Video: Männliches Fortpflanzungssystem
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Wirf den Ball! Na los, hierher! Keine Sorge, wirf ihn einfach. Oh oh… aua!
Die männliche Anatomie war schon immer ein heikles Thema, nicht nur auf dem Spielfeld, sondern auch im ...
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Die männliche Anatomie war schon immer ein heikles Thema, nicht nur auf dem Spielfeld, sondern auch im Anatomieunterricht.
Wie du wahrscheinlich vermutest, geht es im heutigen Tutorial um das männliche Fortpflanzungssystem.
Dieses wird in zwei Gruppen unterteilt: die inneren und die äußeren Fortpflanzungsorgane. Wir werden heute die Funktionen der einzelnen Organe und die Funktionen des männlichen Fortpflanzungssystems als Ganzes kennenlernen. Am Ende des Tutorials sehen wir uns ein klinisches Szenario an, um unser Wissen anzuwenden und zu festigen. Legen wir also los!
Werfen wir zunächst einen Blick auf die Hauptfunktionen des männlichen Fortpflanzungssystems. Zu den wichtigsten Aufgaben zählen die Produktion, die Speicherung und der Transport von männlichen Keimzellen oder auch Spermien, die Ausschüttung von Hormonen sowie die Vermittlung sexueller Lust.
Wie bereits erwähnt, lassen sich die männlichen Fortpflanzungsorgane in innere und äußere Organe unterteilen.
Zu den inneren Organen gehören die Hoden oder Testis, die Nebenhoden oder Epididymis, der Samenstrang oder Funiculus spermaticus, der Samenleiter oder Ductus deferens, der Ductus ejaculatorius und verschiedene Drüsen, darunter die Bläschendrüse oder Glandula seminalis, die Prostata und die Bulbourethraldrüsen. Zu den äußeren Organen gehören der Penis und der Hodensack, auch Skrotum genannt. Schauen wir uns nun zuerst die inneren Fortpflanzungsorgane an.
Die Hoden, auf Lateinisch Testis genannt, sind die primären männlichen Fortpflanzungsorgane. Diese beiden oval geformten Strukturen befinden sich im Hodensack und sind für die Produktion von Spermien und Testosteron verantwortlich. Die Hoden bestehen aus Läppchen, die jeweils ein bis vier Samenkanälchen besitzen, die Tubuli seminiferi. Die Hodenläppchen sind durch Bindegewebssepten voneinander getrennt. Jedes Septum erstreckt sich vom Mediastinum des Hodens bis zur innersten Schicht der Hodenkapsel, der Tunica albuginea.
Die Tubuli seminiferi sind dünnwandige, ineinander verschlungene Hodenkanälchen, in denen die Spermatogenese stattfindet. Die Hoden befinden sich außerhalb der Bauchhöhle und innerhalb des Hodensacks, da die Körpertemperatur zu hoch ist, um eine normale Spermatogenese zu gewährleisten.
Im Mediastinum des Hodens befindet sich ein weiteres Netzwerk aus Kanälchen, das als Rete testis bezeichnet wird. Das Rete testis hat die Aufgabe, die Spermien von den Tubuli seminiferi zu den Ductuli efferentes zu transportieren, die wir gleich kennenlernen werden. Das Rete testis ist von einer zähen Faserkapsel umgeben, der Tunica albuginea. Die Tunica albuginea bildet zusammen mit den interlobulären Septen das bindegewebige Gerüst des Hodens.
Der Tunica albuginea liegt außen eine seröse Haut an, die Tunica vaginalis. Die Tunica vaginalis ist eine Peritonealduplikatur, die aus zwei Schichten besteht - einer inneren viszeralen und einer äußeren parietalen Schicht. Die Lamina visceralis der Tunica vaginalis liegt über der Tunica albuginea und umgibt den Hoden, mit Ausnahme der Ansatzstelle des Nebenhodens und des Samenstrangs.
Die Lamina parietalis stellt die äußere Schicht der Tunica vaginalis dar. Sie ist lockerer und erstreckt sich nach oben, wodurch ein Hohlraum zwischen der Lamina visceralis und Lamina parietalis entsteht. Die Flüssigkeit im Hohlraum der Tunica vaginalis ermöglicht es den Hoden, sich frei im Hodensack zu bewegen. Die Tunica vaginalis umhüllt auch die anderen inneren Geschlechtsorgane, die wir später besprechen werden.
