Video: Aufbau der Zunge
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Transkript
Hallo, ich bin Astrid von Kenhub und ich begrüße euch zu diesem Tutorial.
Wie ihr seht, soll es heute um den Aufbau der Zunge gehen.
Dieses Bild wird uns das ganze Tutorial über begleiten. Es zeigt ...
Mehr lesenHallo, ich bin Astrid von Kenhub und ich begrüße euch zu diesem Tutorial.
Wie ihr seht, soll es heute um den Aufbau der Zunge gehen.
Dieses Bild wird uns das ganze Tutorial über begleiten. Es zeigt die Dorsalansicht der Zunge und wir schauen auf den Zungenrücken, das Dorsum linguae. Die Zunge ist ein etwa fünf Zentimeter langer und vier Zentimeter breiter Muskelkörper, der mit dem Mundboden verwachsen ist.
Der Zungenkörper, das Corpus linguae, macht etwa zwei Drittel der Zunge aus. Er beginnt dorsal an der Zungenwurzel und endet ventral mit der Zungenspitze. Die Schleimhaut der Zunge ist mit unterschiedlichen Papillen bedeckt. Diese können anhand der Form unterschieden werden: die Papillae filiformes, fungiformes, vallatae und foliatae. Mit Ausnahme der Papillae filiformes enthalten alle diese Papillen Geschmacksknospen.
Der hier markierte V-förmige Sulcus terminalis teilt die Zunge in einen vorderen und einen hinteren Abschnitt: die Zungenwurzel und den Zungenkörper. Parallel zum Sulcus terminalis verlaufen die Papillae vallatae.
Im vorderen Teil der Zunge, dem Zungenkörper, befindet sich der Sulcus medianus linguae, der als mediane Längsfurche fungiert. Er teilt die Zunge in eine linke und eine rechte Hälfte. Er verläuft von der Zungenspitze bis etwa zum Sulcus terminalis.
Der Apex linguae, die Zungenspitze, stellt den Beginn des Zungenrückens dar. Damit ist der meist eher runde, am weitesten ventral gelegene Teil der Zungenkörpers gemeint.
Als Endpunkt des Zungenrückens zählt wiederum diese Struktur hier, das sogenannte Foramen caecum linguae, die wörtlich genommen „blind endende Öffnung der Zunge“. Es liegt an der nach dorsal gerichteten Spitze des Sulcus terminalis. Von hier wandert die Schilddrüse während der Embryogenese durch den Ductus thyroglossus nach kaudal. Dieser Gang zwischen Mundboden und Schilddrüse verschließt sich in der Regel im Laufe der Entwicklung und übrig bleibt das Foramen caecum.
Gleich dahinter liegt die Zungenwurzel oder der Zungengrund, über welchen die Zunge mit der suprahyoidalen Muskulatur, dem Os hyoideum und dem Unterkiefer verbunden ist. Als am weitesten dorsal gelegener Teil der Zunge macht sie neben dem Zungenkörper ein Drittel der gesamten Zunge aus.
Die unterschiedlichen Papillen, die auf der Zunge zu finden sind, erhöhen zum einen ihre mechanische Belastbarkeit und enthalten zum anderen die Geschmacksknospen. An den Zungenrändern, vorwiegend im hinteren Teil, befinden sich die Papillae foliatae. Sie bilden eine Gruppe schräg abwärts verlaufender Rinnen, in denen sich verschiedene Geschmacksknospen befinden.
Sogenannte Papillae vallatae sind die größten Papillen auf der menschlichen Zunge. Es gibt nur etwa sieben bis zwölf dieser Wallpapillen, die im Sulcus terminalis dicht beieinander stehen. Jede einzelne dieser Papillen ist von etwa 270 Geschmacksknospen umgeben, die sich in einer Art Ringwall befinden. Durch diesen Wall bleiben die aufgenommenen Geschmacksstoffe länger im Kontakt mit den hier lokalisierten Geschmacksknospen. Und anders als der Rest der Zunge, der sensorisch durch die Chorda tympani der Nervi facialis und lingualis innerviert wird, werden die Wallpapillen durch den neunten Hirnnerv, den Nervus glossopharyngeus innerviert.
In der Zungenwurzel befindet sich unmittelbar unter der Schleimhaut eine Ansammlung von Lymphfollikeln, die man zusammen als Zungenmandel oder Tonsilla lingualis bezeichnet. Sie gehört zum sogenannten MALT-System, dem mukosa-assoziierten lymphatische Gewebe, das wir u.a. in den Schleimhäuten des Nasen-Rachen-Raums finden.
Lateral der Zungenmandel befinden sich die mandelförmigen Gaumenmandeln, die Tonsillae palatinae. Sie bestehen ebenfalls aus lymphatischem Gewebe und liegen zwischen dem vorderen und hinteren Gaumenbogen. Sie sind von verzweigten und dicht beieinander liegenden Krypten, den Cryptae tonsillae, überzogen, die den Gaumenmandeln ein zerklüftetes Aussehen verleihen. Zwischen den Krypten münden Ausführungsgänge muköser Drüsen, deren Sekret die Nahrung gleitfähiger machen soll.
Dorsal des Zungengrundes befindet sich die Epiglottis, eine mit Schleimhaut überzogene elastische Knorpelplatte über dem Eingang des Larynx. Sie ist an selbigem befestigt und fungiert als Klappe, die während des Schluckvorgangs ein Eintreten von Nahrungsbestandteilen in den Respirationstrakt verhindern soll. Auf ihr befinden sich außerdem einige Geschmacksknospen, weshalb sie in diesem Tutorial zumindest kurz Erwähnung finden sollte.
Und diese paarige Grube hier zwischen Zungenwurzel und Epiglottis wird Vallecula epiglottica genannt. Sie befindet sich zwischen zwei Schleimhautfalten, die auf den folgenden Folien besprochen werden.
Diese Schleimhautfalten spannen sich von der Zungenwurzel bis zur Epiglottis und werden deshalb Plicae glossoepiglotticae genannt. Mittig liegt die Plica glossoepiglottica mediana und jeweils seitlich davon eine Plica glossoepiglottica lateralis.
Der hier dargestellte Arcus palatopharyngeus, der hintere Gaumenbogen, fand bereits kurz Erwähnung, als wir über die Gaumenmandeln sprachen. Er wird durch den Musculus palatopharyngeus geformt und verläuft vom Gaumensegel bis in den Rachen. Er bildet so eine Art Abgrenzung von der Mundhöhle zum Bereich des Rachens.
Jetzt, wo du diese Lektion abgeschlossen hast, bleib dran am Anatomielernen. Hier bei Kenhub kannst du dein Wissen prüfen und anwenden. Dazu gibt es für dich gleich drei Möglichkeiten. Die erste Möglichkeit ist, klicke auf den „Training starten“-Button oder die zweite Möglichkeit, stöbere in ein paar Artikeln in unserer Bibliothek. Oder drittens, entdecke unseren Anatomieatlas. Also viel Glück und bis zum nächsten Mal!