Video: Prostata
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Hallo und herzlich willkommen zu einem neuen Tutorial von Kenhub!
Mein Name ist Cuco und in diesem Tutorial wollen wir uns die wichtigste akzessorische Geschlechtsdrüse des männlichen ...
Mehr lesenHallo und herzlich willkommen zu einem neuen Tutorial von Kenhub!
Mein Name ist Cuco und in diesem Tutorial wollen wir uns die wichtigste akzessorische Geschlechtsdrüse des männlichen Fortpflanzungsapparates ansehen – die Prostata.
Die Prostata ist die wichtigste und zugleich größte akzessorische Drüse des Mannes. Ihr seht sie hier in grün markiert. Die Prostata sitzt im extraperitonealen Raum zwischen Harnblase und Beckenboden. Die Abgrenzung des extraperitonealen Raums erkennt man am hier skizzierten Peritoneum. Als seröse Haut trennt das Peritoneum die intraperitonealen Organe wie den Magen und den Dick- und Dünndarm von den extraperitonealen Organen wie der Harnblase und Teile des Rektums ab.
Die akzessorischen Geschlechtsdrüsen des Mannes, das sind neben der Prostata, auch der Ductus deferens und die Bläschendrüsen, sind gemeinsam mit Hoden und Nebenhoden für die Produktion des Ejakulats verantwortlich.
Der Ductus deferens transportiert Spermien aus den Hoden, wobei die Bläschendrüsen Sekrete bilden, die Nährstoffe und Proteine für Stoffwechsel und Motilität der Spermien enthalten. Damit soll das Überleben der Spermien bis zur möglichen Befruchtung einer Eizelle gesichert werden.
Außerdem sezerniert die Prostata noch eine leicht basische Flüssigkeit, das Prostatasekret, das etwa 30% des Samenvolumens ausmacht.
Diese Folie zeigt uns die Lage der Prostata. Sie befindet sich kaudal der Harnblase zwischen Musculus sphincter urethrae internus und Musculus sphincter urethrae externus.
Ventral ist sie durch das Ligamentum puboprostaticum mit der Symphysis pubica verbunden. Von dorsal erkennt man, dass der Ductus deferens und die Ausführungsgänge der Bläschendrüsen zusammenfließen. Sie bilden den Ductus ejaculatorius, der dorsal in die Prostata mündet.
Auf dieser Folie blicken wir auf einen Frontalschnitt durch die Prostata, die Harnblase und die Urethra. Die Prostata hat in etwa die Größe einer Walnuss oder Kastanie und besteht aus Drüsen- und fibromuskulärem Gewebe. Sie wiegt beim gesunden Mann etwa 20g und ist von innen von einer fibrösen Kapsel ausgekleidet. Von außen wird sie von einem Teil der Fascia pelvis umkapselt.
Die Prostata umgibt den proximalen Teil der Urethra, der deshalb Pars prostatica urethrae genannt wird. Ihr seht ihn jetzt in grün. Die Pars prostatica urethrae befindet sich am Hals der Harnblase, die mit der Basis bzw. dem oberen Teil der Prostata kommuniziert. Der Colliculus seminalis, der Samenhügel, ist die breiteste Stelle der Pars prostatica urethrae. Dabei handelt es sich um die Stelle, an der der Ductus ejaculatorius in die Prostata einmündet. Er enthält die Spermien aus dem Ductus deferens und die Sekrete aus den Bläschendrüsen. Am Samenhügel, dem Colloculus seminalis münden außerdem die Prostataausführungsgänge in die Sinus prostaticus. Sie befinden sich beidseits der Pars prostatica urethrae. Als Letztes wird dem Ejakulat das Sekret der Bulbourethraldrüsen hinzugefügt. Dies geschieht erst, nachdem die Urethra die Prostata verlassen hat und in die Pars membranosus übergeht.
Nun zur Gefäßversorgung und Innervation in diesem Gebiet.
Es gibt drei Hauptarterien, die die Prostata versorgen und hier grün hervorgehoben werden. Dazu gehören die Arteria interna pudenda, die Arteria vesicalis inferior und die Arteria rectalis media. Vergesst bitte nicht, dass es sich bei jeder der drei Arterien um Äste der Arteria iliaca interna handelt.
Der venöse Abfluss aus der Prostata erfolgt über den Plexus venosus prostaticus, der mit einem Pfeil markiert in blau zu sehen ist. Der Plexus drainiert in die Vena vesicalis inferior und führt das Blut schließlich der Vena iliaca interna zu.
Die Innervation der Prostata wird von den parasympathischen Nervenfasern der Nervi splanchnici pelvici übernommen, und zwar über den Plexus prostaticus, den Ihr hier in grün seht.
Der Plexus prostaticus erhält Fasern aus dem Plexus hypogastricus inferior, der wiederum Fasern vom Plexus hypogastricus superior empfängt. Dieser innerviert die glatte Muskulatur des Prostatastromas.
Hier nochmal ein Frontalschnitt durch die Harnblase, die Prostata und die Urethra. Zwei der häufigsten Pathologien, die die Prostata bei Männern über 50 darstellen, sind die benigne Prostatahyperplasie und das Prostatakarzinom.
Klinisch können sie häufig dadurch unterschieden werden, dass sich das Prostatakarzinom oft in der posterolateralen Region der Prostata ausbildet, an der man dann knotige Neubildungen und Adenokarzinome in der digital-rektalen Untersuchung ertasten kann.
Bei der benignen Prostatahyperplasie hingegen handelt es sich um eine Vergrößerung, die typischerweise zu Harnverhalt führt, was unbehandelt Blasen- oder Nierenentzündungen verursachen kann. Ein Harnwegsinfekt bei einem Mann ist deshalb immer ein Grund für das Hinzuziehen eines Urologen.
Bei einer benignen Prostatahyperplasie ertastet man in der digital-rektalen Untersuchung eine glatte und prallelastische Prostata, während ein Karzinom als verhärtet und klumpig auffällt.
Beide Pathologien können eine Indikation zur Prostatektomie sein – der vollständigen Entfernung der Prostata. Aber in jedem Fall hängt dies vom Stadium der Erkrankung, der Beteiligung der Nachbarorgane und dem Allgemeinzustand des Patienten ab.