Innerhalb des Hodensacks befinden sich um die Hoden und um die Tunica vaginalis herum drei weitere Faszienhüllen. Diese Faszienhüllen sind Erweiterungen der Bauchwand, die die Hoden und den Samenstrang umschließen. Von tief bis oberflächlich sind das die Fascia spermatica interna, die das Äquivalent der Fascia transversalis ist, die Fascia cremasterica, das Äquivalent der Faszie des Musculus obliquus internus abdominis sowie der Musculus cremaster, eine Abspaltung des Musculus obliquus internus abdominis. Ganz außen liegt die Fascia spermatica externa, die der Fascia abdominalis superficialis entspricht.
An der posterioren Seite der Hoden, außerhalb der Tunica albuginea und innerhalb der Tunica vaginalis, befinden sich die Nebenhoden. Diese dicht gewundenen Schläuche bestehen aus einer Reihe von Kanälen und sind der Ort, an dem die Spermien reifen und gespeichert werden. Vom Rete testis gehen die Ductuli efferentes aus, die die Spermien in die Nebenhoden transportieren. Der Nebenhoden wird in drei Abschnitte gegliedert - Caput, Corpus und Cauda, also einen Kopfteil, einen Körper und einen Schwanzteil. Aus der Cauda epididymis geht im weiteren Verlauf der Samenleiter hervor.
Der Samenleiter oder Ductus deferens ist ein langer Gang mit einer dicken Muskelwand und einem relativ kleinen Lumen. Er stellt die Fortsetzung der Cauda epididymis dar und transportiert die Spermien im Samenstrang durch den Leistenkanal in die Beckenhöhle.
Schauen wir uns als nächstes den Samenstrang an. Dieses etwa 20 cm lange Bündel befestigt jeden Hoden im Hodensack und zieht mit all seinen Strukturen durch den Leistenkanal. Er enthält den Samenleiter sowie Nerven und Gefäße. Wie bereits erwähnt, ist der Samenstrang von Faszien umgeben, die infolge des Descensus testis den Faszien der Bauchwand entsprechen. Dazu gehören die Fascia spermatica interna, die Fascia cremasterica und die Fascia spermatica externa.
Der Samenleiter verläuft durch die Leistengegend ins Becken, kreuzt den Harnleiter und zieht medial von diesem zur Harnblase. Der letzte Teil des Samenleiters lässt sich besser aus einer posterioren Perspektive betrachten. Auf diesem Bild sind die Blase und der Samenleiter zu sehen, der medial zum Harnleiter verläuft, bevor er sich zur Ampulla ductus deferentis erweitert. Anschließend vereinigt er sich mit dem Ductus excretorius der Bläschendrüse, um den Ductus ejaculatorius zu bilden.
Vielleicht hast du schon einmal von einer Vasektomie gehört, einer Methode für Männer zur dauerhaften Sterilisation. Dabei wird ein Teil des Samenleiters durchtrennt und entfernt, die entstehenden Enden werden abgebunden, und oft endet das Ganze damit, dass man sich mit einem gefrorenen Beutel Erbsen auf der Couch erholen muss.
Weiter geht es mit der ersten der drei akzessorischen Geschlechtsdrüsen des Mannes. Die beiden Bläschendrüsen oder Glandula seminalis, sind längsovale, schräg ausgerichtete Strukturen, die sich zwischen der Blase und dem Rektum befinden. Die Bläschendrüsen speichern keine Spermien, sondern scheiden ein fruktosereiches, alkalisches Sekret aus, das sich mit der Samenflüssigkeit vermischt. Diese Flüssigkeit dient den Spermien als Energiequelle und als Schutz, um die Säure der Vagina und des Zervixschleims zu neutralisieren. Das Sekret der Bläschendrüsen macht mit ungefähr 70% den Großteil des Ejakulats aus.
Nun sind wir beim Ductus ejaculatorius angekommen, der aus der Vereinigung des Samenleiters und des Ductus excretorius der Bläschendrüse entsteht. Kurz nach dieser Vereinigung durchdringt der Ductus ejaculatorius die Prostata und mündet in die Pars prostatica der Harnröhre.
Betrachten wir nun diesen koronalen Schnitt etwas genauer, um die Lage der einzelnen Strukturen zu verstehen. Die Prostata befindet sich unterhalb der Blase und des Penis und die Harnröhre verläuft durch beide diese Strukturen. Wenn wir etwas näher rangehen, können wir die Öffnungen der Ductus ejaculatorii erkennen, die in die Pars prostatica der Harnröhre münden.
Kehren wir zur sagittalen Ansicht zurück und sehen uns die zweite akzessorische Geschlechtsdrüse des Mannes an, die Prostata. Diese kastaniengroße Drüse sitzt am Cervix vesicae, dem Blasenhals, und umgibt den proximalen Teil der Harnröhre.
