Die wichtigsten Knochen, Gelenke und Muskeln des Körpers
Dein Körper bewegt sich den ganzen Tag über; vom ersten Wimpernschlag an, wenn du morgens aufwachst, bis du abends einschläfst. Sogar im Schlaf ist dein Körper in Bewegung. Ohne es zu merken, drehst du dich oder zuckst hier und da, zum Beispiel mit dem Arm. Jede noch so kleine und womöglich unauffällige Bewegung entsteht erst durch diverse komplexe anatomische Abläufe hinter den Kulissen. Diese Abläufe sind von außen nicht sichtbar.
Das muskuloskelettale System ist dabei das flexible und bewegliche Gerüst, mit dem dein Körper die Bewegungen ausführt. Es besteht aus drei Grundbausteinen: den Knochen, Gelenken und Muskeln.
Auf dieser Seite schauen wir uns jeden dieser anatomischen Bestandteile des muskuloskelettalen Systems einzeln an. Außerdem werfen wir einen Blick darauf, wie sie zusammen funktionieren, um am Ende eine gezielte Bewegung ausführen zu können.
Hauptknochen |
Achsenskelett: Schädelknochen, Rippen, Wirbelsäule, Sternum, Os sacrum, Os coccygis, Zungenbein, Gehörknöchelchen Extremitätenskelett: Knochen der oberen und unteren Extremität sowie des Schulter- und des Hüftgürtels |
Hauptgelenke | Schädelnähte, Art. temporomandibularis, Schultergelenk, Ellenbogengelenk, Handgelenk, Hüftgelenk, Knie, Sprunggelenke |
Hauptmuskeln |
Kopf: Mimische Muskeln, Kaumuskulatur Hals: Mm. suprahyoideus und infrahyoideus, M. scalenus, Platysma Rumpf: Mm. pectoralis und intercostalis, vordere und seitliche Bauchmuskulatur, hintere Rumpfmuskulatur Obere Extremität: Schulter-, Arm-, Unterarm- und Handmuskulatur Untere Extremität: Gluteale Muskeln, Hüft- und Oberschenkelmuskulatur, Unterschenkelmuskulatur, Fußmuskulatur |
Knochen des Skelettsystems
Zunächst schauen wir uns das Skelettsystem an. Wie der Name schon verrät, ist der Hauptbestandteil des Skelettsystems der Knochen. Knochen sind eine spezialisierte, besonders harte Form des Bindegewebes. Man kann sie anhand von zwei Kriterien kategorisieren. Dadurch ergeben sich verschiedene Knochentypen:
- Kompakte oder schwammartige Knochen (Einteilung nach der Morphologie)
- Lange, kurze, platte, irreguläre Knochen oder Sesamknochen (Einteilung nach der Form)
Jeder Knochentyp hat seine eigenen Eigenschaften und Funktionen. Wenn du mehr über die verschiedenen Knochentypen des menschlichen Körpers wissen möchtest, dann schau dir dieses Video an:
Die Grundstruktur eines Knochen besteht aus einer dünnen, oberflächlichen harten Corticalis, die aus Substantia compacta besteht. Sie umgibt die (Knochen-)Markhöhle, die mit der schwammartigen Spongiosa - oder Substantia spongiosa - ausgefüllt ist.
Knochengewebe ist lebendiges - also vitales - Gewebe und benötigt daher eigene Gefäße und Nerven. Mit sauerstoffreichem Blut wird der Knochen über die Arteria nutricia, die Arteriae periostales, die Arteriae metaphyseales und die Arteriae epiphyseales versorgt. Innerviert wird ein Knochen über eigene Nervenäste, die Rami periostales. Über sie wird auch der Schmerzreiz weitergeleitet, wenn man sich einen Knochen bricht.
Damit haben wir auch schon die beiden funktionellen und strukturellen Bestandteile eines Knochens abgedeckt. Als nächstes wollen wir uns das Skelettsystem als Ganzes anschauen. Die Funktionen des Skelettsystems sind vielfältig. Unter anderem hat es eine Schutzfunktion, ist ein wichtiger Mineralspeicher und auch noch Ort der Blutzellproduktion.
