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Peritoneum parietale

In diesem Video erfährst du, wie das Retroperitoneum definiert ist und welche Strukturen es umfasst. Schau jetzt rein und erweitere dein Wissen!

Das Peritoneum parietale (Bauchfell) ist das äußere Blatt des Peritoneums, das der vorderen und hinteren Bauchwand von innen aufliegt.

Am Mesenterium geht das Peritoneum parietale in das Peritoneum viscerale über.

Morphologisch handelt es sich beim Peritoneum parietale um eine seröse Haut, die über gute resorptive Eigenschaften verfügt.

In diesem Artikel gehen wir näher auf die Anatomie, den histologischen Aufbau und die Funktion des Peritoneum parietale ein.

Kurzfakten zum Peritoneum parietale
Topographie Äußeres Blatt des Peritoneums (etwa 10% dessen Oberfläche)
Übergang in das Peritoneum viscerale am Mesenterium
Aufbau Tunica serosa: Mesothel als innere Auskleidung, Basallamina, Lamina propria; keine wichtige Barrierefunktion
Tela subserosa: univakuoläres Fettgewebe, sensible Nervenfasern; effektive Diffusionsbariere
Innervation N. phrenicus (kraniale Anteile)
Nn. spinales (kaudale Anteile)
Hohe Innervationsdichte mit Nozisensore
Funktion Produktion der Peritonealflüssigkeit = Gleitmittel für intraperitoneal gelegenen Organe
Immunfunktion durch Mikrovilli und Maculae lacteae 
Inhalt
  1. Definition
  2. Aufbau
    1. Tunica serosa
    2. Tela subserosa
  3. Peritonealflüssigkeit
  4. Immunfunktion
  5. Klinik
  6. Literaturquellen
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Definition

Am Mesenterium (Dünndarmgekröse) geht das Peritoneum parietale in das Peritoneum viscerale über. Wenn von "dem Peritoneum" die Rede ist, ist meist das Peritoneum parietale gemeint.

Das Peritoneum viscerale ist eine Umkleidung ("überziehendes Blatt") der intraperitoneal gelegenen inneren Organe.

Die Oberfläche des gesamten Peritoneums beträgt beim erwachsenen Menschen etwa 2 m². Davon entfallen lediglich etwa 10% auf das parietale und 90% auf das viszerale Peritoneum.

Aufbau

Ebenso wie das Peritoneum viscerale besteht das Peritoneum parietale aus einer Tunica serosa und einer Tela subserosa.

Tunica serosa

Die Tunica serosa wird von einem einschichtigen Plattenepithel (Mesothel) mit seiner Basallamina und einer Lamina propria aus lockerem kollagenen Bindegewebe mit elastischen Fasern gebildet.

Die Mesothelzellen sind durch eine Zonula adherens sowie kontinuierliche und diskontinuierliche Okkludensleisten verbunden, ihre Koordination geschieht über Nexus. Stellenweise sind die Zell-Zell-Kontakte unterbrochen oder besitzen Poren. Das Mesothel besitzt insgesamt keine relevante Barrierefunktion.

Tela subserosa

Die Tela subserosa enthält die sensible Nervenfasern und viel univakuoläres Fettgewebe. Sie stellt eine effektive Diffusionsbarriere dar, da das Endothel ihrer Gefäße nicht fenestriert ist.

Die Innervationsdichte mit Nozisensoren ist sehr hoch, sodass Reizungen (Entzündungen, mechanische Belastung) der Peritoneums besonders schmerzhaft sind. An der Unterseite des Zwerchfells erfolgt die sensible Innervation über den N. phrenicus, ansonsten direkt über Nn. spinales.

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Peritonealflüssigkeit

Vom Mesothel bzw. der Lamina propria geht die Abgabe der Peritonealflüssigkeit aus. Bei dieser Flüssigkeit handelt es sich um ein Transsudat mit einem Proteingehalt von rund 3 g / dL. Das entspricht etwa der Hälfte des Proteingehaltes des Blutserums. Der Proteingehalt trägt dazu bei, dass die Peritonealflüssigkeit eine gewisse Viskosität besitzt und nicht sofort wieder resorbiert wird.

Die Flüssigkeit dient als Gleitmittel für die intraperitoneal gelegenen Organe. Sie ermöglicht ihre Verschieblichkeit, was insbesondere wichtig ist für die Organe, die ihre Position in Abhängigkeit vom Füllungszustand verändern (Magen, Dünndarm und Dickdarm)

Das normale Volumen der Peritonealflüssigkeit beträgt etwa 50 bis 70 mL. Diese geringe Menge reicht aus, um allen Organen die notwendige Gleitfähigkeit zu gewährleisten.

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Immunfunktion

Das Mesothel ist mit Mikrovilli besetzt, deren Länge, Dichte und Funktion erhebliche regionale Unterschiede aufweist. Die Mikrovilli bilden wahrscheinlich eine Kontaktfläche und erleichtern damit das Haften des Flüssigkeitsfilmes und somit die Verschieblichkeit der Organe.

Zudem besitzen die Spitzen der Mikrovilli leukozytäre Adhäsionsmoleküle (ICAM-1 und VCAM-1), sodass Leukozyten anhaften können und ihrer Arbeit im Rahmen der peritonealen Infektionsabwehr nachkommen können.

Das Mesothel besitzt eine strukturelle Besonderheit, die Maculae lacteae (Milchflecken) in der Lamina propria. Dabei handelt es sich um Ansammlungen von Makrophagen, B- und T-Lymphozyten, Mastzellen und in geringem Maße Plasmazellen. Sie bilden lymphatisches Gewebe im Peritoneum, allerdings fehlen dendritische Zellen.

Die Zellen gelangen über Venolen in die Milchflecken und können diese über Lymphabflusswege direkt wieder verlassen. Da das Mesothel an den Milchflecken relativ durchlässig ist, kann einerseits Peritonealflüssigkeit eintreten und andererseits die Makrophagen austreten.

Funktionell gestaltet sich die Immunfunktion daher folgendermaßen: Die Milchflecken stellen "Buchten" im Peritoneum dar, die von der Peritonealflüssigkeit durchspült werden. Sofern sich Erreger oder andere zu phagozytierende Partikel in der Peritonealflüssigkeit befinden, nehmen die vorhandenen Zellen sie auf und verlassen die Milchflecken über den Lymphabflussweg.

Auf der anderen Seite können Makrophagen mit der Peritonealflüssigkeit ins Peritoneum abgegeben werden und relevante Erreger oder Partikel in der freien Bauchhöhle phagozytieren. Wenn sie dann das nächste Mal wieder in einen Milchfleck gespült werden, können sie diesen über den Lymphabflussweg verlassen.

Milchflecken kommen in besonders großer Zahl im Omentum majus vor und imponieren dort als weißliche Flecken. Sie dürfen nicht mit Peritonealkarzinosen verwechselt werden.

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Kim Bengochea Kim Bengochea, Regis University, Denver
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