Video: Skelettsystem
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Hallo und herzlich Willkommen zu einem neuen Tutorial von Kenhub. Mein Name ist Cuco und in diesem Tutorial werden wir uns das Skelettsystem ansehen.
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Das menschliche Skelett ist ein Gerüst, das Eurem Körper Form und Halt gibt und letztlich dafür verantwortlich ist, dass wir nicht einfach nur eine formlose Masse sind. Ihr könnt euch das Skelett wie die hölzernen Balken vorstellen, die das innere Gerüst eines Hauses bilden. Das menschliche Skelett besteht aus mehr als 200 einzelnen Knochen. Und all diese Knochen sind über Gelenke, Bänder und Sehnen miteinander verbunden.Bevor wir starten, lasst mich euch einen kurzen Überblick darüber geben, was wir heute besprechen wollen.
Das Skelett kann in zwei Abschnitte unterteilt werden – das sind das Achsenskelett, das Herzstück des Skeletts und das Extremitätenskelett, das aus den Knochen besteht, die mit diesem Achsenskelett verbunden sind. Zum Achsenskelett gehört auch der Schädel, der wiederum in das Neurocranium und das Viscerocranium unterteilt werden kann. Außerdem gehört der Rumpf dazu, einschließlich der Wirbelsäule, dem Thorax mit den Rippenbögen und dem Sternum, dem Brustbein. Das Extremitätenskelett dagegen besteht aus dem Schultergürtel, den Knochen der oberen Extremität, dem Beckengürtel und den Knochen der unteren Extremität. Keine Sorge, wir werden uns nicht jeden einzelnen Knochen des Körpers ansehen, aber wir werden die wichtigsten aus jeder Region besprechen.
Lasst uns mit dem Achsenskelett beginnen, und zwar mit dem Schädel und den Knochen des Neurocraniums. Ihr werdet euch vielleicht fragen, was Neurocranium eigentlich bedeutet. Im Prinzip ist der Begriff selbst erklärend – er beschreibt nämlich den Teil des Schädels, der das Gehirn umhüllt und schützt. Wir werden uns drei Knochen des Neurocraniums ansehen: das Os frontale, und drehen wir unser Skelett einmal um, um es von hinten zu betrachten zu können, dann können wir auch die beiden anderen Knochen sehen – das paarige Os parietale und das Os occipitale. Vergesst bitte nicht, dass das Os temporale, das Os sphenoidale und das Os ethmoidale ebenfalls zum Neurocranium gehören. Wir werden diese drei in diesem Tutorial zum Skelett aber nicht weiter besprechen, da sie größtenteils innerhalb des Schädels liegen und dadurch von außen nicht sichtbar sind.
Lasst uns unser Skelett wieder umdrehen, damit wir den ersten Knochen des Neurocraniums betrachten können, den wir heute besprechen wollen, nämlich das Os frontale. Es umfasst die gesamte Stirnregion. Hinter dem Os frontale liegt das Os parietale. Es besteht aus zwei paarigen Knochen, die kranial und lateral am Kopf lokalisiert sind und wenn wir noch etwas weiter heranzoomen, dann sehen wir, dass sie miteinander an der Mittellinie des Schädels verbunden sind: Und zwar über die Sutura sagittalis, das ist eine der Schädelnähte. Der letzte der drei Knochen des Neurocraniums ist das Os occipitale. Neben seiner Funktion das Gehirn zu schützen dient er als Ansatz vieler Muskeln von Kopf und Hals.
Nun da wir uns einige der Knochen des Neurocraniums angesehen haben, lasst uns mit den Knochen des Viszerocraniums weitermachen. Auch wenn „Viscerocranium“ zunächst kompliziert klingt: Damit beschreibt man einfach all die Knochen, die das Gesicht bilden. Wir wollen uns zwei Knochen des Viszerocraniums ansehen – die Maxilla oder den Oberkiefer und und die Mandibula, den Unterkiefer. Das sind nicht die einzigen Knochen, die das Gesicht ausmachen. Aber es sind die größten und markantesten. Wenn ihr mehr über alle Knochen des Viszerocraniums lernen wollte, findet ihr das passende Tutorial dazu auf unserer Website. Nun lasst uns aber die zwei prominentesten Vertreter anschauen.
