Vena portae hepatis
Die Vena portae hepatis (Leberpfortader, Portalvene) ist ein unpaares Gefäß des Abdomens, dessen Hauptaufgabe im Transport nährstoffreichen Blutes aus Dünn- und Dickdarm, Magen, Gallenblase, Milz und Pankreas zur Leber besteht.
Darüber hinaus ist die V. portae hepatis für ca. 40% der Sauerstoffversorgung der Leber verantwortlich.
Sie hat eine Länge von etwa 6 bis 10 cm und zieht im Lig. hepatoduodenale zusammen mit der A. hepatica propria zur Leberpforte. In der Leber wird der Blutstrom auf ein zweites venöses Gefäßsystem umgeschaltet, woraufhin es über die V. cava inferior zum Herzen abfließt.
In diesem Artikel gehen wir genauer auf die Anatomie, die Zuflüsse und den Verlauf der Vena portae hepatis ein.
Mündung |
Lebersinusoide Vv. centrales V. cava inferior |
Äste | R. dexter und R. sinister |
Funktion |
Transport nährstoffreichen Blutes aus Dünn- und Dickdarm, Magen, Gallenblase, Milz und Pankreas zur Leber 40% der Sauerstoffversorgung der Leber |
Verlauf und Äste
Die V. portae hepatis entsteht durch die Vereinigung der V. mesenterica superior und V. splenica dorsal des Pankreaskopfes etwa auf Höhe LWK 1-2. Sie sammelt somit venöses Blut aus allen unpaaren Bauchorganen. Im weiteren Verlauf münden folgende Venen in ihr:
- V. gastrica sinistra
- V. gastrica dextra
- V. praepylorica
- Vv. paraumbilicales
Kurz vor Eintritt in die Leber teilt sich die V. portae hepatis T-förmig in einen rechten und linken intrahepatischen Hauptast (Ramus dexter und Ramus sinister) auf, der jeweils zum entsprechenden Leberlappen zieht. In den rechten Ast mündet dabei die V. cystica aus der Gallenblase.
In etwa ein Drittel aller Menschen liegt eine Variation der Aufteilung der V. portae hepatis vor, was vor einem operativen Eingriff in der Leber beachtet werden muss.
Während ihres Verlaufes innerhalb des Lig. hepatoduodenale, das den freien Rand des Omentum minus bildet, liegen ihr links ventromedial die A. hepatica propria und rechts ventrolateral der Ductus choledochus an. Gemeinsam mit diesen Strukturen bildet sie die vordere Begrenzung der Bursa omentalis. In seltenen Fällen kann die Vene ventral des Pankreaskopfes verlaufen.
Portokavale Anastomosen
An einigen Stellen des Magen-Darm-Trakts gibt es Venen, die physiologischerweise Blut in zwei Richtungen leiten können: in die V. portae hepatis oder in das System der Vv. cavae. Kommt es zu einer Abflussbehinderung in der Leber, können diese sogenannten portokavalen Anastomosen dazu genutzt werden, das venöse Blut direkt in die Vv. cavae zu leiten.
Das gilt für die Vv. oesophageales, die Vv. rectales mediales und inferiores, die Vv. colicae sowie die Vv. paraumbilicales.
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Sonoanatamoie
Der extrahepatische Anteil der Vene kann erheblichen Schwankungen des Durchmessers im B-Bild unterliegen, abhängig vom Verdauungszustand, der Herzaktivität sowie verschiedener Pathologien. Der Durchmesser liegt zumeist zwischen 0,8 und 1,2 cm.
Wegen ihrer Nähe zur V. cava inferior wird das Strömungssignal von der Herzaktion beeinflusst und ist bi- bis triphasisch. Die kardiale Modulation des Lebervenensignals ist u.a. abhängig von der rechtsventrikulären Funktion und zeigt unterschiedliche Ausprägungen.
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Klinik
Zu den häufigsten Pathologien der V. portae hepatis zählen Stauungen sowie Thrombosen. Zudem gibt es eine Reihe weiterer, jedoch sehr seltener morphologischer Veränderungen (Aneurysma, Varianten mit Venenklappen, Fisteln und Shunts), die angeboren oder traumatisch bedingt sein können.
Zur Stauung der Vene kommt es, wenn der Widerstand vor der Leber (prähepatisch), in der Leber (hepatisch) oder in einem der Leber nachgeschalteten System (posthepatisch) erhöht ist. Ist der Druck zu hoch, spricht man von einer portalen Hypertension (Pfordaderhochdruck).
Zu hepatischen Widerstandserhöhungen kommt es beispielweise bei Leberzirrhose oder Steatosis hepatis (Fettleber), posthepatisch ist häufig eine isolierte oder kombinierte Rechtsherzinsuffizienz verantwortlich. Prähepatische Widerstandserhöhungen entstehen vor allem bei Thrombosen (Pfortaderthrombose).
Tumore und Thrombosen (inkl. tumorbedingte Thrombosen) können jedoch grundsätzlich prä-, intra- und posthepatisch auftreten.
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