Video: Speicheldrüsen
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Hallo und herzlich Willkommen bei Kenhub.
Mein Name ist Simon und im heutigen Tutorial erfährst du alles Wichtige über die Speicheldrüsen.
Auf dieser Abbildung schauen wir von rechts auf einen Kopf, ...
Mehr lesenHallo und herzlich Willkommen bei Kenhub.
Mein Name ist Simon und im heutigen Tutorial erfährst du alles Wichtige über die Speicheldrüsen.
Auf dieser Abbildung schauen wir von rechts auf einen Kopf,
bei dem teilweise die Haut entfernt wurde. Die Zunge siehst du jetzt in blau markiert.
Diese laterale Ansicht wird uns im Laufe dieses Videos noch ein paar Mal begegnen.
Bevor wir uns gleich auf die verschiedenen Speicheldrüsen stürzen, besprechen wir erst einmal kurz, was eine Speicheldrüse überhaupt ist.
Ganz allgemein gesagt, ist eine Speicheldrüse eine sekretorische Drüse, die klaren, geschmacksneutralen Speichel sezerniert.
Dieser Speichel hat verschiedene Funktionen, wie zum Beispiel die Befeuchtung der Schleimhäute und das Einspeicheln der Nahrung. Er ist auch für die Prävention von Karies wichtig. Die Speicheldrüsen und der darin produzierte Speichel
sind außerdem ein erster wichtiger Schritt bei der Verdauung.
Es gibt zwei Arten von Speicheldrüsen: große und kleine.
In diesem Video wird sich alles um die drei großen Speicheldrüsen drehen,
die jeweils paarig angelegt sind. Ihre lateinische Bezeichnung lautet Glandulae salivatoriae majores. Zu ihnen zählt die Glandula sublingualis, die Glandula submandibularis und die Glandula parotidea.
Für jede dieser drei Speicheldrüsen besprechen wir die jeweils
angrenzenden Strukturen, den Verlauf der Ausführungsgänge,
ihre Blutversorgung und die Innervation.
Generell werden die großen Speicheldrüsen durch mehrere Strukturen begrenzt.
Der Mundboden ist eine davon. Er besteht aus mehreren Muskeln und bildet eine Art Dreieck.
Eine weitere Begrenzung ist die Unterseite der Zunge. Hier befinden sich die Öffnungen der Ausführungsgänge.
Lass uns als Erstes einen näheren Blick auf den Mundboden werfen.
Der Großteil des Mundbodens wird vom Musculus mylohyoideus gebildet.
Aber auch der Musculus geniohyoideus ist daran beteiligt.
Weil er aus der aktuellen Ansicht schwer zu erkennen ist,
wechseln wir kurz zu dieser Abbildung. Hier ist sein Verlauf,
zwischen Unterkiefer und Zungenbein, gut zu sehen.
Jetzt, wo du weisst, wo sich dieser Muskel ungefähr befindet,
springen wir wieder zurück zu unserem ursprünglichen Bild.
Die blau-gepunktete Markierung stellt den Musculus geniohyoideus dar.
Zum Mundboden gehören außerdem der Musculus digastricus und der Musculus stylohyoideus. In dieser Region befindet sich übrigens auch
die Glandula sublingualis und die Glandula submandibularis.
Aber bevor wir zu den Speicheldrüsen kommen,
hier noch ein paar Infos zu den Muskeln des Mundbodens.
Der Musculus mylohyoideus, der jetzt in grün markiert ist,
macht flächenmäßig den größten Teil des Mundbodens aus. Er stützt die Speicheldrüsen.
Der Musculus geniohyoideus zieht den Unterkiefer nach unten und
unterstützt die Mundöffnung. Während des Schluckakts zieht er das Zungenbein nach vorne und oben.
Dieser lange, dünne Muskel, der unterhalb des Musculus mylohyoideus verläuft,
ist der Musculus digastricus. Er besteht aus zwei Muskelbäuchen – einem vordere und einem hinteren Muskelbauch.
