Video: Was ist eine Drüse?
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Hallo, hier ist Cuco. Herzlich Willkommen bei Kenhub!
Drüsen gibt es an vielen Stellen des menschlichen Körpers. Aber habt ihr euch über diesen - zugegebenermaßen - sehr allgemeinen Begriff schon ...
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Drüsen gibt es an vielen Stellen des menschlichen Körpers. Aber habt ihr euch über diesen - zugegebenermaßen - sehr allgemeinen Begriff schon einmal ausführlicher Gedanken gemacht? Nein? Dann wird es nun Zeit dafür.
Drüsen sind Organe, die Stoffe ausschütten bzw. sezernieren. Diese Stoffe können ihre Funktion entweder direkt vor Ort ausüben oder müssen erst einmal aktiviert bzw. an den richtigen Wirkort befördert werden. Drüsen besitzen entweder einen endokrinen oder einen exokrinen Sekretionsmechanismus. Hier in grün seht ihr die Glandula parotis, zu Deutsch Ohrspeicheldrüse. Sie ist die größte Drüse im Mund-Kiefer-Bereich und produziert einen Teil des Speichels.
Die endokrinen Drüsen besitzen keinen Ausführungsgang, denn die ausgeschütteten Hormone werden direkt ins Blut abgegeben. Die exokrinen Drüsen hingegen sezernieren ihre Stoffe über Ausführungsgänge nach außen wie z.B. in den Mundraum den Speichel oder an die Hautoberfläche den Schweiß. In diesem allgemeinen Tutorial soll es nicht um die histologischen Unterschiede zwischen Drüsenarten gehen- sie sind jedoch nicht minder wichtig und ihr solltet sie euch noch einmal separat anschauen.
Lasst uns aber nun als Erstes über die wichtigsten Drüsen des endokrinen Systems sprechen.
Wir beginnen im zentralen Nervensystem. Die Hypophyse ist eine Kontrollzentrale des endokrinen Systems. Sie liegt genau in der Mitte der Schädelbasis und reguliert die Sekretion sechs großer endokriner Drüsen. Diese sechs Drüsen schütten Hormone aus, die wichtig für Wachstum und Entwicklung sind.
Der Hypothalamus steht in der Regulation vieler physiologischer Prozesse an oberster Stelle. Er kontrolliert unter anderem die Thermo- und Osmoregulation sowie die Ausschüttung von Hormonen. Der Hypothalamus ist strukturell und funktionell eng mit der Hypophyse verbunden. Dabei reguliert er die gesamte endokrine Aktivität im Körper abhängig vom physiologischen Bedarf. Der Hypothalamus steuert also die Hypophyse, die wiederum die Ausschüttung vieler anderer Hormone beeinflusst.
Der Thymus oder die Thymusdrüse, der vor dem Herzen im Mediastinum liegt, gehört zum Immunsystem. Er ist beteiligt an der Entwicklung einer lymphatischen Zellreihe: den T-Zellen. Hier reifen sie zu immunkompetenten Zellen heran, die einerseits in der Lage sind, eine Immunreaktion auszulösen und andererseits auch so selektiert wurden, dass sie nicht körpereigene Strukturen angreifen. Dies ist ein sehr komplexer Vorgang, der den Thymus von anderen Drüsen unterscheidet.
Die Zirbeldrüse nennt man auch Epiphyse. Sie ist eine kleine, flache, kegel-förmige Drüse und befindet sich tief im Gehirn in der hinteren Schädelgrube. Die Epiphyse reguliert das Wachsein und den Schlaf durch das Ausschütten von Hormonen, wie zum Beispiel dem Melatonin.
Die Hoden, oder Testes, gehören zu den männlichen Geschlechtsorganen und somit zum Reproduktionstrakt des Mannes. Diese paarigen, aber nicht immer symmetrischen Drüsen sind der Ort, an dem die Spermien produziert werden.
