Video: Musculus psoas major
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Dieses Tutorial handelt vom M. psoas major und seinem Ursprung, Ansatz, seiner Innervation und Funktion.
Der M. psoas major ist Teil des M. ...
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Dieses Tutorial handelt vom M. psoas major und seinem Ursprung, Ansatz, seiner Innervation und Funktion.
Der M. psoas major ist Teil des M. iliopsoas. Dieser setzt sich aus insgesamt 2 Muskeln zusammen: dem M. psoas major und dem M. iliacus. Der gesamte M. iliopsoas zählt zur vorderen Gruppe der dorsalen Hüftmuskulatur und ist damit Teil der inneren Hüftmuskeln. Bei ca. 30-60% aller Menschen liegt noch ein kleinerer M. psoas minor vor, der einen sehr ähnlichen Verlauf wie der M. psoas major hat. Je nach Lehrmeinung wird dieser entweder als eigenständiger Muskel oder als dritter Teil des M. iliopsoas betrachtet.
Der M. psoas major ist der einzige Hüftmuskel, der seinen Ursprung nicht am Beckenring, sondern am Achsenskelett hat. Und zwar entspringt er vom 1.-4. Lendenwirbelkörper sowie den dazwischen liegenden Bandscheiben. Nach kranial reicht die Ursprungsfläche bis zu den Seiten des 12. Brustwirbelkörpers. Alle fünf Wirbelkörper seht ihr hier grün markiert. Ein dritter wichtiger Ursprung sind die Querfortsätze der Lendenwirbeln, die Procc. costales. Sie werden so genannt, da es sich tatsächlich um Rippenrudimente an der Lendenwirbelsäule handelt.
Der Muskel zieht dann über das Hüftgelenk hinweg und setzt am Trochanter minor des Femurs an. Das ist dieser kleine Rollhügel am Oberschenkelknochen. Kurz vor der Lacuna musculorum - das ist eine Durchtrittspforte unter dem Leistenband - schließen sich der M. psoas major und iliacus zu einer gemeinsamen Ansatzsehne zusammen. So werden sie zum M. iliopsoas. Durch die Lacuna musculorum tritt der Muskel gemeinsam mit dem N. femoralis vom Becken in den Oberschenkel ein.
An dieser Stelle könnt ihr euch merken, dass der M. psoas major nicht nur vom N. femoralis dort begleitet, sondern auch innerviert wird. Darüber hinaus erhält er zusätzlich direkte Äste aus dem Plexus lumbalis. Dieses Lendengeflecht seht ihr hier in grün markiert. Der Plexus lumbalis liegt direkt dorsal des M. psoas major.
Eine Besonderheit ist euch vielleicht aufgefallen: Der M. psoas major wird auf etwa mittlerer Höhe von einem Ast des Plexus lumbalis durchbohrt. Es handelt sich um den N. genitofemoralis. Das ist nicht nur eine beliebte Frage in Anatomieprüfungen, sondern klinisch sehr relevant. Blutergüsse oder Abszesse um den M. psoas major herum können nämlich schnell zu einer Läsion dieses Nerven führen.
Diese Nervenkette medial des Muskels hat übrigens einen ganz anderen Ursprung. Das ist der Truncus sympathicus, der Grenzstrang des sympathischen Nervensystems.
Die folgenden Funktionen treffen auf den gesamten M. iliopsoas zu, d.h. sowohl auf den M. psoas major und iliacus. Zusammen sind sie in erster Linie ein Hüftbeuger. Genauer gesagt sind sie der wichtigste und stärkste Beuger des Hüftgelenks.
Der M. psoas major unterstützt die aufrechte Oberkörperhaltung und spielt somit eine wesentliche Rolle beim Stehen, Gehen und Rennen. Insgesamt können wir sagen, dass er wichtig für die Bewegung und Stabilisierung des Beckens ist.
Darüber hinaus hat der M. psoas major weitere Bewegungsfunktionen: Wird der Oberschenkel fixiert und der Muskel einseitig kontrahiert, beugt sich die Lendenwirbelsäule nach außen. Es kommt also zu einer Lateralflexion.
Bei einem fixierten Oberschenkel und der beidseitigen Kontraktion beugt sich dagegen der gesamte Oberkörper nach vorne. Man spricht auch von einer Ventralflexion. Dies kommt zum Beispiel bei der Aufrichtung des Rumpfes aus der Rückenlage zum Tragen, wie etwa bei Sit-ups.
Zu einem kleinem Teil fördert der M. psoas major auch die Außenrotation des Oberschenkels, insbesondere dann, wenn der Oberschenkel in der Ausgangsposition nach innen gedreht ist.