterien befinden sich auch Bronchialarterien im Hilus. Diese gehören nicht zum Lungenkreislauf, sondern zum Versorgungskreislauf der Lunge, d.h. sie sind für die Blutversorgung der Lunge selbst verantwortlich. Sie versorgen die Bronchialschleimhaut, das Bindegewebe und die Lymphknoten der Lungen.
In dieser Abbildung kannst du die Bronchialarterien auch im linken Lungenhilus sehen.
Von den Arterien kommen wir zu den Venen. Im rechten Hilus befindet sich die rechte obere Pulmonalvene, die Vena pulmonalis dextra superior. Von den Arterien kommen wir zu den Venen. Im rechten Hilus befindet sich die rechte obere Pulmonalvene, die Vena pulmonalis dextra superior. Von den Arterien kommen wir zu den Venen. Im rechten Hilus befindet sich die rechte obere Pulmonalvene, die Vena pulmonalis dextra superior. Wie an der rechten Lunge tritt auch am linken Lungenhilus eine untere Pulmonalvene aus, die Vena pulmonalis sinistra inferior. Sie führt ebenfalls sauerstoffreiches Blut von der linken Lunge zum Herzen.
Widmen wir uns nun der nächsten Struktur des Hilus, den Lappenbronchien oder Bronchi lobares. Diese zweigen sich von den zwei Hauptbronchien ab und versorgen jeweils einen Lungenlappen. Im rechten Hilus verteilen sich die drei Lappenbronchien auf zwei Öffnungen. Die untere Öffnung enthält die Bronchi lobares medius et inferior. Wenn ich etwas näher heran zoome, dann erkennt ihr deutlich die Trennung zwischen den beiden Lappenbronchien.
Und wenn es einen Bronchus lobaris medius dexter und einen Bronchus lobaris inferior dexter gibt, dann muss es auch einen Bronchus lobaris superior dexter geben. Jeder dieser Bronchi versorgt einen Lappen der rechten Lunge, der obere Lappenbronchus den oberen Lappen, der mittlere den mittleren und der untere den unteren. Im linken Lungenhilus befinden sich nur zwei Lappenbronchien, da der linken Lunge der Mittellappen fehlt. Diese werden entsprechend der Lappen, die sie versorgen, Bronchus lobaris superior und Bronchus lobaris inferior genannt.
Kommen wir zu einer weiteren Struktur des Lungenhilus, den Lymphknoten. Hier grün markiert sind die Lymphknoten des rechten Lungenhilus.
In der rechten Abbildung hier seht ihr auch die Lymphknoten des linken Lungenhilus.
Eine weitere Struktur, über die wir sprechen sollten, ist das Ligamentum pulmonale. Dieses Band entsteht durch den Umschlag der Pleura visceralis in die Pleura parietalis und bildet eine sogenannte Pleuraduplikatur. Diese zieht in beiden Lungen vom Lungenhilus nach kaudal und endet mit einem freien, sichelförmigen Rand am Margo inferior pulmonis. Die Aufgabe des Ligamentum pulmonale besteht darin den basalen Teil der Lunge zu stabilisieren und an seinem Platz zu halten.
Jetzt will ich euch die Impressionen der Lunge zeigen. Diese Einbuchtungen entstehen durch benachbarte Organe. Die erste, die ich euch vorstellen möchte, ist die Impressio cardiaca. Dadurch, dass das Herz sich sozusagen zwischen beide Lungenflügel drängt, hinterlässt es in beiden Facies mediastinalis einen tiefen Abdruck. Der Abdruck ist konkav und befindet sich unterhalb des Hilus.
Einen anderen Abdruck, den das Herz hinterlässt, ist die Incisura cardiaca pulmonis. Diese befindet sich am Vorderrand der linken Lunge. Eine weitere Besonderheit der linken Lunge ist die Lingula pulmonis sinistri. Dies ist eine zungenförmige Ausziehung des linken Lungenoberlappens. Einige bezeichnen die Lingula als eigenständigen Lappen der linken Lunge. In euren Lehrbüchern werdet ihr aber die Lingula nur als ein besonderes Strukturmerkmal der linken Lunge finden können. Wir wollen hier der gängigen Lehrmeinung nicht widersprechen.
Kommen wir jetzt zu einem nächsten großen Thema, den Lungenfurchen oder Fissurae interlobares. Diese Furchen trennen die einzelnen Lungenlappen der beiden Lungenflügel voneinander. In dieser Abbildung seht ihr beide Lungenflügel. Die Pfeile weisen auf die jeweiligen Furchen der beiden Lungen hin.
Beginnen wir mit der linken Lunge. Ich hatte bereits erwähnt, dass die linke Lunge nur zwei Lappen hat. Demzufolge besitzt sie auch nur eine Fissur, die Ober- und Unterlappen voneinander trennt. In diesem Bild seht ihr den linken Lungenoberlappen, Lobus superior pulmonis sinistri hervorgehoben.
Diese Abbildung zeigt den linken Lungenunterlappen, den Lobus inferior pulmonis sinistri.
Beide Lappen werden von der Fissura obliqua pulmonis getrennt. Diese Fissur findet sich auch in der rechten Lunge wieder. Die rechte Lunge, die ihr hier sehen könnt hat eine Fissur mehr, da sie aus drei Lappen besteht. Wie die linke hat auch die rechte Lunge einen Lungenoberlappen den Lobus superior pulmonis dextri.
Der Mittellappen, hier grün markiert, ist besonders für die rechte Lunge. Dieser ist in der linken Lunge nicht vorhanden. Sein Name auf Latein lautet Lobus medius pulmonis dextri.
Und wie die linke besitzt die rechte Lunge natürlich auch einen Unterlappen, den Lobus inferior pulmonis dextri.
Die Lappen der rechten Lunge werden von zwei Fissuren getrennt. Die erste seht ihr hier in grün markiert, die Fissura horizontalis. Sie trennt den rechten Ober- vom Mittellappen und kommt nur in der rechten Lunge vor. Die andere Fissur trennt den Unterlappen von Mittel- und Oberlappen und ist auch in der linken Lunge vorhanden. Dies ist die Fissura obliqua.
Das war’s für heute mit der Lunge. Ich hoffe, wir hören uns bald wieder!