Beginnen wir mit der Maxilla. Sie trägt zur Formgebung der Orbita, also der Augenhöhle, der Nase und des Gaumens bei. Außerdem enthält sie die obere Zahnreihe und spielt daher eine wichtige Rolle beim Kauen und Sprechen. Die Mandibula ist ihr Gegenpart, zusammen bilden sie den Kiefer. Außerdem ist die Mandibula der einzige Schädelknochen, der nicht direkt mit den anderen Knochen über Schädelnähte verbunden ist. Interessant, oder? Wenn wir noch etwas heranzoomen, dann können wir sehen, dass sie nur mit dem Os temporale über das Kiefergelenk verbunden ist. Die Mandibula beinhaltet die untere Zahnreihe und, wie die Maxilla, spielt auch sie eine wichtige Rolle beim Kauen und beim Sprechen.
Nachdem wir nun einige markante Knochen des Schädels kennengelernt haben, lasst uns mit dem Rumpf weitermachen und mit der Wirbelsäule beginnen. Die Wirbelsäule besteht aus 33 einzelnen Wirbeln, die durch zahlreiche Gelenke miteinander verbunden sind. Man kann die Wirbelsäule in verschiedene Abschnitte einteilen: in die Halswirbelsäule, die Brustwirbelsäule, die Lendenwirbelsäule, das Sakrum und das Steißbein. Die meisten Wirbel haben eine ähnliche Grundstruktur, die wir jetzt anhand dieses Bildes besprechen werden, auf dem ihr einen Lendenwirbel von kranial sehen könnt. Diese markante Struktur, die wir hier hervorgehoben sehen, ist der Wirbelkörper. Ein typischer Wirbel hat außerdem zwei Pediculi, zwei Laminae, einen Processus spinosus, zwei Processus transversi und vier Processus articulares. Bedenkt, dass wir hier nur zwei der Processus articulares sehen können, da sich die anderen beiden, die Processus articulares inferiores, an der Unterseite des Lendenwirbels befinden. Zwei Wirbel, die diesen Grundaufbau nicht aufweisen, sind Atlas und Axis.
Der Atlas ist der erste Halswirbel und der einzige Wirbel der gesamten Wirbelsäule, der ein Gelenk mit dem Schädel bildet und diesen somit trägt. Das erinnert an den Titan Atlas, der von Zeus gezwungen wurde, die Erde zu tragen, daher der Name. Lasst uns diesen Knochen einmal isoliert betrachten und etwas heran zoomen, sodass wir seine Struktur besser erkennen können. Betrachten wir ihn von superior, dann solltet Ihr sehen können, dass der Atlas einzigartig unter den anderen Wirbeln ist, da er weder einen Wirbelkörper noch einen Processus spinosus besitzt. Der Atlas balanciert auf dem zweiten Halswirbel, dem Axis. Auch diesen wollen wir isoliert betrachten und genauer anschauen. Der Axis ist ebenfalls einzigartig, da er den Dens axis besitzt, einen zapfenförmigen Knochenfortsatz. Dieser Teil artikuliert mit dem Atlas über das Atlantoaxialgelenk.
Bis hierhin haben wir unseren Fokus nur auf einzelne Wirbel gelegt, es gibt aber auch fusionierte Wirbel. Dazu zählt das Sakrum oder Kreuzbein. Es befindet es sich am Ende der Wirbelsäule und besteht aus fünf miteinander verschmolzenen Sakralwirbeln. Wenn wir etwas heranzoomen, dann sehen wir, dass dieser unregelmäßig geformte Knochen eine Verbindung zwischen Wirbelsäule und Beckenknochen über die Sakroiliakalgelenke herstellt. Am distalen Ende des Sakrums befindet sich das Steißbein, das Os coccygis. Das Steißbein ist aus drei bis vier verschmolzenen Coccygealwirbeln zusammengesetzt. Es ist der letzte Teil der Wirbelsäule und mit dem Sakrum über das Sakrococcygealgelenk verbunden.
