Arteria ovarica
Die Arteria ovarica (Eierstockarterie) ist ein paariger Ast der Aorta abdominalis und zieht in das kleine Becken.
Sie versorgt die Ovarien (Eierstöcke), die Tuba uterina (Eileiter) und Teile des Uterus (Gebärmutter) mit Blut und stellt damit das Pendant zur A. testicularis beim Mann dar.
In ihrem Verlauf überkreuzt sie den Harnleiter und verläuft durch das Lig. suspensorium ovarii zum Ovar, wo sie sich in mehrere Äste aufteilt.
Dieser Artikel beschreibt die Anatomie, den Verlauf und die Äste der A. ovarica.
Verlauf | Entspringt unterhalb der A. renalis aus Aorta abdominalis Überkreuzt den Ureter Zieht in das Ligamentum suspensorium ovarii |
Äste | Rr. ureterici R. tubarius R. ovaricus |
Verlauf
Die A. ovarica entspringt ventrolateral unterhalb der A. renalis aus der Aorta abdominalis und verläuft retroperitoneal bis zur Linea terminalis am Beckenknochen. Dabei überkreuzt sie den Ureter.
An der Linea terminalis zieht sie in das schräg nach medial verlaufende Ligamentum suspensorium ovarii ein und gelangt in diesem bis zur Ampulle der Tuba uterina. Hier teilt sich die A. ovarica in zwei Rami auf. Während sie das Ligamentum durchzieht, ist die Arterie vom Plexus ovaricus umgeben.
Die A. ovarica wird während ihres Verlaufs von der V. ovarica begleitet.
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Äste
Von der A. ovarica gehen insgesamt drei Äste bzw. Astgruppen ab: die Rr. ureterici, den R. tubarius und den R. ovaricus.
Die Rr. ureterici zweigen sich von der Arterie ab, während sie den Ureter überkreuzt und versorgen diesen mit arteriellem Blut.
Im Bereich der Ampulle der Tuba uterina zweigt sich die A. ovarica in ihre zwei Endäste ähnlichen Kalibers auf, dem R. tubarius und dem R. ovaricus.
Ersterer verläuft innerhalb des Mesosalpinx entlang der Tuba uterina und gibt dabei kleinere Zweige zur Blutversorgung ab. Mit dem entgegenkommenden R. tubarius derA. uterina geht er am oberen seitlichen Gebärmutterwinkel eine Anastomose ein.
Der R. ovaricus durchzieht das Mesovarium entlang des Ovars und anastomosiert kurz vor seinem Eintritt in das Hilum mit dem gleichnamigen Ast der A. uterina. Innerhalb des Ovars verzweigt sich der Ast weiter bis in die Markschicht.
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Klinik
Die Durchblutung der A. ovarica kann durch hormonelle Einflüsse (z.B. während der Schwangerschaft oder Menopause) verändert sein.
Sehr selten kann so eine lokale Hypertension mit Ausbildung eines Aneurysmas in der A. ovarica verursacht werden. Dadurch ist in Extremfällen (z.B. durch eine Traumaeinwirkung) eine Ruptur des Gefäßes möglich. Die daraus folgende Blutung in den Retroperitonealraum lässt ein rechts- oder linksseitiges (je nachdem auf welcher Seite die Ruptur ist) Hämatom entstehen, welches meist lumbale und/oder abdominelle Schmerzen hervorruft.
Des Weiteren macht sich der Blutverlust durch Schwindel und Übelkeit bemerkbar. Die Einblutung in den Retroperitonealraum ist als lebensgefährlich einzustufen und muss schnellstmöglich im Rahmen einer Notfall-Operation, beispielsweise mittels Embolisation, behandelt werden.
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