Video: Os sacrum und Os coccygis
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Hallo und herzlich willkommen zu diesem Anatomie-Tutorial. Unser heutiges Thema sind das Os sacrum und das Os coccygis, auf Deutsch auch Kreuzbein und Steißbein genannt.
Dafür werden wir diese beiden ...
Mehr lesenHallo und herzlich willkommen zu diesem Anatomie-Tutorial. Unser heutiges Thema sind das Os sacrum und das Os coccygis, auf Deutsch auch Kreuzbein und Steißbein genannt.
Dafür werden wir diese beiden Abbildungen hier verwenden. Links siehst du die beiden Knochen von vorn und auf der rechten Seite von hinten.
In diesem Tutorial beschäftigen wir uns nicht nur mit den zwei Knochen und ihren Landmarken, sondern auch mit zwei Bändern, die an diesen Knochen ansetzen.
In dieser Abbildung kannst du die dreieckige Form des Os sacrum schön erkennen. Es besteht zum Zeitpunkt der Geburt in der Regel aus fünf Sakralwirbeln, die ab der Pubertät miteinander verschmelzen und im Lauf des Lebens verknöchern .
Kranial artikuliert das Os sacrum mit dem letzten Lendenwirbel, L5. Kaudal schließt sich das Os coccygis an.
Beginnen wir mit der ersten Struktur dieses Tutorials, der Ala ossis sacri, oder Flügel des Kreuzbeins. Wie man schön sehen kann, erinnert ihre Form an Flügel, daher der Name. Die Ala ossis sacri unterstützt beidseits den Musculus psoas major, der ventral von ihr zieht. Außerdem schützt sie den Truncus lumbosacralis, der von der unteren Lendenwirbelsäule zum kleinen Becken verläuft.
Auf unserer Abbildung fallen dir vielleicht auch diese Löcher im Knochen auf. An deren Bildung ist die Ala ossis sacri beteiligt.
Auf Latein werden diese Löcher Foramina sacralia genannt. Hier siehst du sie noch einmal grün hervorgehoben. Im Os sacrum befinden sich beidseitig vier Foramina, wovon jeweils die unteren drei gut zu sehen sind. Das vierte Paar liegt ungefähr hier in dieser Bucht versteckt.
Auch in der Ansicht von dorsal sind die Foramina gut zu erkennen. Durch sie verlassen Nervenäste der Spinalnerven den Spinalkanal. Die Nervenäste, die nach ventral ziehen, nennt man Rami ventrales nervi sacrales. Die, die nach dorsal ziehen, heißen Rami dorsales nervi sacrales.
Wir kommen nun zum kranialen Ende des Os sacrum.
Hier sehen wir die Basis ossis sacri, die Basis des Kreuzbeins. Diese flache Fläche ist leicht nach ventral gebogen und bildet die Gelenkfläche zum kranial gelegenen 5. Lendenwirbel. Seitlich, beidseits der Basis, befinden sich die zuvor erwähnten Alae ossis sacri.
Am kranialen Rand des Os sacrum sehen wir beidseitig einen Fortsatz, den Processus articularis superior. Wir schauen hier von dorsal auf das Os sacrum, damit wir ihn besser sehen können. Er bildet nach kranial zwei der drei Gelenkflächen im Lumbosakralgelenk.
Der Processus articularis superior befindet sich beidseits lateral der Öffnung des Sakralkanals. Dieser stellt die Fortsetzung des Wirbelkanals dar, durch den die unteren Spinalnerven verlaufen.
Das Os sacrum bildet kranial eine gelenkige Verbindung mit dem 5. Lendenwirbel. Sie wird als Articulatio lumbosacralis oder Lumbosakralgelenk bezeichnet. Dieses Gelenk setzt sich genau genommen aus drei Teilgelenken zusammen. Zum einen artikuliert die Basis ossis sacri mit der unteren Fläche des 5. Lendenwirbelkörpers, zum anderen artikulieren die zwei Processus articulares superiores mit den Processus articulares inferiores des 5. Lendenwirbels.
Das Lumbosakralgelenk ist Teil unserer Wirbelsäule und erlaubt eine gewisse Beweglichkeit im Lendenbereich.
Wir schauen nun von ventral auf das Os sacrum. Grün markiert siehst du das Promontorium ossis sacri. Man erkennt den Wirbelkörper des ersten Sakralwirbels und weiter dorsal den besprochenen Processus. Das Promontorium entspricht dem kranialen, ventralen Rand dieses Wirbelkörpers. Es projiziert sich nach ventral tief in das Becken.
In der Medianebene des Os sacrums finden wir die Crista sacralis mediana. Sie ist eine wichtige knöcherne Landmarke an der dorsalen Fläche des Knochens. Dieser knöcherne Kamm zieht von kranial nach kaudal und ist das Äquivalent bzw. Überbleibsel der Proccessus spinosi der ehemaligen Sakralwirbel.
Kommen wir nun zur Spitze des Os sacrum, der Apex ossis sacri. Diese befindet sich am kaudalen Ende des Knochens und bildet mit dem Os coccygis die Articulatio sacrococcygea oder das Sakrokokzygealgelenk.
Auf dieser Abbildung siehst du die Apex ossis sacri und ihre Verbindung mit dem Os coccygis etwas näher von dorsal.
Das angesprochene Gelenk, auch Articulatio sacrococcygea genannt, wird zu den Amphiarthrosen gezählt. Das heißt, es wird durch umliegende straffe Bänder unterstützt, verliert jedoch dadurch einen Großteil seiner Beweglichkeit.
Hier siehst du das Gelenk noch einmal vergrößert von dorsal.
Kommen wir zu unserem zweiten Knochen in diesem Tutorial. Hier sehen wir das Os coccygis, das Steißbein, welches wir heute schon häufig erwähnt haben. Es besteht aus 3 bis 5 rudimentären Wirbeln, die im Laufe des Wachstums miteinander verschmolzen sind. Spuren davon erkennt man an diesen horizontal verlaufenden Linien. Das Os coccygis ist der am weitesten kaudal liegende Abschnitt der Wirbelsäule.
Wir drehen unsere Abbildung jetzt nochmal um und können somit den Knochen nun aus der dorsalen Ansicht betrachten.
Zum Schluss besprechen wir noch zwei sehr wichtige Bänder.
Das erste ist das hier schön sichtbare Ligamentum sacrospinale. Wir schauen hier von dorsal auf das Band. Zur Orientierung: in der Mitte sind das Os sacrum und das Os coccygis, lateral liegen die Hüftknochen, sowie das Femur.
Das Ligamentum sacrospinale zieht vom lateralen Rand des Os sacrum und des Os coccygis zur Spina ischiadica, einem spitzen Knochenfortsatz des Os ischii.
In der gleichen Abbildung sehen wir hier nun das zweite Band, das Ligamentum sacrotuberale. Es zieht vom Os sacrum bis zum medialen Rand des Tuber ischiadicum des Os ischii. Das ist der bekannte Sitzbeinhöcker, den wir vor allem dann spüren, wenn wir zu lange auf einem harten Stuhl sitzen.
Außerdem verlaufen Fasern zum Ligamentum sacroiliaca posterior, dem festen, dorsalen Band zwischen Os sacrum und Os ilium.
Eine weitere Verbindung besteht zur Spina iliaca posterior superior des Os ilium sowie zum Os coccygis.
Und damit sind wir schon am Ende angekommen. Ich hoffe, es dir gefallen! Vielen Dank fürs Zusehen und bis zum nächsten Mal.