Wir machen weiter mit den Knochen des Rumpfes und werfen nun einen Blick auf den Thorax. Das ist unser Brustkorb. Der Thorax wird aus 12 Rippenpaaren gebildet. Lasst uns etwas heranzoomen und von dorsal auf den Thorax schauen. So kann man gut erkennen, dass alle 12 Rippenpaare direkt mit der Wirbelsäule über Gelenke verbunden sind. Aber nur die ersten 7 davon sind ventral auch direkt mit dem Sternum verbunden. Diese ersten sieben Rippen werden daher auch als echte Rippen bezeichnet. Die 8.-10. Rippen hingegen sind nur indirekt, über den Rippenknorpel der siebten Rippe, mit dem Sternum verbunden. Sie werden daher als unechte oder falsche Rippen bezeichnet. Die letzten beiden Rippen nennt man freie oder fluktuierende Rippen, da ihr Rippenknorpel frei endet.
Die letzte knöcherne Struktur des Rumpfes, die wir uns heute ansehen wollen, ist das Sternum bzw. das Brustbein. Wir haben es gerade schon als Ansatzpunkt bei den Rippen erwähnt. Das Sternum besteht, von kranial nach kaudal, aus drei Teilen – dem Manubrium sterni, dem Corpus sterni und dem Processus xiphoideus. Das Manubrium sterni ist ein viereckiger Knochen, der mit der Clavicula, der ersten Rippe, dem Corpus sterni und der zweiten Rippe durch Gelenke verbunden ist. Das Corpus sterni ist ein flacher Knochen, der leicht zu palpieren ist. Es bildet Gelenke mit dem Manubrium, der zweiten bis siebten Rippe und dem Processus xiphoideus. Der Processus xiphoideus ist der kleine knöcherne Vorsprung am distalen Ende des Sternums. Er bildet ein Gelenk mit der siebten Rippe und dem Corpus sterni. Damit sind wir auch schon mit den Abschnitten des Achsenskeletts fertig und können uns nun das Extremitätenskelett anschauen.
Wir beginnen mit dem Schultergürtel. Der Schultergürtel besteht aus zwei Knochen – der Clavicula und der Scapula. Die Clavicula bzw. das Schlüsselbein bildet mit dem Akromion der Scapula ein Gelenk, das Acromioklavikulargelenk, das ihr jetzt in grün hervorgehoben sehen könnt. Das Akromioklaviculargelenk wird in der Klinik oft vereinfacht als AC-Gelenk abgekürzt.
Nun lasst uns noch einen Blick auf die Scapula, das Schulterblatt, werfen. Dieser flache, dreieckige Knochen weist einige markante Knochenpunkte auf. Dazu zählt das Akromion. Schauen wir von dorsal auf die Scapula, erkennt man schön, wie das Akromion mit der Clavicula das Akromioklavikulargelenk bildet, das wir gerade angesprochen hatten. Ein anderer markanter Knochenpunkt der Scapula ist der Processus coracoideus. Von ventral betrachtet, sieht man, dass es dabei sich um einen hakenförmigen knöchernen Vorsprung handelt. Er befindet sich kranial der Cavitas glenoidalis. Der Humeruskopf bildet ein Gelenk mit der Cavitas glenoidalis, um das Schultergelenk zu bilden. Für den letzten Knochenpunkt der Scapula müssen wir unser Skelett nochmal drehen. Die Spina scapulae ist eine vorstehende Knochenkante auf der Rückseite der Scapula, die man auch leicht palpieren kann. Sie trennt die Fossa supraspinata von der Fossa infraspinata.
Das war alles Wichtige zu den Knochen des Schultergürtels und wir können mit der oberen Extremität weitermachen. Wir werden uns den Oberarmknochen, die beiden Unterarmknochen und die Knochen der Hand ansehen. Der Humerus ist ein langer Röhrenknochen. Am seinem proximalen Ende befindet sich der Humeruskopf. Dieser bildet mit der Scapula das Schultergelenk. Dieses wird auch als Glenohumeralgelenk bezeichnet, da der Humeruskopf in der Cavitas glenoidalis der Scapula sitzt. Nun zurück zu unserem reizenden Skelett. Hier sehen wir einen markanten knöcherner Vorsprung des Humerus: das Tuberculum majus. Ventral davon liegt das Tuberculum minus. Zwischen den beiden Tubercula liegt eine Furche, der sogenannte Sulcus intertubercularis, durch den mehrere Strukturen verlaufen. An seinem distalen Ende bildet der Humerus mit dem Radius und der Ulna das Ellenbogengelenk.
