Video: Hauptgelenke
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Hallo, ich bin Cuco von Kenhub und ich begrüße euch zu einem neuen Tutorial.
Heute möchte ich die wichtigsten Gelenke des menschlichen Körpers mit euch besprechen.
Die verschiedenen Gelenke des ...
Mehr lesenHallo, ich bin Cuco von Kenhub und ich begrüße euch zu einem neuen Tutorial.
Heute möchte ich die wichtigsten Gelenke des menschlichen Körpers mit euch besprechen.
Die verschiedenen Gelenke des Körpers können nach unterschiedlichen Aspekten klassifiziert werden. Zum einen wären dies die Freiheitsgrade, zum anderen die Art des Gewebes, die sich zwischen den benachbarten Knochen findet.
Betrachtet man die Gewebeart, so gibt es zum einen Synovialgelenke, die in der Regel von einer mit Synovialflüssigkeit gefüllten Kapsel umgeben sind und einen großen Bewegungsumfang bieten. Ein Beispiel für ein Synovialgelenk ist das Hüftgelenk, das ihr hier sehen könnt. Zum anderen gibt es Fasergelenke, die wiederum keine Gelenkhöhle besitzen und stattdessen von Bindegewebe zusammengehalten werden. Die Syndesmose des Radioulnargelenks gehört zu dieser Kategorie. Fasergelenke haben einen eher geringen Bewegungsumfang. Eine weitere Gruppe umfasst die Knorpelgelenke, die aus hyalinem oder aus Faserknorpel bestehen. Ihre Bewegungsfreiheit liegt typischerweise zwischen der von Synovial- und Fasergelenken. Die Symphysis pubis ist ein Beispiel eines Knorpelgelenks.
In diesem Tutorial werden wir über die wichtigsten Gelenke des Körpers sprechen. Die meisten davon weisen einen großen Bewegungsumfang auf, wir werden daher heute hauptsächlich Synovialgelenke behandeln.
Die Gelenke des Körpers kann man grundsätzlich in zwei Gruppen einteilen. Die Diarthrosen, die sogenannten „echten“ Gelenke und die Synarthrosen, die auch als „unechte“ Gelenke bezeichnet werden. Die „echten“ Gelenke verfügen dabei klassischer Weise über Gelenkkopf und -pfanne, die Gelenkflächen sind mit Gelenkknorpel überzogen und zwischen ihnen befindet sich der Gelenkspalt. Dieser ist mit einer Gelenkflüssigkeit, der sogenannten Synovia gefüllt und das gesamte Gelenk ist von einer Gelenkkapsel umgeben.
Je nachdem wie und in welche Richtungen sich die Gelenkteile letztendlich bewegen können, teilt man sie weiterhin in verschiedene Gelenktypen ein. Auf diese gehen wir gleich noch genauer ein.
Bei den „unechten“ Gelenken ist das anders. Sie werden entsprechend der Gewebeart aus der die Knochenverbindung besteht benannt. Bei einer Syndesmose handelt es sich um Bindegewebe, bei einer Synchondrose um Knorpelgewebe und bei einer Synostose um eine verknöcherte Verbindung. Diese Synarthrosen sind natürlich deutlich weniger beweglich als die Diarthrosen.
Eine weitere Untergliederung der Diarthrosen kann, wie bereits angedeutet, anhand ihrer Freiheitsgrade vorgenommen werden. Die Freiheitsgrade eines Gelenks beschreiben, um wie viele Achsen sich die Gelenkkörper bewegen können.
Bezug genommen wird dabei auf die Longitudinal-, Sagittal- und Transversalachse. Ein Gelenk kann also maximal drei Freiheitsgrade haben.