Beide Muskelbäuche sind auf Höhe des Zungenbeins
über eine Bindesehne miteinander verbunden.
Der letzte Muskel des Mundbodens ist der Musculus stylohyoideus,
der hier den hinteren Muskelbauch des Musculus digastricus umgibt.
Er setzt am Zungenbein an.
Jetzt schauen wir uns den Bereich unterhalb der Zunge an,
denn dort befinden sich die Öffnungen der Ausführungsgänge.
Die Zungenunterseite liegt dem Boden der Mundhöhle auf.
Auf unserer Abbildung ist die Zunge angehoben,
damit wir einen besseren Blick auf die Strukturen darunter bekommen.
Du siehst hier, in grün markiert, das sog. Zungenbändchen.
Diese Schleimhautfalte zeigt den Übergang zum Zahnfleisch und entspringt
an der Mittellinie der Zungenunterseite.
Am Boden der Mundhöhle befindet sich die Unterzungenfalte,
die Plica sublingualis. Diese Schleimhautfalte ist lang und schmal.
An der Stelle, wo das Zungenbändchen am Mundboden entspringt,
befindet sich ganz in der Nähe eine kleine Erhebung.
Diese Erhebung ist die Caruncula sublingualis und heißt auf Deutsch „Hungerwarze“.
Dort befinden sich die Ausführungsgänge der großen Glandula sublingualis
und der Glandula submandibularis. Sie laufen entweder zusammen oder liegen nah beieinander.
Nachdem wir jetzt den Mundboden und die Zungenunterseite kennen,
starten wir mit unserer ersten Speicheldrüse, der Glandula sublingualis.
Wie du auf diesem Bild schön erkennen kannst, ist die Glandula sublingualis mandelförmig. Der vordere Teil wird als Glandula sublingualis major bezeichnet und der hintere als Glandulae sublingualis minores, weil er aus mehreren Einzeldrüsen besteht.
Sie ist die kleinste der großen Speicheldrüsen und befindet sich auf beiden Seiten des Mundbodens. Im Vergleich zu den anderen großen Speicheldrüsen produziert sie die geringste Menge Speichel pro Tag.
Die Öffnungen ihrer Ausführungsgänge befinden sich im Bereich der Plicae sublinguales.
Lass uns an dieser Stelle noch einmal schnell die Muskeln des Mundbodens wiederholen. Das hier ist der Musculus mylohyoideus, die gepunktete Linie zeigt den Musculus geniohyoideus, hier verläuft der Musculus digastricus und hier der Musculus stylohyoideus.
Der Unterkiefer begrenzt diese Speicheldrüse von anterior,
der Musculus genioglossus von posterior-inferior
und die Zunge bedeckt sie von superior. Die Form der linken und rechten Drüse erinnert an ein Hufeisen, das unterhalb des Zungenbändchens liegt.
Kommen wir als Nächstes zu ihren Ausführungsgängen und dem Ductus sublingualis.
Der Hauptausführungsgang des großen vorderen Abschnitts,
der sog. Bartholin-Gang, mündet in die Caruncula sublingualis, die du hier unter der Zunge als blauen Punkt eingezeichnet siehst.
Die vielen kleineren, kurzen Ausführungsgänge des hinteren Abschnitts haben ihre Öffnungen entlang der Plica sublingualis. Das sind die vielen kleinen blauen Punkte auf der Abbildung.
Die arterielle Versorgung der Glandula sublingualis übernehmen zwei Arterien.
Die A. sublingualis ist ein Ast der A. lingualis, die aus der A. carotis externa stammt.
Wir zoomen mal ein bisschen näher heran, dann kannst du sie besser sehen.
Die zweite Arterie, die die Glandula sublingualis versorgt,
ist die Arteria submentalis. Sie zweigt sich von der A. facialis ab.
Der venöse Abfluss erfolgt über die Venae sublinguales und die Venae submentales.