Dieses bildet den Übergang zum Unterarm, den wir uns jetzt als Nächstes ansehen. Er besteht aus zwei Knochen: dem Radius und der Ulna. Der Radius liegt lateral und ist der kürzere der beiden Knochen. An seinem proximalen Ende befindet sich das Radiusköpfchen. Am distalen Radiusende liegt ein nach kaudal gerichteter knöcherner Vorsprung. Das ist der Processus styloideus. Schauen wir uns als Nächstes an, welche Gelenke der Radius mit seinen Nachbarstrukturen bildet. Das Radiusköpfchen artikuliert mit der Ulna. Zusammen bilden sie das proximale Radioulnargelenk. Am distalen Ende des Radius befindet sich das distale Radioulnargelenk. Außerdem bildet der Radius ein Gelenk mit zwei der Handwurzelknochen, dem Os scaphoideum und dem Os lunatum. So entsteht das Radiokarpalgelenk.
Nun kommen wir schon zu dem anderen Knochen des Unterarms, der Ulna. Auch sie hat einen knöchernen Vorsprung, den wir hier sehen können, wenn wir unser Skelett nochmal drehen. Dieser Vorsprung wird Olecranon genannt und ist sehr gut am Ellenbogen tastbar. Wie der Radius bildet auch die Ulna distal ein Gelenk mit den Knochen des Handgelenks. Dort besitzt sie einen weiteren knöchernen Vorsprung: den Processus styloideus.
Lasst uns mit den Handknochen weitermachen. Die Hand besteht aus vielen verschiedenen Knochen – den Handwurzelknochen, den Mittelhandknochen und natürlich den Fingerknochen. Lasst uns mit den Handwurzelknochen beginnen. Zu diesen gehören das Os scaphoideum, das Os lunatum, das Os triquetrum, das Os pisiforme, das Os trapezium, das Os trapezoideum, das Os capitatum und das Os hamatum. Die distale Reihe dieser Handwurzelknochen bildet Gelenke mit den Mittelhandknochen. Lasst uns auch diese etwas genauer ansehen.
Es gibt fünf Mittelhand- oder Metakarpalknochen, die jeweils aus einer proximalen Basis, einem Schaft und einem distalen Kopf aufgebaut sind. Der distale Kopf jedes Mittelhandknochens bildet ein Gelenk mit den Phalangen der Hand, die sogenannten Metacarpophalangeal- oder Fingergrundgelenke.
Als Letztes wollen wir uns noch die Fingerknochen oder Phalangen ansehen. Wie wir gerade schon gesehen haben, sind sie mit den Mittelhandknochen über die sogenannten Metacarpophalangealgelenke verbunden. Vier der fünf Finger, nämlich Zeige-, Mittel-, Ring- und kleiner Finger sind aus je drei Gliedern zusammengesetzt: einer proximalen Phalanx, einer medialen und einer distalen Phalanx. Der Daumen hingegen besteht aus nur zwei Gliedern – einer proximalen und einer distalen Phalanx. Die Phalangen eines Fingers sind jeweils über Scharniergelenke miteinander verbunden, die Interphalangealgelenke genannt werden. Soweit zu den Knochen der oberen Extremität.
Wir wandern weiter nach kaudal und schauen uns als Nächstes den Beckengürtel an. Der Beckengürtel wird von den Beckenknochen oder Hüftknochen gebildet. Zu ihnen gehören das Os ilium, das Darmbein; das Os ischii, das ist das Sitzbein; und das Os pubis, das Schambein. Der erste Teil des Hüftknochens, den wir uns ansehen wollen, ist das Os ilium. Das Os ilium hat mehrere erwähnenswerte knöcherne Anteile, zu denen die Crista iliaca, also der Beckenkamm, und die Spina iliaca anterior superior gehören. Das Os ischii, wie wir schon gesehen haben, ist einer der drei Knochen, aus denen der Hüftknochen besteht. An der kaudalen Seite des Os ischii liegt ein knöcherner Vorsprung, das Tuber ischiadicum. Der letzte Knochen, der Teil des Hüftknochens ist, ist das Os pubis oder Schambein. Die Schambeine beider Seiten sind über ein knorpeliges Gelenk verbunden, das Symphyse genannt wird und dass wir hier auf der rechten Seite sehen können.
