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Epiglottis

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Die Epiglottis (Kehldeckel) ist eine knorpelige Klappe, die sich über dem Kehlkopfeingang erstreckt. Ihre Funktion besteht darin, die Kehlkopföffnung während des Schluckens zu verschließen, um das Eindringen von Nahrung und Flüssigkeit in die Lungen (Aspiration) zu verhindern.

Die Epiglottis liegt innerhalb des Larynx (Kehlkopf) und ist mit dem Schildknorpel (Cartilago thyroidea) sowie dem Zungenbein (Os hyoideum) verbunden. Ihre Bewegungen werden durch den passiven Druck der Zunge, die die Nahrung in den Rachen schiebt, sowie durch die Kontraktion des Musculus aryepiglotticus reguliert.

Dieser Artikel beschreibt die Anatomie, Histologie und Funktion der Epiglottis.

Kurzfakten zur Epiglottis
Definition Klappenartige Struktur aus elastischem Knorpel, die sich nach vorne zur Rima glottidis erstreckt
Blutversorgung A. laryngea superior
Innervation N. vagus (über den R. internus des N. laryngeus superior)
Funktion Verschließen des Kehlkopfeingangs beim Schlucken, um zu verhindern, dass Nahrung und Flüssigkeit in die Atemwege gelangen
Inhalt
  1. Aufbau
  2. Histologie
  3. Versorgung 
  4. Funktion
  5. Klinik
  6. Literaturquellen
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Aufbau

Die Epiglottis ist ein blattförmiger, elastischer Knorpel. Ihre schmale Basis wird als Kehldeckelstiel (Petiolus epiglottidis) bezeichnet und ist über ein elastisches Band, dem Ligamentum thyroepiglotticum, mit der Prominentia laryngea des Schildknorpels (Cartilago thyroidea) verbunden.

Die lateralen Ränder der Epiglottis sind über die Plicae aryepiglotticae mit den Stellknorpeln (Cartilagines arytenoideae) des Larynx verbunden. In diesen Falten ist der Musculus aryepiglotticus eingebettet, der eine wichtige Rolle bei der Bewegung der Epiglottis spielt.

Das obere Ende der Epiglottis ist frei beweglich und ragt vom Petiolus aus nach posterosuperior. Es liegt vor dem Kehlkopfeingang (Aditus laryngis), hinter dem Zungenbein (Os hyoideum) und der Zungenwurzel.

Die Epiglottis besitzt zwei Flächen: eine Facies lingualis (anterior) und eine Facies laryngea (posterior).

Die Facies lingualis ist mit dem mehrschichtigen, unverhornten Plattenepithel der Mundschleimhaut bedeckt, das häufig auch Geschmacksknospen enthält. Die Schleimhaut der Facies lingualis setzt sich an den lateralen Pharynxwänden und der pharyngealen Oberfläche der Zunge fort und bildet dabei die Plicae glossoepiglotticae laterales sowie die Plica glossoepiglottica mediana. Dies führt zur Bildung einer flachen Vertiefung auf jeder Seite dieser Falten, den sogenannten Valleculae epiglotticae, die eine funktionelle Rolle beim Schlucken spielen.

Der untere Teil der Facies lingualis liegt posterior des Os hyoideum und der Membrana thyrohyoidea. Der Raum zwischen dieser Fläche und der Membrana thyrohyoidea wird als präepiglottischer Raum (Spatium preepiglotticum) bezeichnet und enthält Fettgewebe sowie Lymphgefäße. Über das Ligamentum hyoepiglotticum ist die Facies lingualis mit dem oberen Rand des Os hyoideum verbunden.

Die Facies laryngea ist mit einem mehrreihigen, hochprismatischen Flimmerepithel ausgekleidet, das dem Epithel der Atemwege entspricht. Sie bildet die vordere Wand des Kehlkopfvorhofs (Vestibulum laryngis) und trägt zur Funktion des Kehlkopfs bei.

Histologie

Die Schleimhaut der Facies lingualis sowie die Hälfte der Facies larnygea ist eine Fortsetzung der Schleimhaut des Laryngopharynx. Sie besteht aus einem mehrschichtigen unverhornten Plattenepithel.

Die andere Hälfte der Facies laryngea ist mit einem mehrreihigen hochprismatischen Flimmerepithel bedeckt. Tief in der Lamina propria der Schleimhaut befinden sich seromuköse Drüsen.

Der elastische Knorpel im Zentrum der Epiglottis dient als Stützgerüst für die darüber liegende Schleimhaut. Auf beiden Seiten der Epiglottis finden sich diffuses lymphatisches Gewebe sowie Geschmacksknospen.

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Versorgung 

Die Epiglottis wird durch den Ramus internus des Nervus laryngeus superior, einen Ast des Nervus vagus (X. Hirnnerv), sensibel innerviert.

Die Blutversorgung der Epiglottis erfolgt über die Arteria laryngea superior, einen Ast der Arteria thyroidea superior.

Der Lymphabfluss dieser Region erfolgt über die tiefen Halslymphknoten (Nodi lymphoidei cervicales profundi).

Funktion

Die Funktion der Epiglottis besteht darin, die Kehlkopföffnung während des Schluckens zu verschließen und so das Eindringen von Nahrung und Flüssigkeit in die Lunge (Aspiration) zu verhindern. Ihre Bewegungen werden durch die passiven Bewegungen der Zunge und des Zungenbeins sowie durch die Kontraktion der Stellknorpel-Kehldeckel-Muskeln (Musculi aryepiglottici) gesteuert.

  • In der Anfangsphase des Schluckakts drückt die Zunge die Nahrung in den Oropharynx. Dabei übt die Zungenwurzel Druck auf die Epiglottis aus und biegt sie nach posterior.
  • Die suprahyoidale Muskulatur zieht das Zungenbein (Os hyoideum) nach anterosuperior. Da die Epiglottis über das Ligamentum hyoepiglotticum mit dem Zungenbein verbunden ist, zieht diese Bewegung auch den Petiolus in die gleiche Richtung. Dies führt dazu, dass das freie Ende der Epiglottis in die entgegengesetzte Richtung, also nach hinten zur Kehlkopföffnung (Aditus laryngis), bewegt wird.
  • Schließlich ziehen die Stellknorpel-Kehldeckel-Muskeln (Musculi aryepiglottici), die an den seitlichen Rändern der Epiglottis ansetzen, diese in Richtung Kehlkopf und verschließen so die Kehlkopföffnung. Diese Bewegung erfolgt in Synergie mit den schrägen und queren Stellknorpelmuskeln (Musculus arytenoideus obliquus und Musculus arytenoideus transversus).

Sobald das Schlucken beendet ist, entspannen sich die Zungenwurzel, die suprahyoidale Muskulatur und die Stellknorpel-Kehldeckel-Muskeln. Dadurch kehrt die Epiglottis in ihre Ausgangsposition zurück, die Atemwege werden wieder geöffnet und die Atmung kann fortgesetzt werden.

Einige Autor:innen gehen davon aus, dass die Kontraktion des Stellknorpel-Kehldeckel-Muskels allein nicht ausreicht, um die Epiglottis zu bewegen, und dass dieser Prozess durch den mechanischen Druck der Nahrung auf die hintere Oberfläche der Epiglottis unterstützt wird.

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Kim Bengochea Kim Bengochea, Regis University, Denver
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