Sie führen das Blut dann den Venae linguales und den Venae faciales zu.
Hier siehst du die rechte Vena facialis grün markiert. Sie geht in die Vena facialis communis über, die dann in die Vena jugularis interna mündet.
Ventral der Vena jugularis interna verläuft die A. carotis.
Die Innervation der Glandula sublingualis erfolgt über die Chorda tympani.
Sie enthält Fasern des Nervus facialis, dem 7. Hirnnerv,
und sekretomotorische Fasern, die für die Speichelsekretion verantwortlich sind.
Die Chorda tympani trifft in ihrem Verlauf auf den Ramus lingualis des Nervus mandibularis. Gemeinsam führen sie Geschmacksfasern zum Ganglion submandibulare. Die sympathischen Fasern stammen aus dem Plexus entlang der Arteria lingualis.
Okay, das war jetzt ganz schön viel auf einmal. Aber keine Panik,
wir schauen uns das gleich nochmal aus der Nähe an.
Das hier ist die Chorda tympani. Wie gerade erwähnt, verläuft sie gemeinsam mit dem N. lingualis, einem Ast des N. mandibularis.
Der N. mandibularis ist der dritte Ast des N. trigeminus, unseres fünften Hirnnerven.
Er führt Geschmacksfasern der vorderen zwei Drittel der Zunge und sekretomotorische Fasern, die du hier unten sehen kannst. Sie ziehen zum Ganglion submandibulare.
Kommen wir nun schon zur nächsten Speicheldrüse, der Glandula submandibularis.
Diese Drüse befindet sich im sog. Trigonum submandibulare,
dem Unterkieferdreieck des Halses. Was das genau ist, schauen wir uns jetzt als Nächstes an. Kranial wird das Trigonum vom unteren Rand der Mandibula begrenzt,
und kaudal vom Processus mastoideus des Schädels. Das blaue Dreieck soll den Processus mastoideus darstellen.
Die posteriore Begrenzung bilden der hintere Muskelbauch des Musculus digastricus,
jetzt in blau eingezeichnet, und der Musculus stylohyoideus, jetzt in blau markiert.
Der vordere Muskelbauch des Musculus digastricus ist die ventrale Begrenzung.
Den Boden des Unterkieferdreiecks bildet der Musculus mylohyoideus.
Lass uns nun über den Ductus submandibularis sprechen,
der auch Wharton-Gang genannt wird.
Dieser Ausführungsgang ist etwa fünf Zentimeter lang und entspringt
zwischen dem Musculus mylohyoideus und dem Musculus hyoglossus.
Den Musculus mylohyoideus siehst du hier in blau markiert.
Der Musculus hypoglossus ist als gestrichelte Linie eingezeichnet.
Der Ductus submandibularis verläuft entlang der kranialen Oberfläche
des Musculus mylohyoideus, zieht dann nach vorne, medial an der Glandula sublingualis vorbei und mündet in die Caruncula sublingualis. Sie befindet sich beidseits an der Basis des Zungenbändchens.
Die Glandula submandibularis wird durch die gleichen Arterien versorgt,
wie die Glandula sublingualis. Erinnerst du dich?
Die arterielle Blutversorgung beider Speicheldrüsen übernehmen also
die A. sublingualis und die A. submentalis. Beide siehst du hier auf der Abbildung markiert. Sie sind Äste der A. lingualis, die aus der A. carotis externa stammt,
die wiederum aus der A. facialis abgeht.
Der venöse Abfluss erfolgt über die Vena submentalis. Sie anastomosiert mit der Vena sublingualis, mündet in die Vena facialis und geht schließlich in die Vena jugularis interna über.
Auch bei der Innervation gibt es Gemeinsamkeiten mit der Glandula sublingualis.
Beide Drüsen werden durch sekretomotorische Fasern des Nervus facialis versorgt.
Die parasympathische Innervation erfolgt über die Chorda tympani, die als Ast des Nervus facialis mit dem Nervus lingualis zusammen verläuft. Die Geschmacksfasern stammen aus dem Ganglion submandibulare.