Die Prostata produziert eine milchige Flüssigkeit, die die Beweglichkeit und Aktivierung der Spermien fördert. Dieses Prostatasekret macht die verbleibenden 30 Prozent des Ejakulatvolumens aus. Die Spermien stellen also nur einen sehr geringen Anteil des Gesamtvolumens des Ejakulats dar. Wenn wir uns die Prostata noch genauer anschauen, sehen wir die derbe, fibröse Kapsel, die die Prostata umgibt und ihre Blutgefäße und Nerven enthält.
In der Nähe der Prostata befindet sich das dritte und letzte Paar akzessorischer Drüsen - die Bulbourethraldrüsen, die auch als Cowper-Drüsen bezeichnet werden. Diese kleinen, erbsengroßen Drüsen produzieren ein klares, wässriges Sekret, das die Harnröhre vor dem Samenerguss gleitfähig macht. In dieser sagittalen Ansicht sind die Bulbourethraldrüsen direkt unterhalb der Prostata und posterolateral zum mittleren Teil der Harnröhre zu sehen. Die Bulbourethraldrüsen münden in die Pars spongiosa der Harnröhre.
Da wir die Harnröhre nun schon ziemlich oft erwähnt haben, sollten wir diese Struktur kurz genauer betrachten. Die männliche Harnröhre ist ein muskulöser Schlauch, der sowohl Teil des Harnsystems als auch ein Teil des Fortpflanzungssystems ist. Sie dient also sowohl der Miktion, der Blasenentleerung, als auch als Durchgang für das Ejakulat beim Samenerguss.
Die männliche Harnröhre, die wir in diesem Koronalschnitt sehen können, besteht aus vier Abschnitten. Die Pars intramuralis ist der erste Teil der Harnröhre, der direkt nach dem Ostium internum urethrae, also der inneren Harnröhrenöffnung beginnt. Anschließend folgt die Pars prostatica, einem Teil der Harnröhre, der durch die Prostata verläuft. Weiter geht es mit der Pars membranacea und schließlich endet die männliche Harnröhre mit der Pars spongiosa. Dieser Teil der Harnröhre befindet sich im Schwellkörper des Penis und führt durch das Ostium urethrae externum, also die äußere Harnröhrenöffnung, nach außen.
Nachdem wir uns nun mit den inneren Organen beschäftigt haben, wollen wir uns als nächstes den äußeren Fortpflanzungsorganen zuwenden.
Beginnen wir mit dem männlichen Kopulationsorgan - dem Penis. Dieses Organ dient der Reproduktion durch die Einführung von Spermien in das weibliche Fortpflanzungssystem während des Geschlechtsverkehrs. Weitere Funktionen sind sexuelles Vergnügen und die Miktion, da der Penis den Urin von der Harnblase zur äußeren Harnröhrenöffnung transportiert. Der Penis besteht aus drei Abschnitten - der Radix penis, also der Peniswurzel, dem Corpus penis, also dem Peniskörper und der Glans penis, der Eichel.
Diese inferiore Ansicht zeigt die Radix penis, die das proximale Ende des Penis darstellt. Hier befindet sich der Bulbus penis, auf Deutsch Penisknolle, die eine Verdickung des Corpus spongiosum urethrae, also des Harnröhrenschwellkörpers ist. Weiterhin liegen hier die zwei divergierenden Penisschenkel, die Crura penis. Die Radix penis wird von den proximalen Anteilen dreier Schwellkörper gebildet - dem Corpus spongiosum und den zwei Corpora cavernosa. Der Bulbus penis besteht aus dem proximalen Teil des Corpus spongiosum, während die Crura penis jeweils aus dem proximalen Viertel des Corpus cavernosum gebildet wird. Hier sehen wir diese Strukturen in einer koronalen Ansicht, wobei der Bulbus und die Crura des Penis grün hervorgehoben sind.
Kehren wir zu unserer inferioren Ansicht zurück, wo sichtbar wird, dass das Corpus penis den größten Teil des Organs ausmacht. Das Corpus besteht ebenfalls aus drei Schwellkörpern - den paarigen Corpora cavernosa und dem Corpus spongiosum.
Die Glans penis, oder Eichel, bildet den letzten Abschnitt des Penis. Diese vergrößerte, knollenförmige Spitze stellt den distalen Teil des Corpus spongiosum dar. Die Eichel wird von einer dünnen, verschiebbaren Haut bedeckt, die als Präputium oder Vorhaut bezeichnet wird.