Außerdem kann nach verschiedenen Gelenktypen unterschieden werden. Bei einem Kugelgelenk artikuliert der runde Gelenkkopf eines Knochens, mit einer Vertiefung eines anderen Knochens, wie z.B. beim Schultergelenk, dass ihr hier sehen könnt. Kugelgelenke haben den größtmöglichen Bewegungsumfang. Scharniergelenke wie die Fingermittelgelenke bewegen sich in einer Ebene und weisen daher nur einen Freiheitsgrad auf.
Eigelenke haben einen ovalen Querschnitt und die Gelenkpfanne ist für gewöhnlich größer als der Gelenkkopf. Sie haben zwei Freiheitsgrade, können sich also um zwei Achsen bewegen. Ein typisches Beispiel ist das Radiokarpalgelenk, das proximale Handgelenk.
Bei Sattelgelenken sind Gelenkpfanne und Gelenkkopf angedeutet U-förmig und greifen so ineinander, dass es an einen Reiter im Sattel erinnert. Sattelgelenke haben zwei Freiheitsgrade und ein typischer Vertreter ist das Daumensattelgelenk.
Radgelenke können sich lediglich um eine einzige Achse bewegen. Unser hier gezeigtes Beispiel ist das Atlantoaxialgelenk, das untere Kopfgelenk. Der Dens axis des zweiten Halswirbels kann in diesem Gelenk eine Rotationsbewegung durchführen, indem er sich als Gelenkkopf in einem aus dem Ligamentum transversum und dem ersten Halswirbel gebildeten Ring bewegt.
Zu dem letzten Gelenktypen, den ich euch hier vorstellen möchte, zählen die ebenen Gelenke. Zwei plane Gelenkflächen können, je nach Gelenk, leichte Rotationen durchführen oder sich gegeneinander verschieben. Diese Verschiebung wird als Translationsbewegung bezeichnet. Ein Beispiel für diesen Gelenktypen ist das Acromioclaviculargelenk.
Das Articulatio humeri, auf Deutsch das Schultergelenk, ist ein klassisches Kugelgelenk. Hier artikuliert der Humeruskopf mit der Fossa glenoidalis der Scapula. Das Gelenk wird durch das Lig. transversum humeri, das Lig. coracoacromiale, das Lig. glenohumerale und die bindegewebige Gelenkkapsel stabilisiert. Das Schultergelenk ist das beweglichste Kugelgelenk des Körpers und ist daher auch vergleichsweise instabil.
Das Art. coxae, das Hüftgelenk, zählt ebenfalls zu den Kugelgelenken. Hier artikuliert das Femur mit der konkaven Fläche des Acetabulums des Beckens. Auch hier gibt es viele Bänder, die der Stabilisierung des Gelenks dienen: Das Lig. transversum acetabuli und das Lig. capitis femoris sind dabei innen liegende Bänder. Das Lig. iliofemorale, das Lig. ischiofemorale und das Lig. pubofemorale stabilisieren das Hüftgelenk von außen. Als äußerst flexibles Gelenk erlaubt es eine Flexion, Extension, Abduktion, Adduktion, Innenrotation und Außenrotation.
Am Übergang vom Ober- zum Unterschenkel befindet sich das Art. genus, das Kniegelenk. Hierbei handelt es sich um ein relativ instabiles, synoviales Scharniergelenk, das auf die Stabilisierung durch Muskeln und Bänder angewiesen ist. Es wird vom Femur, von der Tibia und der Patella gebildet. Die eben angesprochenen Bänder sind das Lig. patellare, das Lig. collaterale fibulare, das Lig. collaterale tibiale und das vordere und hintere Kreuzband. Im Kniegelenk sind eine Extension, Flexion, aber auch eine Außen- und Innenrotation möglich. Daher entspricht es nicht einem alleinigen Scharniergelenk sondern wird als Dreh- und Scharniergelenk bezeichnet.