Hier noch einmal zur Wiederholung: Hier siehst du die Chorda tympani, den Nervus lingualis und die sekretomotorischen Fasern. Das ist das Ganglion submandibulare, dessen Fasern zur Glandula submandibularis und zur Glandula sublingualis ziehen.
Die sympathische Innervation stammt aus dem Ganglion cervicale superius. Diese Fasern begleiten die Arteria lingualis.
Okay, auch das schauen wir uns nochmal genauer an.
Das Ganglion cervicale superius befindet sich in etwa auf Höhe der Halswirbel C2 und C3 und ist auf unserem Bild hier nur angedeutet. Es gibt Nervenfasern ab, die zusammen mit der Arteria lingualis zur Glandula submandibularis ziehen.
Kommen wir nun zur letzten und größten Speicheldrüse, der Glandula parotidea.
Die Glandula parotidea, auch als Ohrspeicheldrüse bekannt, ist die größte der drei großen Speicheldrüsen. Sie ist vor dem Ohr lokalisiert. Man nennt diese Stelle präaurikuläre Region.
Sie befindet sich ventral des Musculus masseter, einem wichtigen Kaumuskel,
und ventral des Ramus mandibularis. Die gepunktete Linie stellt den Ramus mandibularis dar, der aus dieser Perspektive normalerweise nicht zu sehen wäre.
Nach kranial wird die Ohrspeicheldrüse vom Arcus zygomaticus begrenzt, der durch die gepunktete Linie nur angedeutet wird. Die dorsale Begrenzung bilden der Processus mastoideus und der Musculus sternocleidomastoideus, der gut am Hals tastbar ist, wenn man den Kopf dreht.
Hast du den Begriff Parotisloge schon mal gehört?
Die Ohrspeicheldrüse wird von einer Faszie umgeben, der sog. Fascia parotidea.
Diesen Bereich nennt man Parotisloge.
Sie befindet sich zwischen dem Ramus mandibularis und dem Processus styloideus.
Genauer gesagt, wird sie nach ventral hin vom Musculus masseter,
vom Ramus mandibularis und vom Musculus pterygoideus medialis begrenzt.
Ihre dorsale Begrenzung bilden der Musculus sternocleidomastoideus und
der hintere Muskelbauch des Musculus digastricus.
Medial begrenzt sie der Musculus stylohyoideus und der Musculus stylopharyngeus,
die beide ihren Ursprung am Processus styloideus des Zungenbeins haben.
Der Musculus hypoglossus und die Arteria carotis externa gehören auch zur medialen Begrenzung.
Die Arteria carotis externa teilt sich in zwei oberflächliche Arteriae temporales,
die dann auf dem Musculus temporalis verlaufen. Diese Teilung findet kranial der Parotisloge statt. Dort befindet sich der Arcus zygomaticus.
Der Inhalt der Parotisloge ist eine beliebte Prüfungsfrage. Folgende Strukturen sind darin enthalten: Die Fascia parotideomasseterica, Äste des Nervus facialis
und Äste des Nervus auriculotemporalis aus dem dritten Ast des Nervus trigeminus,
der sich in der Nähe des Meatus acusticus befindet. Die Loge enthält außerdem parotideale Lymphknoten, die Vena retromandibularis mit ihrem posterioren und anterioren Ast, sowie die Arteria carotis externa.
Auch der Nervus facialis verläuft teilweise durch die Parotisloge
und steht in enger Verbindung mit der Ohrspeicheldrüse. Er verläuft nämlich durch sie hindurch und tritt mit fünf separaten Ästen wieder aus. Das ist auf dem Bild sehr schön zu sehen. Man fasst diese fünf Äste als Plexus parotideus zusammen.
Sie innervieren die Gesichtsmuskulatur.
Schauen wir uns diese fünf Fazialisäste mal genauer an.