Neben dem Penis gehört der Hodensack zu den äußeren männlichen Geschlechtsorganen. Dieser ist von außen mit einer dünnen pigmentierten Haut bedeckt. Die darunter liegende Schicht ist die Tunica dartos oder Dartos-Faszie, eine dünne Muskelschicht, die der Temperaturregulation des Hodens dient. Die inneren Schichten des Hodensacks entsprechen denen des Samenstrangs. Im Hodensack befinden sich die Hoden, die Nebenhoden und der distale Teil des Samenstrangs einschließlich des Samenleiters.
Nachdem wir nun alles über das männliche Fortpflanzungssystem gelernt haben, wollen wir uns mit einem klinischen Szenario beschäftigen.
Vielleicht hast du schon einmal von dem Medikament Viagra gehört oder einen Werbespot gesehen, in dem es um Erektionsstörungen bei Männern geht. Die erektile Dysfunktion ist eine häufige Erkrankung, vor allem bei älteren Menschen, aber auch jüngere können betroffen sein. Für viele Betroffene ist das Thema noch immer ein Tabu, obwohl es erstaunlich häufig vorkommt und die meisten Menschen mit männlicher Anatomie im Laufe ihres Lebens zumindest zeitweise damit konfrontiert sind.
Eine erektile Dysfunktion liegt vor, wenn es nicht gelingt, spontan oder durch angemessene Stimulation eine Erektion zu erreichen. Da der Mechanismus der Erektion in der Tat sehr komplex ist, ist die Ursache einer erektilen Dysfunktion multifaktoriell. Einige häufige Ursachen sind jedoch eine arterielle Insuffizienz, die ihrerseits durch eine Vielzahl von Erkrankungen hervorgerufen werden kann, psychogene Störungen und chirurgische Eingriffe, insbesondere die Entfernung der Prostata, die auch als Prostatektomie bezeichnet wird.
Was kann nun gegen dieses Problem getan werden? Zuerst sollte natürlich ein Arzt oder eine Ärztin der Urologie aufgesucht werden und die Behandlung sollte spezifisch auf die Ursache der Erektionsstörung abgezielt werden. Einige Behandlungsmethoden umfassen psychologische Therapien, Förderung der Kommunikation oder orale Medikamente wie Sildenafil, den Wirkstoff in Viagra.
Nun hast du es geschafft und das männliche Fortpflanzungssystem gemeistert! Fassen wir noch einmal kurz alles zusammen!
Wir haben uns zunächst mit den inneren Organen des männlichen Fortpflanzungssystems befasst, angefangen bei den Hoden, den männlichen Keimdrüsen, die für die Produktion von Spermien und Testosteron verantwortlich sind. Als Nächstes haben wir uns die Nebenhoden angesehen, in denen die Spermien gespeichert werden und reifen. Diese werden jeweils durch einen Samenleiter fortgesetzt. Wir haben auch über den Samenstrang gesprochen, der den Samenleiter enthält und durch den Leistenkanal zieht.
Im Becken haben wir uns zuerst mit der Bläschendrüse oder Glandula seminalis beschäftigt. Diese akzessorische Geschlechtsdrüse produziert ein alkalisches Sekret, das 70% des Ejakulats ausmacht. Der Gang der Bläschendrüse und der Samenleiter vereinigen sich zum Ductus ejaculatorius, der durch die Prostata zieht. Anschließend haben wir uns mit den Bulbourethraldrüsen beschäftigt, die als Teil des Ejakulats eine Gleitflüssigkeit produzieren.
Um die inneren Organe abzuschließen, haben wir uns die Harnröhre angesehen, durch die Samen und Urin fließen. Die Harnröhre besteht aus vier Abschnitten - Pars intramuralis, Pars prostatica, Pars membranacea und Pars spongiosa.
Daraufhin haben wir uns mit den äußeren männlichen Fortpflanzungsorganen befasst, beginnend mit dem Penis. Die Radix penis enthält den Bulbus und die Crura penis. Das Corpus penis besteht aus dem paarigen Corpus cavernosum und dem Corpus spongiosum und die Glans penis wird vom Präputium, der Vorhaut bedeckt. Zuletzt haben wir uns den Hodensack angesehen, in dem sich die Hoden, die Nebenhoden und der distale Teil des Samenstrangs befinden.
Zum Abschluss unseres Tutorials haben wir uns mit dem Krankheitsbild der erektilen Dysfunktion befasst. Häufige Ursachen dieser Erkrankung sind eine arterielle Insuffizienz des Penis, psychogene Störungen oder eine Prostatektomie.
Und das war’s auch schon! Viel Erfolg beim Lernen und bis zum nächsten Mal!