Nerven, Gefäße und Lymphabfluss des Abdomens
Das Abdomen besteht aus den für die Verdauung notwendigen Organen Magen, Bauchspeicheldrüse (Pankreas), Leber, Gallenblase sowie Dünn- und Dickdarm. Ebenfalls befinden sich die Nieren, Nebennieren und die Milz im Bauchraum. Diese Organe sind durch Strukturen des Peritoneums, das so genannte Mesenterium, miteinander verbunden.
Das Mesenterium ermöglicht den Organen, sich relativ zueinander zu bewegen und auszudehnen. Außerdem ist der Bauchraum von einer schützenden Gewebeschicht, der Fascia transversalis, bedeckt. Die anterolateralen Bauchmuskeln befinden sich vor dieser Faszie. Der hintere Teil des Bauches besteht aus den Rückenmuskeln und der Wirbelsäule.
Viele wichtige Blutgefäße befinden sich im Bauchraum oder ziehen durch diesen hindurch. Dazu gehören die Aorta abdominalis, die Vena cava inferior und ihre Äste oder Zuflüsse. Aus der Aorta abdominalis entspringt der Truncus coeliacus, der sich in die linke Magenarterie (Arteria gastrica sinistra), die gemeinsame Leberarterie (Arteria hepatica communis) und die Milzarterie (Arteria splenica) aufteilt. Anschließend zweigen die linke und rechte Nierenarterie (Arteria renalis) seitlich von der Bauchaorta ab. Anterior gehen die Arteria mesenterica superior und die Arteria mesenterica inferior von der Aorta ab, während die paarige Arteria ovarica oder Arterica testicularis beidseits abzweigt. Auf Höhe des Lendenwirbels L4 spaltet sich die Aorta in die Arteria iliaca communis dextra und sinistra.
Die meisten thorakalen und abdominalen Organe werden vom vegetativen Nervensystem, also von parasympathischen und sympathischen Nerven innerviert. Die thorakalen Organe und die oberen abdominalen Organe werden in erster Linie durch den Nervus vagus (Hirnnerv X) und die thorakolumbalen Spinalnerven versorgt.
Das Peritoneum, die seröse Membran, die die Wände der Bauchhöhle sowie die Bauch- und Beckenorgane auskleidet, wird sowohl vegetativ als auch somatisch innerviert. Die vegetativen Nerven (Sympathikus und Parasympathikus) versorgen das viszerale Peritoneum, während das parietale Peritoneum durch Spinalnerven und den Nervus phrenicus somatisch versorgt wird.
Das Lymphsystem des Abdomens und des Beckens besteht aus einem Netz von Gefäßen und Knoten, die für die Sammlung und den Transport der Lymphe zuständig sind. Die Lymphe aus den Bauchorganen gelangt über Lymphknoten, die die großen Bauchgefäße umgeben, zu den lumbalen und intestinalen Lymphstämmen. Diese Stämme vereinigen sich in der Cisterna chyli und bilden den Ductus thoracicus. Dieses große Lymphgefäß mündet an der Kreuzung zwischen der linken Vena subclavia und der Vena jugularis interna in den venösen Kreislauf. Auf der rechten Seite mündet der Ductus lymphaticus dexter in die Kreuzung der rechten Vena subclavia und Vena jugularis interna.
Plexus lumbalis
Der Plexus lumbalis ist eine Ansammlung von Spinalnerven, die tief in der Lenden-Becken-Region in der Nähe des Musculus psoas majors liegen. Dieses aus den vorderen Ästen der Spinalnerven L1-L4 gebildete Nervennetz innerviert die Muskeln, Gelenke und Haut der anterolateralen Bereiche des Beckens und des Oberschenkels.
Der Plexus lumbalis hat sechs große Endäste. Entsprechend ihrer anatomischen Lage können die Äste in einen vorderen und einen hinteren Teil eingeteilt werden. Der vordere Teil versorgt hauptsächlich das Becken und der hintere Teil den Oberschenkel. Die Fasern des Spinalnervs L4 vereinen sich mit den Fasern von L5 und bilden den Truncus lumbosacralis. Dieser große Nerv verbindet den Plexus lumbalis mit dem Plexus sacralis, sodass diese Nervenkomplexe oft unter dem Namen Plexus lumbosacralis zusammengefasst werden. Zusammen versorgen diese beiden Nervengeflechte das gesamte Becken und die untere Extremität.
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Arterien des Magens, der Leber und der Gallenblase
Die Aorta abdominalis und ihre Äste versorgen die Organe des Bauchraums mit sauerstoffreichem Blut. Einer ihrer Hauptäste ist der Truncus coeliacus, der auf Höhe des Wirbels Th12 aus der Bauchaorta entspringt. Er gibt drei Hauptäste ab, die Arteria gastrica sinistra, Arteria hepatica communis und die Arteria splenica als größte Abzweigung. Der Truncus coeliacus versorgt somit die Leber, die Gallenblase, das Pankreas, den Magen, das Duodenum, die Milz und das Mesenterium.
Der Magen wird durch Äste des Truncus coeliacus versorgt, zu denen die folgenden Arterien gehören:
- Arteriae gastrica dextra und sinistra
- Arteriae gastroomentalis dextra und sinistra
- Arteriae gastriae breves
- Arteria gastrica posterior
Die Leber wird über die Arteria hepatica communis und interessanterweise auch über die Leberpfortader (Vena portae) versorgt. Die Leberarterien bringen sauerstoffreiches Blut zum Lebergewebe, während die Pfortader sauerstoffarmes, aber nährstoffreiches Blut aus dem Magen-Darm-Trakt und der Milz zur Leber transportiert.
