Vena renalis (Nierenvene)
Die Vena renalis (Nierenvene) leitet das filtrierte, venöse Blut der Niere zur V. cava inferior weiter.
Die V. renalis dextra und V. renalis sinistra unterscheiden sich in ihrem Verlauf und ihren Zuflüssen aufgrund ihrer unterschiedlichen Lage zur V. cava inferior.
Beide drainieren die Nieren. Die längere V. renalis sinistra drainiert zusätzlich die Nebennieren, die Ovarien bei der Frau und die Hoden beim Mann.
Dieser Artikel beschreibt die Anatomie, den Verlauf und klinische Bedeutung der V. renalis.
Ursprung | Am Hilum renale aus den Segmentvenen |
Zuflüsse | V. renalis dextra und V. renalis sinistra: Rr. capsulares Zuflüsse aus Nierenbeckens Zuflüsse des Ureters Nur V. renalis sinistra: V. suprarenalis sinistra V. ovarica sinistra V. testicularis sinistra |
Mündung | V. cava inferior |
Verlauf
Die V. renalis geht an der Nierenpforte (Hilum renale) aus den Segmentvenen der Niere hervor, die über die Vv. arcuatae das filtrierte Blut aus den Kapillarsystemen von Mark und Rinde aufnehmen.
Beidseits nimmt sie Zuflüsse der Rr. capsulares der Capsula fibrosa, der Äste des Nierenbeckens und Anteilen des Ureters auf.
Die deutlich längere V. renalis sinistra erhält Zuflüsse aus der V. suprarenalis sinistra sowie der V. ovarica sinistra bei der Frau bzw. der V. testicularis sinistra beim Mann. Auf der rechten Seite münden die korrelierenden Venen nicht in die V. renalis dextra, sondern direkt in die V. cava inferior. Damit erhält die rechte Nierenvene keine weiteren Zuflüsse.
Sowohl die V. renalis sinistra als auch dextra münden jeweils in die V. cava inferior (untere Hohlvene).
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Klinik
Vor ihrer Mündung in die V. cava inferior überkreuzt die V. renalis sinistra die Aorta abdominalis, verläuft jedoch hinter der A. mesenterica superior. Daraus ergibt sich eine sehr enge anatomische Beziehung, die eine Kompression der V. renalis zur Folge haben kann. Treten dadurch Symptome auf, bezeichnet man dies als Nussknacker-Phänomen.
Die Folge sind eine Hämaturie und Proteinurie sowie Unterleibsschmerzen durch den darauffolgenden postrenalen venösen Rückstau und Abfluss über Umgehungskreisläufe. Am häufigsten fließt das venöse Blut über die Gonadenvenen ab, was zu Dyspareunie (schmerzhafter Geschlechtsverkehr) und Dysmenorrhö (schmerzhafte Regelblutung) führen kann.
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