Die Rami temporales innervieren die mimische Muskulatur oberhalb des Auges
und befinden sich in etwa auf dieser Höhe.
Die Rami zygomatici kreuzen die obere Wange und innervieren den Musculus orbicularis. Das ist der kreisförmige Muskel, der um das Auge herum verläuft.
Die mimischen Muskeln, die sich unterhalb der[a] Orbita und
oberhalb des Kinns befinden, werden von den Rami buccales innerviert.
Die Rami marginales mandibulares innervieren den Musculus risorius,
den wir zum Lächeln brauchen, und die Muskeln der Unterlippe und des Kinns.
Der Ramus cervicalis ist der unterste Ast. Er verläuft nach kaudal und innerviert das Platysma, das du hier als gestrichelte Linie siehst.
Eine gute Merkhilfe für die vielen verschiedenen Äste des Nervus facialis siehst du hier.
Lege deine Hand seitlich an dein Gesicht, so wie auf dem Bild. Der kleine Finger an der Schläfe steht für die Rami temporales und der Ringfinger für den Ramus zygomaticus.
Der Mittelfinger befindet sich im Innervationsgebiet der Rami buccales und
der Zeigefinger auf Kinnhöhe zeigt den Ramus marginales mandibularis. Den Verlauf des fünften Astes, des Ramus cervicalis, zeigt der Daumen.
Vielleicht hilft dir diese Vorstellung dabei, dir die Reihenfolge und Lokalisation der Nerven leichter zu merken.
Dass die Ohrspeicheldrüse von der Fascia parotidea umschlossen wird,
habe ich dir vorhin bei der Parotisloge schon kurz erklärt. Die Fascia parotidea ist eine feste Kapsel und Teil der Fascia parotideomasseterica, die neben der Ohrspeicheldrüse auch den Musculus masseter umhüllt. Die Fascia parotideomasseterica ist Teil der tiefen zervikalen Faszie, die sich in eine oberflächliche und eine tiefe Schicht teilt.
Diese Hüllfaszie liegt vor dem Meatus acusticus externus, am hinteren Teil des Musculus masseter, und bedeckt das Kiefergelenk.
Eine wichtige Struktur in diesem Gebiet ist der Ductus parotideus. Er ist jetzt in grün markiert. Durch diesen Ausführungsgang gelangt der Speichel von der Ohrspeicheldrüse in den Mundraum. Er verläuft horizontal über den Musculus masseter und tritt dann in den Musculus buccinator ein. Die Öffnung des Ductus parotideus befindet sich hinter dem zweiten oberen Backenzahn in der Mundhöhle.
Die Arterie, die oberhalb des Ductus parotideus verläuft, heißt Arteria transversa faciei und ist ein Ast der Arteria temporalis superficialis.
Die Blutversorgung dieser Speicheldrüse wird von Ästen der Arteria carotis externa übernommen. Und zwar von der Arteria temporalis superficialis,
der Arteria maxillaris und der Arteria transversa faciei.
Die Arteria temporalis superficialis verläuft am oberen Teil der Glandula parotidea.
Die Arteria maxillaris zweigt sich im mittleren Teil der Drüse ab und versorgt die Fossa infratemporalis und die Fossa pterygopalatina. Die dritte Arterie, die Arteria transversa faciei, zweigt von der Arteria temporalis superficialis ab und zieht nach kranial zum Ductus parotideus. Das ist hier auf dem Bild gut zu sehen. Die Arteria transversa faciei versorgt neben der Glandula parotidea auch den Ductus parotideus und den Musculus masseter.
Der venöse Abfluss der Ohrspeicheldrüse erfolgt hauptsächlich über die Vena retromandiularis, die aus dem Zusammenfluss der Vena maxillaris und der Vena superficalis entsteht. Sie teilt sich in ihrem Verlauf in einen vorderen und einen hinteren Ast.
Die Innervation der Ohrspeicheldrüse unterscheidet sich im Vergleich zu den beiden anderen Drüsen, die wir heute schon besprochen haben.