Die wichtigste arterielle Versorgung der Gallenblase ist die Arteria cystica, die ein Zweig der rechten Leberarterie (Arteria hepatica dextra) ist.
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Arterien des Pankreas, des Duodenums und der Milz
Das Pankreas, das Duodenum und die Milz werden über den Truncus coeliacus und die Arteria mesenterica superior mit sauerstoffreichem Blut versorgt. Diese beiden unpaarige Arterien entspringen der Bauchaorta.
Die Blutversorgung des Duodenums sowie des Kopfes (Caput) und des Processus uncinatus des Pankreas erfolgt hauptsächlich über die folgenden Arterien, die zwischen beiden Organen Anastomosen ausbilden:
- Arteria pancreaticoduodenalis superior (Ast der Arteria gastroduodenalis)
- Arteria pancreaticoduodenalis inferior (Ast der Arteria mesenterica superior)
Der Hals (Collum), der Körper (Corpus) und der Schwanz (Cauda) des Pankreas werden von zahlreichen Ästen versorgt, die hauptsächlich von der Arteria splenica ausgehen.
Die arterielle Versorgung der Milz erfolgt über die Arteria splenica, die ein direkter Ast des Truncus coeliacus ist.
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Hepatischer Pfortaderkreislauf
Der hepatische Pfortaderkreislauf ist für die venöse Drainage vieler Strukturen im Bauchraum verantwortlich. Eine der wichtigsten Strukturen dabei ist die Pfortader (Vena portae).
Die Pfortader wird durch die Vereinigung der Vena mesenterica superior und Vena splenica gebildet und erhält dadurch nährstoffreiches venöses Blut aus der Milz, dem Pankreas und den oberen Teilen des Magen-Darm-Trakts.
Die Pfortader verläuft innerhalb des Ligamentum hepatoduodenale, zusammen mit der Arteria hepatica propria und dem Gallengang (Ductus hepaticus communis). Zusammen ziehen diese Strukturen zur Leberpforte (Porta hepatis). Die Pfortader hat die Aufgabe, venöses Blut aus dem Bauchraum zu den Lebersinusoiden zu transportieren, wo es verarbeitet und gefiltert werden kann. Innerhalb der Leber wird das gefilterte venöse Blut von der rechten, mittleren und linken Lebervene (Venae hepaticae) aufgenommen, die in die Vena cava inferior münden.
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Lymphabfluss des Pankreas, des Duodenums und der Milz
Die Lymphdrainage des Pankreas, des Duodenums und der Milz ist eng mit ihrer arteriellen Versorgung verbunden. Wie bei der arteriellen Versorgung der Bauchspeicheldrüse unterscheidet sich beispielsweise die Lymphdrainage des Kopfes von der des Körpers und des Schwanzes. In ähnlicher Weise unterscheidet sich der Lymphabfluss des oberen Teils des Duodenums von dem des unteren Teils.
Lymphkapillaren sammeln die Lymphe aus dem Organgewebe und transportieren sie in die benachbarten Lymphknoten. Die Lymphe wird dann über eine Reihe von Lymphknoten zu den Endlymphknoten transportiert, die in diesem Fall als präaortale Lymphknoten bezeichnet werden. Die präaortalen Lymphknoten bestehen aus den folgenden Lymphknoten:
- Nodi lymphoidei coeliaci
- Nodi lymphoidei mesenterici superiores
- Nodi lymphoidei mesenterici inferiores
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Lymphabfluss des Magens, der Leber und der Gallenblase
Die Lymphwege des Magens variieren von Mensch zu Mensch. In der Regel sind aber mehrere große Lymphknoten am Lymphabfluss des Magens beteiligt (Nll. juxtacardiales, Nll. gastrici dextri et sinistri, Nll. gastroomentales dextri et sinistri, Nll. pylorici).
Die Lymphwege der Leber sind komplex, können aber vereinfacht in tiefe und oberflächliche Lymphwege unterteilt werden. Die aus der Gallenblase drainierte Lymphe wird überwiegend direkt über die Nll. hepatici oder zunächst über einen Nl. cysticus aufgenommen.
Möchtest du mehr über das Thema lernen? Dann arbeite dich durch die folgende Lerneinheit:
Überprüfe dein Wissen mit dem folgenden Quiz über die Lymphgefäße des Magens, der Leber und der Gallenblase:
Lymphabfluss der hinteren Rumpfwand
Es gibt mehrere Gruppen von Lymphknoten in der hinteren Rumpfwand. Die meisten dieser Gruppen sind nach ihrer anatomischen Beziehung zur Aorta, Vena cava inferior und ihren Ästen und Zuflüssen benannt.
Die wichtigsten Lymphknotengruppen dieser Region sind die lumbalen Lymphknoten, die sich aus den rechten (kavalen), mittleren und linken (aortalen) Lendenlymphknoten zusammensetzen. Diese Strukturen erhalten Lymphe aus den Bauchorganen und auch aus den gemeinsamen, inneren und äußeren Beckenlymphknoten, die die Beckenorgane entwässern.
Erfahre mehr über dieses Thema in der folgenden Lerneinheit:
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