Bevor wir nun mit den Knochen der unteren Extremität weitermachen, lasst uns zuerst das Gelenk betrachten, das das Becken mit der unteren Extremität verbindet – das Hüftgelenk. Das Hüftgelenk ist ein Kugelgelenk, das zwischen dem Acetabulum des Hüftknochens und dem Femurkopf besteht. Der Femurkopf zählt schon zur unteren Extremität und zu der kommen wir jetzt.
Wir werden uns die einzelnen Knochen des Oberschenkels, des Unterschenkels und die Fußknochen anschauen. Wie der Oberarm besteht auch der Oberschenkel nur aus einem einzigen Knochen – dem Femur. Das Femur ist der längste Knochen des menschlichen Körpers. An seinem proximalen Ende besteht es aus dem markanten Femurkopf. Dieser ist uns gerade schon einmal begegnet als wir über das Hüftgelenk gesprochen haben. Er bildet ein Gelenk mit dem Acetabulum, also der Hüftpfanne. Als nächstes können wir hier den Femurhals sehen, der den Femurkopf stützt. Lateral unterhalb des Femurhalses befindet sich ein tastbarer Knochenvorsprung. Das ist der Trochanter major. Über die Linea intertrochanterica ist er auf der Rückseite des Femurs mit dem kleineren Trochanter minor verbunden. Die Linea intertrochanterica setzt sich in die Linea aspera femoris fort und ist eine wichtige Ansatzstelle für Muskeln und Sehnen. Nun lasst uns noch ein paar Merkmale des distalen Femurs genauer betrachten. Hier gibt es den Epicondylus lateralis, gefolgt vom Epicondylus medialis. Diese Epikondylen fungieren als Ansatzpunkte für Muskeln, Bänder und Sehnen. Unterhalb dieser Epikondylen haben wir den Condylus lateralis, gefolgt vom Condylus medialis. Diese Kondylen artikulieren mit der Tibia des Unterschenkels und bilden damit einen wichtigen Teil des Kniegelenks. Auf der ventralen Seite des Kniegelenks befindet sich ein unregelmäßig geformter Knochen – die Patella. Die Patella ist Euch vielleicht als Kniescheibe geläufiger.
Der Unterschenkel, also die Region zwischen Patella und Fuß, wird aus zwei langen Röhrenknochen gebildet – medial von der Tibia und lateral von der Fibula. Als erstes wollen wir uns die Tibia ansehen. Die Tibia ist der größere von diesen beiden Knochen und bildet, wie wir bereits gesehen haben, ein Gelenk mit dem Femur. Am proximalen Ende der Tibia befinden sich zwei Kondylen: ein lateraler und ein medialer. Diese zwei Kondylen tragen das Gewicht des Femurs. Oberhalb von ihnen befindet sich eine flache Oberfläche, das sogenannte Tibiaplateau. Dieses artikuliert, wie wir uns eben angesehen haben, mit dem distalen Femur. An der ventralen Tibiaseite am proximalen Ende befindet sich ein tastbarer Knochenvorsprung, der Tuberositas tibiae genannt wird. Am distalen medialen Tibiaende befindet sich ebenfalls ein markanter knöcherner Vorsprung, der Malleolus medialis, besser bekannt als Innenknöchel.
Die Fibula ist der lateral gelegene und schlankere Knochen der beiden Unterschenkelknochen. Am proximalen Ende der Fibula befindet sich das Fibulaköpfchen. Es bildet mit der Tibia das Tibiofibulargelenk. Am distalen Ende der Fibula liegt ebenfalls ein knöcherner Vorsprung, der Malleolus lateralis. Dieser ist euch vielleicht als Außenknöchel geläufiger.
Als Letztes wollen wir uns nun noch die Fußknochen ansehen. Sie werden in die Knochen der Fußwurzel, des Mittelfußes, und natürlich der Zehen eingeteilt. Die Fußwurzelknochen bestehen aus sieben Knochen, die wir uns nun etwas genauer ansehen wollen. Der erste Knochen ist der Talus, der die Verbindung zwischen Fuß und Unterschenkel über das Sprunggelenk bildet. Er ist auch bekannt als Sprungbein und spielt eine wichtige Rolle für die Stabilität des Sprunggelenks. Der zweite Knochen der Fußwurzel ist der Calcaneus bzw. das Fersenbein. Ich denke ihr stimmt mir dabei zu, wenn ich behaupte, dass man diesen recht schlecht aus dieser Perspektive sehen kann. Also lasst ihn uns von lateral betrachten und etwas heranzoomen. Jetzt können wir viel besser sehen, dass der Calcaneus unterhalb des Talus sitzt. Er ist der größte der Fußwurzelknochen und erstreckt sich nach dorsal, um die Ferse die Fußes zu bilden.
