Video: Schultergürtel
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Transkript
Hallo und herzlich willkommen bei Kenhub! Ich bin Astrid. Heute möchte ich mit euch über den Schultergürtel sprechen.
Der Schultergürtel setzt sich aus zwei Knochen und zahlreichen Muskeln zusammen. ...
Mehr lesenHallo und herzlich willkommen bei Kenhub! Ich bin Astrid. Heute möchte ich mit euch über den Schultergürtel sprechen.
Der Schultergürtel setzt sich aus zwei Knochen und zahlreichen Muskeln zusammen. Zu den Knochen zählt die Scapula, das “Schulterblatt”, und die Clavicula, das “Schlüsselbein”. Die Muskeln des Schultergürtels haben hier ihre Ursprungs- und Ansatzflächen. So bewegen und stabilisieren sie die Knochen. Genauer gesagt sind das die Mm. rhomboidei, der M. trapezius, M. subclavius, M. pectoralis minor, M. levator scapulae und M. serratus anterior.
Beginnen wir mit den rautenförmigen Mm. rhomboidei. Eigentlich handelt es sich dabei um ein Muskelpaar bestehend aus dem M. rhomboideus major und dem M. rhomboideus minor. Beide verlaufen von der Wirbelsäule zum Innenrand der Scapula. Sie liegen über der autochthonen Rückenmuskulatur, aber unter dem M. trapezius. Sie sind gut tastbar und bei muskulösen Menschen oft sogar sichtbar.
Bei den meisten Menschen findet sich ein kleiner Spalt zwischen den beiden Muskeln. Allerdings liegen sie auch manchmal als ein einziger zusammengeschmolzener Muskel vor. Der M. rhomboideus major und der M. rhomboideus minor führen dieselbe Bewegung durch: Ihre Anspannung führt zu einer kraniomedialen Bewegung der Scapula. Sie wird also adduziert und eleviert.
Gleichzeitig wird der untere Winkel der Scapula in Richtung Wirbelsäule gezogen. Es kommt dabei zu einer Drehung des Knochens, daher spricht man von der Rotation. Diese Bewegung unterstützt vor allem das Absenken des ausgestreckten Arms. Eine weitere Funktion der Mm. rhomboidei ist die Stabilisierung der Scapula in Ruhe und bei Bewegung des Arms.
Zum Schultergürtel gehört auch der M. trapezius. Dieser trapezförmige, flache Muskel wird entsprechend seiner Faserverläufe in drei Teile unterteilt: der oberen Pars descendens, der mittleren Pars transversa und der unteren Pars ascendens. Auch die Bezeichnungen Pars superior, media und inferior sind für sie geläufig. Schon die Größe des M. trapezius lässt vermuten, dass er viele Funktion hat. In Ruhe stabilisiert und sichert er die Scapula am Thorax. Außerdem bewegt er sie nach medial und rotiert sie nach außen. Zudem bedingt die Anspannung der Pars decendens eine Elevation der Scapula, während die Pars ascendens sie nach unten zieht, d.h. eine Depression bewirkt.
Der M. subclavius ist ein kleiner, kurzer Muskel direkt hinter den Brustmuskeln. Aufgrund dieser versteckten Lokalisation und seiner ziemlich kleinen Größe ist er kaum von außen zu tasten. Die Hauptaufgabe dieses Muskels ist die aktive Stabilisierung der Clavicula im Sternoklavikulargelenk bei Bewegungen der Schulter und des Arms.
Ein weiterer Muskel des Schultergürtels ist der fächerartig geformte M. pectoralis minor. Er befindet sich unter dem M. pectoralis major und bildet mit ihm die vordere Wand der Achselhöhle. Wenn diese Muskeln angespannt werden, kann man sie beide hier gut tasten.
Der M. pectoralis minor hat zwei Hauptfunktionen. Zum einen zieht er die Scapula sowohl nach ventrolateral und als auch nach kaudal in Richtung Rippen. Er führt also eine Abduktion und Depression durch. Dadurch kommt eine dorsomediale Bewegung des unteren Scapulawinkels und eine Senkung der Schultergelenkpfanne zustande. Diese Bewegung ist wichtig beim Zurückziehen des angehobenen Arms und wenn der Arm hinter den Rücken gelegt wird. Zum anderen hebt der M. pectoralis minor bei fixierter Scapula die 3. bis 5. Rippe und vergrößert somit das Brustkorbvolumen. Er fungiert daher auch als Atemhilfsmuskel, der die Inspiration unterstützt.
Der fünfte Schultergürtelmuskel ist der längliche M. levator scapulae. Sein oberer Teil liegt unter dem M. splenius capitis und dem M. sternocleidomastoideus, der untere unter dem M. trapezius. Nur der mittlere Abschnitt des M. levator scapulae bleibt somit in der äußeren Halsregion unbedeckt und kann dort auch am einfachsten getastet werden.
Wie der Name schon sagt, besteht die Hauptfunktion des M. levator scapulae in der Elevation der Scapula. Beim Anheben zieht er sie gleichzeitig nach medial, adduzierst sie also. Diese Bewegung ist wichtig, wenn der ausgestreckte Arm in die Neutral-Null-Stellung zurückgeführt werden soll. Zudem bewegt der M. levator scapule den unteren Winkel der Scapula weg vom Rücken, wodurch diese leicht nach oben geneigt wird. Wenn die Scapula fixiert ist, führt eine Anspannung des Muskels zur seitlichen Beugung der Halswirbelsäule. Diese Bewegung wird auch als “Lateralflexion” bezeichnet.
Der sechste und letzte Muskel des Schultergürtels ist der Musculus serratus anterior. Er befindet sich an der seitlichen Thoraxwand tief unter der Scapula. Von den Rippen entspringt er sägezahnartig und setzt am Innenrand der Scapula an. Da die Fasern teilweise gegensätzlich verlaufen, werden sie wieder in drei Abschnitte unterteilt: in die Pars superior an den oberen beiden Rippen, die Pars intermedia an der 3. und 4. Rippe und die Pars inferior von der 4. bis 9. Rippe.
Die Kontraktion des gesamten Muskels verschiebt die Scapula nach ventrolateral. Wird die Scapula dagegen fixiert, heben sich die Rippen, d.h. es kommt zur Elevation. Dies erleichtert die Einatmung, d.h. der Serratus anterior zählt ebenfalls zu den inspiratorischen Atemhilfsmuskeln. Die Pars inferior zieht am unteren Scapulawinkel und rotiert den Knochen. Dadurch steigt die Schultergelenkpfanne nach oben und der Arm kann über 90° gehoben werden. Die Pars superior bewirkt genau die entgegengesetzte Bewegung und dreht die Scapula wieder zurück.