Die sensible Innervation erfolgt durch den Nervus auriculotemporalis des Ramus mandibularis. Das ist ein Ast des Nervus trigeminus, dem 5. Hirnnerv.
Die parasympathische Innervation, die den Speichelfluss initiiert, übernimmt der Nervus glossopharyngeus. Er gibt den Nervus petrosus minor ab, der dann im Ganglion oticum synaptisch verschaltet wird. Den genauen Verlauf siehst du hier. Sympathisch wird die Ohrspeicheldrüse durch direkte Fasern des Plexus carotideus externus innerviert.
Das siehst du hier unten.
Jetzt, wo du die großen Speicheldrüsen kennst,
möchte ich dir gerne noch ein paar klinische Beispiele zeigen.
Eine typische Pathologie der Ohrspeicheldrüse ist das sog. Frey-Syndrom.
Diese Erkrankung wird manchmal auch „Auriculotemporales Syndrom“ genannt.
Es ist eine neurologische Störung, die entweder durch Schädigung
der Glandula parotidea selbst oder der umgebenden Strukturen entsteht.
Auch eine direkte Läsionen des Nervus auriculotemporalis kann die Ursache sein,
z.B. nach einer Operation im Mund-, Kiefer- oder Gesichtsbereich.
Das Hauptsymptom der Betroffenen ist starkes Schwitzen an den Wangen,
hinter den Ohren und in der Schläfenregion. Und zwar immer dann, wenn bestimmte Speisen verzehrt werden, die eine hohe Speichelproduktion auslösen. Daher wird dieses Krankheitsbild auch als gustatorisches Schwitzen bezeichnet.
Tumore im Bereich der Ohrspeicheldrüsen sind eher selten
und zu 80% gutartig.
Von der Krankheit „Mumps“ hast du mit Sicherheit schon mal gehört.
Es ist handelt sich dabei um eine Virusinfektion, die vor allem Kinder betrifft.
Typisch für diese Pathologie sind geschwollene Ohrspeicheldrüsen,
Erbrechen und Fieber. Seit der Einführung der Impfung ist
die Inzidenz von Mumps jedoch deutlich zurückgegangen.
Die häufigste Erkrankung der Speicheldrüsen[b] betrifft meistens die Glandula submandibularis und wird als Sialolithiasis bezeichnet.
Dabei entsteht in der Drüse eine kalzifizierte Masse, also ein Speichelstein,
der den Abfluss des Speichels verhindert. Das löst beim Essen Schwellungen und Schmerzen an der Wange aus.Feuchte Wärmeumschläge und die Gabe
von nicht-steroidalen-Antirheumatika können hier Linderung bringen. Manchmal reicht es auch, wenn man an etwas Saurem, wie z.B. einer Zitrone lutscht. Das kann die kalzifizierte Masse bzw. die Steine lösen. Ein persistierender Speichelstein ist in der Regel aber eine Indikation für eine operative Behandlung.
Fast geschafft! Lass uns nochmal kurz wiederholen,
was wir besprochen haben.
Unser Thema heute waren die drei großen Speicheldrüsen.
Dazu gehört die Glandula sublingualis, die kleinste der drei, die Glandula submandibularis und die Glandula parotidea, die größte Speicheldrüse.
Wir haben uns auch über die Begrenzungen der Mundhöhle unterhalten.
Eine davon ist der Mundboden. Er wird durch den Musculus mylohyoideus und den Musculus geniohyoideus gebildet.
Aber auch der Musculus digastricus ist Teil des Mundbodens. Er besteht aus einem vorderen und einem hinteren Muskelbauch.
Vergessen wir nicht den Musculus stylohyoideus. Er umgibt den Musculus digastricus.
Die Unterseite der Zunge haben wir auch unter die Lupe genommen.
Auch sie ist eine Begrenzung der Mundhöhle. Hier verläuft das Zungenbändchen, das man sieht, wenn man die Zunge anhebt.