Teste dein Wissen über das Skelettsystem mit folgendem Quiz:
Vielleicht weißt du bereits, dass es echt viele Knochen im menschlichen Körper gibt. Aber weißt du ganz genau, wieviele es sind? Allgemein gesagt, gibt es 206 einzelne Knochen im knöchernen Skelett eines Erwachsenen. Aber zwischen den einzelnen Individuen kann das auch mal variieren.
Kennst du alle 206 Knochen des menschlichen Körpers? Unsere Arbeitsblätter zum Beschriften werden dir dabei helfen, sie zu merken.
Das knöcherne Skelett kann man in ein Achsenskelett und ein Extremitätenskelett einteilen. Auf der folgenden Abbildung bekommst du einen Überblick über das gesamte knöcherne Skelett und seine wichtigsten Knochen:
Das Achsenskelett liegt in der Mittellinie des Körpers. Es bildet die zentrale Region des Skeletts und besteht aus dem Schädel (Cranium) und dem knöchernen Rumpf. Den knöchernen Schädel kann man wiederum weiter unterteilen in ein Neurocranium (Hirnschädel) und ein Viscerocranium (Gesichtsschädel).
Der knöcherne Rumpf wird von den Rippen, also den Costae, der Columna vertebralis, dem Sternum, dem Os sacrum, dem Os coccygis, dem Os hyoideum und den Gehörknöchelchen gebildet. Mehr zu den einzelnen Knochengruppen findest du in unseren Videotutorials. Schau ruhig mal rein!
Zum Extremitätenskelett gehören die Knochen der oberen und unteren Extremitäten, sowie der Schulter- und der Beckengürtel. Man kann also vereinfacht sagen, dass alle Knochen, die vom Achsenskelett abgehen, zum Extremitätenskelett gehören:
Schultergürtel | Clavicula und Scapula |
Obere Extremität | Humerus, Radius, Ulna, Handwurzelknochen, Mittelhandknochen und die Fingerknochen |
Beckengürtel | Beckenknochen (Os ilium, Os ischii, Os pubis) |
Untere Extremität | Femur, Patella, Tibia, Fibula, Fußwurzelknochen, Mittelfußknochen und die Zehenknochen |
Wenn du dein Wissen über die einzelnen Knochen erweitern möchtest, dann empfehlen wir dir unsere Lernmaterialien mit den Videotutorials und integrierten Quizzen! Such dir einfach die heraus, die du gerade brauchst. Hier sind zwei anfängerfreundliche Beispiele. Später kannst du dann voll ins Detail gehen, mit den spezifischeren Lerneinheiten über die einzelnen Knochengruppen.
Gelenke des Körpers
Der zweite Grundbaustein des muskuloskelettalen System sind die Gelenke. Die Knochen bilden das stabile Gerüst und die Gelenke ermöglichen die Flexibilität. Erst durch die Gelenke werden Bewegungen möglich.
Ein Gelenk, was man auf Latein auch Articulatio nennt, ist die Verbindung von mindestens zwei Knochen. Es existieren drei Arten von Gelenken: Bindegewebsgelenke, Knorpelgelenke und Synovialgelenke.
Die Synovialgelenke sind die Gelenke mit der besten Beweglichkeit. Das Synovialgelenk nennt man auch Diarthrose oder “echtes Gelenk”. Zu den Synovialgelenken zählen die folgenden Unterformen:
- Rad- oder Zapfengelenke
- Kugelgelenke
- Eigelenke
- Sattelgelenke
- Scharniergelenke
- Ebene Gelenke
Es gibt echt viele Gelenke im menschlichen Körper. Normalerweise werden sie nach den Knochen, die sie verbinden, benannt. Nichtsdestotrotz gibt es ein paar große Gelenke, die zum Teil etwas komplexer aufgebaut und besonders wichtig für die Anatomie sind. Dazu zählen die Suturen des Schädels, das Kiefergelenk, das Schultergelenk, das Ellenbogengelenk, das Handgelenk, das Hüftgelenk, das Kniegelenk und das Sprunggelenk. Häufig werden diese Gelenke von starken Bändern umgeben, die das Gelenk stabilisieren und schützen.
