Video: Überblick über die Mundhöhle
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Hallo, ich bin Steffi von Kenhub und ich begrüße euch zu einem neuen Tutorial.
In diesem Tutorial werden wir uns einen Überblick über die Mundhöhle und deren wichtigsten Strukturen verschaffen.
Und ...
Mehr lesenHallo, ich bin Steffi von Kenhub und ich begrüße euch zu einem neuen Tutorial.
In diesem Tutorial werden wir uns einen Überblick über die Mundhöhle und deren wichtigsten Strukturen verschaffen.
Und hier sehen wir auch schon den Hauptfokus dieses Tutorials. Die Abbildung zeigt eine Vorderansicht der Mundhöhle. Die Mundhöhle ist der Beginn des Verdauungstraktes, ist aber gleichzeitig auch in den Prozess des Schmeckens und der verbalen Kommunikation involviert.
Lasst uns nun einen Blick darauf werfen, wie die verschiedenen Strukturen der Mundhöhle zusammenarbeiten, um Ihre diversen Aufgaben zu erfüllen. Bevor wir das machen, ist es wichtig zu wissen, dass man die Mundhöhle grob in zwei Anteile unterteilt werden kann – einen Mundvorhof und die eigentliche Mundhöhle. Diese Unterteilung erfolgt entlang der natürlichen durch Zahnfleisch und Zähne gebildeten Grenze. Somit wird der Mund in zwei verschiedenen und separate Regionen unterteilt.
Lasst uns mit dem Mundvorhof beginnen. Der Mundvorhof kann als der Teil des Mundes definiert werden, der ventral und lateral von den Lippen und Wangen begrenzt wird und dorsal und medial von den Zähnen und Zahnfleisch. Im Prinzip ist der Mundvorhof der Raum außerhalb der Zähne und des Zahnfleischs. Obwohl der Mundvorhof natürlicher Weise zum Mund gezählt wird, ist es sinnvoll sich zu vergegenwärtigen, dass er streng genommen nicht Teil der Mundhöhle ist.
Wir werden nun als nächstes über Strukturen sprechen, die Teil des Mundvorhofs sind. Ich möchte dabei mit den Lippenbändchen beginnen. Die Lippenbändchen sind in der Medianebene lokalisiert und verbinden das Innere der Lippen mit dem Zahnfleisch. Auf diesem Bild hier rechts seht Ihr das untere Lippenbändchen in grün und auf dem nächsten Bild könnt Ihr das obere sehen. Die Rolle des unteren und oberen Lippenbändchens ist es, die Bewegungen der Lippen zu unterstützen, aber auch zu begrenzen. Nun da wir uns den Mundvorhof angesehen haben, lasst uns zum nächsten Thema übergehen – der eigentlichen Mundhöhle.
Wie bereits erwähnt, ist die Mundhöhle die zweite Region des Mundes. Diese Region wird vorne und seitlich von den Zähnen und Zahnfleisch und nach oben vom harten und weichen Gaumen begrenzt. Die hintere Grenze der Mundhöhle wird von den Tonsillen gekennzeichnet, an der Stelle, an der der weiche Gaumen eine leichte Kurve nach kaudal nimmt. Dorsal geht die Mundhöhle in Larynx und Pharynx über. Die erste Struktur der Mundhöhle, über die ich mit Euch sprechen möchte ist, wie Ihr Euch wahrscheinlich denken könnt, die Zunge.
Die Zunge ist eine Struktur der eigentlichen Mundhöhle, der Cavitas oris propria. Die Zunge kann in verschiedene Teile unterteilt werden; auf diesem Bild hier seht Ihr den Zungenkörper in grün dargestellt. Der Zungenkörper ist für das Formen vieler Laute und somit für die kommunikative Komponente des Mundes zuständig. Diese gut durchblutete Muskel-Struktur spielt außerdem eine zentrale Rolle bei der Verdauung, indem sie bei der mechanischen Bearbeitung von Nahrung vor dem anschließenden Herunterschlucken hilft.
Die nächste Struktur der Mundhöhle, die wir besprechen, ist das Dach der Mundhöhle. Die Strukturen, die das Dach der Mundhöhle bilden, werden unter dem Begriff Gaumen zusammengefasst. Dabei handelt es sich um die kraniale Grenze der eigentlichen Mundhöhle, die sich mit der Zunge gut ertasten lässt.
Der Gaumen kann noch weiter unterteilt werden und zwar in einen harten Gaumen und einen weichen Gaumen. Der harte Gaumen durchspannt den vorderen Mundbogen, der von den oberen Zähnen gebildet wird. Er besteht aus den zwei Processus palatinus maxillae und der Lamina horizontalis des Os palatinum.
An seiner Unterseite, die zur Mundhöhle ausgerichtet ist, ist er von Mundschleimhaut überzogen. Den Namen „harter Gaumen“ trägt er, da sein Gerüst aus Knochen besteht. Der harte Gaumen ist sehr wichtig für Nahrungsaufnahme und verbale Kommunikation.