Die Gametogenese bei Frauen ist ein durch Hormone streng gesteuerter Vorgang, der sich in den in den Eierstöcken, auch Ovarien genannt, abspielt. Diese weiblichen Reproduktionsorgane haben – wie beim Mann die Hoden – die exklusive Aufgabe, Gameten, oder auf deutsch Keimzellen, zu produzieren. Außerdem sorgen sie für deren Freisetzung, um eine Befruchtung zu ermöglichen.
Die Schilddrüse ist ein wichtiges Organ, das viele verschiedene Funktionen im Körper beeinflusst. Die von ihr produzierten Schilddrüsenhormone beeinflussen unter anderem die Wachstumsentwicklung, verstärktes Muskelwachstum, Abbau der Fettreserven, Hormonproduktion, Förderung des Stoffwechsels und eine verstärkte Wirkung von Katecholaminen.
Die in grün eingezeichnete Nebenniere sitzt als asymmetrisches Organ direkt über der Niere und wird von ihr nur durch eine Fettschicht getrennt, die ihr hier auch eingezeichnet seht. Sie wird auf Latein auch Glandula adrenalis oder Glandula suprarenalis genannt. Die beiden Nebennieren liegen wie die Nieren selbst im Retroperitonealraum. In der Rinde entstehen Cortisol, das z.B. den Blutzuckerspiegel erhöht und Aldosteron, das den Salz- und Wasserhaushalt in den Nieren reguliert. Im Nebennierenmark werden wiederum Stresshormone wie Adrenalin synthetisiert. Diese führen dann zu physiologische Anpassungsmechanismen, die dem Körper helfen sollen, einen schädigenden Einfluss dieser äußeren Bedingungen zu verhindern.
Die Bauspeicheldrüse, oder Pankreas, ist ein Organ im Retroperitonealraum, der Vorgänge im Verdauungstrakt beeinflusst. Der Pankreas hat sowohl Anteile am endokrinen als auch am exokrinen System. Einerseits werden im Pankreas Verdauungsenzyme produziert, die in den Zwölffingerdarm abgegeben werden, um im Darm Nahrungsbestandteile aufzuspalten. Andererseits werden auch Hormone wie das Insulin gebildet, das direkt ins Blut abgegeben wird.
Das Pankreas bietet einen guten Übergang zum exokrinen System, da es selbst neben seiner endokrinen Funktion auch exokrine Aufgaben übernimmt. Zu den weiteren exokrinen Drüsen im Körper gehören vor allem die Speicheldrüsen, die Schweißdrüsen und die Prostata.
Die Speicheldrüsen liegen in der Mundhöhle und um sie herum. Sie sezernieren den Speichel in den Mundraum hinein. Damit schützen sie die Mundschleimhaut vor dem Austrocknen und auch vor dem Eindringen von Erregern. Der Speichel selbst funktioniert auch als Schmiermittel und ist somit beteiligt an den ersten Schritten der Verdauung. Die Nahrung wird hier durch das Kauen zerkleinert, mit dem Speichel vermischt und auf diese Art und Weise für das Schlucken und den Weitertransport vorbereitet.
Die Prostata, oder auf Deutsch Vorsteherdrüse, entwickelt sich zusammen mit den primären sowie den sekundären Geschlechtsorganen. Diese Entwicklung findet zum Teil schon während der Geburt statt, vor allem aber in der Pubertät. Bei den Männern gibt es einige akzessorische Geschlechtsdrüsen, die bei der Fortpflanzung eine Rolle spielen. Die Prostata ist eine davon.
Schweißdrüsen liegen verteilt in der Haut und sind Teil der körpereigenen Thermoregulation. Sie kühlen den Körper durch die Produktion von Schweiß, der auf der Hautoberfläche verdunstet. Doch auch hier ist Schweißdrüse nicht gleich Schweißdrüse! Unter den Achseln und im Genitalbereich findet man beispielsweise apokrine Drüsen, die nicht der Thermoregulation dienen, sondern hauptsächlich der Produktion von Duftstoffen. Ekkrine Schweißdrüsen dagegen dienen dem normalen Schwitzen und finden sich auf der gesamten Körperoberfläche.