Wenn du dir einen Überblick über die wichtigsten Gelenke des menschlichen Körpers verschaffen möchtest, dann haben wir dir ein paar Links dafür zusammengestellt.
Muskeln des Körpers
Den dritten und letzten Grundbaustein des muskuloskelettalen Systems bilden die Muskeln. Ein Muskel ist im Grunde genommen ein kontraktiler Apparat, der an einem Knochen ansetzt und diesen damit in verschiedene Richtungen ziehen kann. Auf diese Art und Weise entsteht eine Bewegung. Die Muskulatur trägt darüber hinaus aber auch zur Wärmeproduktion im Körper bei.
Wie auch schon die Knochen und Gelenke zuvor kann man die Muskeln anhand unterschiedlicher Kriterien unterteilen:
- Glatte Muskulatur, Herzmuskulatur oder Skelettmuskulatur (Einteilung nach der Lokalisation und Histologie)
- Gefiedert, spindelförmig, parallelfaserig, konvergentfaserig, ringförmig, mehrköpfig oder mehrbäuchig (Einteilung nach der Form)
Die Skelettmuskulatur ist vor allem dafür verantwortlich, Knochen in einem bestimmten Gelenk zu bewegen. Wenn man in der Anatomie vom muskuloskelettalen System spricht, dann meint man auch meist die Skelettmuskeln. Muskeln sind über Sehnen oder flächenhafte Sehnenplatten, sogenannte Aponeurosen, an den Knochen befestigt. Muskeln werden außerdem stark innerviert, damit eine feine Bewegungskontrolle möglich ist.
Es gibt über 600 Skelettmuskeln im Körper. Kennst du sie alle? Unsere Arbeitsblätter und Übungsaufgaben machen dich mit den wichtigsten vertraut.
Die kleinste strukturelle Einheit eines Muskels ist die Muskelfaser. Die kleinste funktionelle Einheit eines Muskels ist das Sarkomer, das den kontraktilen Apparat bildet. Fast jeder Skelettmuskel hat einen muskulären Gegenspieler, oder auch Antagonist genannt. Kontrahiert sich ein Muskel (Agonist), um eine Bewegung durchzuführen, dann entspannt sich sein Gegenspieler (Antagonist). Nur durch diese feine Abstimmung gelingen kontrollierte und zielgerichtete Bewegungen.
Es gibt insgesamt Hunderte von Muskeln. Es wäre also viel zu viel, all diese Muskeln auf dieser Seite durchzugehen. Stattdessen haben wir dir die wichtigsten Muskeln der fünf großen anatomischen Regionen in der folgenden Tabelle aufgelistet.
Muskeln des Kopfes | Mimische Muskulatur, Kaumuskeln (Musculus temporalis, Musculus masseter, Musculi pterygoidei) |
Muskeln des Halses | Suprahyoidale und infrahyoidale Muskulatur, Skalenusmuskulatur, Platysma |
Muskeln des Rumpfes | Brustmuskulatur, Intercostalmuskulatur, vordere und seitliche Bauchmuskulatur, Rückenmuskulatur |
Muskeln der oberen Extremität | Schultermuskulatur, Armmuskulatur, Unterarmmuskulatur, Muskeln der Hand |
Muskeln der unteren Extremität | Gesäßmuskeln, Hüftmuskulatur, Oberschenkelmuskulatur, Unterschenkelmuskulatur, Fußmuskeln |
Wenn du mehr zu einer dieser Muskelgruppen erfahren möchtest, dann schau doch mal in diese kleine Auswahl an Lernmaterialien hinein.
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