Säugetiere, die eine angeborene Fehlbildung bzw. einen Defekt im harten Gaumen aufweisen können sogar kurz nach ihrer Geburt daran versterben, da sie nicht in der Lage sind zu saugen und somit nicht gesäugt werden können. Die Interaktion zwischen Zunge und hartem Gaumen ist außerdem essentiell für die Produktion einiger bestimmter Laute.
Hinter dem harten Gaumen befindet sich der weiche Gaumen. Maßgebliches Unterscheidungsmerkmal ist, dass der weiche Gaumen nicht von Knochen gebildet wird. Viel eher handelt es sich beim weichen Gaumen um eine bewegliche Struktur aus Muskelfasern, die von Schleimhaut überzogen wird.
Außerdem lässt er sich durch seine Farbe vom harten Gaumen unterscheiden: der weiche Gaumen ist eher dunkelrot mit Gelbstich, während der harte Gaumen als blassrot mit einem Graustich imponiert. Der weiche Gaumen ist dafür verantwortlich, die Mundhöhle während des Schluckaktes vom Nasenrachenraum zu trennen und die Luftwege abzudichten.
Eine allgemein bekannte Struktur hinten in der Mundhöhle ist die Uvula. Dieser kegelförmige Vorsprung, auch bekannt als Gaumenzäpfchen, kann als Fortsatz der hinteren Region des weichen Gaumens betrachtet werden. Auf diesem Bild hier seht ihr eine laterale Ansicht der Mundhöhle. Ein Sagittalschnitt, auf dem wir die Uvula von der Seite betrachten können. Hier seht ihr ganz deutlich, dass die Uvula über dem Rachen hängt. Ihre Funktion liegt wahrscheinlich in der Fremdkörperdetektion, außerdem in der Speichelproduktion für die Verdauung sowie auch in der Phonation.
Auf dieser Abbildung sehen wir die Uvula aus der Vorderansicht. Dorsal davon und hier in grün markiert, sieht man den Isthmus faucium oder Schlundbogen. Dabei handelt es sich um eine Höhle, die seitlich vom Arcus palatoglossus, hinten vom Arcus palatopharyngeus, oben vom Gaumensegel, dem Velum palatinum mit der Uvula und unten von der Zunge begrenzt wird. Zwischen dem Arcus palatoglossus und dem Arcus palatopharyngeus befinden sich die Tonsillen, auf die wir später noch einen genaueren Blick werfen werden. Wenn diese beiden Bögen sich durch die Kontraktion der palatoglossalen Muskulatur aufeinander zu bewegen, verengt sich der Isthmus, was wiederum eine entscheidende Rolle im Schluckakt spielt.
Nun lasst uns über die beiden Bögen sprechen, die ich gerade erwähnt habe. In der hinteren Mundhöhle findet man prominente Falten. Vorne haben wir den Arcus palatoglossus, den vorderen Gaumenbogen und hinten den Arcus palatopharyngeus, den hinteren Gaumenbogen, den wir jetzt hier sehen.
Die Namen der Bögen geben Hinweis auf ihre anatomische Lokalisation. Beide beginnen mit dem Präfix „Palato-“ was sich vom Wort Palatum, also Gaumen, ableiten lässt. Das „Glossus“ des Arcus palatoglossus zeigt an, dass dieser Bogen der Zunge zugewandt liegt, während das „pharyngeus“ des Arcus palatopharyngeus seine Nachbarschaft zum Pharynx betont.
Lasst uns den Arcus palatoglossus etwas näher betrachten. Der Arcus palatoglossus verläuft nach kaudal, lateral des weichen Gaumens zu den Seiten der Zunge. Dieser Bogen enthält den Musculus palatoglossus, der von Schleimhaut überzogen wird. Und nun lasst uns noch einen genaueren Blick auf den Arcus palatopharyngeus werfen, der hinter dem vorderen Gaumenbogen liegt.
Dieser hintere Gaumenbogen entspringt am weichen Gaumen um schließlich mit den seitlichen Wänden des Pharynx zu verschmelzen. Auch der Arcus palatopharyngeus wird von Muskulatur gestützt, und zwar vom Musculus palatopharyngeus, der ebenfalls von Schleimhaut überzogen wird. Die nächste Struktur, die sich im Isthmus faucium befindet, sind die Gaumenmandeln, die Tonsillae palatinae, umgangssprachlich auch einfach als Tonsillen oder Mandeln bezeichnet. Die Gaumenmandeln sind lymphatisches Gewebe und befinden sich in einer Grube, die vorn vom Arcus palatoglossus und hinten vom Arcus palatopharyngeus begrenzt wird.
