Arteria testicularis
Die Arteria testicularis (Hodenvene, auch: A. spermatica interna) ist ein paariger Ast der Aorta abdominalis und ist das Hauptgefäß für die Blutversorgung des Testis (Hoden) und der Epididymis (Nebenhoden).
In der weiblichen Anatomie entspricht die A. testicularis der A. ovarica.
Die Arterie bildet gemeinsam mit der V. testicularis, dem Ductus deferens, der A. und V. ducutus deferentis, der A. cremasterica und dem Plexus testicularis den Funiculus spermaticus (Samenstrang), der vom inneren Leistenring bis hin zum Hodenkopf verläuft.
Dieser Artikel erläutert die Anatomie, den Verlauf und die Äste der A. testicularis.
Verlauf | Entspringt auf Höhe LWK2 unterhalb der A. renalis aus der Aorta abdominalis Überkreuzt Ureter Mündet in Funiculus spermaticus |
Äste | Rami ureterici Ramus capsulares A. epididymic |
Verlauf
Die A. testicularis entspringt etwa auf Höhe des 2. Lendenwirbels ventrolateral unterhalb der A. renalis von der Aorta abdominalis.
Von dort zieht sie zunächst retroperitoneal bis zum inneren Leistenring. Dabei überkreuzt sie den Ureter und zieht über dem M. psoas major hinweg. Anschließend mündet sie in den Funiculus spermaticus.
Hier ist die A. testicularis als Rankenkonvolut mit dem Plexus pampiniformis, einem Venengeflecht, verflochten.
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Äste
Während ihres Verlaufs gibt die A. testicularis mehrere Äste ab.
Die ersten feinen Äste, die Rami ureterici, gehen an den Ureter ab, während die Arterie diesen nahe der Niere überkreuzt. Kurz danach entspringt der kräftigere Ramus capsulares, der mit der A. suprarenalis inferior aus der A. renalis einen Gefäßring (Arcade exorenale) im Kapselgewebe der Niere bildet.
Weitere kleine Äste gehen innerhalb des Funiculus spermaticus von der A. testicularis ab. Diese gehen Anastomosen mit der A. ductus deferentis und der A. cremasterica ein, die an der Blutversorgung von Testis, Epididymis und Ductus deferens beteiligt sind.
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Kurz vor der Nebenhodenhülle geht die A. epididymica ab. Sie durchbricht diese Hülle und durchzieht die gesamte Epididymis, wobei die innen liegenden Lobuli versorgt werden. Im Bereich des Nebenhodenschwanzes anastomosiert der Zweig mit Ästen der A. ductus deferentis.
Der Hauptstamm der A. testicularis verästelt sich innerhalb des Hodenparenchyms weiter, nachdem er die Tunica albuginea an der Extremitas caudata durchbrochen hat. Diese Verästelungen bilden untereinander Anastomosen und versorgen die Lobuli des Testis.
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Klinik
Zur Sicherstellung der Funktionstüchtigkeit des Testis ist eine ausreichende Blutversorgung insbesondere durch die A. testicularis wichtig. Im Rahmen einer Hodentorsion, bei der sich der Funiculus spermaticus samt Testis um die eigene Achse dreht, kann diese beeinträchtigt werden.
Bei einer inkompletten Torsion kommt es zunächst nur zu einem reduzierten venösen Abfluss und erst bei einer kompletten Torsion (360°) kommt es zu einer vollständigen Unterbrechung des Blutflusses. Dies führt zu plötzlichen starken Schmerzen und Schwellungen am Testis und in der Leiste, welche sich unter Bewegung und Druck verstärken. Es kommt zu einer bläulichen Färbung und auch Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen können vorhanden sein.
Aufgrund der Symptomatik und einer bereits nach fünf Stunden auftretenden irreversiblen Schädigung des Hodenparenchyms, wird die Torsion als urologischer Notfall behandelt und muss schnellstmöglich operativ behoben werden.
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