Das Fußgelenk setzt sich aus dem oberen und unteren Sprunggelenk zusammen. Beim oberen Sprunggelenk, dem Art. talocruralis, handelt es sich um ein Scharniergelenk. Es wird vom distalen Ende der Tibia, der Fibula und dem Talus, dem sogenannten Sprungbein, gebildet. Die Tibia und Fibula bilden hier die Sprunggelenksgabel, die als Gelenkpfanne dient. Der Sprungbeinkörper fungiert als Gelenkkopf. Noch einmal zur Erinnerung: Scharniergelenke haben lediglich einen Freiheitsgrad. Das bedeutet im Fall des oberen Sprunggelenks, dass ausschließlich eine Bewegung um die Transversalachse möglich ist, also eine Plantarflexion und eine Dorsalextension.
Stabilisiert wird das Gelenk hauptsächlich durch mediale und laterale Kollateralbänder. Medial ist dies das Lig. deltoideum, das aus vier Anteilen besteht und den medialen Malleolus der Tibia mit dem Talus verbindet. Hierzu zählen die Pars tibiocalcanea, die Pars tibionavicularis, die Pars tibiotalaris posterior und die Pars tibiotalaris anterior. Auf der lateralen Seite sind es drei Bänder, die wiederum den lateralen Malleolus der Fibula am Talus befestigen. Sie heißen Lig. talofibulare anterius, Lig. talofibulare posterius und Lig. calcaneofibulare.
Weitere wichtige Scharniergelenke sind die Artt. interphalangeae zwischen den Phalanges der Zehen. Die erste Zehe – der große Zeh – bildet nur ein Articulatio interphalangealis, die zweite bis fünfte Zehe bilden jeweils zwei. Das liegt daran, dass die erste Zehe nur eine proximale und eine distale Phalanx besitzt, während alle anderen Zehen zusätzlich die Phalanx media aufweisen. Die Gelenkkapsel der Artt. interphalangeae werden je von zwei Kollateralbändern stabilisiert. Die Gelenke ermöglichen eine Flexion und Extension der Zehen.
Das Articulatio cubiti, das Ellenbogengelenk, verbindet das distale Ende des Humerus mit dem Radius und der Ulna. Der Gelenktyp wird als zusammengesetztes Scharniergelenk bezeichnet. „Zusammengesetzt“, weil es eigentlich aus mehreren kleinen Gelenken besteht: Dem Art. humeroulnaris zwischen Humerus und Ulna, dem Art. humeroradialis zwischen Humerus und Radius und dem Art. radioulnaris proximalis zwischen dem proximalen Teil des Radius und dem proximalen Teil der Ulna. Zusammen bilden diese drei Gelenke das Ellenbogengelenk, das durch mehrere Bänder stabilisiert wird. Das Lig. collaterale ulnare zieht fächerförmig vom medialen Epicondylus des Humerus zur Incisura trochlearis und zum Processus coronoideus der Ulna. Das Lig. collaterale radiale zieht vom Epicondylus lateralis des Humerus zum Lig. anulare radii. Das Lig. anulare radii selbst nimmt seinen Ursprung an der incisura radialis ulnae und umschließt den Kopf des Radius.
Als nächstes möchte ich euch ein kombiniertes Scharnier- und Eigelenk vorstellen. Das Art. temporomandibularis, das Kiefergelenk. Dieses Gelenk befestigt den Unterkiefer am Schädel und verbindet den Kopf der Mandibula mit der Pars squamosa des Os temporale. Stabilisiert wird das Gelenk durch folgende Bänder: das Lig. collaterale mediale und laterale, das Lig. temporomandibulare, das Lig. stylomandibulare und das Lig. sphenomandibulare.
Das Art. radiocarpea, das Handgelenk, verbindet die proximale Reihe der Mittelhandknochen mit dem Unterarm. Es setzt sich aus mehreren kleinen Gelenken zusammen und zählt zu den Eigelenken. Dabei wird es durch das Lig. radiocarpale palmare, das Lig. ulnocarpale palmare, das Lig. collaterale ulnare und das Lig. collaterale radiale stabilisiert. Das Handgelenk ermöglicht eine Flexion, Extension, Adduktion und Abduktion der Hand.