Auch die Plica sublingualis, in der sich die Öffnungen
der Ausführungsgänge befinden, und die Caruncula sublingualis, dieser kleine grüne Punkt auf der Abbildung, sind Begrenzungen der Mundhöhle.
Die Unterzungenspeicheldrüse, die Glandula sublingualis,
haben wir zuerst besprochen. Sie befindet sich zwischen der Mandibula,
dem Musculus genioglossus und der Zunge. Ihr Hauptausführungsgang mündet in die Caruncula sublingulis. Kleinere Ausführungsgänge befinden sich im Bereich der Plica sublingualis. Das ist hier nochmal schön auf der Abbildung zu sehen.
Arteriell wird die Glandula sublingualis von der Arteria sublingualis und der Arteria submentalis versorgt.
Der venöse Abfluss erfolgt über die gleichnamigen Venen. Und zwar über die Vena sublingualis und die Vena submentalis.
Innerviert wird die Glandula sublingualis über die Chorda tympani.
Mit der Glandula submandibularis, der Unterkieferspeicheldrüse, ging es weiter.
Sie befindet sich im sog. Trigonum submandibulare.
Ihr Ausführungsgang ist der Ductus submandibularis, der in Richtung Glandula sublingualis zieht.
Die Blutversorgung und die Innervation sind bei der Glandula sublingualis
und der Glandula submandibularis identisch.
Zu guter Letzt ging es noch um die Ohrspeicheldrüse, die Glandula parotidea.
Zu ihren angrenzenden Strukturen gehört der Musculus masseter, der Ramus mandibularis, der Arcus zygomaticus, der Processus mastoideus
und der Musculus sternocleidomastoideus.
Der Ausführungsgang dieser Drüse, der Ductus parotideus, verläuft über den Musculus masseter und durch den Musculus buccinator hindurch. Seine Öffnung befindet sich in der Mundhöhle hinter dem zweiten oberen Backenzahn.
Die arterielle Versorgung der Glandula parotidea übernehmen die Arteria temporalis superficialis, die Arteria maxillaris und die Arteria transversa faciei, die oberhalb der Ohrspeicheldrüse verläuft. Der venöse Abfluss erfolgt über die Vena retromandibularis.
Die Ohrspeicheldrüse wird vom Nervus auriculotemporalis, vom Nervus glossopharyngeus und von direkten Fasern des Plexus caroticus externus innerviert.
Wo genau sich die Parotisloge befindet, haben wir auch besprochen.
Zu den angrenzenden Strukturen in diesem Gebiet zählen der Musculus masseter, der Ramus mandibularis, der Musculus pterygoideus medialis, der Musculus sternocleidomastoideus, der hintere Muskelbauch des Musculus digastricus, der Musculus stylohyoideus, der Musculus stylopharyngeus, der Musculus styloglossus, die Arteria carotis externa und, zu guter Letzt, der Arcus zygomaticus.
Zum Inhalt dieser Loge gehört die Fascia parotideomasseterica, der Nervus facialis, der Nervus auriculotemporalis, die parotidealen Lymphknoten, die Vena retromandibularis und die Arteria carotis externa.
Eine typische Erkrankung der Ohrspeicheldrüse ist das Frey-Syndrom. Die Ursache ist meist eine Schädigung des Nervus auriculotemporalis.
Tumore sind in diesem Bereich zu 80% gutartig.
Wir haben auch über Mumps gesprochen, eine virale Infektionskrankheit, die vor allem bei Kindern vorkommt.
Die häufigste Speicheldrüsenerkrankung betrifft die Glandula submandibularis
und wird als Sialolithiasis bezeichnet. Dabei entstehen kalzifizierte Speicheldrüsensteine innerhalb der Ausführungsgänge. Die Folgen sind Schmerzen und Schwellungen im Wangenbereich.
Und damit haben wir es geschafft! Vielen Dank für’s Zuschauen und bis zum nächsten Mal!