Das Os naviculare oder Kahnbein ist ebenfalls ein Fußwurzelknochen und am Fußrücken lokalisiert. Wenn wir es uns von der Seite ansehen und etwas heranzoomen, können wir sehen, wie dieser Knochen mit den anderen Fußwurzelknochen verbunden ist. Proximal artikuliert das Os naviculare mit dem Talus, lateral mit dem Os cuboideum und distal mit den Ossa cuneiformia. Zu diesen Ossa cuneiformia gehören 3 Knochen: das Os cuneiforme mediale, das Os cuneiforme intermedium und das Os cuneiforme laterale. Der letzte Fußwurzelknochen, den wir uns ansehen wollen, ist das Os cuboideum. Es artikuliert mit dem Calcaneus, lateral mit dem Os cuneiforme laterale und anterolateral Gelenke mit dem vierten und fünften Os metatarsale.
Weiter distal liegen die Mittelfußknochen. Sie werden von 1 bis 5 nummeriert und verbinden die Fußwurzel mit den Zehen über die Zehengrundgelenke. Und damit sind wir bei den Zehenknochen angekommen. Die zweite bis fünfte Zehe bestehen jeweils aus einer proximalen, einer mittleren und einer distalen Phalanx. Die Phalangen sind untereinander über Gelenke, die sogenannten Interphalangealgelenke, verbunden. Die Großzehe hingegen besteht nur aus zwei Phalangen - einer proximalen und einer distalen.
Damit haben wir die Theorie geschafft und schauen uns jetzt an, welche Pathologien des Skelettsystems vorkommen können. Wie jedes andere Gewebe können auch Knochen maligne entarten. Es gibt viele verschiedene Arten von Knochenkrebs, heute wollen wir zwei der häufigsten von ihnen besprechen – das Osteosarkom und das Chondrosarkom. Das Osteosarkom ist die häufigste Form von Knochenkrebs und entsteht durch die Entartung von Knochenzellen. Diese Form von Krebs betrifft meist Kinder und junge Erwachsene unter 20 Jahren. Das Chondrosarkom hingegen entsteht durch das Entarten von Knorpelzellen und betrifft in aller Regel Erwachsene.
Knochenerkrankungen können auch als Folge von Mangelernährung entstehen. So ist zum Beispiel die Rachitis eine Erkrankung, die das Knochenwachstum von Kindern betrifft. Rachitis entsteht als Folge von Vitamin-D-Mangel und macht die Knochen weich und schwach. Dies kann wiederum zu Deformitäten führen, wie wir hier auf dieser Röntgenaufnahme sehen können. Und damit sind wir am Ende unseres Tutorials angekommen.
Lasst uns zum Abschluss nochmal kurz zusammenfassen, was wir heute in diesem Tutorial alles besprochen haben. Als erstes haben wir gelernt, dass das Skelett in zwei große Abschnitte eingeteilt werden kann – das Achsenskelett und das Extremitätenskelett. Das Achsenskelett besteht aus dem Schädel, der wiederum in Knochen des Neurocraniums und Knochen des Viszerocraniums unterteilt wird. Zum Achsenskelett gehört außerdem der Rumpf, zu dem die Wirbelsäule, der Thorax mit den Rippen und das Sternum gehören. Dann haben wir uns das Extremitätenskelett angesehen. Dazu gehören der Schultergürtel, die Knochen der oberen Extremität, der Beckengürtel und die Knochen der unteren Extremität. Wir haben uns die wichtigsten Knochen in jedem Abschnitt angesehen und wichtige Merkmale der einzelnen Knochen besprochen. Und das bringt uns nun wirklich ans Ende unseres Tutorials über das Skelettsystem.
Ich hoffe es hat Euch gefallen und danke für’s Zusehen! Bis zum nächsten Mal!