Diese Tonsillen sind auch diejenigen, die von der typischen „Mandelentzündung“, also einer Tonsillitis betroffen sind und die bei häufigem Auftreten einer Entzündung chirurgisch entfernt werden. Sie bilden einen wichtigen Teil unseres Immunsystems und aufgrund ihrer Lage am Eingang des Respirations- und Verdauungstraktes, sind sie häufig als erstes in die Abwehr von Pathogenen involviert.
Die letzte bisher nicht erwähnte Struktur ist die Hinterwand des Pharynx. Der Pharynx geht kaudal einerseits in den Larynx als Luft leitenden Weg und andererseits in den Ösophagus zur Weiterleitung von Speisen und Flüssigkeiten über. Nachdem wir nun die Anatomie der Mundhöhle besprochen haben, kommen wir zu einigen klinischen Bezügen aus dem Gebiet.
Es gibt diverse Pathologien die die Mundhöhle betreffen, darunter kongenitale, infektiöse, entzündliche und maligne Geschehen.
Eine häufige kongenitale Fehlbildung ist die Lippen-Kiefer-Gaumenspalte. Sie entsteht durch eine Fehlentwicklung während der Embryonalentwicklungwenn die Gaumenfortsätze des linken und rechten Oberkieferwulstes während der Entstehung des Gesichtes nicht zusammenwachsen. Dabei entsteht eine Verbindung zur Nasenhöhle, die Probleme beim Sprechen, bei der Nahrungsaufnahme und beim Hören verursacht. Eine Lippen-Kiefer-Gaumenspalte kann chirurgisch versorgt werden und ist heilbar. Die Operation sollte erfolgen bevor das Kind 18 Monate alt ist.
Ein Beispiel für eine erworbene Erkrankung der Mundhöhle ist eine Candida-Infektion, eine Pilzinfektion, die den Mund aufgrund von mangelhafter Mundhygiene oder Immunsuppression betrifft. Candidainfektionen sind die häufigsten Pilzinfektionen, die sich aber mit topischen Antimykotika in Kombination mit strenger Mundhygiene gut behandeln lassen.
Lasst uns noch einmal kurz zusammenfassen, was wir heute gelernt haben. Der Mund kann in den Mundvorhof und die eigentliche Mundhöhle unterteilt werden. Im Mundvorhof haben wir das obere und das untere Lippenbändchen, die wir hier und hier sehen können. In der eigentlichen Mundhöhle haben wir uns sowohl die Zunge angesehen, als auch den harten und den weichen Gaumen, die das Dach des Mundes formen, angeschaut.
Wir haben uns dann den Fortsatz des weichen Gaumens genauer angesehen – die Uvula – welche sich an der Hinterseite der Mundhöhle befindet. Hinter der Uvula haben wir diese Region hier, die Isthmus faucium oder auch Schlundbogen genannt wird, angeschaut.
Als nächstes haben wir uns dann den vorderen und hinteren Gaumenbogen angesehen, den Arcus palatoglossus und den Arcus palatopharyngeus, bei welchen es sich um paarige Falten handelt, die sich seitlich vom weichen Gaumen erstrecken und die vordere und hintere Begrenzung der Gaumenmandelgrube bilden. Die Gaumenmandeln sind diese lymphatischen Strukturen hier. Als letztes haben wir uns die hintere Wand des Pharynx und einige Krankheitsbilder, die die Mundhöhle betreffen, angesehen.
Damit wären wir am Ende unseres Tutorials zum Überblick über die Mundhöhle angelangt. Ich hoffe es hat Euch gefallen, danke für’s Zuhören und bis zum nächsten Mal!
Lasst uns noch einmal kurz zusammenfassen, was wir heute gelernt haben. Der Mund kann in den Mundvorhof und die eigentliche Mundhöhle unterteilt werden. Im Mundvorhof haben wir das obere und das untere Lippenbändchen, die wir hier und hier sehen können. In der eigentlichen Mundhöhle haben wir uns sowohl die Zunge angesehen, die wir hier sehen können, als auch den harten und den weichen Gaumen, die das Dach des Mundes formen, angeschaut. Wir haben uns dann den Fortsatz des weichen Gaumens genauer angesehen – die Uvula – welche sich an der Hinterseite der Mundhöhle befindet. Hinter der Uvula haben wir diese Region hier, die Isthmus faucium oder auch Schlundbogen genannt wird.
Als nächstes haben wir uns dann den vorderen und hinteren Gaumenbogen angesehen, den Arcus palatoglossus und den Arcus palatopharyngeus, bei welchen es sich um paarige Falten handelt, die sich seitlich vom weichen Gaumen erstrecken und die vordere und hintere Begrenzung der Gaumenmandelgrube bilden. Die Gaumenmandeln sind diese lymphatischen Strukturen hier. Als letztes haben wir uns die hintere Wand des Pharynx und einige Krankheitsbilder, die die Mundhöhle betreffen, angesehen.
Damit wären wir am Ende unseres Tutorials zum Überblick über die Mundhöhle angelangt. Ich hoffe es hat Euch gefallen, danke für’s Zuhören und bis zum nächsten Mal!