Die Artt. metacarpophalangeae der Hand, die in der Klinik oft als „MCP“-Gelenke abgekürzt werden, befinden sich zwischen den distalen Enden der Ossa metacarpalia und den proximalen Basen der Phalanges proximales. Sie bilden die Knöchel der Hand und sind anatomisch betrachtet synoviale Eigelenke. Stabilisiert werden sie durch die dort befindlichen Ligg. collateralia und die Ligg. carpometacarpalia palmaria.
Das Handgelenk und die Fingergrundgelenke haben wir uns bereits angeschaut. Dazwischen haben wir jedoch die Gelenke zwischen den proximalen Ossa metacarpalia und den Basen der distalen Handwurzelknochen ausgelassen. Das sind die Artt. carpometacarpeae, allesamt synoviale Eigelenke. In dieser Abbildung seht ihr, dass es entsprechend der Anzahl der Finger, fünf Artt. carpometacarpeae in der Hand gibt. Das Gelenk am Daumen unterscheidet sich von den anderen Gelenken, da es eine Sattelform hat. Das erlaubt die Opposition des Daumens gegenüber den anderen Fingern.
Hier möchte ich euch noch ein anderes Sattelgelenk vorstellen. Das Art. sternoclavicularis, das Brustbein-Schlüsselbein-Gelenk, ist ein Gelenk des Schultergürtels. Hier artikuliert das sternale Ende der Clavicula mit dem Manubrium sterni. Das Art. sternoclavicularis ist von großer Bedeutung, da es die Clavicula und das Sternum am Achsenskelett verankert. Es wird an seiner ventralen und dorsalen Oberfläche durch je ein Lig. sternoclavicularis stabilisiert. Außerdem gibt es noch zwei unterstützende Bänder – das Ligamentum interclaviculare und das Lig. costoclaviculare.
Kommen wir nun zu der Gruppe der ebenen Gelenke. Als erstes Beispiel möchte ich euch die Artt. zygapophysiales, auf Deutsch die Facettengelenke vorstellen. Sie sind Gelenke der Wirbelbögen und man findet sie zwischen den oberen und unteren Gelenkfortsätzen der angrenzenden Wirbelkörper. Sie bilden eine ebene Oberfläche, die eine kraniokaudale Bewegung der Wirbel ermöglicht, laterale Bewegungen aber einschränken. Jedes Facettengelenk wird von einer dünnen, lockeren Kapsel umgeben, die ihr hier in grün markiert seht.
Das Art. acromioclavicularis, das Schultereckgelenk, zählt zu den Gelenken des Schultergürtels und wird, wie der Name schon sagt, vom Acromion der Scapula und der lateralen Clavicula gebildet. In der Klinik wird es auch als „AC-Gelenk“ bezeichnet und ist anatomisch betrachtet ein ebenes Synovialgelenk. Das Art. acromioclavicularis kann gut palpiert werden und wird durch drei Bänder stabilisiert: Das Lig. acromioclaviculare, das Lig. trapezium und das Lig. conoideum. Gemeinsam werden die beiden letztgenannten Bänder auch als Lig. coracoclaviculare bezeichnet.
Als letztes Beispiel möchte ich euch noch das Iliosakralgelenk, das Art. sacroilica, vorstellen. Es verbindet das Darmbein, das Os ileum, mit dem Kreuzbein, dem Os sacrum. Dieses Gelenk des Beckens zählt zu den Amphiarthrosen und ist ein sog. straffes Gelenk. Durch straffe Bänder weist es, im Gegensatz zu allen Gelenken, die wir uns bis jetzt angeschaut haben, eine sehr eingeschränkte Bewegungsfreiheit auf. Es wird vom Lig. sacroiliacum interosseum, vom Lig. sacroiliacum anterius und vom Lig. sacroiliacum posterius stabilisiert.